Der "aus alt mach neu"-Faden oder wie die Komponenten wieder hübsch wurden ;)

Hallo @euphras, das war der User @Mad-Line. Er macht das auch heute noch, aber nicht mehr so oft. Du musst halt viel Zeit mitbringen, ein halbes Jahr ist aber schnell um. ;)

naja die Meisten Basteln halt im Winter und da ich in der branche Arbeite und das dem verhalten der Eisdiele entspricht ist es schwierig in der Saison :hüpf:
 

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Re: Der "aus alt mach neu"-Faden oder wie die Komponenten wieder hübsch wurden ;)
Es ist jetzt doch eine 2K Lackierung mit Komponenten aus dem automotive Bereich geworden, weil die gerade über einen Bekannten zur Verfügung stand:

2589156-0ha3w42vlm0p-kafiglackiert-large.jpg


Die Pedalgrundkörper wurden mit diversen Schwabbelscheiben bearbeitet, auf eine weitere mechanische Bearbeitung wurde bewußt verzichtet (also das Abfeilen von Gußgraten u.d.g.).
2589155-liy5l546ewd2-polierengrundkorper-large.jpg



Das Endergebnis:
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Die weißen Schriftzüge werden wieder hergestellt, indem weiße Farbe (Revell lösungsmittelbasiert) auf die Gravuren getupft wird und sie einige Minuten eintrocknen darf. Anschließend wird die ÜBERSTEHENDE Farbe mit VIELEN Wischtaschentücherfetzen (Papier) abgewischt. Der Witz bei der Sache; jede Partie von der Fläche einer Fingerkuppe wird mit einem frischen in Nitroverdünner getauchten Wischtuch abgewischt, evtl. "Schmier" wird mit Wattestäbchen vorsichtig weggewischt.

Sicher: Diese Methode ist nicht so astrein, wie das Original aus der MKS Fabrik aber von der Optik her tausendmal authentischer, als die Vorgehensweise, die in BMX Foren favorisiert wird, das Aufkleben eines kleinen Aufklebers, der die Schriftzüge trägt. Hier mal der in Rede stehende Sticker:



Das Endergebnis (sorry für die be******** Bildqualität):
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Mal ein paar Angaben zur Geschichte der XC II Pedalen, die ich aus verschiedenen Quellen (hauptsächlich BMX Foren) zusammengetragen habe.

1. Generation: XC I (links)
large_XCI-vs-XC-II.jpg

Sie zeichnete sich durch extrem spitze Zähne an den Pedalkäfigen aus, aufgrund von Beschädigungen und Verletzungen wurden sie nur etwa 1 Jahr produziert (1981)

2. Generation: XC II "braced"
photo copyright: meangreen92lx https://bmxmuseum.com/forums/viewtopic.php?id=777569
2593555-b9s2ybxlqg4p-suntourxciibraced-large.jpg

Die zweite Generation hat deutlich stumpfere Zähne (die hier abgebildete Pedale ist user-modifiziert). die hier abgebildete Version ist die frühe "braced type" Pedale (ca. 1981). Der "braced type" zeichnet sich durch Stege aus, die die Arme des Pedalgrundkörpers zusätzlich stabilisieren sollen. Diese Pedalen waren spiegelsymmetrisch konstruiert, d. h. es gab einen "linken" und einen "rechten" Pedalgrundkörper (in Fahrtrichtung lag der Steg immer oben).
Der Pedalgrundkörper zeichnete sich durch ein 3+1 Zahndesign aus, die drei Zähne lagen immer in Fahrtrichtung.

3. Generation "non braced" (1981-1989)
Die dritte Generation zeichnete sich durch ein einfacheres Produktionsdesign aus. Rechter und linker Pedalgrundkörper waren gleich gestaltet und konnten so in einer Gußmaschine produziert werden, das senkte die Produktionskosten.
Der Übergang von "braced" auf "non-braced" muß fließend vorgenommen worden sein, da im 1984er Katalog beide Pedaltypen abgebildet sind:
2593564-pixme7nfp7ds-page13kopie-large.jpg


large_XC-II-Pedalen-final.jpg

Die von mir in 2013 restaurierten "non-braced" Pedalen.

