Bikejacke - 0-15 Grad - Erfahrungswerte und Empfehlungen

Gint es aktuell überhaupt noch Gore Jacken mit Belüftungsreißverschlüssen? Mir ist unklar, warum das nicht häufiger anzutreffen ist, da das den abzudeckenden Temp.-Bereich wie ich finde schon deutlich vergrößert.
Jetzt kommt Theorie zum Stichwort Dampfdurchlässigkeit, oft falsch als Atmungsaktivität beschrieben.
1. Die Jacke ist niemals aktiv... das ist einfach Bullshit. Aber:
2. Die Membran ist dann am durchlässigsten wenn ein möglichst großer Druck und Temperaturunterscheid besteht. Also: Jacke zu. schön warm: Dampf soll rausgehen....Darum funktioniert das eigentlich NUR im Winter zufriedenstellend.

Sobald du die Jacke auf machst lässt du die kalte Außenluft rein, und die Dampfdurchlässigkeit ist dahin, weil warum solls ich noch was bewegen, wenn keine Dynamik mehr in der Thermodynamik steckt.

Ich stimme dir trotzdem zu.
 
Diese Erklärung hatte ich schonmal in einem der Werbeartikel in der News-Sektion hier gelesen. Das ist auf meiner Sicht aber aus folgendem Grund quatsch:

Eine flexibel und schnell anpassbare Temperaturregulation sorgt dafür, dass ich gar nicht erst schwitze. Sobald man schwitzt ist ja schon etwas falsch gelaufen. (Natürlich ist das im Uphill auch im Winter nicht komplett vermeidbar.)

Mein Punkt ist aber, dass wenn ich (mangels Temperatursteuerung) komplett nass geschwitzt bin, die Membran noch so dampfdurchlässig sein kann und trotzdem nichts bringt. Denn in einem realistischen Szenario reden wir nicht über Dampf, sondern über Rinnsale von Schweiß, die über den Körper laufen. Das ist vermutlich 1-2 Größenordnungen mehr, als jede Membran transportieren könnte (selbst wenn es als Dampf vorläge).

Ist man dann klatschnass oben angekommen ist das für die anschließende Abfahrt auch nicht förderlich, was den Kälteschutz betrifft.

Der einzige Vorteil, den ich in der Membran sehe ist, dass man nach dem Schwitzen schneller wieder trocknet - in einer Jacke mit vernünftiger Membran ist mein Baselayer nach einer halben Stunde trocken, ohne Membran komme ich noch nass zu Hause an. Wenn ich allerdings ohne Temperaturregulierung fahre und daher klatschnass bin, werde ich unabhängig von der Membran als Eiszapfen ankommen.

Fazit: Temperaturregulierung und Feuchtigkeitsableitung sind zwei unterschiedliche Dinge - wobei das Hauptaugenmerk auf der Temperatur liegen sollte, da man zweiteres dann gar nicht mehr braucht. Gerade beim MTB wo die Belastung ständig variiert ist das ein Thema, dem die Hersteller meiner Ansicht nach nicht genügend Beachtung schenken.
 
Fazit: Temperaturregulierung und Feuchtigkeitsableitung sind zwei unterschiedliche Dinge - wobei das Hauptaugenmerk auf der Temperatur liegen sollte, da man zweiteres dann gar nicht mehr braucht. Gerade beim MTB wo die Belastung ständig variiert ist das ein Thema, dem die Hersteller meiner Ansicht nach nicht genügend Beachtung schenken.
Spricht mir aus der Seele. Hatte auch schon ausgiebige Diskussion mit Leuten, die unbedingt mehrere Lagen tragen wollten, damit der Wasserdampf "optimal" transportiert wird - HA! Die Lagen halten auch gut die Wärme und die machen dann erst mal (zusätzlich) heiß und damit mehr Schweiß. Mehr Schwitzen ist ja auch nicht gut (wenn eigentlich nicht nötig).
 
Ich habe mir die Gore Ware Lupra zum Geburtstag schenken lassen. Mit der Endura MT500 bin ich im Laufe des letzten Jahres nicht so ganz zufrieden gewesen.

Den Ausschlag hat folgende Tour in Österreich im Juni gegeben: Am Hotel bei 16 Grad und Nieselregen gestartet. Ich hatte ein kurzes Bike Trikot von Endura und darunter ein Odlo Shirt an. Es ging knackig 600hm rauf auf eine Alm. Um nicht auszukühlen habe ich die Endura Jacke drüber gezogen. Während des Aufstiegs hörte der Regen auf. Oben auf der Alm waren beide Lagen unter der Jacke völlig vom Schweiß durchnässt. Mein Fehler war, kein Shirt oder Trikot zum Wechseln mitgenommen zu haben. Während des Aufenthalts habe ich das Shirt zum Trocknen raus gehängt. Bei 11 Grad und Wolken wurde es natürlich nicht mehr trocken. Also musste ich die Abfahrt mit klammen, kalten Klamotten unter der MT500 antreten. Zum Glück war es mittlerweile sonnig und deutlich wärmer.

Während des letzten Jahres habe ich die MT500 lediglich zwei Mal als Regenschutz verwendet. Ansonsten bei Kälte, Eis und Schnee mit verschiedenen Kombinationen von Funktionsunterwäsche und Midlayern.

Ich hoffe, dass die Lupra besser atmet als die MT500. Dafür bin ich gerne bereit, bei der Regen Dichtigkeit Abstriche zu machen. Mangels passendem Wetter konnte ich das noch nicht testen. Der nächste Herbst kommt aber bestimmt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte auch schon ausgiebige Diskussion mit Leuten, die unbedingt mehrere Lagen tragen wollten, damit der Wasserdampf "optimal" transportiert wird - HA!

Aber dann haben die doch von vorn herein schon alles falsch gemacht.

Für bergauf reichen selbst bei um die 5 Grad ein Baselayer und eine winddichte Stretchjacke. Bergab dann eben noch ein Midlayer dazwischen und ggf. ne schwerere Jacke drüber.

Wenns ständig auf und ab geht kommt halt noch ein Fullzip Midlayer dazwischen. Sind dann aber auch nur 3 Lagen.

Mehrere dünne Kleidungsstücke sind flexibler als wenige dicke. Und Reißverschlüsse sollten sie genügend haben. ;-)
 
Gint es aktuell überhaupt noch Gore Jacken mit Belüftungsreißverschlüssen? Mir ist unklar, warum das nicht häufiger anzutreffen ist, da das den abzudeckenden Temp.-Bereich wie ich finde schon deutlich vergrößert.
Im allgemeinen Outdoor Bereich gibt es viele davon. Z.b. Marmot Minimalist, Berghaus Ridgemaster, usw.
Nur wenn Gewicht und Packmaß unbedingt so klein wie möglich sein müssen wird darauf verzichtet.
Bei den reinen Bike-Jacken hab ich den Überblick nicht.
 
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