Bikehändler gegen Chain Reaction Cycles?

Hier im Forum schon x fach diskutiert: wie sieht die Zukunft des Handels, speziell im Fahrradbereich aus? Ein spanischer Händlerverband hat jetzt eine Protestaktion in Form eines offenen Briefes gestartet - der Name teilt direkt mit worum es geht: Antichainreaction. Auf der gleichnamigen Website wird in mehreren Sprachen mitgeteilt worum es geht, die dazugehörige Facebook Fansite haben bisher 107 Personen geliked.


→ Den vollständigen Artikel "Bikehändler gegen Chain Reaction Cycles?" im Newsbereich lesen


 
Generell halte ich das für die größte Lüge der Welt.
Nicht unbedingt. Es gibt erkenntnisse über das Konsumentenverhalten die genau das zeigen. Die "Lüge" ist allenfalls die bewusste Entscheidung dazu etwas aufgrund guter Beratung teurer zu kaufen.
Biete doch z.B. mal workshops an und verdiene Geld damit. Die Leute, die nicht selber basteln, werden doch weiterhin bei Dir reparieren lassen und die, die den workshop besucht haben, werden vielleicht ein bike bei Dir kaufen, weil sie Vertrauen haben.
Kundenbindung mit beikertreffs ist auch möglich. Gibt da den o.g. store, der sowas anbietet inkl. Rennen etc. und Wartung vor Ort.
Ja sicher ist das etwas was Kunden bringt, nur können das eben nicht alle Händler machen ohne ein immenses Überangebot zu erzeugen.
 
Was glaubt ihr denn, wo viele der jammernden Bike-Händler ihre Elektronik-Geräte kaufen? Oder ob sie beim Autokauf nicht auch mal beim EU-Händler vorbeischauen anstatt beim kleinen Vertragshändler ein paar Euro mehr zu bezahlen?

Gruß
 
Leider ist auch von den zahlreichen, hier mitlesenden und -schreibenden Händlern bis jetzt nicht meine Frage dahingehend, was den Einzelhändler zwingt, nur bei teuren und trägen Großhändlern á la Hartje einzukaufen, sich bestenfalls nur das Regal der überteuerten B-Ware von BBB für Kleinteile dort hinzustellen, beantwortet worden.
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Wie dem auch sei: Wenn ich hier lese, mit was für Kinkerlitzchen-Kram an Reparatur-Ansinnen manche "Kunden" zum Händler gehen, kann ich aber auch die Händler verstehen, die solch ein Geschmeiß der Tür weisen. Das ist ja fast so, als würde man mitsamt seiner misslingenen Kochversuchen ins Restaurant gehen, und dort erwarten, dass der Koch daraus wieder ein Spitzenmahl zaubert, natürlich quasi gratis, weil man ja schon "Vorarbeit" :D geleistet habe...
 
Schwatzwild:

Was soll den ein kleiner Händler an der Stelle groß ändern? Generalvertrieb umgehen um schlussendlich vom Vertrieb rausgeschmissen zu werden und im Zweifelsfall auf dem trockenem zu sitzen? Auf "B-Ware" unter dem Label XYZ verzichten und selber Containerweise Zeug aus Asien bestellen?

Als Beispiel, sich einen Aufsteller Von SwissStop samt ner Bestückung für alle gängigen Bremsen in den Laden zu hohlen kostet einige hundert €, in der Hoffnung, dass irgendwer mal in den Laden kommt und dann wirklich gezielt Bremsbeläge für 20€/Set kauft. Da hängt man sich doch lieber auf Verdacht BBB, XLC, Point oder sonstwas hin um überhaupt ersteinmal was da zu haben und bietet im Beratungsgespräch im Zweifelssatz Original, SwissStop oder sonstwas an, wobei hier der findige Händler auch mal anbieten kann einem das Zeug Nachhause zu schicken, so dass man nicht nochmal antraben muss.
 
