Alte Vintagereifen auffrischen und pflegen

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Ich habe irgendwo hier mal die Anleitung eines Experten für Reifenaufarbeitung gelesen aber finde Sie nicht mehr.
Wenn ich sehr rare und hoch geschätzte Reifen so aufarbeiten will das sie optisch wieder was hermachen und auch hin und wieder eine kleine Runde vertragen…wo finde das was?
Ich meine nicht Glycerin allein um die Wallhänger.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von chrissyy

Hilfreich
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Ich hatte einen Thread dazu wie man abgedunkelte Skinwall wieder heller bekommt. Klappt aber nicht mit jeder Gummimischung so gut. Hier bri den alten IRCs hat es super geklappt.
Das Zaubermittel ist Backofenspray, aber vorsichtig und erstmal mit weniger exklusiven Reifen probieren. Ist zeitaufwendige Rubbelarbeit aber es kann sich lohnen.

check
https://www.mtb-news.de/forum/t/dr-skinwall-symptom-sonnenbrand.595457/
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu diesem Thema habe ich mir auch schon meine Gedanken gemacht.
Bei mir sieht oft die Lauffläche besser aus als die Seitenwände.
Ich denke, dass das alte Gummi spröde geworden ist, aber die Fasern ja noch in Ordnung sind.
Vor kurzem habe ich ein bisschen Tip Top Kleber auf die Seite eines Skinwallreifen getupft, und den Kleber einmassiert.
(probehalber nur ein ganz kleinen Tropfen)
An dieser Stelle fühlt sich der Reifen jetzt wieder an wie neu😍
Aus diesem Grund habe ich jetzt beschlossen, mal einen kleinen Selbstversuch zu starten.
Ich hab mir eine große Flasche svs-vulc gekauft, und werde einen ganzen Reifen mit einem Pinsel überziehen.
IMG_3646.jpeg

Ich werde euch mit meinem Ergebnis auf dem Laufenden halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab noch einen Satz Weisswandreifen vom 50 Jahre alten Hercules-Klappi meiner Omma (RIP) - da reißt es zwischen Laufstreifen und Seitenwand, kann man das flicken? Poste in Kürze ein Foto davon, da ist nämlich noch gut Profil drauf, eigentlich zu schade zum wegwerfen 😕
 
Alte Reifen fährt man einfach nicht mehr. Die können sich langsam verabschieden, oder auch ganz schnell. Mir ist mal bei einem optisch tadellosen Z-Max plötzlich eine Blase aus der Flanke geploppt und hat das VR blockiert. Seit dem bin ich da komplett geheilt. Alte Reifen für Show und Bilder - aber nicht zum Fahren, nicht mal zum Bäcker.....
 
Kann ich so nur unterschreiben,bei mir hat sich `mal`n noch nicht eimal so schrecklich alter Reifen (Schwalbe Space,vielleicht 16 oder18 Jahre alt)durch die Walkarbeit während einer Tour derartig aufgelöst ,das ich mich lieber abholen ließ-war eher lustig als gefährlich aber hätte ich mir beim losfahren so nicht vorstellen können.
P.S. wenn ein Reifen aufbricht ist er am Ende,da hilft auch Weihwasser nix mehr.:teufel:
 
Krass, komplett getrennt.
Die Walkarbeit eines Reifens darf man nicht unterschätzen, der wird beim Fahren fast komplett belastet.
Gibt ganz witzige Videos von GoPros in Autoreifen da sieht man gut wie sich Reifen beim Fahren komplett verwinden und die Seitenwände beim Autoreifen sind um einiges stabiler wie beim Radreifen.
 
Bei mir hat sich vor 2-3 Jahren auch mal ein Wheeler Banzai verabschiedet. Aufgeplatzt und ne dicke Beule rausgedrückt. War gottseidank nur 2-3km von zu Hause im Wald.

Seitdem eigentlich keine alten Reifen mehr.

Lustigerweise besitze ich zwei Sätze Reifen aus den 90ern, die noch gut, also richtig gut und nix brüchig und bröslig. Das sind ausgerechnet irgendwelche unbekannten und keine HighEnd. Ein Satz davon sind z.B. die Nokia Mount & Ground Klick . Das sind wohl irgendwelche Gummimischungen für die Ewigkeit.
 
Vor rund 3 Jahren sudden death of a Cannibal. Schwups und weg war die Seitenwand, natürlich begrab.
Als recht schwammig wurde ausgeklickt, die Beinchen ausgestreckt und zärtlich gebremst. Nur Herzklopfen gehabt, sonst alles heil geblieben.

