Aramid Bremszüge

B

BEAVER

Guest
Ich hab mir mal ein paar Gedanken gemacht, und zwar ob man nicht Aramid oder Dyneema als Brems-/Schaltzüge einsetzen könnte. Die beiden Fasern haben eine sehr geringe Dehnung, was ja zu einer Verbesserung des Druckpunktes führen sollte. Leichter als Drahtseil sind sie allemal.
Einzigstes Problem wären die Nippel und deren befestigung.
Hat hier jemand schonmal Erfahrung mit sowas gemacht?
 
Aramidfasern sind Industriefasern. Sie zeichnen sich durch sehr hohe Festigkeit, Bruchdehnung, hohes Schwingungsdämpfungsverhalten und ihre Verhalten im Brandfall aus.
Bekannte Markennamen für Aramidfasern sind Nomex und Kevlar von DuPont oder Twaron von Teijin Twaron.

Aramid ist ein goldgelber organischer Werkstoff und besteht aus aromatischen Polyamiden. Beim Umgang und der Verarbeitung muß auf die Eigenschaft der Feuchtigkeitsaufnahme und der UV-Beständigkeit Rücksicht genommen werden. Zur Verarbeitung (Zuschnitt) müssen spezielle Schneidwerkzeuge eingesetzt weden.

Die bekannteste Anwendung für Aramidfasern sind im Sicherheitsbereich zu finden (Splitterschutz-Westen, Schutzhelme und Panzerungen für Fahrzeuge...). Sie werden jedoch auch mehr und mehr für konstruktive Elemente verwendet, so zum Beispiel im Zeppelin NT. Sowohl im Sicherheitsbereich, als auch im konstruktiven Bereich werden vor allem die mechanischen Eigenschaften der Faser genutzt (Kevlar und Twaron).

Nomex war die erste Entwicklung bei den Aramid-Fasern und wurde speziell für den Brandschutz entwickelt. Sie ist in feuersicherer Bekleidung (z. B. Schutzanzüge bei Feuerwehren, Rennfahrerkombi...) bekannt geworden.

Eine weitere Anwendung für Nomex ist die Verarbeitung zu einem Werkstoff für Sandwichwabenkerne, sogenannte Honeycombs aus Nomex-Papier, in der Faserverbundtechnologie.

46514.jpg


Als Schaltzüge kann man sie sicherlich einsetzen - als Bremszüge hätte ich aber irgendwie kein Vertrauen. Da bleib ich bei den klassischen drahtseilen ... . Ist 'ne "Kopfsache". :rolleyes:
 
Hallo
Deine Idee ist nicht so neu.
Anfang der 90´er wurde so etwas auf der Eurobike schon mal vorgestellt.
War ein kleiner Stand, den Namen der Herstellers (wir unterhielten uns in deutsch) weiß ich leider nicht mehr, die Unterlagen sind auch nie erschienen.
Meine Bedenken damals: Nippel, Klemmung, Reibung zwischen Zug und Hülle(liner)

Er zeigte jedoch auch so eine Studie mit Aramidfaser als Speichen. verblüffend ähnlich wie sie heute von Leightweight (carbon sports) angeboten werden.

Aber vielleicht hast du eine Idee, das Material ist allemal dafür geeignet Zug zu übertragen und viel leichter als (Edel-)Stahl

Gruss, rascal92 :daumen:
 
Principia schrieb:
hehe...mein täglich brot ;)
*klugschei*er-modus*
Als Sandwichbauweise bezeichnet man die Einbettung einer oder mehrerer Schichten verschiedener Eigenschaften in einem Werkstoff (schichtweise: aus mehreren Fasermatten übereinander, wie z.B. bei Kohlefaser).
Sie wird sehr häufig bei Faserverbundwerkstoffen (Kohlefaser [Carbon], Glasfaser ... ) angewendet.

Als Konstruktionsweise bezeichnet die Sandwichbauweise eine Form des Leichtbaus, bei dem die Bauteile aus einigen Decklagen bestehen, die durch einen Kernwerkstoff auf Abstand gehalten werden (beispielsweise Epoxidharz und die darin eingebetten Kohlefasern). Diese Teile besitzen bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit und Steifigkeit (wie das "scwarze Gold" auch :) ).

Anwendungen sind beispielsweise Sportboote, Flugzeugteile (Rumpf), Eisenbahnwaggons, Surfbretter, und Rotorblätter für Windkraftanlagen ...

niclas

EDIT:
Und glaub nicht, dass ich das vorher wusste, googeln und zusammenfassen hat mir geholfen das 'nen bisschen zu verstehen ;) :rolleyes:
 
das wetter wird schlechter, die bastel-saison ist hiermit wieder offiziel eröffnet ;)

es geht also darum, gewicht an den schaltzügen zu sparen.

dazu haben ich schon folgende erkenntnisse gesammelt:

Instrumentensaite: dehnt nich erst, reist kurz darauf.

