Andix - von Kolumbien nach Feuerland

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
ich hoff, ich bin nicht selber irgendwo in der "pampa", wenn du grad in peru bist. zb in der umgebung von arequipa gibts einige leichte, sehr hohe vulkane, die tlw sogar an interessanten trails liegen (zb ampato beim colca canyon: da böte sich ja eine besteigung in verbindung mit einem ride in einen der tiefsten canyons der erde an...; coropuna ist auch nicht schwierig und von einem 4,8k strassenpass mit einem vll gar fahrbaren stichweg bis - was weiss ich, so 5,2k oder mehr erreichbar). die frage ist hier nur das gwand, der schlafsack und das schuhwerk, obs sowas in arequipa gibt? ich den schon...
die meisten berge in cordillera blanca weiter im norden lassen sich aber nimmer so mirnixdirnix spontan schnupfen, aber das weisst eh.

Servus,

Colca Canyon und die Gegend um Arequipa kann ich auch nur empfehlen! Du hast in der direkten Umgebung von Arequipa mehrere Berge zwischen 5500 und 6200m, die laut Google alle einfach zu besteigen sein sollen (Misti, Chachani, Picchu Picchu, Ampato, Sabancaya). Dazu hast du die tiefste Schlucht der Welt mit dem Colca Canyon direkt nebendran. Wer sein Rad in den Grand Canyon rein und raus trägt, sollte hier alle mal fahren ;-) Wenn du nur auf Bergsteigen aus bist, kommst du wohl in Bolivien am billigsten und schnellsten in große Höhen...

Ich war in Arequipa und dem Colca-Gebiet nur motorisiert unterwegs, daher kann ich keine Trails, etc. aus persönlicher Erfahrung schildern. Wir sind von Süden über Arequipa ins Colca-Gebiet gefahren (über eine sehr gute, neu gebaute Teerstraße mit wenig Verkehr über einen Pass mit über 4900m runter ins Colca-Tal in den Hauptort Chivay mit Thermalquellen). Von dort dann weiter ins Tal bspw. Cruz del Condor (morgens die Möglichkeit Condore zu beobachten) oder Cabanaconde. Gängigste Wandertour ist wohl von Cabanaconde runter zum Fluss und dort zu einer Oase namens Sangalle (Palmen, etc.). Das müssten locker 1200hm Singletrail sein. Der Weg soll tw. steil und steinig sein, aber genau das willst du ja auch ;-) Dort gibts einen offiziellen Camp-Ground. Von dort gibt es verschiedene Wege, auch auf der anderen Seite des Flusses weiter, also keine Einbahnstraße... Gibt diverse Trekking-Veranstalter in Arequipa, die Wanderungen in der Ecke anbieten (wir waren damals bei Colonial Tours). Vielleicht kann ja jemand hier im Forum noch mit eigenen Wander-/Bike-Erfahrungen aus der Ecke punkten. Da unter den Top 3 Destinations für Peru, sollte da eigentlich noch jemand anderes gewesen sein...

Arequipa kann ich euch auch nur ans Herz legen, falls ihr mal 1-2 Tage Stadt und Sightseeing machen wollt. Gibt ein ziemlich interessantes, altes und berühmtes Kloster, diverse Kirchen, Ausstellung über Juanita & Co. ("Gipfel-Mumien" aus Inka-Zeiten), etc pp. ist echt nett da... Hier mal paar Eindrücke, falls interessant:

IMG_2655.JPG IMG_2740.JPG IMG_2781_zorro.jpg picsjuli 515.jpg picsjuli 636.jpg picsjuli 657.jpg I
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@BergPeter, super... nach Huaraz komm ich auf alle Fälle und ein paar roundtrips sind dort fest eingeplant. je eher du mir ein paar infos zukommen lässt, desto besser. Gracias!

@Sherwoodski, ok... damit hast du den trip um ne Woche verlängert. Colca Canyon wird eingeplant ;-).
 
19.06. 14:30 Auf dem Inkatrail zwischen Achupallas und Ingapirca bei Tres Cruces, 4400m


Der Uphill auf dem Inkatrail gefällt. Die Gegend selber find ich zwar ein bisserl arg grünhüglig, sieht aus wie in Schottland nur dreimal so groß. Aber immerhin scheint der Weg prima in Schuss und ist auch bergauf gut zu radeln. Auch der allzeit präsente Andensturm beschränkt sich mittlerweile auf knuffige sechs bis sieben Windstärken, damit komm ich grad noch gut klar.


So um viertausend Meter rum ists dann relativ Essig mit der Fahrbarkeit, ein ums andere Mal warten freundliche Matschlöcher auf die wasserdichten Goretex-Schuhe. Solang die Oberkante drüber bleibt, ist alles in Butter. Aber wehe wenn nicht.


