AlpenX - auch mit Hardtail machbar?

@ cmg
wichtig ist vor allem die Regelmäßigkeit. Nicht eine Woche 20 Stunden und dann 3 Wochen nix, sondern möglichst gleichmäßig jede Woche ein bestimmtes Pensum fahren. Nach meiner Erfahrung der letzten Jahre kommt man mit 5-6 Stunden schon ziemlich weit. Noch besser wären natürlich so 8-9 Stunden, aber das muss man zeitlich eingetaktet bekommen, was nicht einfach ist, wenn man berufstätig ist, einen Freund hat usw.

Wenn man von 5-6 Stunden ausgeht, muss man diese auch inhaltlich gestalten.
Sprich: Grundlageneinheiten, um den Fettstoffwechsel anzukurbeln, Krafteinheiten für den Schmackes am Berg und Tempoeinheiten, um schneller zu werden, und das so in etwa im Verhältnis 50:25:25.
Falls du es dann noch schaffst, die Winterpause nicht zu lang werden zu lassen und du Anfang Februar wieder anfängst, sehe ich sehr gute Chancen, dass das nächstes Jahr klappt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal so am Rande:

Für das Val d'Uina musst Du nicht unbedingt großartig schwindelfrei sein - besser ists, wenn Du keine Klaustrophobie hast. Bei meiner ersten (und gleichzeitig auch letzten!) Fahrt durchs Val d'Uina haben wir allein über 60 Bikes vor der Hütte gezählt (keine Übertreibung!). Und dabei war nicht einmal Wochenende...:eek:
Duch die zahlreichen bike-Berichte, Shuttle-Services und Reiseanbieter hat das damals noch wirkliche "Abenteuer Alpencross" zwischenzeitlich an Reiz verloren. Heutzutage trifft man Krete und Plete in den Alpen, die zuhause schon über jede Autobahnbrücke seufzen und nicht wissen, wo auf der Karte Norden ist.

Das Val d'Uina ist IMHO ebensowenig was für Mountainbiker wie die Strada del Galeria am Pasubio, weil es einfach nicht fahrbar und streckenweise besonders für Einsteiger viel zu gefährlich ist (Cracks natürlich ausgenommen, aber mal im ernst: wer ist das schon wirklich).

Ich will niemanden die Freude am Alpencross vermiesen - doch ich denke die langjährigen Alpencrossen unter Euch werden wissen und verstehen, wovon ich hier Rede.

Ein Alpencross ist wie bereits erwähnt mit Hardtail locker möglich, schließlich gab es früher auch nichts anderes. Gerade beim Alpencross empfiehlt sich ohnehin, in Extremsituationen mal abzusteigen und vorsichtiger als normal zu sein, um böse Stürze und Verletzungen zu vermeiden. Schließlich sind die Alpen kein Kinderspielplatz und können schnell (lebens)gefährlich werden, wo vorher noch alles supidupi war.

Bevor Du richtig mit dem Biken beginnst, mach erst einmal ein paar Tagestouren. Und vor allem: Mach Dich während der Touren vertraut mit dem Sport, Deinem Bike, Deinem Körper, den Alpen, den Bergen und ihren Gefahren.

Weiterhin ist es wichtig - solltest Du die "richtige Abenteuervariante" ohne Shuttle wählen - dass Du nicht nur Deine Kondition, sondern auch Deinen Rücken trainierst (vom Allerwertesten wurde ja bereits geschrieben). Ein echter Transalp-Rucksack wiegt ca. 5-6kg. Wenn Du einen solchen Rucksack eine Woche und täglich 8h auf dem Rücken haben willst, dann bereite Dich richtig darauf vor (meine Tagestouren fahre ich beispielsweise immer mit dickem Fahrradschloss und voller 3Liter-Trinkblase, auch wenn ich sie nicht brauche).

Fang klein an, steigere Dich langsam und lass Dich von niemandem zu irgend etwas zwingen.

Und: Es muss ja nicht immer gleich Tansalp sein. Eine Tagestour oder 2-3 Tage Hüttentour kann ebenfalls etwas schönes sein. Gerade für den Anfang.

