Der Nachtbiken-Angst Thread

Ich habe mich auch erschrocken, aber das ging alles so schnell! Hatte dann zunächst den Gedanken, hoffentlich hat das Vieh mir jetzt nicht irgend einen Mist übertragen!
Da hatte ich buchstäblichen einen Vogel vorm Kopf!;)

Ich bin oft nachts im Wald unterwegs, manchmal auch zu zweit. Hin und wieder auch für mehrere Tage, allerdings zu Fuß, wobei wir auch draußen im Wald schlafen. Wir suchen uns dann irgendwo einen Unterschlupf. Die Auswahl an solchen Schlafplätzen ist erstaunlich groß! Habe auch schon in einer Futterkrippe geschlafen. Vor wenigen Jahren habe ich mit meiner Liebsten mal zwei Nächte im Nationalpark Berchtesgaden "wild" genächtigt; da konnte ich auch kaum schlafen, denn so viele fremde Geräusche hört man in einem normal bewirtschafteten Wald nicht mehr.

Das Nachtbiken hat allerdings seinen eigenen Reiz. So drei Stunden am Stück im dunklen Wald unterwegs zu sein, bedeutet auch immer wieder, sich mit alten Mustern aus der Vergangenheit auseinander zu setzten und ganz bewusst im "Hier.-und Jetzt" zu verweilen. Ich denke jeder hat durch falsche "Erziehung" und "blöde" Filme aus der Kindheit und Jugend ein gewisses Unbehagen in der Dunkelheit verinnerlicht. Die Einen entwickeln daraus eine unangemessene Angst, die Anderen haben zwar das gleiche Problem entwickeln aber einen übertrieben Mut (Risikobereitschaft). Beides gehört zum gleichen Themenkreis und dient letztlich nur dazu, sich nicht mit seinen echten Gefühlen auseinandersetzten zu müssen!

Ich kann jedem nur raten, nachts mal auf breiten Forstwegen ganz ohne künstliches Licht zu fahren. Irgendwann wird man eins mit der Umgebung und die Augen nehmen einen schwachen Umriss der Landschaft auf, der zur sicheren, langsamen Fahrt genügt. Die Gefühle, die dabei auftauchen würde ich mir später notieren und sollte es Angst sein, dann würde ich mir fachlichen Rat holen. Denn Angst hat viele Seiten und Angst neigt immer zur Verschiebung/Verlagerung. Kommt dann ein schmerzliches Ereignis hinzu, so kann in der Folge plötzlich der enge Aufzug zum Alptraum werden!
Besonders spannend finde ich auf Nachtfahrten ganz schmale und abgelegene Trails durch dichte Tannen-Schonungen, wo man selbst links und rechts kaum einen Meter seiner Umgebung einschätzen kann. Da höre ich meinen eigenen Atem. Spannung!! :daumen:

nur mal kurz gefragt...konnte wenigstens deine "Liebste" schlafen?;)
 
Ich weiss ich habe vorgestern noch was anderes gesagt aber irgendwie hat mich dieses Thema jetzt so gereizt das ich heute mal eine kleine Nachtfahrt gemacht habe, ich hatte natürlich keine anständige Lampe sondern nur von Sigma die Triled und die kann man total vergessen. Muss zu meiner Schande auch gestehen das ich meinen Bruder mitgenommen habe aber der fand das auch total klasse und fürs nächste wird erstmal ne anständige Lampe angeschafft und dann gehts auch mal alleine in den Wald.
Also Angst hatte ich garkeine ich fand es nur unheimlich spannend und mir sind auch ein paar Nachtjogger entgegen gekommen.
 
So, bin jetzt frisch zurück (ok, geduscht hab ich mich) und muss sagen, es ist immer wieder eine Freude nahezu garantiert niemanden zu treffen! Eine wunderbare Stimmung bei sternenklarem Himmel und dazu Stille! Nur beim Golfplatz von Kressbach sind dann ein paar zügige Autos unterwegs gewesen, aber dagegen gibts dort ja einen Trail. Ich habe die Autos, deren Fernlicht durch die Bäume schnitt als die größte Störung und im ersten Moment als Gefahr und hab die Lampen zugehalten! Keine Ahnung was das über mich lichtscheues Gesindel tiefenpsychologisch aussagt, aber es war so ein Reflex: Bloß nicht entdeckt werden!

