Der SILBERBRONZE-Mythos

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Deleted 36013

Guest
immerwieder heißt es ja, man soll seine schönen IRC-lämpchen hinten mit silberbronze (heizungskörper-/ofenrohr-farbe) bestreichen, da diese die enorme hitze etwas reduziert.

hat sich denn schonmal jemand die mühe gemacht, und nachgemessen, was das wirklich bringt?

ich habe mir die mühe mal gemacht, und bin zu einem erschreckendem ergebnis gekommen.

jeweils unter gleichen testbedingungen gemessen:
akku voll geladen
lämpchen vor der messung 20min brennen lassen
exakt an der gleichen stelle messen

hier das ergebnis für eine IRC 20W-10° abstrahlwinkel:
20W-10.jpg


und hier das unglaubliche ergebnis für eine IRC 35W-10° abstrahlwinkel:
35W-10.jpg


kann das wirklich sein???
wie könnt ihr euch das ergebnis erklären???
 
Ich denke mal, Du hast dich vertippt, denn wenn die untere Lampe tatsächlich 10 Watt stärker ist, dann isses doch klar, dass sie heisser wird, oder?

Meine Meinung ist, dass durch die Silberbronce die Wärmeabgabe der Lampe schlechter wird. Dadurch wird sie halt heisser, hinten wie vorne.

Nur: Ist das schlimm? Im realen Betrieb ist die Kühlung durch den Fahrtwind doch enorm! Eventuell ist es für die Lichtausbeute sogar günstiger, wenn die Lampe nicht kanz so kalt wird? Wer weiss.

Die Silberbronce ist bei mir aufgebracht, damit das nach hinten durchscheinende Licht nicht verloren geht und auch nach vorne reflektiert wird. Und das hat bei mir wirklich eine (geringe) Verbesserung gebracht.

Den Test ich auch nicht ganz realistisch, obwohl du dir viel Mühe gegeben hast:

Im Fahrbetrieb wird die Lampe nur von der Vorderseite her gekühlt, der Rest ist ja schön in dem Rohr eingeschlossen und heizt sich schön auf.
Interessant wäre der echte Temperaturunterschied, wenn an der Lampenrückseite gemessen wird, während die Lampe
1. eingebaut ist und
2. vom Fahrtwind gekühlt wird.

Onzilla
 
Onzilla schrieb:
Ich denke mal, Du hast dich vertippt, denn wenn die untere Lampe tatsächlich 10 Watt stärker ist, dann isses doch klar, dass sie heisser wird, oder?

stimmt, die untere ist 35W, habe mich vertippt.
aber das unglaubliche ist doch, dass die lampe MIT silberbronze ganze 80°C heißer wird. ich hätte jetzt gewettet, dass die lampe dadurch um mind. 50°C abkühlt.

Onzilla schrieb:
Die Silberbronce ist bei mir aufgebracht, damit das nach hinten durchscheinende Licht nicht verloren geht und auch nach vorne reflektiert wird. Und das hat bei mir wirklich eine (geringe) Verbesserung gebracht.

das ist natürlich das 2. wichtige argument für die silberbronze.

aber für besitzer eines plastik-gehäuses ist die temperatur ein ernstzunehmendes problem!
 
Naja die Oberflächentemperatur steigt zwar , dafür denke ich aber das die Wärmeabgabe sinkt ... d.h. die Silberbronze nimmt mehr wärme auf als sonst der Spot beim Durchscheinen abgeben würde ... um das zu belegen würde sich z.b. eine Meßreihe anbieten bei der z.b. im abstand von 2 oder 3 cm gemessen wird , oder aber der Temperaturfühler am gehäuse befestigt wird .... denke da treten dann andere ergebnisse zu tage ...

ich meine is klar , der spot kann nur die angegebenen 20 oder 35 watt in wärme und lichtleistung umsetzen ... daher dürfte die eigentlich unter allen bedingungen entweder nicht wärmer werden oder nicht mehr licht abgeben ... da ja die watt leistung nicht gestiegen ist und subjektiv der spot für einige etwas heller ausschaut lässt das nur die vermutung zu das die abgabetemperatur vorne steigt , die lichtleistung auch , der rest oder aber ein nicht unerheblicher teil in der silberbronze "verheizt" wird (im warsten sinne des wortes ;-) ) also alternativmesspunkte wären halt die oben genannten , dievorderseite des spotes und im idealfall noch ne messung mit nem lumenmeter ....
 
