[Bericht Tour 16.11.03] ESK Quartett in der Märk. Schweiz

PDa

Registriert
26. November 2001
Reaktionspunkte
3
Ort
Berlin, Kreuzberg
An diesem Sonntag sollte es mal wieder mal passieren: nachdem man die Woche zuvor Geschichten über eher untypische Aktivitäten zu hören waren und selbst der Niteride äußerst mager besucht war, lockten jockel und rob für Sonntag mit einer klassischen Tour in klassischem Terrain.

So traf ich schon überpüncktlich im Slalom durch die Bierflaschentrümmer am der Warschauer Brücke ein und machte es mir mit Kaffee und Stückchen (oder auch Teilchen für den Rheinländer) auf dem Bahnsteig bequem. Das Blau durch den leichten Nebel über der Stadtkulisse durchlugte, versprach einen schönen Herbsttag. Schneller als gedacht kam auch schon die Bahn mit Jockel,El und rob. Unser Quartett informierte wieder in gewohnter Weise lautstark die ganze S-Bahn über die neusten Ereignisse im Forum und der Bikeszene. Ich glaube die Leute kuckten schon.

In Wihelmshagen gings dann endlich auf die Böcke, und erstmal auf die Pfade des letzten Niterides dort. Schön die Landschaft dort auch mal ausserhalb des Lichtkegels in Farbe zu sehen. Von der Wolterdorfer Schleuse aus noch kurz den Aussichtsturm in den Kranichbergen gestreift und schon kreuzten wir die Autobahn und kurbelten zügig Richtung Kagel. El Schaltung machte immermal Mucken, was bei rob und bei mir, wenn auch kaum sichtbar, kleine Falten an den Mundecken wachsen ließen. Ich hatte heute allerdings die Schaltung mit, ja ich gebe zu, aus Angst vor den elend langen Brandenburger Sandpisten.

Wir erreichten Hoppegarten, das am Maxsee gelegen ist und sogar über einen Hafen verfügt. Dieser Ort scheint schon recht nahe am Nabel der Welt gelegen zu sein, denn der belgischen Jacques Brel besang den Hafen schon in seinem Chanson "Port de Hoppegarten" und auch Max Schmeling hat dort eine Straße und vielleich sogar ein Boot.

Weiter geht es an dem stillgelegten Mehltagebau vorbei, hier wurde laut rob früher Mehl abgebaut, welche Sorte konnte er nicht genau sagen, aber wir vermuten das es sich wohl Dinkelmehl handeln mußte, da es früher ja noch keinen Weizen gab.

Über verschlungene Pfad leitete Jockel die Meute in das romantisch gelegene Seengebiet bei Waldsieversdorf. Hier hält man es aus: Bilder von Schwäne auf in der Sonne glitzerdem Wasser und herrschaftliche Villen die auf entlegen Hügeln prägen sich in Hirn. Noch ein paar Poserfotos auf eine Bootsteg und schon wurden die Rufe nach der Pritzhagener Mühle laut. Die erreichten wir dann nach eine bißchen kreuz und quer.
Schließlich macht die Mühle demnächst Winterpause und es galt die Möglichkeit zu nutzen. Zu lekkerem Kaffee und Kuchen kann man unentwegt seine Augen über das reichlich vorhandene bunt gemixte Inventar streifen lassen.

Weiter gings es über den Poetensteig nach Buckow. Bei dem nun folgenden MTB Kriterium durch die verträumten Ort vorlohr ich dummerweise den Anschluß an die Gruppe. Ich fuhr zügig weiter nach dem Motto "Da um die nächste Ecke müssen sie sein" Hmm. Rotes Luch hatte ich als Wortfetzen noch gehört, und da ich wußte wo da war, bin erstmal Richtung dahin gefahren. Da der Rest aber doch Angst um mich hatte, pfiffen sich mich fermündlich zurück, sodaß ich nochmal in den Genuß des historischen Pflasters in Buckow kam.

Nun gut, weiter gings und auch wieder an der Stelle vorbei, wo ich vor 10 Minuten schon mal stand... Wir säumten das Rote Luch und drückten Richtung Garzau. Auf dem zerendem typisch Brandenburg Weg wurde mir endlich klar, was Jockel mit der ruhigen Tour meinte: nein nicht etwa das Tempo, sondern die Geräuschkulisse während der Fahrt. Das permanente Zufahren der nie endenden Löcher machten die Tour wirklich ruhig.

In Garzau wurden noch die Restaurationsarbeiten eines Pyramidengrab aus dem 18Jhd. gemacht, bevor wir durch das triste Rehfelde schließlich Strausberg erreichten. Zwischen Bahnlinie und Hauptstraße waren noch ein paar Trail im Annatal eingestreut und nach ein paar Häuserecken wartete die gut geheizte S-Bahn schon auf uns.

Ein herrlicher Tag. Danke.

Strecke 85km | 650Hm | Durchschnitt 19,5km/h | Temp. 6°C
 
Original geschrieben von PDa
Kaffee und Stückchen (oder auch Teilchen für den Rheinländer)
Vielen Dank für die Übersetzung. Hat’s denn auch Berliner gegeben?

Auch ich bin gestern wie angekündigt fleißig gewesen: 86km; 580hm; Durchschnitt18,7km/h.

Nachdem Menis sich leider doch nicht rechtzeitig vom „Familienfrühstück inklusive Tanten- und Onkelbesuch“ verabschieden konnte machte ich mich eben alleine auf den Weg (Jeder von uns weis was der Satz „mach doch was du willst“ bedeutet. Wenn er von den Eltern zum besten gegeben wird, fasst man ihn natürlich nur als Aufforderung dem nachzukommen auf. Anders jedoch wenn die Ehefrau diesen bedrohlichen Satz in den Raum stellt...).

