Der Wald ist nicht genug

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18. Oktober 2006
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wow, jetzt schreibe ich auch mal ein Thema....

Man möge mir verzeihen, falls ein solches Thema bereits diskutiert worden ist. Wäre dann dankbar über einen Link.

In einigen Diskussionen habe ich festgestellt, dass viele von euch hier im Taunus biken. Doch meistens ging es darum um Wanderer, böse Hunde, oder böse Biker, die alles kaputt machen.

Aber wie sieht es denn mit den Förstern und Waldarbeitern aus?

Wenn ich mir als Biker sagen lassen muss, ich mache die Natur kaputt und ich sehe zBsp das Waldstück hinter dem Sandplacken, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Seit einigen Wochen ist nun auch das letzte Stück meines Lieblinstrails Kapersburg-Römerturm nicht mehr befahrbar, weil dort mit schwerstem Gerät gewütet wurde.
Mir fallen leider zig Beispiele ein und es werden immer mehr.
- Limes Richtung Sandplacken - alles kaputtgefahren, abgeholzt, liegengelassen
- Friedrichsdorf Säunickels Kleiderschrank - nicht mehr befahrbar, weil alles abgeholzt
- usw....

Mir ist schon klar., dass Waldarbeiten sein müssen, aber ich frage mich, ob das alles so - naja, nennen wir es mal brutal - sein muss.
Mit schwerem Gerät werden da Furchen in den Wald gezogen, die auf Ewigkeiten den Waldboden zeichnen. Gibt es da keine anderen Lösungen.
Wenn Waldarbeiten ausgeführt werden, warum bleibt das Zeug dann liegen. Meines Wissens ist das sau schlecht für den Wald, da sich in dem toten HOlz vielmehr Schädlinge vermehren. Warum wird nicht aufgeforstet? Es gibt Teilstücke die seit Jahren schon kahl sind.
Außerdem ist unser Taunus doch als Naturpark mit Erholungswert bezeichnet.
Sorry, wenn ich mir das alles so ansehe, dann hat das nicht mehr viel mit Erholung zu tun.
Ist das denn jetzt Nutzwald, oder was denn überhaupt? Ist das privat und jeder darf wann und wie er will sein Holz fällen???

Es gibt einen Weg zum Treisberg, der ist glaube ich Internationaler Wanderweg oder so was. Dort wurde alles Holz umgehauen und auf dem Weg liegen gelassen. Er ist somit nicht mehr befahr- und auch nicht bewanderbar.

Darf man das überhaupt?

Ach ja....gibt es sowas wie eine Holzmafia, oder stehen die Waldarbeiter unter Zeitdruck?
Warum habe ich kürzlich bei meinem Nightride um 22Uhr noch Waldarbeiter gesehen????

Ist das nur hier im Taunus so? Wie sieht es bei euch so im Wald aus
 
wow, jetzt schreibe ich auch mal ein Thema....
Man möge mir verzeihen, falls ein solches Thema bereits diskutiert worden ist. Wäre dann dankbar über einen Link.

SuFu benutzen, das Thema wird dauernd diskutiert.

Wenn Waldarbeiten ausgeführt werden, warum bleibt das Zeug dann liegen. Meines Wissens ist das sau schlecht für den Wald, da sich in dem toten HOlz vielmehr Schädlinge vermehren.

Naja, früher hat man den Schnitt weggeräumt oder verbrannt und sich dann gewundert, warum die Böden nix mehr hergeben. Heute lässt man es liegen, weiß man doch, dass das verrottende Holz Lebensraum vieler Kleinstlebewesen ist. Zu den zählen dann auch die Tiere, die als Schädlinge bezeichnet werden. Schädlich zu sein ist aber nicht eine Eigenschaft des Getiers sondern nur derer Anzahl. Astschnitt liegenzulassen gilt als förderlich für das Ökosystem Wald, das auf natürliche Weise versucht, dem Vordringen einer Spezies, die dann zum Schädling würde, Einhalt zu gebieten. Zumal die rottende Biomasse Nährstoffe an den Waldboden zurückliefert.

Warum habe ich kürzlich bei meinem Nightride um 22Uhr noch Waldarbeiter gesehen????

Wald ist sowohl Natur- als auch Wirtschaftsraum. Und wenn es sich lohnt, Waldarbeiter auch noch spät arbeiten zu lassen, werden wohl wirtschaftliche Gründe dafür sprechen. Möglicherweise sind die Jungs aus Skandinavien angereist und sollen so viel als möglich ackern, damit sie sich lohnen. Außerdem solltest Du das gar nicht gesehen haben. Die DIMB empfiehlt das Verlassen des Waldes nach Einbruch der Dämmerung um die Tiere nicht bei der Nahrungsaufnahme zu stören. In Österreich ist das Betreten des Waldes nach Einbruch der Dämmerung sogar verboten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Gruß,
Schutzblech.
 
Guden!

Also, was das nächtliche biken im Wald angeht steh ich auf der Seite der DIMB. Nachts hat man meiner Meinung nach nix im Wald verloren - sorry d_mase ;) - weil tagsüber schon genug Volk unterwegs ist.

Daß liegen gelassenes Holz vielen Kleinstlebewesen Lebensraum bietet o.k, hab ich mir von ner Bio-Studentin ( wer studiert denn heute noch Biologie??? ) auch erklären klassen müssen, sie meinte sogar, daß die Furchen, die vom schweren Räumgerät kommen, auch nicht schlecht für den Boden wären ( dann sind unsere Reifenspuren also auch nicht schlecht:confused: ) ABER :

wenn das Holz auf offiziellen Wegen liegen gelassen wird, und zwar in einer solchen Menge daß teilweise gescheites drüber steigen auch nicht mehr hilft, sorry, da ist es dann mit meiner Toleranz auch vorbei. Ich kenne auch hier in der Umgebung viele Waldstücke in denen ehemals schöne Wege ( sowohl zum biken als auch zum spazieren gehen ) derart verunstaltet wurden daß ich da keinen Sinn sehe. Und aus Gesprächen mit Wanderern weiß ich, daß die darüber richtig wütend sind wie teilweise die Wege hinterlassen werden.