Alles in allem gestaltet sich die Schieberei bis zum 4400 Meter hohen Pass "Tres Cruces" allerdings recht angenehm, ich hatts mir nach dem Bericht wesentlich schlimmer vorgestellt. Viele Teile könnte man sich sogar noch erstrampeln, aber zu Fuß gehen ist ökonomischer.


Tres Cruces, höchster Punkt des Inkatrails und Übergang vom Achupallas-Tal ins Ingapirca-Tal. Leider kommen us von drüben hässlich nasse Wolken und ein eiskalter Wind entgegen, das sieht nach wenig Spaß auf der Abfahrt aus.


Ich geh trotzdem mal den Trail suchen... wird schon schief gehen.
 
19.06. 19:00 Alte Ruine auf dem Inkatrail zwischen Achupallas und Ingapirca, 3950m


Sauwetter... und eiskalt hier oben auf 4400m. Wo ist der Inkatraildownhill?


Gefunden! Auf einem Kamm gehs flowig bergab. Die Aussicht wär sicher nicht schlecht, wenn das ecuadorianische Wetter mal mitspielen würde. Anderereits... sind doch alles irgendwie nur grüne Hügel hier. Alle zwischen vier- und fünftausend Meter, aber grüner Hügel bleibt trotzdem grüner Hügel.


Der Downhill auf dem Inkatrail ist trotzdem cool. Erst superflowig auf sandig-erdiger Unterlage den Kamm entlang, ...


... dann sehr schwer und in vielen Serpentinen hinab in eine einsame Hochebene.


Der Regen macht die Abfahrt nicht eben leichter. Aber was solls... müssen die Maxxis Holyroller eben mal zeigen, was sie drauf haben.


Nach vielen S4-Stellen und einigem feuchtem Kampf und Krampf ist die Hochebene erreicht. Sieht erst mal recht schnucklig zum fahren aus, endet aber schon bald in üblem Sumpfgelände.


Der Trail führt deswegen ein Stück oberhalb am Hang entlang, leider unfahrbar kaputt. Das beschert mir noch ein weiteres Stünderl Specki durch die Gegend schieben, bei kaltem Nieselregen und starkem Wind. Hmpf... die Inkas hätten damals echt mal eine gescheite Piste bauen können ;-).


Kurz vor der endgültigen Finsternis finden wir in einer alten Ruine endlich einen halbwegs windgeschützten Platz für das Zelt. Zeit wirds, bin ganz schön fix und alle. Doch ein bisserl viel Schlepperei insgesamt. Aber was solls... Hauptsache Abenteuer! Morgen gehts nur noch tausend Höhenmeter runter, hoffentlich fahrbar.


Der Kocher wurde aus Gewichtsgründen auf dem Inkatrail eingespart, drum fällt das Abendessen heute etwas spartanischer aus. Egal, Kalorien sind Kalorien. Buenas Noches... eine weitere Nacht mit zwölf Stunden im Schlafsack wartet. Früh dunkel, spät hell, saukalt und feucht, das geht mir schon ein bisserl auf den Wecker beim Campen in Ecuador.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das es Frauen gibt, die so was mitmachen...
Das soll jetzt nicht sexistisch-chauvinistisch sein, aber meine hätte mir bei solchen Bedingungen (Wetter, Essen, nasses Zelten) allerspätestens nach 2 Tagen den Vogel gezeigt und die Sache abgebrochen (mal abgesehen davon, das sie beim Radfahren unterhalb topfebener Strecke Angst hat)
 
gilt s4 quasi mit nässe- und sturmaufschlag oder wäre es auch im trockenen schon s4 ?
fetten respekt, was du inzwischen fährst ... wie überwindet die spionin s4 ? auch fahrend oder lieber schiebend ?
 
Die Spionin fährt keine Singletrails sondern geht zu Fuß, ich dachte das wäre nach den Bildern deutlich genug. Oder fährt einer von euch S4 mit Hardtail und Packtaschen?! Muss sie halt nach dem Inkatrail mit dem Bus zurück und das Radl holen, dafür hat sie keinen Schleppstress. Jeder so wie er mag :).

Der Trail vom Pass zur Hochebene ist oben auf dem Kamm S0-S1 und unten S3-S4, auch ohne Regen. Das Steilstück ist einfach verdammt verwahrlost und verdammt schwer, a beisst das Mehrschweinchen keinen Faden ab... oder so ähnlich.
 
20.06. 13:00 Ingapirca, 3150m


Am nächsten Morgen lacht sogar mal die Sonne über Ecuador, wer hätte das gedacht?! Das freut den Wanderer...


... und den Radler gleichermassen. Der weitere Downhill auf dem Inkatrail ist dann allerdings nicht wirklich der rede Wert. Eine stangergrade Spur, teils holprig, teils matschig, wenig Gefälle, später über Wiesen und Weiden. Naja... immerhin fahrbar und bessern als wandern, aber das wars dann auch schon. Die letzten vierhundert Hömes nach Ingapirca vernichte ich lieber genüsslich auf einer kleinen Dirtroad, da geht wenigstens was voran.


