Ziel der Konstruktion ist allgemein maximale Steifigkeit bei minimalem Gewicht. Am Beispiel eines Rohres kann man damit folgendes festhalten: Zur Maximierung von Torsion- und Biegesteifigkeit ist das Produkt aus E-Modul und Flächenträgheitsmoment zu maximieren, die Wandstärke spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, wenn man Knicken und Beulen zunächst ausschließt. Bei vorgegebenem Gewicht ist der Rohrdurchmesser umgekehrt proportional zu Dichte*Wandstärke. Gleichzeitig nimmt das Flächenträgheitsmoment mit der 4. Potenz mit dem Durchmesser zu. Damit ist dieser zu maximieren.
Ja, ja das mag alles richtig sein, nach gängiger Theorie...aber das Problem wird doch nicht ausschließlich sein, einen leichten biege- und torsionsfesten Rahmen zu bauen, er soll doch auch länger als 1 Monat halten...ich sehe die Probleme an den Verbindungsstellen, wie Schweißnähte und Kontaktstellen verschiedener Materialien...Beispiel: Steuerrohrverbindung mit superleichten dünnen Ober- und Unterrohr, dito Tretlager...das sind doch die typischen Schwachstellen und nicht das Rohr direkt...
Analog bei Carbon: da müssen zusätzliche Materialien (mit anderen mech. Eigenschaften, wie T-Koeff. etc.) für Steuerrohr und Tretlager eingearbeitet
werden...es mag sein, dass einige Materialien auf dem Papier und auf seltsamen Prüfständen besser erscheinen als andere, aber in der Praxis wie Tag & Nacht- / Sommer & Winter-Temperaturwechsel, Feuchtigkeitseinflüsse (z.B. tritt unbemerkt Feuchtigkeit in schützende Carbondeckschicht ein, so findet der Rahmen schnell sein Ende) oder wie Salzeinflüsse (Biken am Meer oder im Winter)...
Ich möchte hier nur auf die Spassbremse treten, denn jedes Material hat seine Vor- und Nachteile und verbirgt Risiken...
ICH BIN GESPANNT, OB IN 5 JAHREN EIN 2004er-MTB-CARBONRAHMEN NOCH ZU SEHEN IST ODER OB ALLE BEREITS VERSCHROTTET SIND...
Ich prophezeie, dass gebrauchte Carbon-Rahmen kaum zu verkaufen sind, aber sehrwohl ein Stahl oder Titan-Rahmen...warum nur?
