Bericht: Scheiss da nix, dann feid da nix!

13.06.17, 8:30 Uhr: Hohenlinden
Pack mas o.
Beschenke mich heuer zum noch ausstehenden 50er und mache eine mehrmonatige Arbeitspause. Inspiriert vom @stuntzi will ich die nutzen und ein paar Wochen rumstuntzen. Männer im fortgeschrittenen Alter wollen ja beweisen, daß sie noch nicht zum alten Eisen gehören. Schau mer mal ob es genial wird oder ein Fiasko.
Tracks habe ich übrigens auch ein paar von Stuntzi geklaut … danke dafür ... auch wenn später ich mal schimpfen musste.

Doch zuerst folge ich meinen eigenen Wegen. Zum Einfahren geht’s ziemlich dämlich durchs Inntal und über den Brenner zum Gardasee. Muss die Beine und den Hintern noch trainieren und mal testen was ich leisten kann.
Vom Gardasee will ich weiter ans Mittelmeer fahren. Wie und wohin entscheide ich am Lago. Anschließend sollen die MTB-Etappen folgen. Doch jetzt ist erst mal der Tourenfahrermodus angesagt
 
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13.06.17, 13:00 Uhr: Angeth
In Rosenheim fülle ich meine Wasservorräte an der Trinkwasserquelle auf. Bin untertourig unterwegs um Kraft zu sparen.

Kurz hinter der Grenze nach Österreich kommt mir doch mein Nachbar auf seinen MTB entgegen. So ein Hirni. Ist er doch, um mich zu überraschen, ein Stück mit seinem Auto gefahren und dann die 50 km bis Oberndorf. Dann hat er gemerkt, daß er Rückenwind hatte … als er umdrehte. Ich fahre weiter in die richtige Richtung.

In Angeth gibt es neuerdings ein kleines Café. Das brauche ich jetzt zum Durstlöschen.
Bisher läuft‘s gut, ich fahre dauernd bergab, denn der Windgott bläst mir in den Rücken. So gefällt es mir.


Mein neues Bike
Irgendwie habe ich meinen alten Cube Stereo nicht mehr ganz getraut, da es ja auch schon 8 Jahre alt war. Nach dem Kauf des 301er habe ich tatsächlich einige Risse am Steuerrohr entdeckt und es deshalb gleich verschrottet.


Abschiedsfoto kurz nach Hohenlinden


Nachdem ich den Ebersberger Forst durchquert habe zeichnen sich die Berge an Horizont ab


Hinter Rott biege ich auf den Innradweg ein …


… folge den Weg viele Kilometer …


… bis zum deutsch-österreichischen Grenzstein


Kufstein lasse ich links liegen …


… und fahre weiter Richtung Innsbruck
 
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13.06.17, 15:30 Uhr: Schwaz
Kann ja noch nicht aufhören an so einen angebrochenen Tag. Wollte eigentlich hier nächtigen, da ich nur mäßig fit bin, aber dank des Rückenwinds komme ich energiesparend voran … also fahre ich weiter.



Fast ein Trail ;)
 
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13.06.17, 18:15 Uhr: Igls
Boh, bis Hall im Inntal ging es weiter gut. Dann habe ich mir eine andere Auffahrt wie 2015 nach Igls gesucht, da ich damals ein gutes Stück auf einer sehr verkehrsreichen Straße unterwegs war. Diesmal bin ich mehr von Innsbruck rauf. War auch nicht schön, viel Verkehr, den ich aber oft auf dem Gehsteig vermeiden konnte. Auch habe ich die bisherigen 160 km gemerkt, so daß ich Pausen zum Luftholen einlegen musste.
Bin dann wieder ins Sporthotel Igls angestiegen, da Booking.com Zimmer zum halben Preis angeboten hat. Da sieht man auch über Kleinigkeiten hinweg. Habe eine Suite mit zwei Schlafzimmern und einen Wohnzimmer bekommen, allerdings schon etwas „historisch“.



Kurz vor Igls der Blick runter nach Innsbruck
 
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Fazit
Gleich mal eine Monsteretappe zum Auftakt. Bin mal gespannt wie es morgen meinen Beinen und dem Arsch geht. Finde es aber geil, daß ich das geschafft habe. Der Windgott hat mich dabei auch unterstützt.