Waschtag in Ingapirca, so habens die Inkas damals wohl auch schon gemacht.


Und ein paar Häuser haben sie hier auch in die Gegend gestellt. Die Ruinen sind nicht ganz so eindrucksvoll wie Cuzco, aber schon noch recht gut erhalten. Kulturprogramm am Nachmittag.
 
Großartige Tour! Ich lese mal wieder sehr gerne mit... Und besonders freu ich mich, dass du nun weniger Selbstauslöser-Fotos schießen musst. :)

Ein Lied, das mir zu "Ecuador" immer in den Kopf kommt, ist das von Sash, vielleicht erinnert sich ja jemand. (Ich habs nicht hingekriegt, die reinen Links zu posten. Da wird immer die Youtube-Preview draus gemacht.)
Und die passende Parodie dazu:

Viel Spaß beim Ecuador-Spiel, falls ihr es heute schaut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Spionin fährt keine Singletrails sondern geht zu Fuß, ich dachte das wäre nach den Bildern deutlich genug. Oder fährt einer von euch S4 mit Hardtail und Packtaschen?! Muss sie halt nach dem Inkatrail mit dem Bus zurück und das Radl holen, dafür hat sie keinen Schleppstress. Jeder so wie er mag :).

Der Trail vom Pass zur Hochebene ist oben auf dem Kamm S0-S1 und unten S3-S4, auch ohne Regen. Das Steilstück ist einfach verdammt verwahrlost und verdammt schwer, a beisst das Mehrschweinchen keinen Faden ab... oder so ähnlich.

Das sie keine S4 Trails mit dem HT fährt kann man ja irgendwo noch verstehen (obwohl auch hier die Geschwindigkeit die Musik macht), aber das sie überhaupt keine Trails fährt ist für mich unverständlich. Dann kann man ja auch direkt mit dem Crosser fahren und nicht mit einem 3000€ Carbon MTB.
 
An meinem Tagesplan stehen folgende Punkte (u.a.) WM schauen und ein Mal am Tag dein Bericht lesen - Wunderbar. Aber lieber Stunzi, irgendwie kann ich es immer noch nicht glauben, dass du die Spionin "zufällig" getroffen hast. Ihr fährt die gleiche Marke, habt die gleichen Schuhe (!), beide habt das gleiche Stofftier an der Kabel vorne ... naja :)
Und warum musst du in jedem zweiten Bericht kund tun, dass in Kolumbien alles besser war, genieße es doch einfach, lass dich/euch nicht ärgern. Euch beide weiterhin viel spaß, freue mich schon morgen auf Ghana o_O. Wo guckst du den überhaupt die deutschen Spiele?
 
Wie siehts eigentlich mit der Fußballbegeisterung in Ecuador aus?
Der Kommentator meint gerade, dass dort das ganze Land Kopf stehen würde. Kriegt ihr davon was mit?

Viele Grüße
Stephan
 
Vielleicht ist das Grand Canyon ja einfach drei Kilo leichter als ein beliebiger "Crosser" und der Spionin deswegen sympathischer?

Oder vielleicht fahren nur Wahnsinnige die Cobblestone-Roads von Ecuador ohne Federgabel?

Oder vielleicht sind Mountainbikes einfach die besseren Asphaltvermeidungsräder? Die Reiseradler auf "normalen" Setups die ich so in Ecuador treffe, winseln jedenfalls entweder tierisch über die holprigen Pisten oder sie fahren halt Panamericana.

Wie auch immer, fragt nicht mich, dazu kenn ich mich zu wenig im Reiseradmetier aus. Ich fühl mich immer noch als Mountainbiker, auch wenn man bei der Trailarmut in den Anden (verglichen mit den Alpen pro Fläche) leicht auf andere Gedanken kommen könnte.
 
Fußballbegeisterung? Naja... also Kopf stehn tun vielleicht die Leute in den größeren Städten (die ich vermeide). Auf dem Land in den Dörfern wird zwar auch geschaut wenns geht, aber deswegen bricht jetzt hier nicht gleich das große Chaos aus. Interessiert scheinen mir generell nur die Mestizos... die Indios eher nicht.
 
Hallo Stuntzi,

Wieder ein super Reisebericht!
Ich habe fast alle Berichte gelesen, war aber immer zu spät dran, um Live dabei zu sein :(
Jetzt hat es endlich mal geklappt! :hüpf:

Mal schauen, dass ich dranbleibe, jetzt ist erst mal eine Woche Biken im Allgäu angesagt. Ist zwar nicht so cool wie bei Dir, aber immerhin was anderes als der alltägliche Arbeitsweg...
Aber der Smartphone Empfang sollte gut genug sein zum dranbleiben.

Wünsche Euch weiterhin viel Spaß!!
 
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