Hochseeangelschnur: Dehnt sich langsam, aber stätig.

meine neuste idee (bin da sicherlich nicht der erste ;) ) ist, schaltzüge als bremszüge zu nutzen, bringt 50% gewichtsreduktion, man braucht lediglich einen adapter zur aufnahme am bremshebel.

mit kohlefasern habe ich noch keine experimente gewagt.

gruss, felix
 
rascal92 schrieb:
Meine Bedenken damals: Reibung zwischen Zug und Hülle(liner)

E

Da sehe ich auch ein zentrales Problem, zumal welche Matrix könnte man denn Verwenden, bei der der Bremszug einerseits flexibel bleibt und andererseits die Fasern optimal verbindet?
 
xtremelight schrieb:
Da sehe ich auch ein zentrales Problem, zumal welche Matrix könnte man denn Verwenden, bei der der Bremszug einerseits flexibel bleibt und andererseits die Fasern optimal verbindet?

Bräuchte man überhaupt eine Matrix dafür?
Könnte man nicht einfach mehrere Fasern zusammen nehmen?
 
felixthewolf schrieb:
es geht also darum, gewicht an den schaltzügen zu sparen.


meine neuste idee (bin da sicherlich nicht der erste ;) ) ist, schaltzüge als bremszüge zu nutzen, bringt 50% gewichtsreduktion, man braucht lediglich einen adapter zur aufnahme am bremshebel.

da lohnen sich die experimente echt nicht. 5mm Tune plastik aussenhüllen an schaltung und bremse, flutschen genial und sind mit 18g pro meter die leichtesten auf dem markt.

ich habe mich eingedeckt;)
 
Hab das so verstanden, dass die Aramidfasern, den Zug selbst darstellen sollen und nicht die Außenhüllen, wenn man das allerdings mit den Tuneführungen kombiniert, himmlisch leicht...!

cheers, nils
 
skyline schrieb:
Hab das so verstanden, dass die Aramidfasern, den Zug selbst darstellen sollen und nicht die Außenhüllen, wenn man das allerdings mit den Tuneführungen kombiniert, himmlisch leicht...!

cheers, nils

Ja genau, so hab ich das gemeint :)
Allerdings wird die Gewichtserparniss jetzt nicht soooo groß sein, mir gings eher um eine Verbesserung des Druckpunktes.
 
BEAVER schrieb:
Ja genau, so hab ich das gemeint :)
Allerdings wird die Gewichtserparniss jetzt nicht soooo groß sein, mir gings eher um eine Verbesserung des Druckpunktes.
wenn du nur einen "harten" druckpunkt willst dann mach verstellbare hebel an dein bike!
aber die sache mit dem druckpunkt ist relativ, meiner meinung nach. ich liebe auch wenn er definiert ist aber am wichtigsten ist immer noch dass die züge super laufen. nur dann hast du ein gutes gefühl für die bremsen und dann braucht der druckpunkt auch nicht so steinhart zu sein. die meisten züge "fressen" geradezu die bremsleistung auf! die innere reibung schluckt die eingebrachte handkraft zu einem grossen teil was zu weniger bremspower und schlecht dosierbaren bremsen führt.

also meiner meinung nach stehen leichtlaufende züge an erster stelle.
 
hi

du willst also kein gewicht sparen, sondern den druckpunkt verbessern und nimmst gwichtsreduktion in kauf?!

damit zeumst du das pferd aber vollkommen von hinten auf!
ein 2mm stahlseil hat bei handkraft und max 2m länge keine für den druckpunkt relevante dehnung.
was da nachgibt ist sind ganz andere sache:

1: die aussenhüllen, die müssen nämlich einen wiederspruch erfüllen, flexibel und druckstabil zugeleich sein.
2: die bremsarme flexen i.d.r. ordentlich
3: rahmen und gabeln geben an den cantisockeln deutlich nach.
4: alleine die tatsache, das die bramsbeläge aus gummi sind verursacht einen gewissen systemflex

gruss, felix
 
also kohlefaser kann mann vergessen ist zu empfindlich, tennis-schläger seil/faden zu geringe zugfestigkeit ebenso auch vom angel bedarf, was evtl gehen würde aber welches man nicht als meter ware bekommt kabel von manchen kopfhörern die auch sehr stabil sein können

was bei aramid probleme machen könnte das schäuern am hüllen ein bzw ausgang und wenn man hier nicht richtig abdichtet scheuert das dreck/sand in der hülle

was evtl machen könnte ist die sehne des drahtseil aus mit fett getränktem aramid und evtl anstatt stahl titan ausenherum nehmen

wenn es sinnvoll wäre hätte es sich auch in der luftfahrt durch gesetzt

von draht zug wird man auf jedefall weggehen, weil das thema ist ausgereizt
was ich mir vorstellen kann für die bremse hydraulik rohr in rohr das gleichzeitig das rahmenrohr versteift und elektro schaltwerk welches sein strom aus einem minidynamo in dem freilauf bekommt evtl. sogar impulse durch piezo-technik und nicht motor und getriebe
 
bekr schrieb:
also kohlefaser kann mann vergessen ist zu empfindlich, tennis-schläger seil/faden zu geringe zugfestigkeit