Der non-braced Typ zeichnete sich weiterhin durch ein geändertes Zahndesign des Pedalgrundkörpers aus, das sog. 2+2 Design. Die Umstellung von "spiegelsymmetrisch" auf "gleichgestaltet" machte dieses notwendig.

Auch die verbauten "Sondergewindeschrauben" (japanisches Feingewinde), die die Pedalkäfige halten, haben sich im Laufe des Produktionszeitraumes verändert. Die Feingewinde werden außerdem heute nicht mehr hergestellt. Hier ein Screenshot aus einem BMX-Forum, das die abweichende Natur der nicht mehr neu erhältlichen japanischen Feingewindeschrauben bestätigt:
2651188-1vqnnl24d8uz-dokumentspezialschraubensuntourmksxciipedale-large.jpg


Ganz frühe Pedale besitzen Schrauben mit einem vollständigen "SUN - TOUR" Schriftzug ("SUN" auf 0°, "TOUR" auf 180°). Ich habe selbst noch kein solches Exemplar in den Händen gehalten, vermute aber, daß sich diese Schrauben auf XC I Pedalen beschränken.
Bei "braced" und "non-braced" Pedalen finden sich zwei Sorten von Schrauben, die älteren Exemplare besitzen Schrauben mit einem eingestanzten "S", die späteren besitzen nur noch Schrauben mit blanken Köpfen (siehe das Bild direkt oben). Hier mal die "frühen" Schrauben:


Die Spindeln der beiden von mir restaurierten Pedalen (beide "non-braced", die aus 2013 mit blanken Schraubenköpfen, die aus 2021 mit Schraubenköpfen mit eingestanztem "S") tragen unterschiedliche Einstanzungen:
2013 restauriert, blanke Schraubenköpfe (also eine eher spätere Produktion)
Achse links:
MS-L
Cr-Mo
507
Achse rechts:
MA-R
Cr-Mo
509

2021 restauriert, Schraubenköpfe mit "S" (also eine eher frühe Produktion)
Achse links:
MS-L
Cr-Mo
606
Achse rechts:
MS-R
Cr-Mo
605

Wäre nett, wenn andere XC II Besitzer sich mal notieren könnten, ob "braced/nonbraced" Typ vorliegt, was für Schrauben an den Pedalkäfigen verbaut sind und welche Einstanzungen die Pedalachsen besitzen. Im Voraus vielen Dank! :daumen:
 
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Ich hab hier ein Paar XC 2 in schönem Zustand - kaum Nutzungs- bzw. Alterungsspuren. Dank deiner Systematik @euphras weiß ich: non-braced, Schrauben mit „s“-Einstanzung. Auf der (rechten) Achse steht MSR Cr-Mo 611.
 

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Ein neues Projekt, das Komponenten betrifft, die hier noch nicht behandelt wurden:

Vor ein paar Tagen trudelte bei mir ein komplettes Set SunTour XC Sport Rollercam Bremsen an. Der Verkäufer hatte schon in der Beschreibung angemerkt, daß das geschlachtete Rad nur sehr wenig Kilometer Laufleistung hatte. Das bewahrheitete sich dann nach dem Auspacken, viel mehr als ein halbes Jahr war das Rad wohl nicht gefahren worden. Der Produktions "Date Code" lautet "CC", laut gängiger Date Code Tabellen sind die Bremsen also im März 1986 hergestellt worden. (Witziger Nebenaspekt: "CC" könnte auch für "Charles Cunningham" stehen. ;) )

So sah das Set direkt nach dem Auspacken aus:


Die Dokumentation der üblichen "Pril-Grundreinigung spar ich mir mal, die kennt fast Jeder(in) "sic" von uns zur Genüge.

