Azorix - Inselhüpfen im Regen

03.10. 13:15 Auf dem PR3-Trail nach Faja Grande, 300m

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"Kabeljaugrube" klingt verlockend :oops:
 
03.10. 16:30 Auf dem PR1-Trail bei Faja Grande, 100m

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Kettle hat ihn gefunden, den absoluten und final westlichsten Punkt Europas: Ilheu de Monchique, der letzte Felsen zwischen hier und Amerika. Ein Fall zum rüberschwimmen?

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Ich radl lieber, und zwar auf dem PR1 von Flores, absolut und final westlichster Singeltrack Europas. Ist "selbstverständlich" eine Erstbefahrung, Stravapixel sind ebensowenig vorhanden wie OSM-Einstufungen oder mtbnews-Schwarmwissen. Das portugiesische Internet hab ich mangels exorbitanter Sprachbegabung nicht durchforstet, aber die bikenden Locals auf den anderen Inseln wissen mal gar nix über Flores.

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PR1 bei Faja Grande: Leider...

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... geil :).

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So muss ein Trail aufhören.
 
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03.10. 20:30 Sundownerbar in Faja Grande, 5m

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Und dann waren da noch...

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... die sehenswerten Wasserfälle von Faja Grande, selbstverständlich die westlichsten ihrer Art in Europa.

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Einer neben dem anderen fällt ungefähr einhundert Meter von der senkrechten grünen Klippe an den Strand runter.

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Gefällt...

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... durchaus.

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Was auch gefällt: Eine Strandbar mit kühlen Getränken und cooler Einrichtung...

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... an einem lauen Spätsommerabend bei warmer Abendluft und noch wärmeren Farben. Boa noite.
 
Untenrum geht's dann halbwegs. Trotzdem fällt das Gesamtfazit zum PR3 auf Flores eher schwierig aus: Man muss schon ziemlich auf Krawall gebürstet sein, um den gut zu finden. Aber ein Abenteuer ist's halt schon.
Ich bin im August in Lauterbrunnen auch eine dreiviertel Stunde einen steilen Felsabhang runtergekraxelt mit Bike in der Hand. Das war natürlich nicht so wie erhofft, aber so richtig hassen tat ich es auch nicht. Gehört irgendwie dazu, dass nicht alle Experimente klappen. Hauptsache draußen, Hauptsache unterwegs.
 
Ich fand damals viele Locals sehr freundlich, auf die authentische Art... selten so häufig zu irgendetwas eingeladen worden, ob zu einem privaten Essen oder einer gemütlichen Runde mit Bierchen (an nem Mirador in der Stadt, Kneipenkultur ist echt mau)
Ehrlich gesagt machen wir da komplett andere Erfahrungen. Die Azorer sind größtenteils unfreundlich bis uninteressiert. Kaum irgendwer sagt mal Hallo und dann auch nur wenn er gezwungen wird. Bedienung in Bars grenzt teilweise schon an Unverschämtheit, bin noch nie so oft absichtlich ignoriert worden. Da wird dann erst dreimal die Runde durch alle Locals gemacht, jeder bestellt noch nen zweiten Espresso, jeder bezahlt, dann wird noch wichtig telefoniert. Und nur wenn's wirklich gar nicht mehr anders geht, darf der "Fremde" vielleicht was bestellen.

Selbstverständlich... wenn während der Wartezeit neue Locals reinkommen, werden die natürlich auch erst mal herzlich begrüßt und bekommen ihren Kaffee mit Likör. Und während der ganzen Zeit stehst du blöd daneben und fragst dich, was hier läuft.

Ich bin ja auch sonst einiges gewohnt von meinen Reisen (...Altiplano in Bolivien...) und hab keine "Ansprüche" irgendwelcher Art... aber was hier abgeht, ist teils wirklich unterste Schublade. Die einzigen freundlichen Leute auf den Azoren sind andere Touristen... oder ausgewanderte Amerikaner oder Engländer. Das ganze war jetzt möglicherweise etwas überspitzt ausgedrückt, aber so kommt's einem hier durchaus vor... und leider nicht zu selten. Man sollte öfters mal einfach wieder gehen... aber das ist als Radler nicht so leicht, wenn es im Ort nix außer dieser einen Bar gibt.

Rant Off.
 
