Der 601 Rahmen hat soweit ich weiss 5 fach konifizierte Rohre, ist sehr stabil / steif und wiegt in 'L' nur 2850 Gramm. Ob dieses Gewicht mit Hydroforming statt Gussets erreichbar wäre weiss ich nicht.
Dann werfe ich das Madonna ins Rennen, an dem ja an Hydroformingteilen nicht gespart wurde. 3,8 kg?
Und dann müssten wir ja noch über die Steifigkeit reden und über die Anfälligleit von Dellen zb. Das war bei LV immer ein Thema.
Hmm, 601 und Madonna sind für mich wegen des klassischen geradlinigen Designs kein sehr zwingender Anwendungsfall für Hydroforming, um Gewicht zu reduzieren. Soweit ich sehe, wird Hydroforming dort eher für die Querschnittsgebung (eckig statt rund) eingesetzt. Wieder ein Designthema.
Konifizieren ist da für Gewichtseinsparung wahrscheinlich wichtiger. Und, ja, wenn konifizierte Rohre im Mittelteil hauchdünn sind, gibt es halt Dellen.
Ich will nicht behaupten, ein leichter Alurahmen ließe sich nur mit Hydroforming machen. Ich behaupte nur: Wenn man kein Hydroforming einsetzen kann oder will (und nicht aus dem Vollen fräsen will), bleibt es halt weitgehend bei geraden (Rund-)Rohren und dem entsprechenden oben als "stelzig" bezeichneten Design. Okay, ein bisschen biegen kann man auch noch, aber das ist technisch recht begrenzt.
So einen Mondraker-Rahmen zum Beispiel kann man geschweißt in Alu ohne Hydroforming (oder Schmieden?) wohl kaum mehr realisieren. Das ergibt sich aus dem komplexen Design.
Das Interessante bei Nicolai und gerade beim Saturn 11 mit dieser Zugstrebe hinter dem Dämpfer und sonst mit Gussets und Frästeilen ist ja, dass dort eben auf diese Weise meist von außen sichtbar Material hinzugefügt wird, wo es was bringt. Sieht irgendwie auch gut aus für kundige Technikeraugen, aber vielleicht nicht für jedermann.
Und es erzeugt viele, viele kleine Schmutzfänger-Ecken, die sich selbst mit Zahnbürste und Pinsel schwer reinigen lassen. Sowas muss man halt mögen.