Vorher:
Anhang anzeigen 1866975
Nach der Tour:
Anhang anzeigen 1866977Anhang anzeigen 1866978Anhang anzeigen 1866979
Das ist mal ein krasses Beispiel.
Vielleicht haben die kalten Temperaturen dem verhärteten Gummi den Rest gegeben?!
Das alte Gummi ist raus, also kann jetzt das neue rein!
Nach meiner Theorie ist das der perfekte Kandidat😀
Vielleicht könnte man von innen noch einen neuen Schlauch einkleben🤔

Meine alten Reifen verwende ich eigentlich nur noch für die Kiezkontrolle oder die Fahrt zur Eisdiele.
Platzen können sie natürlich immer, aber ich kann nicht anders.
Ich muss die Dinger einfach fahren🤷‍♂️😍
 
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Meine alten Reifen verwende ich eigentlich nur noch für die Kiezkontrolle oder die Fahrt zur Eisdiele.
Platzen können sie natürlich immer, aber ich kann nicht anders.
Ich muss die Dinger einfach fahren🤷‍♂️😍
ich hab auch die ein oder andere Kiste mit alten Reifen und brüchigen Flanken und rolle damit zumindest die klassischen Eisdielen- bzw. Biergarten-Touren.
Richtig hart hernehmen ist aber sicher keine gute Idee.

Vielleicht könnte man von innen noch einen neuen Schlauch einkleben?
Genau sowas würde ich gerne mal hier im Thread/Forum sehen...

Einen Schlauch einkleben hört sich doch ganz plausibel an. Ich hatte schon mal Reifen die vorher tubless gefahren worden sind, da klebte dann der Schlauch sowieso von den Dichtmilchresten großflächig am Reifen an. Vielleicht sowas mal etwas besser gemacht und den Reifen von innen vorher sauber mit irgendwas brauchbares von innen ordentlich ausgepinselt und dann fest aufgepumpt?
Es gibt doch so Flüssiggummi
https://www.amazon.de/Stronrive-Rei...ber-Reifenflickzeug/dp/B08KP3W9MB/ref=sr_1_3?
oder sowas
https://www.autoaz.at/produktdatenblatt/ferdus-gummireparatur-vulkanisierflussigkeit-11201281

Das in großer Menge zum Reifen von innen auspinseln?
 
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Zum Thema "hart ran nehmen", bei meinem Z-Max poppte die Flanke beim Schieben des Bikes raus.
Es gibt schlicht kein Mittelchen welches wieder Weichmacher in alten, spröden Kunststoff bringen kann. Man kann vielleicht die verbliebenen Fragmente mit allerlei Bindemitteln an Ort und Stelle halten, aber ein Reifen zum Fahren wird das dadurch einfach nicht mehr.
 
Ich habe mal nach einer Informationsquelle gesucht, die seriös und fundiert zu sein scheint (und mir kein Mittelchen verkaufen will).

Das hier ist ganz lesenswert: https://www.chemie.de/lexikon/Gummi.html

Da steht 'ne Menge Wissenswertes drin, um dann vielleicht eine adäquate Lösung für sein individuelles Problem zu finden?

Ich fand es ganz interessant und habe einiges gelernt:

Zum Beispiel, dass Reifen aus vulkanisiertem Kautschuk bestehen und dass das Weiße, das austritt, Wachs ist und kein Weichmacher. etc...

Enjoy!

tl;dr :
"Mechanisch beanspruchte Gummi-Bauteile können nicht regeneriert werden."
&

"Bei Anwendungsfällen, in denen es ausschließlich auf die elastischen Eigenschaften [...] ankommt, [...] kann Essigsäure zur Regeneration dienen."
 
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Das ist mal ein krasses Beispiel.
Vielleicht haben die kalten Temperaturen dem verhärteten Gummi den Rest gegeben?!
Das alte Gummi ist raus, also kann jetzt das neue rein!
Nach meiner Theorie ist das der perfekte Kandidat😀
Vielleicht könnte man von innen noch einen neuen Schlauch einkleben🤔

Meine alten Reifen verwende ich eigentlich nur noch für die Kiezkontrolle oder die Fahrt zur Eisdiele.
Platzen können sie natürlich immer, aber ich kann nicht anders.
Ich muss die Dinger einfach fahren🤷‍♂️😍
Der Gummi war 1 Tag oder auch Tage vorher geschmeidig wie ein Neuer. Keine Trockenheit in der Seitenwand gehabt Ihn könnte ich auch vor dem Aufpumpen verdrehen ohne Risse zu sehen. From 88 to 0 in no time. ;) Ist ne Lehre für Leben gewesen.
 
Ich bin kürzlich bei Instagram über einen Trick bzgl alter Reifen gestolpert, der mir sehr geholfen hat - den will ich mit euch teilen.