Die aus Messing gefertigten "Rollers" sehen eigentlich immer wie verrottete Tomaten aus. Aus einer M4 Schraube und Mutter habe ich mir eine Behelfsaufnahme bereitgestellt, die in das Bohrfutter eingespannt werden kann. Durch Bearbeitung mit 600er, 800er, 1000er Schleifpapier kann das Messing wieder leuchten.




Zum Schluß wird die ganze Kombo gut in Polierpaste eingepackt und mit Küchenpapier bei maximaler Drehzahl beherzt bearbeitet. So sieht das dann aus:



Und auch die anderen Teile sehen erfreulicherweise wie aus dem Ei gepellt aus.

...weiteres folgt...
 
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Weiter geht´s:
An den Rollers kann ich mich gar nicht sattsehen:


Ge-loctite-te Schrauben reinige ich seit einiger Zeit mit den passenden Gewindeschneidern:


Nach Reinigung aller Teile:


Ein schöner Hinweis auf den Urheber der Rollercams:

"Suntour XC Power - Cunningham Design"
:)

Zum Vergleich eine Rollercam, die ich vor ein paar Jahren als eine "XC Sport 7000" erstanden habe:

Hier ist nur angegeben "Suntour Rollercam System"

Zum Abschluß der komplettierte Bremssatz:


Weiß jemand, wie man die Oberfläche des Messings vor einem erneuten Anlaufen durch Konservierung schützen kann? Armin ist da sicher "eine sichere Bank" @ArSt :)

Langfristig möchte ich die "Rollers" noch industriekugellagern (so, wie beim Original), deshalb wäre es ganz hilfreich, wenn ein paar Besitzer der Original Charles Cunningham Rollercams mir mal den Typ Industriekugellager mitteilen, der dort verbaut ist, @newsboy Ashok . :)

Edit: Die Bremsen bieten übrigens MASSIVES Potential für eine Gewichtsoptimierung. Alle im Folgendem erwähnten Teile sind ganz oder in Teilen aus Stahl. Die Bremsschuhe könnten durch leichte (wenn auch nicht ganz period correct´e) Koolstops ersetzt werden, die Klemmschrauben für die Bremsbelagshalter könnten aus Titan gedreht, gebohrt und geschnitten werden, die Einstellschrauben für die Federvorspannung eventuell sogar aus Aluminium gefertigt werden. Tom @synlos : Deine Meinung ist geschätzt!

Nachtrag: noch zwei Bilder bezüglich der Aufrüstung der "Rollers" mit Industriekugellagern:

Bemaßung der "Rollers"


Passende Industriekugellager / Rillenkugellager
 
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Weiß jemand, wie man die Oberfläche des Messings vor einem erneuten Anlaufen durch Konservierung schützen kann? Armin ist da sicher "eine sichere Bank" @ArSt :)
Nein, nicht unbedingt. ;) Als kleiner Bub musste ich im Werkunterricht Übungsstücke aus Messingblech erstellen. Denen wurde als Anlaufschutz eine Schicht Zaponlack verpasst. Für die Ewigkeit hält das aber auch nicht und bei Gebrauch des Messingteils in freier Natur, siehts sicher noch schlechter aus.
Bis vor 30 Jahren wurden Messingteile oft verchromt, seit das aus Umweltschutz- und Preisgründen nicht mehr üblich ist, bleibt's einfach nur blank. Außer im Sanitärbereich.
Ich würde mit dem Dremel Polieren und anschließenden Autowachs empfehlen.
 
Hi Patrick. Ich bin total unwissend. Kannst du bitte noch etwas zur Geschichte des Cunningham Designs oder ggf. Unterschieden zw. Serie und Gecunninghamt erläutern?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und weil es hier gerade so schön um die Rollercam geht: Ist es schonmal jemandem hier passiert, dass die Bremse während der Fahrt aufgeht?
(Wenn die Bremse daran gehindert wird, in die Ausgangsposition zurückzukehren, sei es durch falsch eingestellte Bremsbeläge oder Schmutz oder beides zusammen, hängt sie sich aus.)
 