Im nachhinein war es auch gar nicht schlimm alleine unterwegs zu sein. Hatte ich doch so die Muße mein eigenes Tempo durchzuziehen und den Sonntag in vollen Zügen zu genießen. Ich nutzte also die Gelegenheit in meinem kranken Hirn mal wieder etwas aufzuräumen, die Natur in mich aufzusaugen und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Dies war auch dringend nötig, wäre es mir doch ansonsten heute wirklich schwergefallen diesen extrem tristen Ort meiner erzwungenen täglichen Anwesenheit erneut aufzusuchen. Diese Art der Entspannung hätte ich beim berühmten „Jockelhinterherhechelnundimmerangsthabenmüssenimwaldverscharrtzuwerden“ wohl nicht gefunden.

Hört sich aber an, als ob ihr auch euren Spaß hattet. Das nächste Mal bin ich natürlich wieder mit von der Partie.

Bis Donnerstag

nautilus

P.S.: Fast hätte ich’s vergessen. Als ich gegen Ende der Tour beschloss den Teufelsberg ein weiteres Mal in Angriff zu nehmen, stieß ich doch glatt auf einen weiteren einsamen Reiter der Gattung Eisenschwein. Mitten im Wald kam mir plötzlich der Staubi entgegen. Nach einem kurzen Plausch verabschiedeten wir uns jedoch in entgegengesetzter Richtung, hatte er doch noch großes vor und ich war ja bereits schon eher am Ende meiner für diesen Tag geplanten Distanz angelangt.
 
morjen, morjen,

am Sonntag früh war ich kurzentschlossen und wollte mich den Eisenschweinen zu einem Ausritt anschließen. Für die Tour um El und Pda war es leider schon zu spät (Schade !!, aber es klappt schon noch einmal). Den Treffpunkt Ostbahnhof gegen 0900 hätte ich mal locker um 1 Stunde verpasst. So blieb für mich nur noch die Alternative Grunewald. Also, meine rollende Berchziege rauf auf meinen Transporter und los in Richtung Schmetterlingsplatz. Nach einer Stunde Fahrzeit dort angekommen, war ich allein auf weiter Flur. " So ein Mist, die Tour auch noch verpasst ". Es blieb nichts weiter übrig als den Grunewald allein zu durchforsten und nach Eisenschweinen Ausschau zu halten. Aber vergebens, kein "Schwein" zu sehen. Nach dem Bericht von Nautilus ist mir jetzt alles klar. Wie soll man ein einziges Schwein auch finden ?

Bin dann 1 1/2 Stunden rumgegurkt und habe auch den Teufelsberg gefunden. Kann nur sagen, Super Terrain im Grunewald. Würde mich gern mal einer ortskundigen Truppe anschließen.



Gruß majo
 
achja, der staubi. zum saufen findet er den weg in jede noch so entlegene spilunke...


Original geschrieben von majo
Würde mich gern mal einer ortskundigen Truppe anschließen.
kein problem, wir fahren dort ja öfter.


die rundfahrt mit jockel, el und pda war wirklich erste sahne. jockel versteht es immer wieder einem selbst in sicher gegelaubten und best bekanntestem gebiet neue und viel schönere wege aufzuzeigen. klasse! und zu el's schaltungsproblemen kann man echt nicht viel sagen. ich meine, wozu braucht man in brandenburg nen 34er ritzel? :-)

ich finde es erstaunlich das ich jetzt, wo ich starr fahre, die von pda schon so trefflich beschriebenen brandenburger feldpflasterwege immer lieber mag. irgendwie macht es spass von dem geruckel und gezuckel auf diesen meist kilometerlangen pisten in eine art trancezustand überzugehen und immer schneller über die jahrhundertealten steinbuckel zu drücken.

klasse sache das! ich bin gespannt auf die fotos, rob.
 
was soll ich sagen? seit des schlagartigen ausfalls im rahmen des letzten harzbesuches ist bei mir der faden gerissen. mit nimmer müden flinken händen wusele ich jetzt nur noch durch die büroräume und versuche mein eifrig tagewerk wohl zu vollbringen.

kotzen möchte ich auf die tatsache des elenden fehlens bei jedweder esk-tour. doch natürlich presst die knospe, wie löwenzahn vergraben unter frischen teer, gedüngt von euren heldentaten, gepeitscht von traumhaftem herbstwetter.

ja - selbst nautilus musste ich ziehen lassen, war die familie doch ob meiner abwesenheit bereits leicht entzündlich gerötet. doch der tag sollte nicht in jeder hinsicht ein schlechter werden und so konnte ich zusammen mit herrn husten eine nette kleine g-wood runde drehen, aufdass die knochen nicht in sesselsitzposition versteifen.

nun möchte ich - zunächst noch in ganz leiser andeutung - auf den kommenden sonnabend verweisen und leise fragen, ob dieser wohl auch für einem ausritt in bewährter runde geeignet wäre. da wäre ich natürlich sehr froh... menis
 
es gibt natürlich auch noch ein paar nette bilder die uns vom fotographen vorenthalten werden sollten.

hier seht ihr mich wie ich jockel beim fotographieren fotographiere. pda findest ganz kustig und el macht das was er am besten kann ;-)

aab.jpg


auf diesem bild kommt pda, die rennmaschine mit seinem hübschen blizzard angesaust

aao.jpg


und zum schluss noch eines der schönsten bilder in unserer ganzen (ziemlich armseligen) galerie. jockels dezentes geländerad mit dem klobichsee im hintergrund. dieses foto ziert jetzt meinen desktop.

aan.jpg


bis sonntag sagt der rob
 
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