deine Frage ist wohl schon ne ganze Zeit her und ich sehe, du hast dich für einen CCDB entschieden.
Ich schreib aber trotzdem nochmal was dazu, da ich die Frage auch insgesamt eine interessante finde. Erst einmal: Meine Empfehlung wäre für dich auch der CCDB gewesen. Aber ich würde nicht pauschal sagen, der CCDB ist besser, sondern das ganze ist meiner Meinung nach vom Rahmen abhängig.
Bei einem Rahmen bei dem sich das Übersetzungsverhältnis des Hinterbaus über den Hub stark ändert, der also beispielsweise deutlich progressiv arbeitet (wie das Commencal), hat der CCDB durch die 2 Stufig Zugstufe deutliche Vorteile.( Das Progressionsverhalten des Rahmens kann man, wenn nicht vom Hersteller bekannt, auch beispielsweise bei linkagedesign.blogspot.com nachschauen.) Ändert sich die Progression über den Hub stark, ist es schwierig die Zugstufe mit einer einzigen Einstellung richtig abzustimmen, wenn man überhaupt eine wirklich gute Einstellung hinbekommt (hängt auch vom Shimming ab). Bei größeren Schlägen (große Brocken, Landungen, etc.) wirkt zum Ende des Federweges ein großes Übersetzungsverhältnis (bei einem deutlich progressiven Hinterbau). Stimmt man danach die Zugstufe für die großen Schläge richtig ab, sodass der Hinterbau nicht kickt, ist die Zugstufe bei kleineren Schlägen nicht schnell genug, da der Dämpfer hier viel niedriger übersetzt ist. Da hilft die high- und low- Speed Zugstufe eines CCDB sehr, mit der man hier bessere Abstimmungen hinbekommen kann. Auch ein Vivid kann hier gute Dienste tun, da er eine Hubabhängig Zugstufendämpfung hat und man die Zugstufe im letzten 1/3 des Federwegs anders einstellen kann, als in den ersten 2/3 des Federwegs.
Bei Rahmen die insgesamt ein sehr großes Übersetztungsverhältnis haben, also richtig viel Federweg für eine relativ kurzen Dämpfer, hat der CCDB auch einen Vorteil. Durch das Double Barrel Prinzip arbeitet er nämlich mit mehr Ölfluss, was auch für eine bessere Einstellbarkeit sorgt. Im Vergleich zu andern Dämpfern arbeitet er so zusagen mit einem virtuell verringerten Übersetztungsverhältnis was die Dämpfung angeht (quasi das Verhältnis Ölflussmenge zum Federweg).
Bei langen Dämpfern und niedrigen Übersetzungsverhältnissen ist der Effekt aber in der Praxis nicht relevant, da hier andere Dämpfer auch mit ausreichender Ölmenge arbeiten. Längere Zeit war ja sogar bei Bikes mit niedriger Übersetzung der CCDB ja nicht erste Wahl, weil man ihn nicht schnell genug einstellen konnte (vielleicht auf Grund der großen Durchflussmenge).
Bei Hinterbausystemen, die das Übersetzungsverhältnis über den Federweg nicht viel ändern, ist eine 2-Stufige Zugsufe aber nicht nötig. Hier arbeitet der Dämpfer bei harten Schlägen mit einem ähnlichen oder gleichen Übersetzungsverhältnis wie bei kleinen Schlägen, so kann die einfache Zugstufe (das richtige Shimming vorausgesetzt, was aber bei Bos sicher der Fall ist) auch Ideal arbeiten und ist natürlich auch viel einfacher einzustellen. Das und der Preisvorteil spricht meiner Meinung nach dann eindeutig für einen Bos Stoy.
Es gibt auch genug Rahmen auf dem Markt, die bis zum Ende vom Hub komplett linear arbeiten und keine Endprogression haben, oder gar zum Ende des Federwegs ein wieder abfallendes Übersetzungsverhältnishaben, was am Federwegsende für ein degressives Verhalten und damit schlechtes Durchschlagverhalten sorgt (Giant Glory, Canfield Jedi, ...). Man kann zwar einfach die Highspeed Druckstufe hoch drehen und so durchschlagen verhindern, allerdings fährt man dann unnötig straff und unkomfortabel. Hier hat der Bos Stoy RaRe mit seinem hydraulischen Durchschlagschutz einen klaren Vorteil. Man hat den nötigen Ramp Up und Druchschlagschutz, ohne die High-Speed-Druckstufe unnötig hart stellen zu müssen.
Das ist so meine Meinung und Sicht der Dinge zum Thema Dämpfer.
Gruß!