@ all: Als dann, vielleicht sieht man sich ja mal nachts im Wald südlich von Tübingen!
 
Keine Details, bitte! Wenn schon, dann Pics.

Anne...Heumagd

Klar hat die Dame nachts geschlafen; wer den "Bär" bei sich hat, braucht keinen Bären fürchten.;)
Und was macht die Dame (auch in der Wildnis) nach dem Aufstehen??

Richtig..........! Die Haare ......:love:

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JaDuWerSonst ich bewundere solche Aktionen!
Du bist anscheinend der Prototyp der Furchtlosigkeit;)

Zudem gewinnt die Beziehung eine ganz andere Bedeutung.

Ich kann mir die Situation recht gut vorstellen, vor allem wenn man nacht's mal raus muss und das Getier rundum Laut gibt.


Zeigt mir persönlich natürlich gnadenlos auf, was ich für ein Angsthase bin:eek:

http://www.fastup.de
 
Ich bin inzwischen fast lieber Nachts unterwegs wie am Tag. Allerdings aktuell nur joggenderweise, auf´s Bike trau ich mich dann doch noch nicht.
Geboren wurde die Idee nachts zu laufen eigentlich nur aus der Not heraus (Arbeitszeiten contra Jahrezeiten), nachdem ich das ganze nun schon fast 2 Monate praktiziere mag ich´s richtig. Man hat seine Ruhe, bekommt den Kopf schneller frei weil einem die Ablenkung fehlt und vor allem finde ich´s motivierender nur soweit sehen zu können wie die Lampe leuchtet (da verliert jeder demotivierende Anstieg seine negative Kraft), man denkt halt immer nur eins zwei Schritte weit.
Zum Thema Angst kann ich nur sagen, dass ich das auch kenne. Allerdings denke ich mal man sollte zwischen rationaler und irrationaler Angst unterscheiden.
Die "irrationale Angst" (Monster und Co) habe ich zu 95% hinter mir, allerdings denke ich mal, dass man wie schon öfters erwähnt "genetisch verankerte" Ängste einfach schwer los wird, es wird aber von mal zu mal besser und weniger dass man zusammenzuckt wenn´s im Gebüsch knackt :).
Wobei ich das mit dem Knacken inzwischen auch interessant finde, man sieht eine Menge Tiere die einem Tags über nicht unterkommen, letzte Woche habe ich den ersten Dachs in meinem Leben gesehen.
Die rationale Angst(erhöhtes Sturzrisiko, man ist im Sturzfall schlechter zu finden etc.) lässt sich mit der Wahl der richtigen Beleuchtung (meine Stirnlampe ist ein halber Flakscheinwerfer, ich finde das jedes mal klasse wenn mir mal der ein oder andere Nordicwalker entgegen kommt und dann heftig flucht weil er geblendet in´s Gebüsch fällt :D) und der richtigen Strecke (saubere Wege die man so gut kennt, dass man sie im Schlaf laufen könnte, keine Trails) bekämpfen.
Mal schaun, vielleicht traue ich mich irgendwann auch noch nachts auf´s Bike ( da überwiegt meine "rationale Angst" immer noch :D).