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Ok, das hört sich wirklich unangenehm und nervig an. Interessant, wie sich manches im Lauf von in paar Jahren so verändert. In Bars/Restaurants hatte ich dieses Problem tatsächlich nicht, egal ob alleine, in Begleitung anderer Reisender oder auch Locals...
Ein Vermieter kam mal vorbei und brachte mir lecker Brot aus dem Familienholzofen vorbei, woanders wurde erst mal aufgekocht und ich dazu gebeten.
Und klar, die langzeitreisenden Amis dort waren seeeehr entspannt, teils gruselte es sie aber auch, in ein Land zurückzukehren, dass sie bei Obama verlassen hatten, und sie mit Trump willkommen hieß.
Aber mei, leider ändern sich die Dinge manchmal auch zum weniger guten, ich habe mal am Rande mitbekommen, dass sie dort ziemlich mit den Restriktionen der letzten 1,5 Jahre zu kämpfen hatten. Ist aber auch keine Entscheidung für solch ignorantes Verhalten.
Derlei kenne ich tatsächlich nur aus Frankreich, dort hatte ich solche Ignoranzkünstler häufiger.
 
Also bei den Sundownern habt ihr echt oft schönes Wetter (oder zumindest immer wieder tolle Bilder!)

Und tolle steile Klippen. Und geheime Trampelpfade durch selbige herab. Offenbar ist das Abenteuer zurück.
Solange es trocken ist, geht da auch mehr, als wenn der S4-5 Trail auch noch nass ist.

Den Matsch sieht man ja oben in den Bildern überall im Reifen-Profil. Ist ja schlimmer, als (wie) daheim.

Wenn der Wanderweg um die Insel herum nur im Nordosten kaputt ist, lohnt sich dann eine Wanderweg-Insel-Umfahrung? Habt ihr schon Infos dazu bekommen?
(OK, wenn die Leute zu Fremden, die fiese Corona-Viren vom Festland herüber bringen könnten, so unfreundlich sind, wird das vermutlich schwierig.
Also mehr (MTB-News)Erstbefahrungen :)
 
03.10. 13:15 Auf dem PR3-Trail nach Faja Grande, 300m


Freilich würge ich mein Radl und mich schon bald durch steilglitschige und schmale Dschungeltunnel mit seitlich eingewachsenen Wurzeln, an fahren ist eine Weile lang nicht zu denken.

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Immerhin kommen zwischendurch auch absolut tolle Stellen: Auf einem einseitig messerscharfen Grat fliege ich dem Meer entgegen, links unten bereits das Ziel "Fajal Grande" im Blick. Apropos links: Keine zwanzig Meter nach diesem Foto wird sich mein Weg genau in dieser Richtung...

So ein Weg am Grat ist meist ziemlich cool. Tolle Aussicht, Abwechslung und Abenteuer.

Und unten im Tal sieht man auch ganz viele Lustige TerassenFelder. Sieht irgendwie cool aus. Und anstrengend zu bestellen. Was wächst denn da?
 
Madeira war in der Tat anders. Aber gut, da waren wir vor Corona. Kann schon sein, dass hier seitdem viel Gastronomie etc kaputt gegangen ist und die verbleibenden Läden einfach nicht besonders gut drauf sind. Gerade sitzen wir allerdings in einem halbwegs netten Platzerl... soll's auch geben.
 
Wenn der Wanderweg um die Insel herum nur im Nordosten kaputt ist, lohnt sich dann eine Wanderweg-Insel-Umfahrung? Habt ihr schon Infos dazu bekommen?
Kaum. Zu viel bergauf schieben auf Trail, zu viel unfahrbares Gewürge bergab. Zumindest meine Einschätzung, ihr dürft mich gerne widerlegen.
 
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04.10. 08:30 Poca do Bacalhau, 130m

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Aussichtsreiches Picknickplatzcamp bei Faja Grande: Von den zahlreichen Wasserfällen...

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... suchen wir uns einen raus...

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... für einen morgendlichen Vorfrühstückstrip. Geht auch gar nicht anders, alle Bars haben noch geschlossen.

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Wasser macht munter, in diesem Fall beinahe munterer als ein Cappuccino.

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Unterwasserlachen ist übrigens gar nicht so leicht.

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Glaub dieser Wasserfall heißt "Kabeljau". Mahlzeit.
 
... bis wir in Faja Grande, dem absolut westlichsten Ort Europas, wieder zusammentreffen.
Das verrate besser nicht den Bewohnern der von St. Martin bzw. Guadeloupe :D

Kommt drauf an auf welcher Seite der Verwerfungsspalte die Insel ist, wenn Sie noch auf der Eurasischen Platte ist, dann ist es auch noch Europa, würde ich zumindest so behaupten ohne da irgendwo etwas nachgegooglet zu haben.
Nach der Logik gehört der Großteil Islands ebenfalls zu Amerika^^
 
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