Bergab fahren

@Tomrider
Gerade bei Ausfahrten lernt man am meisten und deshalb hilft nur fahren fahren fahren. Je häufiger man in eine Situation kommt desto routinierter meistert man sie. Das Fahren an sich muss immer weiter aus dem aktiven denken raus, dann hat man mehr Kapazitäten für anderes frei wie z.B. die richtige Linienwahl etc. Sicher man kann die ein oder andere Situation mal üben und im Kopf durchgehen aber Fahrpraxis ist durch nichts zu ersetzen.


Sry - da weiss ich nicht, wer stumpfsinniger ist...

Klar lacht man manchmal über die KLEINEN Missgeschicke der andere - sieht ja manchmal auch wirklich lustig aus. Aber ein Überschlag mit Baumkontakt gehört wohl kaum dazu...

Warum nicht, wenns lustig aussieht und sich niemand ernsthaft verletzt hat einem ein herzhaftes Lachen noch nie geschadet. Es wird ja niemand ausgelacht, sondern über etwas lustiges an sich.
 
Das es allen gut geht, weiß man ja erst hinterher und bei lustigen Patzern zu lachen, ist völlig normal. Wenn aber einer meiner Freunde bergab - bei zu hoher Geschwindigkeit - die Kontrolle verlieren würde und mit Überschlag gegen einen Baum scheppern würde, dann käme mir lachen so ungefähr als letztes in den Sinn.

Ich kann mich hier aber ja nur auf das kurze Statement beziehen. Vielleicht hat es sich anders abgespielt, als es dort rüberkommt - wer weiß.... Hauptsache nix passiert...
 
@Tomrider
Gerade bei Ausfahrten lernt man am meisten und deshalb hilft nur fahren fahren fahren. Je häufiger man in eine Situation kommt desto routinierter meistert man sie. Das Fahren an sich muss immer weiter aus dem aktiven denken raus, dann hat man mehr Kapazitäten für anderes frei wie z.B. die richtige Linienwahl etc. Sicher man kann die ein oder andere Situation mal üben und im Kopf durchgehen aber Fahrpraxis ist durch nichts zu ersetzen. [...]

Das Fahrparaxis das wichtigste ist ist glaubich unumstritten. Es ist aber meiner Erfahrung nach ungemein wichtig sich Gedanken darüber zu machen warum man bestimmte Passagen auf eine bestimmte Art (Warum verlager ich jetzt das Gewicht an eine bestimmte Stelle? Warum schiebe ich das Bike unter mir durch? Warum hänge ich gerade mit den Schultern überm Lenker? Warum ist der Boden oben ;)? ...) fährt. Sonst schleifen sich, gerade bei Alleinfahrern oder Leute die mit immer der gleichen Truppe fahren, unter Umständen Fehler ein oder es geht richtig schief wenn man sich weiter vortastet.

Beispiel, das oft noch propagierte "Arsch nach hinten" beim bergab fahren (SEHR häufig beobachtetes Problem):
Bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten kein Problem. Man kommt auch oft noch übelst hohe Stufen hoch. Wenn man sich dann aber (uUst über Jahre) fahrtechnisch gesteigert hat merkt man auf einmal, dass andere (viel) schneller um Kurven in technischem Gelände kommen, u Ust stürzt man weil einem das Vorderrad wegschiebt und man geradeaus im Gemüse landet. Muss man unerwartet im Gelände ne Notbremsung hinlegen gehts schief weil man viel zu weit hinten hängt.

Der Körperschwerpunkt gehört in etwa übers Tretlager. Nur soweit nach hinten, dass das Hinterrad eben nicht hochgeht. Alles wo der Körper weiter nach vorne oder hinten gehört kommt DANN mit der Fahrpraxis.

grüße,
Jan
 
Beispiel, das oft noch propagierte "Arsch nach hinten" beim bergab fahren (SEHR häufig beobachtetes Problem):

...hat aus meiner Sicht in 2 Situationen durchaus eine Berechtigung:

1. Wenn es sehr steil wird <-- da müssen wir nicht drüber diskutieren, oder?

2. Wenn der Untergrund ruppig ist und man schnell geradeaus fahren will <-- oder liege ich da falsch?

Meine Erfahrung zu 2. ist, dass ich mit meinen 115mm Federweg vorne bei schnellen ruppigen Abfahrten ziemlich durchgeschüttelt werde und Schwierigkeiten habe, präzise zu steuern. Leichter fällt es mir, durch die Gewichtsverlagerung nach hinten Druck vom Vorderrad zu nehmen und quasi eher auf dem Hinterrad zu surfen. Klar ist, dass zum bremsen und kurvenfahren das Gewicht wieder nach vorne muss.
 
Hi,

in beiden Fällen ist es richtig das Gewicht weiter nach hinten zu nehmen als in normaler Fahrposition in der Ebene. Nur durch die Aussage "Arsch nach hinten/hintern Sattel" die viele im Kopf behalten wird in der Praxis häufig viel zu weit nach hinten gegangen.

Das Ziel sollte immer eine sinnvolle Verteilung des Gewichts auf die beiden Räder sein (setzt natürlich vorraus sich drüber Gedanken zu machen / zu wissen was wann sinnvoll ist) und eben nicht wenns bergab geht einfach stumpf weit nach hinten zu gehen.

grüße,
Jan
 
Auch bei starken Bremsungen, egal ob bergab oder nicht, gibt es keine immer "ideale" Position. Ist man zu weit hinten, blockiert das Vorderrad. Da es aber prinzipiell immer mehr Kraft übertragen kann als das Hinterrad, ist es sinvoll, gerade so viel Gewicht vorne zu haben, daß es nicht blockiert, sondern das Hinterrad abhebt. Bei viel Grip (hängt natürlich von Untergrund und Reifen ab) kann und sollte man also sehr weit nach hinten gehen, bei sehr wenig Grip ist das kontraproduktiv.
Auch hier hilft nur üben, üben, üben! Bei unterschiedlichen Untergründen, bei unterschiedlichem Gefälle, mit unterschiedlichen Reifen. Also immer wieder Vollbremsungen im Stehen, im Sitzen, leicht hinter dem Sattel und ganz hinten unten durchführen. Irgendwann hat man Erfahrungswerte, die man in der Praxis immer wieder verbessern kann.
 
"Arsch nach hinten" ist in den meisten Fällen ein Fahrfehler und wird mit der Grundposition (also über dem Tretlager stehen) verwechselt. Das Gesäß geht nur nach hinten, wenn es richtig steil und verblockt wird, um keinen Überschlag zu riskieren. Und dafür muß es schon richtig steil sein. Die Gefahr ist jedoch viel höher, den Druck vom Vorderrad in Kurven zu verlieren, wenn man zu weit hinten steht. Die Grundposition ist etwas vollkommen anderes und bei jeder Abfahrt unumgänglich.
 
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