Schwatzwild:

Was soll den ein kleiner Händler an der Stelle groß ändern? Generalvertrieb umgehen um schlussendlich vom Vertrieb rausgeschmissen zu werden...
Ist er vertraglich verpflichtet, alles beim "Generalvertrieb" zu bestellen?
Was sind das für geschäftsschädigende Knebelverträge, wenn der "Generalvertrieb" nicht in der Lage ist, auch nach Wochen benötigte Teile zu lieferen, die auf dem freien Markt sofort erhältlich sind, mal ganz abgesehen vom Preis.
Erinnert mich an eine Art Zuhälterei.

Ich kenne z.B. einen kleinen Einzelhändler, leider in einem Kaff ca. 40km entfernt, der mir grundsätzlich jedes Teil zu einem ca.-Preis wie H&S, CRC etc. innerhalb weniger Tage bestellt. Das ist keine dubiose Graumarkt-Klitsche, sondern ein alteingesessener lokal verankerter Händler, bei dem auch die Oma ihr Citybike kauft, er ist Sponsor des örtlichen Radsportvereins, baut und wartet auch deren Vereinsräder und engagiert sich selber im Radsport. Wie er es hinbekommt, weiß ich nicht, ist mir auch egal, aber ich habe ihn noch nie jammern gehört, sondern er ist immer zu einem gut gelaunten Schwätzchen aufgelegt.

Allerdings ist es ein Familienbetrieb, er verzichtet offenbar auf saisonale Verkaufsschwätzer, die überwiegend auf Provisionsbasis eingestellt werden. Diese Typen sind übrigens auch bei ZEGgen und anderen großen Bikehändlern die Pest an sich. Haben gestern Gebrauchtwagen oder Zeitschriftenabos verkauft, machen heute in Fahrrädern und morgen in Handyverträgen. Aalglatte Lügner, deren Beratungsopfer mir jetzt schon Leid tun.
 
Also der Thread wird ja nun immer ruhiger - vermutlich weil inzwischen alle Meinungen 100 x gesagt wurden.

Fazit ist doch, dass das Internet eine von fast keinem Händler anbietbare Vielfalt an Produkten zu meist unschlagbaren Preisen unter komfortabelsten Bedinungen - Ansicht, kostenlose Rücksendung - bietet und so den Händlern Umsatz und Marge kostet.

Das Argument, dass Händler Service stark machen könnten, wird von den meisten hier widerlegt, da fast jeder haarsträubende Negativerlebnisse beim örtlichen Händler erlebt hat. Daher schrauben die meisten hier lieber selbst und kommen dabei billiger und besser zugleich weg. Die Händler sagen, mit Service alleine könne man nicht überleben, Service werde oft als kostenlose Dreingabe verlangt.

Wenn dieses Forum hier repräsentativ wäre, wird es bald kaum noch Händler geben.

Doch halt, es gibt sie noch in Massen - und Webshops sind auch nicht erst seit gestern da.

Also bleibt die Frage, wie sehr Umsatz- und Gewinneinbußen durch die Webshop-Konkurrenz die Händler tatsächlich beeinträchtigen.

Das hängt davon an, wie groß der Anteil der IBCler an den Bikern wirklich ist - also von Leuten, die Hardcore-Bikefans sind, die jedes Teil kennen und verbauen können und jedes Jahr mind. ein neues Bike aufbauen - und die Preise aller Online-Shops und der örtlichen Händler im Schlaf aufsagen können.

Die Zukunft der Shops hängt aber vor allem auch davon ab, wie sehr der Sport insgesamt boomt - denn wenn er wächst, z.B. mehr und mehr Mädels biken, dann wird auch die Zahl der nichtbastelnden Freizeitbiker wachsen, die nicht im IBC sind und mit einem Teilekauf im Web selbst überfordert sind - und daher doch zum Shop gehen und klaglos Apothekenpreise und schlechten Service ertragen, weil sie gar nicht merken, dass es sich um solche handelt.

Letzteres ist sicher regional abhängig - hier in Freiburg wächst die Zahl der Shops mit hoch- bis höchstwertigen Bikes ständig, also wird es zumindest hier nicht so schlimm sein.

Warten wir es ab - und betrachten das Jammern der Händler mit einer gewissen Skepsis - denn es gibt auch eine Welt außerhalb des IBC.
 