Ich hab einen Satz alter Michelin Taiga für mein Albuch Kotter Tirol besorgt, da mir alle derzeit erhältlichen skinwall Reifen nicht gefallen haben. Waren NOS, OVP und top erhalten, nicht porös oder ähnliches. Aber mit der Zeit war Talg aus dem Gummi gewichen. Sah richtig blöd aus, so ein grauer Film über den ganzen Reifen verteilt. Mit Bürste runter schrubben hat nichts gebracht. Dann der Tipp: mit einem normalen Fön einfach den Reifen leicht erhitzen, dadurch wird das Gummi wieder weich und der Talg zieht zurück. Hier gut zu sehen, oben unbehandelt , unten nach dem Fönen.
1000026589.jpg

Geht relativ schnell und der Reifen sieht aus wie neu.
 
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Ich bin kürzlich bei Instagram über einen Trick bzgl alter Reifen gestolpert, der mir sehr geholfen hat - den will ich mit euch teilen.

Ich hab einen Satz alter Michelin Taiga für mein Albuch Kotter Tirol besorgt, da mir alle derzeit erhältlichen skinwall Reifen nicht gefallen haben. Waren NOS, OVP und top erhalten, nicht porös oder ähnliches. Aber mit der Zeit war Talg aus dem Gummi gewichen. Sah richtig blöd aus, so ein grauer Film über den ganzen Reifen verteilt. Mit Bürste runter schrubben hat nichts gebracht. Dann der Tipp: mit einem normalen Fön einfach den Reifen leicht erhitzen, dadurch wird das Gummi wieder weich und der Talg zieht zurück. Hier gut zu sehen, oben unbehandelt , unten nach dem Fönen. Anhang anzeigen 2011946
Geht relativ schnell und der Reifen sieht aus wie neu.
Ja, so kriegt man sie wieder ansehnlich.
Beste Methode dafür. 👍

Nur um Missverständnissen vorzubeugen – es ist keine Regeneration: Der "Talg" sind Wachse, die der Gummimischung entweichen. Und leider gehen sie durch das Erwärmen nicht wieder rein - sie werden aber durch die Hitze durchsichtig und glänzend – wie eine Glasur – und der Reifen sieht wieder fresh aus. (Also alles ein bisschen so wie weißliches Kakaofett bei alter Schokolade.) Man sieht die etwas glänzenden Stellen auch ganz gut auf Deinem Bild, wenn man ranzoomt. Noch besser sieht man es bei dem Thread von retrobike, wo die Leute ernsthaft die alten Pellen während der Abwesenheit ihrer Ehefrau heimlich in den Backofen zwängen und alchimistische Wunder erwarten... ganz amüsante Lektüre.

Die Methode mit dem Fön ist ganz cool: Wenig Aufwand und der Reifen sieht wieder gut aus – für Wallhanger etc. perfekt!

Hier passiert das Gleiche (Wärme machts wieder schön - aber regeneriert das Gummi eben leider nicht.) und ist lustig zu lesen:
 
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Das mit dem Gummi ist natürlich ein Punkt @Bo-Bo da wirst du Recht haben; ein alter Reifen sieht mit der Methode neu aus, ist es aber nicht. Das es tatsächlich Wachse sind, die nur schmelzen durch die Wärme scheint mir da auch wahrscheinlicher. Ich bin bei Reifen auch recht vorsichtig, meine Taiga sehen und fühlen sich noch neuwertig an, trotzdem fahr ich damit höchstens mal zur Eisdiele oder langsam am Rheinufer entlang. Alles andere wäre mir auch zu gefährlich, für den Einsatz im Gelände würde ich immer neue nehmen.
 
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@chrissyy Genau; ich wollte diese gute und sehr praktikable Methode auch nicht schlechtreden! Man darf aber eben nicht glauben, man habe dann wieder einen technisch fitten Reifen; das könnte ungut enden.

Die anderen Wärmemethoden (im retrobike-Thread) wie mit dem Backofen oder auch "nur ganz kurz, gleichmäßig rotierend, ..." mit der Heißluftpistole sind viel zu aufwändig und ziemlicher Hokuspokus.

Paraffinwachse schmelzen bei ungefähr 45°C - dafür ist ein Haarfön perfekt und easy.:daumen:
 
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@chrissyy

Die anderen Wärmemethoden (im retrobike-Thread) wie mit dem Backofen oder auch "nur ganz kurz, gleichmäßig rotierend, ..." mit der Heißluftpistole sind viel zu aufwändig und ziemlicher Hokuspokus.
Die Ofen-Methode von Regan aus dem retrobike-Thread habe ich schon öfters erfolgreich ausprobiert.
Ob die Fön-Methode bei weniger Temperatur und Zeit gleiche Ergebnisse erziehlt, kann ich nicht sagen.

Allerdings ist Regan, der Ersteller des Threads, Polymertechnologe von Beruf und hat 15 Jahre lang in der Gummiindustrie gearbeitet. Unter anderem war er bei der Entwicklung von Gummimischungen für Ford und Aston Martin involviert. Ich denke der weiß schon ganz gut Bescheid.
 
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