12.10. 16:30 Camp bei der Laguna Colorada, 4560m
Die gastfreundlichen Mineros vom Salar Capina und einer weiteren Salzmine werden am heutigen Sonntag früh morgens von einem großen Truck aufgesammelt und zur bolivianischen Präsidentenwahl in den nächsten Ort gefahren. Wen sie wählen wollen, wissen bisher nur wenige. Die meisten wollen sich während der dreistündigen Holperfahrt durch die Wüste "spontan entscheiden". Besser spät als nie.
Unsere Wüstentour geht auch weiter: sandig, einsam, rüttlig und trocken.
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten mach ich unterwegs sogar ganz gern mal ne Kochpause. Fertignudeln zum Brunch und danach ein zuckersüßes Kaffeetscherl, das schmeckt lecker und macht den Rucksack leichter.
Abfahrt zur "Laguna Colorada". Hier wimmelts angeblich normalerweise von Allrad-Jeeptouren aus Uyuni. Heut am Wahlsonntag fallen die wohl aus.
Wir sehen nur ein paar scheue Vicuñas...
... und einen...
... Riesenhaufen...
... rosarote...
... Flamingos.
So viel zum Thema "Muli": Die Gepäcktaschenspionin ist heut gesundheitlich etwas angeschlagen und wir würden trotzdem gern noch über den nächsten Pass zur nächsten Wasserstelle. Hilft aber alles nix, nachmittags kommen wir nicht mehr vom Fleck. Ist allerdings auch kein Wunder, der gefürchtete Altiplano-Gegenwind schlägt fast täglich ab zwei Uhr nachmittags zu und macht das radeln mehr oder weniger sinnlos. Gestern haben wir für die letzten vier Salzsee-Kilometer zum Minencamp am Salar Capina über ne Stunde gebraucht, da kann mans eigentlich auch gleich bleiben lassen.
Frühes Nachmittagscamp etwa zweihundert Meter über der Laguna Colorada. Wasser ist etwas knapp wegen Fehleinschätzung der Reichweite, aber später kommt sich noch irgendwann ein einsamer Jeep vorbei. Der wird kurzerhand um vier Liter kostbare Flüssigkeit erleichtert, dann klappts auch mit dem Abendessen und der heißen Schoki hinterher.
Gesellschaft leistet uns dabei ein fast handzahmer und ausgesprochen neugieriger bolivianischer Altiplanoextremhöhenbergsteigerhase. Knuffig.