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@ Sven Kiel... haben wir durchaus schon probiert. Aber den Preis den man verlangen muss, damit sich für sich selber so eine Schulung rentiert, ist kaum einer bereit zu zahlen bzw. es existiert in dieser Hinsicht schon ein Überangebot. Außerdem nochmal die Frage was ist Günstig ? Vergleicht man die Preise beim Fahrrad bzw. die Arbeitszeiten in der Automobilbranche kommt man doch super günstig weg.
Und wie gesagt ich muss auch noch von irgendwas Leben. Und wenn ihr z.t. wüsstet was ein Gessele Farradmechaniker verdient würde euch schlecht werden. Sagen wirs so ich kann mich grad über Wasser halten und mein Hobby Fahrradfahren kann ich mir nur Finanzieren weil ich in einem Fahrradladen arbeite und da vergünstigungen bekomme.
Ich hätte gerne mal ein Beispiel für Unfreundlichkeiten. Wie gesagt ich springe nicht jedem Kunden freudig strahlend entgegen aber trotzdem versuche ich jeden Kunden freundlich und entgegenkommend zu bedienen. Wenn ich aber ein Rad mit 20% verkaufe und der Kunde dann rumheult das ich ihm nicht noch kostenlos einen Kettenschutz von Lizard Skins und einen Radcomputer gebe und montitere und das als Unfreundlichkeit und Geizig aufgefasst wird kann ich auch nicht helfen. Und ich habe es in meinem anderen Eintrag erklärt: Wir verdienen dann an dem Rad im Prinzip nix mehr bzw. machen verlust.
Das liegt auch daran das viele Fahrräder vom Werk einfach sau schlecht montiert ankommen. Zum Teil sind da dann in den Laufräder Seitenschläge von 2mm drinne Bremsen muss man nachstellen usw. Das heißt es kann sein das ich allein mit dem aufbauen eines Neurades das von Werk kommt wenns doof läuft 1 Stunde beschäftigt bin. Dann die 1. Inspektion und nicht zu vergessen die Beratung. Das alles muss in dem Fahrradpreis mit drinne sein. Und das wird vom Endverbraucher ja auch erwartet das er sein Neurad im einwandfreiem Zustand erhält.
Und last but not least @ schwarzwild: Zum Teil sind das wirklich Knebelverträge. Was manche Fahrradhersteller von uns verlangt kann man als mittelgroßer Laden einfach nicht leisten. So kommt man dann in eine schlechtere Staffel und wir können die Räder dann wiederum nicht mit hohem Rabatt bzw. keinem verkaufen.
Klar könnten wir uns zusammentun und so viele kleine Läden direkt in China ab Werk ordern. Also im Prinzip gleich ZEG und BikeCo Händler werden. Aber auch das verpflichtet uns gewisse Sachen zu verkaufen wo wir gar nicht dahinter stehen. Z.b. Rad Sondermodelle von Focus die für Laien gut aussehen aber ansonsten nur Schrott sind. Ebenso hat man da wieder Probleme mit Abnahme mengen usw. Solche Verbände schnüren uns Händler ein und gerade da können wir euch Endverbrauchern nicht den richtigen Service bieten den zumindestens ich euch gerne bieten würde. Außerdem als wirklich allerletztes finde ich das Wort Jammern hier nicht richtig. Mir z.B. geht es eher darum aufzuklären und Endverbrauchern klar zu machen wie es in unserem Handwerk zugeht um so gewisse Vorgänge und auch Rabattverweigerungen von unserer Seite zu erklären.
 
@Schwarz:

Das sowas in den Verträgen steht bezweifle ich, das wäre ja dann anfechtbar weil es wahrscheinlich mit Gesetzen im Konflikt steht, die einen liberalen Markt begünstigen sollen. Aber das Hersteller und Vertriebe irgendwie versuchen an dieser Stelle die Oberhand zu behalten sollte klar sein. Da verhält sich der Vertrieb eben wie der Händler der keine Räder anpackt die eindeutig aus anderer, günstigerer Quelle stammen. Da blockt der Vertrieb eben ab wenn der Händler sich seine Ware anderswo besorgt. Schwalbe ist da ja ein gutes Beispiel. Die Händler und auch Kunden wollen keine überteuerte Aftermarket Ware also besorgen sie sich OEM Zeug welches gleichwertig ist jedoch realere Preisgestaltungen aufweist. Es folgt, dass Schwalbe Reifen mit eindeutigen IDs versieht um deren Laufweg nachvollziehen zu können unter dem Denkmantel, die Kunden vor OEM-Artikeln zu schützen (Danke, dass wir Endkunden vor günstigeren Preisen geschützt werden). Einige Händler halten die Preise bei dem Aftermarketzeug jedoch trotzdem recht niedrig da es der Markt irgendwie vorgibt, dass die Reifen nicht auf einen Schlag 30% teurer werden. Schwalbe mahnt danach allerhand Shops ab, nicht etwa wegen einer Preisbindung die aus rechtlichen Gründen ja nicht im Vertrag stehen kann sondern wegen Bildrechten mit überzogenen Mahngebühren. Irgendwie sind die Schwalbe Typen da also ein 1a Beispiel dafür, dass der Vertrieb es ungern sieht, wenn sich der Händler selber kümmert. Andere Vertriebe sind da nicht viel besser, die drehen dann einfach den Hahn zu oder schmeißen den Händler in die +20% Rabattstaffel. Wobei beim Generalvertrieb rausgeschmissen zu werden ist meist doch recht mistig ist, solang die zweite Quelle nicht zufällig das gesamte Sortiment im Angebot hat. Im Zweifelsfall wird die unreguläre Quelle vom Hersteller/Vertrieb eben auch abgewürgt.

Das es Händler gibt, die es trotzdem hinbekommen sich zu kümmern und im Zweifelsfall den Vertreter bequatscht haben damit sie auch in gescheite Rabattstaffeln kommen ist eine ganz andere Geschichte. Da muss man aber als Händler wohl auch Glück haben, dass man an die richtigen Leute gerät und sich der Aufwand auch lohnt. Wenn da der örtliche Vertreter ne Pfeife ist hat selbst der beste Händler keine Chance.

Ich kenns von meiner Mutter, hat für die Arbeit nen schweine teures Gerät gebraucht (Gegenwert Mittelklassewagen mit Vollausstattung und dickem Motor). Der Vertreter war ne Flitzpiepe und wollte das Ding 5% unter UVP verkaufen (Auslaufmodell, es war bekannt, dass zur Messe in 3Monaten was neues kommt). Schlussendlich wurde es dann ein Familienausflug zur Messe und das neue vorgestellte Gerät wurde angeschafft und zwar 20% unter dem UVP des Vorgänger Modeles samt kostenloser Aufstellung/Einrichtung (die neue UVP war merklich über der alten UVP). Ich kann mir gut vorstellen, dass man als Händler wenn vielleicht auch nur mit einstelligen Prozentwerten auf den Jahresumsatz bezogen schon deutlich andere Bilanzen ziehen kann. Mit Glück und Einsatz ist es aber wohl möglich.

Wobei zur Eurobike habe ich auch Händler gesehen die ich kannte und wenig schätze. Bei denen sah der Messebesuch wie lästige Pflicht aus. Die sind zu ihren paar Hauptmarken geflitzt und fertig. So dermaßen Betriebsblind an einigen äußerst interessanten Ständen vorbei. Als Beispiel nurmal Knog. Trotz Fachbesuchertag stand da ein haufen junges Puplikum dem man die Kaufkraft und die Fixierung auf das Design ansehen konnte. Von jedem Händler der sich Gedanken über sein Geschäft macht könnte man erwarten, dass sie sich das Zeug anschauen und das erste Display zu Messepreisen in den Laden hohlen. Dann hätte man für die Beleuchtung was günstiges, gut aussehendes, hippes und mit einen oder zwei anderen Marken etwas teureres Hochwertiges für richtig Licht. Bei Schlössern hätte man bei Knog sehr gefälliges Design von der Billigstklasse bis zum fettem Bügelschloss. Als Kontrast dazu einfach die etablierte Marke Abus die man eben über den Ruf und das Grundsolide "Design" verkauft. Rausschmeißen (Abverkauf als Werbeaktion, im Notfall ebay) kann an dafür ja dann den ganzen anderen Rassel der sich untereinander ähnelt wie ein Ei dem Anderen (zB die gewisse Marke die ausschaut wie Abusnachbau in billig).
 