Alles Gute! :daumen:

Robert
 
... Gerade beim Alpencross empfiehlt sich ohnehin, in Extremsituationen mal abzusteigen und vorsichtiger als normal zu sein, um böse Stürze und Verletzungen zu vermeiden. Schließlich sind die Alpen kein Kinderspielplatz und können schnell (lebens)gefährlich werden, wo vorher noch alles supidupi war.
Ganz meine Rede. Gibt inzwischen eh so viele vakuumierte Köpfe, die durch die Berge reiten. Die Hubschrauberunternehmen reiben sich nun auch schon im Sommer die Hände.
 
Nur mal so am Rande:
Ein Alpencross ist wie bereits erwähnt mit Hardtail locker möglich, schließlich gab es früher auch nichts anderes.

Dem kann ich mich nur anschließen. Auch die sonstigen Ausführungen treffen genau den Punkt. Glaubt man diversen Hochglanzmagazinen, dann kann jeder/jede mit nur 8-wöchiger Vorbereitung locker einen Alpencross machen. Dass dazu mehr gehört, als nur eine konditionelle Vorbereitung nach Plan, versteht sich von selbst. Solide Fahrtechnik sowie alpine Erfahrungen, die man nicht von heute auf morgen erlangen kann, sind neben konditionellen Voraussetzungen die wichtigsten Grundlagen für das gute und stressfreie Gelingen eines Alpencross. Auch sollte man in der Lage sein, einfache Reparaturen an seinem Rad selbst durchführen zu können bzw. zu wissen, wie man sich bei diversen Problemen selbst helfen kann. In den Alpen gibt es nun mal nicht an jeder Ecke einen freundlichen Schrauber, der einem helfen kann.
 
Schließlich sind die Alpen kein Kinderspielplatz und können schnell (lebens)gefährlich werden, wo vorher noch alles supidupi war.

Robert

Da hat er Recht... Gewitter auf einem Hochplateau, Nebel, Platzregen die ganze Wege verschütten... oder Hagelkörner die einen erschlagen...

Buuh.... die Alpen sind nur was für die Harten? (@Robert ich weiß, dass du das so nicht gemeint hast)

Also ich bin auch keiner der Alpenpioniere - eher Krete oder Plete. Aber deshalb soll einem das persönliche Abenteuer eines Alpencross nicht vorenthalten werden (kann aber durchaus Karte lesen und mein Bike reparieren).

cmg,

lass dich nicht Bange machen, beherzige die einfachen Tipps hier und du kommst rüber über die Alpen. Das ist heute - Gott sei Dank für mich! - keine Raketenwissenschaft oder gar ein Suizidkommando. Ich denke ja mal du willst nicht gleich eine extreme Tour machen.

Du brauchst Kraft den Berg hochzufahren, Kondition um die Tour zu überstehen, musst dich an die Belastung (Rücken, Ar*ch, Nacken,...) gewöhnen, Gefahren einschätzen, Verhaltensregeln beherzigen (ne Tel. Nr der jeweilgen Bergwacht kann hilfreich sein), brauchst die richtige Kleidung und und und...(z.B. ein Fully?). Ob organisiert oder selbst geplant. Das Erlebnis solltest du dir trotz 60 Bikes vor der Sesvenna nicht entgehen lassen.

Überleg nicht viel -> mach!
 
@Masberg: Zum Thema "Überleg nicht viel - mach":
Tust mal lesen oder diesen Bericht. Solche Berichte nehmen zu und nicht ab und die Zahlen, die dort genannt werden, sind nicht nur dumme englische und holländische Schifahrer. Neu ist, dass immer mehr Biker in den Berichten stehen.

Nachdem ich in den Bergen wohne, bekomme ich alpine Unfälle auch vermehrt mit und da gibt es jedes Wochenende mehr als genug. In Deutschland kriegst es eh nur mit, wenn es einen Deutschen ganz dramatisch zerreißt. Im regionalen Fernsehen gibt es dann schon manchmal verbitterte Bergretter, die dann die Fetzen, die von einem über bleiben, zusammen sammeln und eigentlich nur mehr achselzuckend feststellen: Die Leute werden immer depperter. Wird auch nicht mehr so lange dauern, bis auch mal ein Biker auf einem Berg von einem Blitz frittiert wird.

