So, ich übernehme wie angekündigt, die Berichterstattung, allerdings mit einem Tag Verspätung. Gestern Abend waren wir nach einem Tag voller Eindrücke und Fotoshoots bis bis zum Sonnenuntergang erst nach Mitternacht in unserer Unterkunft und viel zu müde einen w-lan hotspot zu finden, um Bildmaterial hochzuladen. Noch schnell ein Bierchen genascht, dann ab ins Bett mit der Absicht, punkt sechs Uhr aufzustehen, damit wir bei Sonnenaufgang und gutem Licht vom höchsten Punkt der Insel, dem 1500m hohen Malpaso unser Shooting fortsetzen können.
Kurzer Rückblick:
Bei unserer Ankunft hier auf der Insel am Ende der alten Welt nach stürmischer Überfahrt von Tenerife verströmte die Inselhauptstadt Valverde einen Charme, der zwischen belanglos und bedrohlich wechselte. Nebelschwaden jagten durch die Strassen bis in die Bar hinein. Man konnte meinen, hier wird die Fortsetzung zum Nebel des Grauens gedreht. Hier möchte man nicht tot überm Zaun hängen.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach La Frontera, gelegen am steilen Nordabhang von El Hierro zwischen einem beinahe halbkreisförmigen Höhenrücken und einer ebenso geformten Bucht El Golfo.
Glücklicherweise fanden wir dort Locals, welche gerade einen von der Stadtverwaltung organisierten Ride mit 20 Teilnehmern, Sanis, Shuttlebus und Polizeieskorte auf die Beine gestellt hatten. Echt bemerkenswert! Wer hätte gedacht, in einem 2000-Seelen-Ort auf der letzten Insel vor dem grossen Teich eine Mountainbikeszene vorzufinden!
Die Menschen hier sind generell sehr freundlich und forderten uns auf mitzukommen. Die Jungs waren teilweise mit abenteuerlichem Material am Start, was dem Spaß aber keinen Abbruch tat. Auf Lavapisten, Karrenwegen, Waldtrails und Spitzkehren knallten wir von 1300 über Null auf knapp Meereshöhe runter. Nicht übel. Wenn man im deutschen Mittelgebirge zu Hause ist, muss man sich etwas umstellen. Der Untergrund ist mal sehr locker, mal übel verblockt mit Brocken der Kategorie Mikrowelle. Ich war mal so frei, für euch eine ordentliche Bodenprobe zu entnehmen. Leider mit dem Gesicht