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Was glaubt ihr denn, wo viele der jammernden Bike-Händler ihre Elektronik-Geräte kaufen? Oder ob sie beim Autokauf nicht auch mal beim EU-Händler vorbeischauen anstatt beim kleinen Vertragshändler ein paar Euro mehr zu bezahlen?

Gruß

gegenbeispiel gefällig? wo kaufen die mitarbeiter des sterns oder des blitz ihre fahrzeuge??? nicht beim arbeitgeber, ne bei den japanern die billiger sind. aber dann einen mit der gewerkschaft auf dicke arme machen, weil der lohn zu gering ausfällt. die beispiele die hier aufgelistet sind, sind teilweise echt lachhaft und an den haaren herbei gezogen.

hatte vor einiger zeit einen dichtring für meine oro bremse benötigt. das scheiss teil ist beim öffen der entlüftungsschraube flöten gegangen (ist auch ne super konstruktion der italiener) also, ab zu meinem händler. hatte er nicht da, aber er hat mir die sofort bestellt. zur sicherheit hat er gleich zehn stück bestellt, damit er sowas auf lager hat für alle fälle. zwei tage später, anruf, die dichtung ist da. ich hin, er holt die tüte und legt mir den dichtring in eine kleine plastiktüte, damit ich die nicht verliere. als ich nach dem presi fragte, kam die antwort, die schenek ich dir. wenn ich dir was berechne, müsste ich mindestens 1,50 verlangen. auf meine frage wieso das teil 1,50 kommt, hholter er mir die rechnung. und ich muss sagen, frechheit was ihm dafür verlangt wurde. dichtrin das stück -,12 cent also 1,20 netto für alle zehn. und jetzt kommts, porto 6,90 obwohl er es als brief erhielt, verrpackungspauschale 5,-- euro, alles ohne mwst. gesamt 15euro irgendwas. gehts noch, das nenn ich abzoge seitens des herstellers. ich denke viele händler machen ihren job gut die anderen eben nicht. aber immer nur pauschal auf denen rumhacken ist nicht ok.
 
...Ja sicher ist das etwas was Kunden bringt, nur können das eben nicht alle Händler machen ohne ein immenses Überangebot zu erzeugen.

was ich damit meinte: besser man macht was, als garnix zu versuchen. Überangebot seh ich hier nicht. Jedenfalls HIER nicht.

Nicht direkt auf den user bezogen. Generell halte ich das für die größte Lüge der Welt.

nicht immer von sich auf andere schliessen.
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@Freak71...Weiterbildung kostet immer Geld. Ich für meinen Teil war immer bereit, dafür Geld auszugeben. Ich denke, daß z.B. in einigen Regionen Fahrtechniktraining noch eine Marktlücke wäre. Da seh ich kein Überangebot und auch nicht das Problem, daß man da was vor-investieren muss.

Zum Thema Freundlichkeit: Bin vor 2 Jahren in einen hiesigen Laden (Felt-Händler..Schwerpunkt MTB) gegangen und wollte mir ein Felt-Triathlonbike (S32) für ca. 1300€ kaufen..das ist der OVP.

"Ham wir nicht in 56" sagt er salopp. Er kann mich auch nix zur Geometrie oder Lenkwinkel. erzählen. Im Schaufenster hängt ein ähnliches S22 58er. Probefahrt ist auch nicht. Er hat mir nur den Prospekt gezeigt. "Probefahrt fürs S32 geht nicht, sagt er. Bestellen und dann fahren!"
Meine Frage: "kann man da nicht eins von einem anderen Händler für eine Fahrt organisieren?".."Nö" sagt er. Ich nix wie raus. Kam ich mir dämlich vor.

Der Verkäufer war überaus maulfaul und wiederholt unfreundlich (ich kannte das schon von vorherigen Besuchen)....konnte mir nichts über das bike sagen.
Ich hab mich wirklich gefragt, warum man sich so ein Teil ins Schaufenster hängt und so rein garnichts über ein bike erzählen kann oder will.