Ist die Silberbronze eigentlich leitend? Der Temperatursensor ist doch vermutlich so ein Draht, dessen Widerstand dann in Temperatur umgerechnet wird. Vielleicht wird der Widerstand durch die Silberbronze beeinflußt?

Es wäre ehr mal sinnvoll zu messen, ob sich die Stromaufnahme beider Lampen unterscheidet.
 
@ J-coop: Die Stromaufnahme kann sich gar nicht ändern. Nur die Lichtausbeute.

Genau das bewirkt doch meines Wissens auch die spezielle Beschichtung einer IRC im Vergleich zu einer normalen Halogenlampe:

Durch die Wärmereflektierende Schicht geht nicht so viel Hitze nach hinten verloren und der Glühdraht wird stärker aufgeheizt --> wird heller.

Durch die zusätzliche Beschichtung wird dieser Effekt noch verstärkt. Deshalb müsste die Lampe noch heller werden.
Allerdings frag ich mich, ob Silberbronze (was is das eigentlich genau? Is das sowas wie Leitsilber zur Platinenreperatur?) dafür so gut geeignet ist, da sowohl Silber als auch Kupfer doch recht gute Wärmeleiter sind. Man müsste dahinter noch ne besser isolierende Schicht packen. Vielleicht ne Art Bauschaum, der die Hitze aushält. Brandschutzschaum oder so zB.

Mein Gehäuse is aus Alu. Da macht das bisschen Hitze gar nix :P
 
Ist eigentlich schonmal jemand auf die Idee gekommen, an Osram zu schreiben? Meines Wissens gibts Birnen die möglichst viel Wärme nach hinten abstrahlen um die beleuchteten Objekte vor zu hoher Wärme zu schützen und es gibt auch welche die die Wärme nach vorne abstrahlen. Die IRC gibts scheinbar nur in der "Wärme nach hinten" Methode. Warum eigentlich?

Ich werd mal an Osram mailen und mal nachfragen.
 
@Tobbi

Habe vor ca. 2 Monaten einen ähnlichen Test durchgeführt! Nur habe ich die Temperatur der Gehäuse im eingebauten Zustand gemessen. Das Gehäuse mit Silberbronze-Lampe heizt sich wesentlich langsamer auf wie das andere.

Es wird wahrscheinlich weniger Strahlungs-Wärme an das Gehäuse weitergegeben.

Teste einfach mal im eingebautem Zustand!!!
 
Das wirds sein:

ohne Silberbronze geht die Hitze einfach nach hinten als Strahlung durch und lässt das Glas relativ 'kühl'.

Mit Silberbronze kann die IR-Strahlung nicht anders, als reflektiert zu werden. Aber alles das, was sich der Reflexion widersetzt, wird eben einfach absorbiert --> heißere Oberfläche.

Wenn man eine transparente Glasplatte über eine Lampe hält, wird die auch nicht sehr warm, weil die meiste Wärme einfach durchgeht. Wenn man die aber anmalt, dann dürfte die sich stark erhitzen.

Daher sagt die Glaskolben-Temperatur nichts darüber aus, wieviel Wärme nach hinten abgestrahlt wird. Du musst, am besten mit einem schwarzen Aluklotz, die durchgehende Strahlung messen.

Gruß

Jürgen
 
Joerky schrieb:
Die IRC gibts scheinbar nur in der "Wärme nach hinten" Methode. Warum eigentlich?


"Das Geheimnis der innovativen
IRC-Halogenlampen von OSRAM liegt
im Prinzip der Wärmerückgewinnung.
Eine spezielle Beschichtung auf dem
Lampenkolben (Infra-Red-Coating)
reflektiert die Wärme auf die Wendel
zurück. Damit muss weniger Energie
von außen zugeführt werden, um die
Wendel auf Betriebstemperatur zu halten.
Ergebnis: höhere Lichtausbeute."


(... sagt Osram: http://www.osram.de/pdf/service_corner/irc_range.pdf)
 
Ja sicher, aber diese Rückgewinnung findet in dem kleinen runden Glaskolben statt und hat leider nix mit der gesamten Wärmeabstrahlung zu tun.