Hi Patrick. Ich bin total unwissend. Kannst du bitte noch etwas zur Geschichte des Cunningham Designs oder ggf. Unterschieden zw. Serie und Gecunninghamt erläutern?
Hi Bertram,
Viel weiß ich ebenfalls nicht, vor allem die WTB Rollers und erst recht die "originalen" Cunningham Rollers sind auch für mich ein gänzlich unbekannter Kontinent.

Die Kooperation von Cunningham/WTB mit SunTour begann wohl schon sehr früh. Hier mal ein Foto aus 1980, das den Besuch Junzo Kawai´s (SunTour) bei Charles Cunningham dokumentiert. Quelle habe ich leider keine, ist eine Beute aus unzähligen Internet Recherchen:


Wann SunTour die Rollercams auf den Markt brachte, kann ich nicht genau sagen, aber 1984 waren sie definitiv da (Katalog 1984) Da das Herausgabedatum des Prospektes nicht bekannt ist (Frühjahr oder Herbst) könnte die Markteinführung im OEM Bereich dann wohl 1984 oder 1985 gewesen sein, oder eben auch schon früher, wenn eine "Kataloglücke" meinerseits besteht. Ich bitte Jeden, der über SunTour Katalogdateien aus den frühen 80ern verfügt, diese dem Forum zugänglich zu machen. Diese ersten Bremsen hatten Roller aus Delrin und diese wurden schnell in einer Rückrufaktion von Radhändlern gegen Messingroller ausgetauscht, da der Kunststoff wohl schnell durch UV-Strahlen oder sonstige Einwirkungen brüchig wurde. Die Arme hatten echte Durchbrüche im Form von Bohrungen ("cheesy brakes" ("Löcher im Käse" = echte Durchbrüche)).



Die zweite Generation, die XC Sport, ist die Bremse, die hier im Faden abgebildet ist (siehe unten). Sie wird von den englischsprachigen Spezis als "dimpled brake" ("Gruben", "Grübchen"; -> die Vertiefungen in den Bremsarmen) bezeichnet und zeichnet sich gegenüber der ersten Version dadurch aus, daß die Befestigungsposition der Rollen an den Bremsarmen verändert werden kann. Damit können dann auch schmalere Felgen gebremst werden.



Später in den 80ern (Katalog 1988) kristallisierten sich drei Gruppen heraus: XC 9000 (Topgruppe), XC Sport 7000 (Mittelklasse, siehe weiter oben) und XCD 6000 (siehe unten; einfacher konstruiertes Einsteigermodell mit einer Zugfeder, die die Bremsarme oben miteinander verband:
 
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Und weil es hier gerade so schön um die Rollercam geht: Ist es schonmal jemandem hier passiert, dass die Bremse während der Fahrt aufgeht?
(Wenn die Bremse daran gehindert wird, in die Ausgangsposition zurückzukehren, sei es durch falsch eingestellte Bremsbeläge oder Schmutz oder beides zusammen, hängt sie sich aus.)
Ich kenne die beschriebene Problematik, daß die Cam bei starken Stößen und ungünstig eingestellten Bremsen aus den Führungen der Roller springt, über die von Dir beschriebene Problematik lese ich zum ersten Mal - interessant!

Was die Verschmutzungsproblematik angeht, da hat SunTour irgendwann diese "Verhüterli" rausgebracht, um den Dreck aus dem System Cam-Roller zu halten:
 
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Ich kenne die beschriebene Problematik, daß die Cam bei starken Stößen und ungünstig eingestellten Bremsen aus den Führungen der Roller springt, über die von Dir beschriebene Problematik lese ich zum ersten Mal -
Ich meine genau die Problematik, dass sich bei ungünstig eingestellten Bremsen die Bremsklötze an der Felge "verhaken" und die Bremse nicht (sofort) zurückgeht.
Wenn ich die Bremse mit der Hand zusammendrücke, springen zumindest meine beiden Rollercams auf.
Das von Dir gezeigte "Verhüterli" könnte das verhindern, da die Cam einigermaßen in den Rollers gehalten wird.
BTW: Rollercam und Matsch sind keine besten Freunde:

 
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Die Dichtungen sind so aufgebaut, wie die Wellendichtringe ("Simmerringe") aus dem "automobil" Bereich (siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Wellendichtring ):
2579974-v1mue18lki4w-20210802_171430-large.jpg

Die lassen sich nach Applikation von etwas wenig Schmieröl (ich verwende 10W40 Motorenöl) mit einem beherzten Griff mit der Fingerkuppe aus dem Pedalgrundkörpergehäuse aushebeln. VORSICHT: keine metallenen Hebel zum Aushebeln verwenden, die Metallstützstruktur könnte verformt werden.


Ansenkung der Pedalgrundkörper:
2579978-kqhw3p0didli-large_xc_ii_pedalen_ansenken-large.jpg



Die Pedalgrundkörper nach Ansenkung der Pedalkappengewinde:
2579976-dbhvkjelz8ns-20210802_220958-large.jpg



Um die gröbsten Kratzer aus der Alu-Oberfläche zu entfernen, wird zuerst ein Grobabschliff mit 600ter Schleifpapier vorgenommen:
2579980-kx0564qzg9fb-gravurxciierstabschliff-large.jpg



Unter Lupenbeobachtung werden die gravierten Buchstaben mit einem Graviermeißel nachgeschnitten:
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Das Endergebnis kann ich erst morgen bei Tageslicht dokumentieren, da meine "richtige" Kamera momentan kaputt ist und ich nur die lausige Kamera eines "Wischhandys" zur Verfügung hatte.

Nach dem Feinabschliff mit 1000er Schleifpapier (nass) sieht die Situation so gut aus, daß sogar eine Neu-Eloxierung der Pedalkäfige eine Option wäre. Irgendjemand im Forum hatte doch vor ein paar Jahren einen Eloxierungsservice angeboten. Hat da Jemand einen Link oder Hinweis?
Bezüglich der "Ansenkungs-Problematik" bei anstehenden Restaurationen von XC I / XC II Pedalen bin ich heute abend auf eine innovative Alternative zu meiner "zerstörenden Vorgehungsweise" gestoßen. Zur Erinnerung: So bin ich ich bislang vorgegangen:


Ein Versender in Australien, der wohl auch selber produziert/produzieren läßt, bietet ein Spezialwerkzeug an, das über eine angeschrägte "beveled" Aufnahme für MKS Pedalkappen in Kombination mit SunTour XC I/II Pedalen verfügt:


Die Seite scheint nach schneller Durchsicht aber auch für viele von uns, die "retro-Räder" restaurieren, interessant zu sein.

Ein paar Links:
Startseite:
https://vrccycles.com.au/Tool Section:
https://vrccycles.com.au/pages/tools
 
Ich habe nicht verstanden warum Du das Gewinde angesenkt hast.. ?
Ich habe dazu mal etwas vorbereitet ;) :

I
Die "Sylvain" Pedalkappen tauchen wohl bei vielen produzierten Pedalmodellen von MKS auf. Es gibt sie als Alu- und Kunststoffvariante. Hier ein Kunststoff-Exemplar genau von der Seite. Man sieht, daß der "gebördelte" Rand, der die Mikroverzahnung für das MKS Spezialwerkzeug trägt, nach unten zum Gewinde mit einer glatten Auflagefläche abschließt.


II
Der Problematik, daß der Spezialschlüssel bei Pedalen, wie den XC II aufgrund der konkaven Fläche der Innenseite des Pedals nicht richtig greifen kann, begegnete MKS mit dem fertigen der Kappe aus Kunststoff, so daß ohne großen Aufwand eine Inbusaufnahme in die Stirn der Kappe integriert werden konnte. Die hier gezeigte Kappe verfügt auch über eine solche Aufnahme. Das Eindrehen der Kappen mit einem 6 mm Inbus verursachte aber vermutlich aufgrund des kleinen Hebels bei einer Vielzahl der Pedalkappen Haarrisse, die irgendwann zum Zerbrechen der Kappen führten (viele angebotene XC II haben entweder eine oder beide Kappen verloren.).