Nachdem die Jungs keine alpine Erfahrung haben, sollte man sie nicht zu Leichtsinn motivieren. Respekt vor der Natur, eine gute Planung und auch eine Aufgabe sollte man in Erwägung ziehen können. Es ist auch noch nicht so lange her, da sind ein paar Deppen auf der Zugspitze drauf gegangen, weil sie nicht aufgeben wollten. Einer von den Hirschen war angeblich Lehrer. Der ist jetzt mit schlechten Beispiel seinen Schülern voran gegangen. Der Mensch hat die Gabe, dass er sich selber so lange quälen kann, bis er selber hin ist.
Wenn ich eine Alpenüberquerung mit mehreren Leuten fahre, lege ich im Vorhinein fest, ab wann abgebrochen wird. Ich breche z.B. bei Schneefall ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Carina,

ich bin dieses Jahr meinen 5. AX gefahren. Alle mit dem gleichen Hardtail.
Ich hatte während der Touren nie eine Panne. Meine V-Brakes haben mich nie im Stich gelassen.
Durch mein geringes Gewicht (vermute ich bei deiner Größe auch) habe ich auch noch Spielraum beim Reifendruck um ein bißl mehr Dämpfung zu erreichen. Auf unserer diesjährigen Tour hatten wir 2 lange Tragepassagen, Schneebergscharte und Eisjöchl, da ist jedes Kilo weniger, angenehmer.

Die Planungsvorgaben für unsre 1. Tour waren hauptsächlich ca. 50km und ca. 1500hm pro Tag und insgesamt 6 Tage. Erfahrungsgemäß werden Schiebestrecken mit wenig Alpenerfahrung oft länger als angegeben, d.h. der Zeit und Kraftaufwand wird größer. Dies wär für mich ein wichtiger Aspekt für die Planung der 1. Tour.
Zur Vorbereitung empfehle ich auch mal 2-Tagestouren im Gebirge zu fahren, z.B. Karwendelrunde, rund um Zugspitze etc. Oder von einem festen Standort mehrere Tagestouren zu unternehmen. Zu Hause am Wochenende möglichst längere Touren, über 3 Stunden, fahren, auch mit langen Steigungen und immer wieder Trails fahren.
...und einen Fahrtechnikkurs machen!
Ansonsten kann ich mich Robbys Tipps nur anschließen.

Viel Spaß mit neuem Rad und bei deinen zukünftigen Planungen

Gruß Mausoline
 
Lieber Tiroler

ich habe für dich auch was zum lesen:

http://www.kn-online.de/artikel/2464725

Ich möchte nicht mißverstanden werden. Aber wer sich hier informiert macht sich doch schon mal Gedanken und fragt um Rat und ist wohl nicht ganz so naiv. Deine zitierten Unfallstatistiken bilden schlichtweg normale UNFALL-quoten und - wie du sie trefflich nennst - den Anteil der vakuumierten Köpfe ab. Und in den 40ern bin ich zudem auch noch (mein erstes "MTB" hatte noch Dreigangschaltung, Bananensattel und Fuchsschwanz!)

Mit "nicht viel überlegen" meinte ich auch nicht, dass man die Galerie in der Uinaschlucht fahren soll. Darüber hinaus ist Mountainbiken allein aus der Kombination von höherer Geschwindigkeit auf teils losem Untergrund ohne Knautschzone ein gefährlicher Sport. Aber heute macht das für mich keinen gravierenden Unterschied mehr ob ich 7 Tage durch die Alpen oder 7 Tage meine Hausrunde fahre. Okay so langsam verlassen wir aber wohl das eigentliche Thema...

Bevor wir Carina den Fred kidnappen:

@Carina,
das mit dem Fahrtechnikkurs ist sicher eine gute Idee, wenn du Anfänger bist. Solltest du jedoch ein vakuumierter Kopf sein, dann lass es und geh lieber zum Spinning.
 
Gute Reifen sollte man drauf haben! Meiner Meinung nach, möglichst breit, grobstollig mit möglichst dick gummierten Flanken. Damit man möglichst viel Grip hat.

Ja, nur ein paar Kilometer macht man dann doch auf Asfalt, klar je nach Strecke, deshalb würde ich auch nicht allzu wuchtige Reifen empfehlen...

Bin dieses Jahr mit Marathon Cross recht gut gefahren.

ach ja, und Hardteil geht allemal, vielleicht ist das sogar die bessere Lösung, aber das kommt wie bereits gesagt, auf die Streckenwahl an...
 
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