Gruß

Martin
 
Ich war gestern auch unterwegs. Angst? :ka:

Ach nein, eigentlich nicht. Ich hatte genug Tiere die da auf mich aufgepasst haben wie:

Katzen, Füchse, Marder ... etc und alle haben sich im Licht des Scheinwerfers sichtbar gemacht. Man hat überall Katzenaugen gesehen. :cool:
 
hallo,

nach der arbeit fahr ich auch manchmal durch den wald nach hause. was mich immer fasziniert hat ist die dunkelheit obwohl der weg parallel zur straße geht und nur so ca 5-10 m von der straße weg ist.

auf der seite zum wald ist auch noch ein wildzaun, kann also nichts passieren ;) trotzdem hab ich schon was "großes" neben mir im wald gehört, da fielen mir doch die horrorfilme aus der jugend ein...

war eigentlich mal wieder ein befreiendes gefühl, wann gruselt es denn einen heutzutage noch real, wenn einen der chef zu sich zitiert zählt hier nicht :)

lg
blackplanet
 
Übrigens hat Wiegald Boning mal ein Buch darüber geschrieben: "Bekenntnisse eines Nachtsportlers". Er ist wohl ein hervorragender Sportler und ist/war nur in der Nacht unterwegs, egal in welcher Sportart. Ein wahrer Held!
[ame="http://www.amazon.de/Bekenntnisse-eines-Nachtsportlers-Wigald-Boning/dp/3499621924"]Bekenntnisse eines Nachtsportlers: Amazon.de: Wigald Boning: Bücher[/ame]
 
war eigentlich mal wieder ein befreiendes gefühl, wann gruselt es denn einen heutzutage noch real, wenn einen der chef zu sich zitiert zählt hier nicht

Geh mal auf nen Weihnachtsmarkt! Oder noch gruseliger: Volksfeste ala Cannstadter Wasen. Ganz schlimm: U-Bahn fahren. Schaurige Opfer unserer Kommerz und Konsumgesellschaft wohin man schaut.

Da ist mir lustiges "Welches Tier könnte jetzt zu den leuchtenden Augen da im Gebüsch gehören?" Ratespielchen lieber.
 
Also wenn du Hardcore trainieren willst und so ne Angst hast, dann nimm dir nem Player mit, mit Zombie Geräuschen und richtig bösen Horrorfilmgeräuschen.

Und in 1 Monat haste Waden so dick wie Baumstämme^^
 
Nach 9 Seiten lesen ist mir immer noch nicht die 100%ige Erkenntnis gekommen, ob das hier eher zur Belustigung 90% oder ernst gemeint 10% war:confused:
@Wakeman: Aber auf jeden Fall hab ich schon mehrfach Tränen gelacht: "Kribbeln durch die Exkremente..." :daumen::daumen::daumen::lol::lol::lol:

Aber trotzdem will ich mal eins meiner Walderlebnisse schildern, obwohl ich ohne Angst und Furcht in den Wald gegangen bin. Spazierenderweise komme ich an einem Gebüsch vorbei, in dem ein Wildschwein wohl geschlafen hat. Den Weg würde man als Singletrail oder als Spaziergänger als Trampelpfad bezeichnen....
Als ich 2-3 Meter neben dem Gebüsch bin, springt die Sau auf und rennt in den Wald von mir weg. Da hat auch der Boden gebebt...bis ich realisiert hat, was das war, war das Vieh schon 10 Meter weg und so gut wie verschwunden. Es war noch nicht mal Dämmerung, sondern Tag. Aber da hatte ich auch 200 Puls....bald....

Seitdem habe ich mich über Wildschweine schlau gemacht. Wenn sie Nachwuchs haben, ist wirklich nicht mit ihnen zu spaßen, aber als Abwehrmaßnahme soll helfen "LAUT SEIN"...ich kann zwar auch laut sein, aber warum sollte ich das, wenn es Geräte gibt, die das besser können:

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Mit so einem Ding bin ich mir sicher, dass man eine ganze Herde Wildschweine aus dem Wald vertreiben kann!!!...wenns mal nicht der Förster sieht...:D Aber wenn das Ding mir schon in den Ohren weh tut, dann will ich kein Hund oder Wildschwein sein. Selbst irgendwelche Drecksköter, die durchs Hoftor einen riesen Terror veranstalten, wenn man vorbeifährt, sind schlagartig ruhig *winsel...*...(Anmerkung: NEIN, das mache ich natürlich NICHT!)