Das (aus meiner Sicht) notwendige Ansenken des Pedalkappengewindes habe ich mal versucht, in zwei kleinen Skizzen näher darzustellen:


Wenn eine Alu-Pedalkappe (aber auch die Plastik-Variante) in die Gewindeaufnahme einer MKS XC II Pedale geschraubt wird, kommt es ein-zwei Gewindegänge vor dem Kontakt der Auflagefläche der Kappe mit dem konkaven Pedalgrundkörper zu einem Aufsetzen des mikroverzahnten Randes. Das bedingt einen optisch sehr unschönen Luftspalt zwischen Kappe und Pedalgrundkörper. Auch technisch ist dieser Spalt eher unschön - begünstigt er doch das Eindringen von Schmutz und Wasser in das Gewinde und das Kugellager.

Ob die Plastikkappen mit so "viel Schmackes" angezogen wurden, daß sich der gebördelte Rand kaltverformte, entzieht sich meiner Kenntnis. Das ist aber nur ein Randaspekt, stärkt aber meine Vermutung unter Römisch zwei.

Das Ansenken bewirkt, daß die Kappe bündig mit dem Pedalgrundkörper abschließt, das oben gepostete Werkzeug ist dennoch m.M.n. sinnvoll, da der original MKS Schlüssel mit seinem Rand an den Pedalarmen reibt und eine evtl. durchgeführte Hochglanzpolierung verhunzt.
 
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Spannende Geschichten hier und großen Respekt an die Restaurier-Profis. Vor Jahren wollte ich auch mal ein XC Comp -Schaltwerk restaurieren und hab das im Prinzip so gemacht, wie @euphras das im ersten Beitrag beschrieben hat. Hat aber alles gewackelt wie Lämmerschwanz und so endete das Schaltwerk hier:

1729008356430.png
 
Spannende Geschichten hier und großen Respekt an die Restaurier-Profis. Vor Jahren wollte ich auch mal ein XC Comp -Schaltwerk restaurieren und hab das im Prinzip so gemacht, wie @euphras das im ersten Beitrag beschrieben hat. Hat aber alles gewackelt wie Lämmerschwanz und so endete das Schaltwerk hier:

Anhang anzeigen 2025022
Das ist eine echt gute Idee, wie die eine Firma aus den US of A, die das mit Gameboys, iPhones etc macht.
Das Ganze noch in nem tiefen Rahmen und wir haben eine Top-Deko....
Ultimatives Geschäftsmodell incoming :troll:
 
Spannende Geschichten hier und großen Respekt an die Restaurier-Profis. Vor Jahren wollte ich auch mal ein XC Comp -Schaltwerk restaurieren und hab das im Prinzip so gemacht, wie @euphras das im ersten Beitrag beschrieben hat. Hat aber alles gewackelt wie Lämmerschwanz und so endete das Schaltwerk hier:

Anhang anzeigen 2025022
Wenn ich das richtig erkennen kann, ist die Aufnahme für die Parallelogramm Achsen von beiden Seiten aufgebohrt worden. Dann ist schon klar, warum der "vernietete" Parallelogrammkörper etwas Spiel hat und die ganze Sache in zusammengebautem Zustand "schlackert". Bei meiner Vorgehensweise wird der eigentliche Sitz für die Parallelogramm Achsen NICHT durch Aufbohren erweitert. Siehe https://euphras.blogspot.com/2011/10/how-to-refurbish-suntour-accushift.html
 
Ja, ich gestehe. Schraubstock, Handbohrmaschine, schlechte Bohrer, nicht mal zu Hause und unter Zeitdruck. Als Akademiker hab ich mir da wohl zu viel zugetraut. Aber mittlerweile hab ich ein XC Pro am Fahrrad und das funktioniert einfach. 30 Jahre alt, mindestens.
 
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