Anderes Beispiel: ich geh in einen anderen Laden (Edelklitsche für Pearl und Storck) und frag nach Rennradpedalen für Triathlon. Liegt da eine einsame Look Keo im Regal.
"Ist die beste, die es gibt...Shimano SPD-SL taugt nix" sagt er. Er hat sichtlich keine Lust, mich zu beraten und bewegt sich keinen mm vom Tresen weg. Nachgewiesenermassen sind die SPD-SL sehr gut für Tria. Hab ich mir also bei bike-components bestellt.

Ich wieder raus. usw.usw. Beim Stevens-Händler ähnliches von oben herab. Da wird einem gerne mal ein Vorjahresmodell für den aktuellen Preis angeboten. Sollte für meine Frau sein. Hab ich nun selbst eins aufgebaut. Tut mir leid...hier im Ort werden Kunden einfach für unwissend gehalten und es gibt so gut wie nie eine fachlich-technisch detailierte Info sondern eher eine sehr saloppe Art. So etwas kenne ich z.B. nicht aus der Autobranche und auch bei mir in der Softwarebranche ist es nicht anders.

Wie gesagt..ich kenne eine Ausnahme. Ein kleiner Händler ca. 53 km von mir entfernt in einem kleinen Dorf. Der Inhaber hat einen Radsportbackground und wenn man dort hinfährt, wird man sehr fundiert beraten. Zwei Bekannte kaufen dort schon seit Jahren ihre bikes, weil einfach alles passt.

Vielleicht ist mein Anspruch auch zu hoch aber bei dem Triabike hätte ich mir mehr Engagement und Begeisterungsfähigkeit gewünscht. Dabei bin ich schnell zu infizieren. 1300 Mücken ist aber auch für mich nicht ohne...und mein Kühlschrank füllt sich auch nicht von selber. ;)
 
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@ Piktogramm: du vergisst das Knog von Cosmic vertrieben wird und das du da z.t. Lieferzeiten von nem Monat hast. Und es bringt dir nix angesagtes Zeug verkaufen zu wollen, du es bestellst, aber es nich in den Laden kommt.
So haben wir aufn Royal Trikot schon mal n halbes Jahr gewartet.
 
@Sven Kiel: Gut sowas ist wirklich nicht der Burner. Aber ich kann auch nur für mich sprechen. Mein Laden ist wie schon gesacht nicht mehr auf Sport ausgelegt auch wenn wir alle Sportler sind. Du würdest bei uns n Shimano und ein Look Rennradpedal finden. Aber auch unteres Preissegment. Was teureres uns hinzulegen lohnt sich nicht weil es sehr unwarscheinlich ist das jemand wie du kommen würdest um es zu kaufen. Eine Beratung würdest du auf jeden Fall erhalten weil wir uns ja Privat damit sehr ausseinadersetzten^^.
 
Portopauschalen sind üblich. Der Aufwand jedesmal die günstigste Verpackung und Versandart zu suchen würde so viel Zeit fressen, dass es dem der es versendet wieder Geld kostet. Zudem liegt es nicht im Interesse des Vertriebs, dass jedes Kleinteil einzeln bestellt wird, sowas noch zu fördern indem man die günstigste Verpackung und den günstigsten Versand raussucht und diese Ersparnis weiterreicht. An so nem 1-2€ Scheißzeug verdient man auch als Vertrieb nix, da macht man wohl eher Verlust wenn sich Jemand drum kümmern muss, Verpackung dazukommt etc.

Aus Sicht des Abnehmers (hier dein Händler) ist das zwar mistig, aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht des Vertriebes führt da kaum ein Weg dran vorbei.
 
