19.06. 19:00 Alte Ruine auf dem Inkatrail zwischen Achupallas und Ingapirca, 3950m

Sauwetter... und eiskalt hier oben auf 4400m. Wo ist der Inkatraildownhill?

Gefunden! Auf einem Kamm gehs flowig bergab. Die Aussicht wär sicher nicht schlecht, wenn das ecuadorianische Wetter mal mitspielen würde. Anderereits... sind doch alles irgendwie nur grüne Hügel hier. Alle zwischen vier- und fünftausend Meter, aber grüner Hügel bleibt trotzdem grüner Hügel.

Der Downhill auf dem Inkatrail ist trotzdem cool. Erst superflowig auf sandig-erdiger Unterlage den Kamm entlang, ...

... dann sehr schwer und in vielen Serpentinen hinab in eine einsame Hochebene.

Der Regen macht die Abfahrt nicht eben leichter. Aber was solls... müssen die
Maxxis Holyroller eben mal zeigen, was sie drauf haben.

Nach vielen S4-Stellen und einigem feuchtem Kampf und Krampf ist die Hochebene erreicht. Sieht erst mal recht schnucklig zum fahren aus, endet aber schon bald in üblem Sumpfgelände.

Der Trail führt deswegen ein Stück oberhalb am Hang entlang, leider unfahrbar kaputt. Das beschert mir noch ein weiteres Stünderl Specki durch die Gegend schieben, bei kaltem Nieselregen und starkem Wind. Hmpf... die Inkas hätten damals echt mal eine gescheite Piste bauen können ;-).

Kurz vor der endgültigen Finsternis finden wir in einer alten Ruine endlich einen halbwegs windgeschützten Platz für das Zelt. Zeit wirds, bin ganz schön fix und alle. Doch ein bisserl viel Schlepperei insgesamt. Aber was solls... Hauptsache Abenteuer! Morgen gehts nur noch tausend Höhenmeter runter, hoffentlich fahrbar.

Der Kocher wurde aus Gewichtsgründen auf dem Inkatrail eingespart, drum fällt das Abendessen heute etwas spartanischer aus. Egal, Kalorien sind Kalorien. Buenas Noches... eine weitere Nacht mit zwölf Stunden im Schlafsack wartet. Früh dunkel, spät hell, saukalt und feucht, das geht mir schon ein bisserl auf den Wecker beim Campen in Ecuador.