leider konnte ich die Hupe im Wald noch nicht ausprobieren, denn meine 70 Watt-"wir-machen-die-Nacht-zum-Tag"-Lampe ist gerade noch in Arbeit:D

...und nochwas am Rande: DAS GEFÄHRLICHSTE TIER IM WALD IST DIE

Z E C K E !!!!:eek::eek:

davor habe ich auch BERECHTIGTE Angst und deshalb lasse ich mich zumindest impfen, obwohl ich vor Spritzennadeln regelrecht PANIK:eek::eek::eek: habe....

jaja...so hat jeder sein eigenes durch irgendwelche Erlebnisse in der Kindheit geprägtes Angstprofil...

..Herr Freud übernehmen Sie:lol:

Generell empfehle ich auch die Konfrontationstherapie zur Heilung:
Auf nächste Vollmond-Nacht warten (Service des Verfassers: 2.12.2009 um 8.31 Uhr ) - nicht wegen der Helligkeit, sondern der Werwolfrudel, Tanz
der Teufel schauen, 5 Lux Funzel montieren (Akkus halbleer) und ab ins Gehölz...Wenn die Lampe leer ist: stehenbleiben wegen Unfallgefahr und warten bis die Sonne wieder aufgeht :D:D. Handschuhe nicht vergessen, das Wetter für den 2.12. weiß ich leider noch nicht....

..und das gehörte jetzt zu den 10% ernsthaft:
http://www.lebenshilfe-abc.de/konfrontationstherapie.html

...das blöde ist wahrscheinlich, dass dann, wenn die Angst geheilt ist, Dich der "Schlächter, der hinterm Baumstamm stand" findet:lol:
 
Ich glaube an die Existenz des Schlächters, bin ich ihm doch knapp entkommen, damals...

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Außerdem an Zombies und den Pedo-Bär.
Ich kann jeden nur eindringlich warnen mit dieser lebensgefährlichen Unsitte Schluss zu machen!
 
@Klein Holgi: ..und das gehörte jetzt zu den 10% ernsthaft:
http://www.lebenshilfe-abc.de/konfrontationstherapie.html



...........danke Her Therapeut!!!;)
nun hier ein Auszug deiner Tipp's im "lebenshilfe-abc"

Erwarten Sie, dass Ihre Panikattacken auftauchen, wenn Sie sich in bisher gemiedene Situationen begeben. Sagen Sie sich: "Ich weiß, dass jetzt meine Angst und all meine körperlichen Symptome auftauchen werden. Sie müssen auftauchen, weil ich mir bisher immer erzählt habe, wie gefährlich die Situation ist. Sie sind das Ergebnis meiner Gedanken. Sie werden vorübergehen. Ich kann es ertragen, sie sind nur unangenehm. Ich werde jetzt in der Situation bleiben, bis ich ruhiger werde. Ich kann die Bauchatmung machen, um mich zu beruhigen". Wichtig: Sie müssen in der Situation bleiben, bis die Angst nachgelassen hat.

das heißt ich lege mich bei der nächsten Panik Attake auf den Trail und entspanne mich.....mache Bauchatmung.....geil...das wollte ich schon immer mal machen...super echt:heul:


 


das heißt ich lege mich bei der nächsten Panik Attake auf den Trail und entspanne mich.....mache Bauchatmung.....geil...das wollte ich schon immer mal machen...super echt:heul:



...ich würde mich neben den Trail legen, sonst kommt einer und vermutet die vorher schon erwähnte Leiche :D:D:D

...aber es wäre ne Möglichkeit mit der Angst zu spielen...:daumen: Um ehrlich zu sein, habe ich den Kram so weit gar nicht gelesen. Es war zu vermuten, dass irgendwo dort irgendsowas steht:lol::lol:

Ach übrigens: TOLLE FOTOS!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich abends/nachts joggen oder biken gehe, dann finde ich es immer wieder tierisch interessant, wie wir zu bestimmten reaktionen und gefühlen quasi erzogen werden, bzw. worden sind - mal abgesehen von der vielleicht genetisch bedingten Furcht.
 
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