IRC Technik gibts auch ohne Reflektoren - also hat die nach hinten abgegebene Wärme nix mit der IRC Technik sondern mit der Bauart der Lampe / des Reflektors zu tun.

Osram:
Für den gewerblichen Einsatz bietet die DECOSTAR® IRC viele weitere Vorteile:
Gemäß IEC 598 ist sie serienmäßig mit einer klaren flachen Abdeckscheibe ausgestattet.
Die maximal zulässige Temperatur in der Quetschung wurde durch spezielle temperaturbeständige Folien von 350°C auf 370°C erhöht.
Und die Cool-Beam-Beschichtung verhindert zu hohe Temperaturen im Lichtbündel.

sooo - dann bitte nochmal hier klicken und auf folgendes Icon achten:

icon_cool_beam.gif
 
Riemen schrieb:
@ J-coop: Die Stromaufnahme kann sich gar nicht ändern. Nur die Lichtausbeute.
Die Lichtausbeute hängt ja direkt mit der Temperatur der Wendel zusammen. Heißere Wendel = helleres Licht. Allerdings nimmt mit der Temperatur auch der Widerstand der Wendel zu, wodurch der Strom ganz von alleine begrenzt wird und sich eine konstante Leistung einstellt.
Wird nun ein Teil der Wärme (Verlustleistung) wieder der Wendel zugeführt, so muß weniger Strom fließen um die Wendel auf die gleiche Temperatur/Helligkeit zu bringen.

Man kann also entweder eine Lampe bauen, die bei gleichem Strom heller ist, oder bei gleicher Helligkeit weniger Strom zieht. Wenn man eine identische Lampe nach hinten besser isoliert, dann schlägt man den zweiten Weg ein.

So stelle ich mir das zumindest vor.
 
@Joerky: Stimmt. Ich dachte die Reflektion erst hinten am Reflektor stattfände, aber du scheinst recht zu haben. Dennoch müsste doch die Luft innerhalb der Lampe und damit auch der eigentliche Kolben und Glühdraht durch die Wärmedämung nach hinten noch heißer werden, oder? Wie warm der Lichtstrahl nach vorne wird kann uns ja vollkommen egal sein.

Vielleicht wäre es so gesehen auch sinnvoll, die vorne aufgeklebte Glasscheibe komplett abzudichten, damit da kein Luftaustausch mehr stattfinden kann und der Inhalt des Reflektors noch weiter aufgeheizt wird...

All das würde zwar sicher nur ein paar °C ausmachen, aber auch so gut wie nix kosten und solange es die Lichtausbeute verbessert...
 
J-CooP schrieb:
Die Lichtausbeute hängt ja direkt mit der Temperatur der Wendel zusammen. Heißere Wendel = helleres Licht. Allerdings nimmt mit der Temperatur auch der Widerstand der Wendel zu, wodurch der Strom ganz von alleine begrenzt wird und sich eine konstante Leistung einstellt.
Wird nun ein Teil der Wärme (Verlustleistung) wieder der Wendel zugeführt, so muß weniger Strom fließen um die Wendel auf die gleiche Temperatur/Helligkeit zu bringen.


Und warum glüht der Draht? Weil durch seinen hohen Widerstand die Elektrische Energie in Elektromagnetische Strahlung umgewandelt wird.
 
habe in meinem Alugehäuse auch mal eine Temperaturmessung gemacht. Diesen Tempsensor durch die Kabeldurchführung ins Gehäuse gesteckt. Bei 20°C Raumtemp. Hat sie sich auf 130°C erwärmt nach 20min. Bei den aktuellen außen Temperaturen wird die Lampe nicht mal handwarm.
 
um das ganze nochmal zusammen zufassen:

ohne silberbronze: ist die abstrahlende wärme größer; die oberflächentemperatur etwas geringer, da die wärme durch das glas durchstrahlt

mit silberbronze: ist ist abstrahlende wärme kleiner, die oberflächentemperatur aber höher, da die energie durch die farbschicht aufgehalten wird.

da meine lämpchen alle bemalt sind, kann ich mich leider nicht mehr für die nächste messung zur verfügung stellen.
wer macht sich denn mal die mühe, die temperatur vor und nach behandlung mit silberbronze im abstand von 1,5cm hinter dem reflektor zu messen? :D :D :D
 