Zu geringe Zugfestigkeit??
Das Problem der Faser ist niemals der Zug (höher als Stahl)

bekr schrieb:
kabel von manchen kopfhörern die auch sehr stabil sein können

Aha, Kupfer .... naja :lol: :spinner:

bekr schrieb:
was evtl machen könnte ist die sehne des drahtseil aus mit fett getränktem aramid und evtl anstatt stahl titan ausenherum nehmen

Fett? Wozu denn? Titan? ...wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt.... BTW:Schon mal die Dehnungseigenschaften von Titan betrachtet?

bekr schrieb:
elektro schaltwerk welches sein strom aus einem minidynamo in dem freilauf bekommt
Die im Fahrradbau nicht ganz unbekannte Firma Mavic hatte sowas (ahnliches) schonmal gemacht,, nannte sich zapp, und zappzerapp wurde es duster um die Marke (Mavic stellte für Jahre die Produktion von allen Komponenten ,bis auf Felgen, ein)
Shimano wollte (Druck)Luft ablassen und Herr Wendler verkaufte seine Hydraulikschaltung so gut, dass sein Pool als Gerümpelkammer umfunktioniert wurde :D

Sorry, ausgeträumt


Gruss, rascal92 :daumen:
 
was als nippel im motorrad bereich verwendet wird teilweise auch mal an alten teilen sind die nippel auf dem (waren bei den BSK mit bei)

aber wersagten das das ande am breshebel unbedingt ein nippel sein mus? wie sieht es den mit seemann schlaufel in minatur aus die sich bei zugbelastungen sogar noch zusammen ziehen(schlaufen) dann kann man das schwere nippel sich auch sparen und am breshebel sogar duchgehendes stück verwenden ohne fräsung als schwachstelle?

oder wechselt hier jede nmonat seine züge?


shiman airlines, hydraulik schltwerke und mavic mit seinem motorantrieb ist mir auch bekannt nur motorbetrieb und piezotechnik sind paar andere schuhe

genauer lesen steht extra kohle ungeeignet

bei titan gibt es auch verschiedenste legierungen und wenn eine schraube hier für 10€ verkauft wird heist es lange nicht das in china so teuer produziert wurde auser dem gehts es hier um ideen und weniger um kosten
da mann aramid rowing auch nicht als meterware bekommt sondern nur als rolle auch etwas ungünstig oder?
 

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bremszüge aus aramid fände ich supi.

ich komm öfters während des bikens in wilde schiessereien.
naja, da würde ein aramidlining bei meinen schaltzügen helfen.
 
felixthewolf schrieb:
meine neuste idee (bin da sicherlich nicht der erste ;) ) ist, schaltzüge als bremszüge zu nutzen, bringt 50% gewichtsreduktion, man braucht lediglich einen adapter zur aufnahme am bremshebel.
gruss, felix
des hab ich auch schon mal gemacht, aber nur an meinem BMX-rad. :daumen:
Da du das ganze vermutlich für dein CC Bike haben willst würde ich einfach einen BMX Hebel an das Bike bauen, den Hebel selbst aus Carbon nachlaminieren und den Rest mit Fräse, Bohrer und Schleifpapier bearbeiten :daumen: .
So weit ich weiß gehen Schaltzüge auch in alle Bremshebel rein die die selbe Zugaufnahme haben wie der Deore-Griff ( ich meine halt die wo die Aufnahme vorne so " raushängt" ;) )


?
 
@ bekr
Klemmnippel mit Madenschraube ist bei Aramid meines Wissens nicht möglich, das macht die Faser nicht mit.

Vorstellbar (nur eine Gedankenakrobatik) wäre ein Aramid-Strumpf (Diagonalwebstruktur) mit eingelegter Verdickung an einem Ende (Stopfei-Prinzip, fragt ggf. eure Großmutter) und einer Alu-hülse am anderen Ende, die die Klemmkraft flächig verteilt.

Bleibt die Frage wie ich den Zug bei Nichtbelastung am Ausdehnen hindere?

Fröhliches Spekulieren weiterhin

Gruss,rascal92 :daumen:
 
Was haltet ihr davon wenn man ausm Drachenbau so Stäbe nimmt. Sind innen hohl und in verschiedenen Durchmessern zu haben. Einfach ein passendes Stück abschneiden und den Schaltzug mit Epoxy einkleben.
 
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