Hohenlinden - Rott am Inn - Rosenheim - Kufstein - Angarth (Mittag) - Brixlegg - Schwaz - Hall in Tirol - Aldrans - Igls
170km, 850hm↑, 500hm↓
Track auf gpsies
 
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Ach ja: Die angegebenen Höhenmeter sind oft Schätzungen von mir. Denn irgendwie kann kein Gerät oder Tool die Höhenmeter richtig ermitteln.
Z.B. die Werte vom heutigen Tag:
- gpsies: 1467 hm↑, 1.137 hm↓
- Oruxmaps: 1630 hm↑, 1323 hm↓
- Garmin Edge: 1805 hm↑, 1512 hm↓
1000 hm↑ sind es aber sicher nicht, denn von Rott bis Innsbruck bin ich nur am Inn entlang, da sind vielleicht 250hm zusammengekommen. Bis Rott vielleicht 250 hm und dann nochmal 350 hm vonn Innsbruck nach Igls.
 
14.06.17, 11:11 Uhr: Gries am Brenner

Die Beine arbeiten und der Rucksack drückt auch nicht mehr als gestern. Es läuft also besser als erwartet.
Sitze jetzt im Sportcafé und nehme eine Stärkung für den finalen Anstieg zum Brenner zu mir.


Fahre wieder über Ellbögen, sind zwar ein paar Höhenmeter mehr, aber es ist viel weniger Verkehr


Kurz vor Patsch …


… ist noch alles okay
 
14.06.17, 13:50 Uhr: Mittewald
Über den Brenner bin ich gut gekommen. Als ich mir in der Abfahrt eine Jacke anziehe, kommt mir ein vollbepackter Reiseradler entgegen. Wir quatschen kurz und er erzählt mir, dass er seit 6 Jahren unterwegs ist. Das erklärt auch das Beil und die Angel neben den Kochtöpfen. Da kommen mir meine geplanten 8 Wochen mickrig vor.

Bis Gossensass fahre ich den Radweg inklusive einer kleinen Abkürzung. Dann nehme ich wieder die Straße bis Sterzing. Zum Anhalten habe ich grad keine Lust. Also weiter auf den Radweg gen Brixen. Dort trübt sich meine Stimmung, denn es sind mehr Gegenanstiege als ich mich erinnern kann und auch meine Beine werden schwerer. Zusätzlich beginnt es leicht zu tröpfeln und die weiteren Aussichten am Himmel sind auch sehr dunkel. Da kommt der Gasthof zur Brücke gerade recht. Ein Schnitzel mit Kartoffelsalat füllt meinen Bauch und Wasser kann ich auch fassen.


Am Brenner …


… begrüßt mich Italien


Der Radweg runter vom Brenner …


… über Gossensass …


… nach Sterzing


Über Brixen streikt gerade das Wetter
 
14.06.17, 16:30 Uhr: Kollmanns
Beim Vorbeifahren in Kollmann sehe ich das Alberto Stern … Zimmer für 35€ … passt. Dann mache ich für heute Schluss … der Hintern jubelt auch.
Ab Sterzing hat mich der Wind gepeinigt, weshalb ich langsamer unterwegs war als gedacht. Könnte zwar noch, die Beine arbeiten hervorragend, aber wenn ich hier nicht übernachte, dann muss ich noch 40km fahre. Denn jetzt kommt länger nichts bis Bozen, wo die Hotels alle teuer sind. Der nächste größere Ort ist weitere 20 km später Auer. Da gibt es mehrere erschwingliche Hotels, aber das sind nochmal 2 Stunden.


Der Radweg vor …


… und hinter Brixen
 
Ist denn die Strecke bis zum Brenner enigermaßen schön oder nur Strecke machen :ka: sind ja immerhin über 700hm.
Das ist nur Strecke machen. Zumindest ist bis Matrei alles mit wenig Verkehr.
Aber laut der Auskunft eines Innsbruckers (ein älteren Radlers, den ich auf dem Innradweg getroffen habe) wird bald einen Radweg von Innsbruck zum Brenner gebaut. Wie sicher diese Info ist kann ich aber nicht abschätzen.

Die ersten Tage sind übrigens nur "Strecke machen". Wollte in Juni noch nicht zu hoch hinaus, also bin ich erst in wärmere Gefilde geradelt.
 
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