Interessanter Fred,
als ich meine Lampe gebaut hab', habe ich mir auch gedacht, daß heißer = heller sein müsste. => Das Gehäuse ist ne doppelwandige Espressotasse, Reflektor beschichtet mit Silberbronze, Hohlraum zwischen Reflektor und Gehäuse/Tasse gefüllt mit MINERALWOLLE und den Spalt zwischen dem Reflektor und der vorderen Abdeckscheibe habe ich mit Silicon abgedichtet. Das ganze ist natürlich luftdicht in die Tasse eingeklebt und es dauert recht lange, bis die außen warm wird.
Die Lampe leuchtet super, aber ich weiß nicht, welchen Einfluss die IRC-Technik, die Mineralwolle, die Silberbronze oder das doppelwandige Gehäuse darauf hat. Leider habe ich auch keine absolut konstante Stromquelle, also keine Möglichkeit, den Strom zu messen, den eine Birne im eingebauten Zustand und im ausgebauten Zustand zieht. Vermutlich müsste es im Gehäuse wesentlich heißer werden, als die normale Betriebstemperatur der Birne ist, damit müsste der Widerstand des Glühdrahts steigen, also der Strom sinken. Wäre interessant, wenn jemand mit den technischen Möglichkeiten mal eine Vergleichmessung zwischen einer eingebauten und einer ausgebauten Birne machen könnte.
 
Hier hat noch jemand hinter dem Reflektor gemessen, das wird auf unseren Bereich nicht ganz übertragbar sein, da hier m.E. die Luftkühlung eine dauerhaft niedrigere Temp. bewirken müsste:

http://www.taschenlampenforum.de/thread.php?threadid=30&sid=bb71590b93468334fab7ec9a372fa1fd

Aber klar dürfte sein daß es was bringt, zumindest bei schwarzen Kunststoff.

MfG Manne

p.s. ich weiß nicht wie die auf die Palladiumgeschichte kommen, laut Osram ist das Titanoxyd bei den Modellen "IRC" und "Titan" (klar)
 
* offtopic on *

user_1024 schrieb:
...und den Spalt zwischen dem Reflektor und der vorderen Abdeckscheibe habe ich mit Silicon abgedichtet.

was für ein silikon hast du genommen? ist der hitzebeständig bis 350°C ???
stehe nämlich genau grade vor diesem problem, die halogenlampe in meine 51mm AHK-Kappe zu fixieren.
hast du vielleicht auch noch ein foto?

* offtopic off *
 
Hi,

ich will eure Theorien ja nicht über den Haufen werfen, aber Wolfram ist nun mal ein Kaltleiter!!! D.h. je höher die Temperatur desto weniger Strom fließt, desto weniger Licht kommt da raus.


Gruß, Michael
 
micbu schrieb:
Hi,

ich will eure Theorien ja nicht über den Haufen werfen, aber Wolfram ist nun mal ein Kaltleiter!!! D.h. je höher die Temperatur desto weniger Strom fließt, desto weniger Licht kommt da raus.


Gruß, Michael

:confused:
Höhere Temp. (des Wolfram) und gleichzeitig weniger Licht ist m.E. überhaupt nicht in Einklang zu bringen.

MfG Manne
 
micbu schrieb:
Hi,

ich will eure Theorien ja nicht über den Haufen werfen, aber Wolfram ist nun mal ein Kaltleiter!!! D.h. je höher die Temperatur desto weniger Strom fließt, desto weniger Licht kommt da raus.


Gruß, Michael

Jo - meine Wolframbirne zieht demnach den meisten Strom wenn sie aus ist, denn dann ist sie am kältesten - gleichzeitig ist sie dann auch am hellsten :bier:
 
Der Wolframdraht glüht ja erst durch seinen hohen Widerstand. Dabei wird die Elektrische Energie in Elekromagnetische Strahlung (Licht) umgewandelt.

Wie Wikipedia weiß, wird durch die Erhöhung der Temperatur die Wellenlänge der emmitierten Strahlung vom infraroten Bereich hin zum sichtbaren Licht verschoben. Daher erscheint die Lichtausbeute höher.
 
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