Vor zwei Wochen waren wir für eine Woche im Urlaub und zum ersten Mal im Leben war ich bewusst im eigenen Land unterwegs. Gut, man muss dazu sagen: Wenn man aus einer Gegend kommt, in der andere Menschen Urlaub machen, habe, so ist es zumindest bei mir, ich nicht so häufig den Bedarf im Urlaub wegzufahren. Einzige Ausnahme: Der Surfurlaub (sprich: Wellenreiten), der lohnt sich in Bayern nicht so...außer man stellt sich gerne an stehenden Wellen an.....
Hätte mir jemand jedoch vor zehn oder fünzehn Jahren gesagt, dass ich jemals Urlaub in Enzklösterle oder Ottenhöfen im Nordschwarzwald machen würde, den hätte ich schief angeschaut. Mein Fazit schon vorab: Jessas, ist es da schön!
Mein Lieblingsfoto: In Ottenhöfen hat man wohl ein recht binäre Denke
Und dann waren wir so dreist und sind offizielle MTB Touren (gnihihi) mit dem Gravelbike gefahren....Die MTBs konnten wir aufgrund von Platzmangel, und weil ich nicht fertig wurde mit dem Umbau meines Antriebs, nicht mitnehmen. Ansonsten hätte mich das natürlich auch sehr gereizt (nicht jedoch die Waldautobahnen, sondern mehr die Trails)
Auch bemerkenswert: In Ottenhöfen hat es LTE. Nicht, dass ich zur Gruppe gehöre, die ständig vor dem Smartphone hängt, aber die Tourenplanung im Schwarwarld ist ohne Empfang eine echte Herausforderung gewesen. An einem Tag hatten wir so gut wir gar keinen Empfang und nachdem zwischendrin selbst mein GPS aufgegeben hat, sind wir mit dem Flyer des Tourismusbüros Enzklösterle durch die Wälder navigiert.
Was mir in Erinnerung bleiben wird: Wie herzig die Leute im Nordschwarzwald waren. Sobald man nur den geringsten Anschein erweckt hat, dass man gerade nach dem Weg sucht, kam schon die Frage ob sie einem helfen können. Mitten im Wald trafen wir einen Mountainbiker, mit dem wir bestimmt eine halbe Stunde gequatscht haben, weil es so nett war. Der Oberknaller war ein LKW Fahrer aus einem Holzwerk bei Enzklösterle, der mitten im Wald stehen geblieben ist, um uns zehn Minuten lang die schönsten Wege und besten Aussichtspunkte zu erklären.
Eigentlich hatte ich gehofft zur Abwechslung in einer Gegend zu fahren, in der ich weniger Höhenmeter mache(n muss). Aber aufgrund der extremen Hitze haben wir doch lieber die Höhe gesucht. Dabei waren allerdings die Ansteige, zumindest auf unseren Touren, sehr moderat mit eher "gemütlichen" Prozenten. Was ich auch bemerkenswert fand: Wie viele Wege im Wald geteert waren. Das kenne ich von meiner Heimat nicht so. Klar findet man auch viel Schotter, aber ich fand es interessant, dass man da anscheinend auch fernab vom motorisierten Verkehr ganz gut Rennrad fahren kann.
Wir waren mit dem T4 Camper unterwegs - auch weil wir keine Klimaanlage haben, wurde aus dem von mir erhofften Radurlaub tendenziell mehr der Badeurlaub. Aber das ist ja der Vorteil am Campingbus - man macht spontan das, auf was man Lust hat:
Fundstück beim Eisessen in Gernsbach. Man grilliert sicht gerne Choco Braun (WTF!)
Und merke: In BaWü kassiert man schneller Zecken, zum Beispiel auf diesem beschaulichen Trail.
Zum Schluss kam ich dann doch noch zu meiner Tour (fast) ohne Höhenmeter. Wir haben Freunde in Mannheim besucht und ich habe mir zwei Stunden Zeit nehmen können, um eine kurze Runde von Mannheim nach Heidelberg und zurück zu machen. 134 Höhenmeter auf 41,5 Kilometern - verrückt!