Dopo ist mir wurst


Das Knog Zeug hab ich alles beim Händler schon rumfliegen sehen und bei einigen Sachen wurde mir gesagt, dass es leider nicht verfügbar ist, ich aber ne Email bekommen kann wenn ich will und das Zeug verfügbar ist.
Er hat aber mit dem überschaubarem Sortiment welches er da hat Interesse geweckt.
Man muss als kleiner Händler beim Zubehör nicht den Vollsortimenter spielen. Paar ausgewählte Modelle die 90% der Kunden "braucht" und gut ist. Von den restlichen potentiellen Kunden wollen 9% eh eine Extrawurst die man selbst mit nem vollgestopften Laden eh nicht erfüllen kann. Ich finde immer wieder verblüffend, wie einige kleine Läden das Vollsortiment Abus mehrfach dahaben*. Selbst als 2Radfreak erschlägt mich das Angebot, als unbedarfter Kunde hätte ich da schon garkein Bock mit die Vorzüge 40 verschiedener Modelle erklären zu lassen. Weniger als 10Modell würden an der Stelle doch schon ausreichen um alle relevanten Preissegmente und Anforderungen ab zu decken.



*Das sind 1000€ und mehr gebundenes Kapital.
 
107/550.000.000 Usern das ist nen schlechte Wahlergebnis jede Partei würde sich für so ein Ergebnis schämen....

Ich arbeite selber in nem Shop der sich auf Teile und Reparaturen spezialisiert hat
das bedeutet einer ist den ganzen Tag damit beschäftigt Sachen zu bestellen und die auch noch billig zu bekommen
klar das die meisten Händler nur noch bei Hatje bestellen und alles andere lassen weils zu teuer und aufwändig ist

Willkommen in unserer globalisierten Welt willst du erfolgreich sein musst du deinen Kunden was bieten was andere ihnen nicht bieten können

z.B. Mtb.net 3? Versand und n bissel teurer dafür ist alles am nächsten Tag da es gibt 14Tage Zahlungsziel und Ralph und co sind super nett also kauft man gerne und bezahlt auch dafür
 
@Sven Kiel: Gut sowas ist wirklich nicht der Burner. Aber ich kann auch nur für mich sprechen. Mein Laden ist wie schon gesacht nicht mehr auf Sport ausgelegt auch wenn wir alle Sportler sind. Du würdest bei uns n Shimano und ein Look Rennradpedal finden. Aber auch unteres Preissegment. Was teureres uns hinzulegen lohnt sich nicht weil es sehr unwarscheinlich ist das jemand wie du kommen würdest um es zu kaufen. Eine Beratung würdest du auf jeden Fall erhalten weil wir uns ja Privat damit sehr ausseinadersetzten^^.

ja, man merkt, daß bei Euch noch Herzblut im Laden steckt. :daumen: Schade, dass Saarbrücken so weit weg ist.
 
Es sieht momentan einfach so aus, das sehr gute Bikes im Laden meiner Meinung nach zu teuer verkauft werden, während schlechte, schrottige Bikes für die Allgemeinheit extrem billig in Discountern wie Real oder Aldi angeboten werden. Die Folge ist, das sich die Leute, die sich wenig auskennen zum Billigbike greifen, obwohl sie insgeheim wissen, das es "Schrott" ist und das die Leute, die ein gutes Bike haben wollen/bzw. brauchen im Internet nach einem Bike schauen, da sie nicht genug Geld haben um ein aktuelles Modell im Laden zu kaufen.
Natürlich möchten viele Leute den Service dabei haben, aber ich glaube das sind tendenziell eher die Leute, die sich weniger gut auskennen und ein schlechten, billiges Bike haben. Wer ein professionellen Rad fährt, hat auch tendenziell mehr Ahnung vom Bike und kann es selber warten.

Meiner Meinung nach fehlt es einfach an bezahlbaren Mittelklassefahrrädern im Handel und es fehlt an Interesse an Qualität bei den Kunden, die das Rad selten brauchen. Und da haben McKenzie und Co ihren Kundenkreis gefunden.

Nur so ein paar Gedanken, wie es mir vorkommt.
 
Hi also ich sehe das genau so wie Ibna. In der Gegend wo ich wohne gibt es keinen vernünftigen Händler, einer ist total überteuert, und der andere betrügt nach Strich und Faden. Was sollte ich denn dann tun? ich müsste imemr ca. 50 km bis zum nächsten vernünftigen Händler fahren. Und ohne die günstigen Onlineshops könnte ich mir den Sport sowieso nicht leisten.
 
Spätestens wenn das Kaufpublikum per Wurfsendung im Briefkasten oder Beilage der Tageszeitung erfährt, dass die Vorjahresbikes zu satten Preisnachlässen, nämlich teilweise 50% und mehr verramscht werden, relativiert sich das Jammern der Händler.

Warum nicht gleich marktfähige Preise statt erbärmlicher Rabattverhandlungen?
 
abgesehen davon, daß es natürlich schade ist für kleinere läden, ist crc einfach zu interessant bei der Preisgestaltung.
einmal zwar nen kaputten artikel gesendet bekommen, aber das kann ja auch dem händler um die ecke passieren, wenn er für jemanden was bestellt.

Zudem ist so ein Dachverband mit preisabsprachen.... nunja...
Hier handelt es sich um eine aufforderung zum KARTELL um einen Discounter zu bekämpfen?!

viel glück dabei :O
 
Ich kaufe zu 90 % vor Ort (www.29erbikesbayreuth.de)
weil die Preis/Leistung stimmt! Gute Beratung, Kaffe trinken und dabei diskutieren, zusammen trainieren und Erfahrungen austauschen. Was will man mehr?

CRC hat seine Hausaufgaben gemacht, unfähige Händler sollten nicht neiden, sondern sich verbessern, dann kommen die Kunden auch wieder!
 
Ich dachte es herrscht freie Marktwirtschaft?Warum sollen nun Onlinehändler abgestraft werden?Damit die vielen Shops(nicht alle)mit schlechter Beratung/Service weiter Unfug treiben können?

Ich kaufe lieber im Shop ein und bezahle gerne auch mehr,ABER dann bitte auch mit gescheiter und vor allem EHRLICHER Beratung.Dann kommt der Erfolg von alleine,denn Gutes spricht sich auch schnell herum und die Leute nehmen die Vorzüge eines Shops gerne an,so einfach ist das:daumen:

War selber mal hobbymässig im Verkauf/Service von Unterhaltungselektronik in einem winzigen Shop,und die Kunden haben uns geliebt und kamen gerne mal auch 80Km angereist.Warum?Weil wir einfach ehrlich waren und genauestens auf die Wünsche eingingen und einen Service hatten der so in der Form einzigartig war:love:
 
Portopauschalen sind üblich. Der Aufwand jedesmal die günstigste Verpackung und Versandart zu suchen würde so viel Zeit fressen, dass es dem der es versendet wieder Geld kostet. Zudem liegt es nicht im Interesse des Vertriebs, dass jedes Kleinteil einzeln bestellt wird, sowas noch zu fördern indem man die günstigste Verpackung und den günstigsten Versand raussucht und diese Ersparnis weiterreicht. An so nem 1-2€ Scheißzeug verdient man auch als Vertrieb nix, da macht man wohl eher Verlust wenn sich Jemand drum kümmern muss, Verpackung dazukommt etc.

Aus Sicht des Abnehmers (hier dein Händler) ist das zwar mistig, aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht des Vertriebes führt da kaum ein Weg dran vorbei.

aha, der vertrieb darf das und dem lastest du nix an, aber wehe ein händler macht das mit uns kunden???????? sorry, aber da gehe ich nicht konform mit dieser aussage. ich denke, da haben auch die firmen einen großen anteil an dieser situation.
 
Jetzt geb ich auch mal meinen Senf dazu:

Ich teile die Erfahrungen vieler Sportsfreunde hier, dass viele (um nicht zu sagen: die allermeisten) sich nicht um "Freaks" bemühen. Heutzutage hat fast jeder 2. unter 50jährige irgendein 500-800 Euro Bike und der Anteil der Selbstschrauber und Vollenthusiasten ist einfach zu niedrig um auf sie einzugehen.
Dann darf man aber auch nicht jammern, wenn diese Gruppe im Netz bestellt.

Ich selbst bestelle erst in einem Shop (ca. ein Drittel der Ausgaben), seit ich den richtigen für mich gefunden habe, nämlich eine Selbsthilfewerkstatt mit netten Leuten. ;)
 
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