Ja, das Thema wird häufig diskutiert, die Threads sind zum Teil aber recht alt und hier gehts ja in erster Linie um ein "örtliches" Thema.
 
Hallöchen vom DIMB-Team!

Was das Thema Waldarbeiten betrifft, sehen wir es einerseits so, dass es tatsächlich ein viel größerer Eingriff ist, als wir jemals verursachen können. Andererseits unterhalten wir uns ja auch mit Förstern/Waldarbeitern und wissen daher, dass der Druck auf die ernorm groß ist. In vielen Bundesländern hat man die Forstverwaltungen privatisiert. Damit sind sie gehalten, "schwarze Zahlen" zu schreiben. Das hat dann auch die Folge, dass an der einen oder anderen Stelle richtig viel Holz geschlagen wird. Sieht echt finster aus. Aber wer mal in Südostasien oder Kanada war und den kompletten Kahlschlag ganzer Landstriche gesehen hat, der kann hier nur noch müde lächeln.
Ich will damit sagen - und den Punkt machen wir immer wieder - wir wollen unser Verhalten nicht damit rechtfertigen, das anderen noch mehr Schaden anrichten. Wir sind für unser Verhalten verantwortlich, darum gibt es die Trail Rules, mit denen wir uns in erträglichem Maße eine Selbstbeschränkung auferlegen.

Was die Furchen/Reifenspuren betrifft, ist es in unseren Augen ein großer Schaden. Es ist aber wie mit Waldbränden: nach einiger Zeit siedeln sich dort wieder Pflanzen und Tiere an - oftmals sogar solche, die in dem ursprünglichen Ökosystem keine Platz hatten. Es bilden sich alos neue Biotope, die die Artenvielfalt positiv beeinflussen. Somit hat das Ganze tatsächlich auch etwas Gutes!

Das liegen gelassene Holz verfault, wird also zu Totholz und bietet viel Platz für Kleinstlebewesen. Auch das ist für den Lebensraum Wald enorm wichtig. Der Wald wir immer naturnäher, je weniger der Mensch eingreift.

Und damit bin ich auch schon beim Nigthride: Die DIMB stellt sich nicht kategorisch dagegen. Sie sagt vielmehr, dass es einfach zu wenige Studien gibt, die die Auswirkungen einwandfrei belegen.
Unsere Schlussfolgerung daraus ist: wir vertrauen auf den gesunden Menschenverstand und verzichten freiwillig darauf. Und wenn man es doch nicht lassen kann, dann sollte man solche Strecken nutzen, die viel benutzt werden und wo die Tiere an die menschlichen Nutzung gewöhnt sind. Singletrails sollte man nachts meiden. Die Tiere brauchen gerade in der kalten Jahreszeit ihre Ruhe!


Respect your playground!:daumen:
 
Bei uns im Saarland wird auch sehr viel abgeholzt. Das liegt zum einen an den heißen Sommern und dass sehr viele Fichten dadurch abgestorben sind oder vom Borkenkäfer befallen sind. Da werden auch teilweise größere Waldstücke komplett abgeholzt. Normalerweise ist kompletter Kahlschlag größerer Flächen nicht erlaubt, ich denke es ist wegen des Schädlingsbefalls. Um der Übersäuerung des Waldbodens entgegenzuwirken, ist es geplant, in Zukunft wieder mehr Mischwald anzupflanzen. Reine Fichtenmonokulturen sollen weg, stand mal in der Zeitung. Im Fichtenwald ist der Boden sehr sauer. Es sollen nicht plötzlich alle auf einmal weg, sondern es soll ein langsamer Umbruch stattfinden. Auch soll der Wald verjüngt werden, weil die älteren Bäume fast alle krank sind. Ich denke, es hat schon seinen Grund warum vermehrt im Wald gearbeitet wird. Das sind jetzt die nicht wirtschaftlichen Gründe. Außerdem müssen schwächere Bäume herausgenommen werden, damit die anderen mehr Platz zum Wachsen haben. In Deutschland ist leider fast der gesamte Wald Nutzwald. Privat ist wohl eher ein kleiner Teil, auf den Landkarten steht immer Staatsforst.

Bei uns lassen sie auch die Baumkronen liegen. Totholz ist ganz wichtig als Dünger für den Wald. Das ist so wie der Kompost für den Garten. Allerdings kommen da immer jede Menge Autos mit Anhängern wenn irgendwo was gefällt wurde und holen eine Menge Holz mit.

Bei uns räumen sie die meisten Wege sofort oder ziemlich schnell wieder frei. Bei manchen dauert es Monate. Im Sommer hatten sie einen meiner Lieblingswege total ruiniert. Ein kurzer Trail durch dunklen Fichtenwald mit einem wunderbaren dichten Moosteppich an den Seiten. Da steht sogar ein Schild „Naturschutzgebiet“, aber ich vermute, dass das Naturschutzgebiet nur auf einer Wegseite ist. Das war nur noch ein breiter Weg mit ganz tiefem trockenem Sand, den man gar nicht mehr fahren konnte und all das herrliche Moos war weg und ein Teil der Bäume natürlich auch. Jetzt im Herbst bin ich noch mal hingefahren und wundersamerweise hatte sich der Weg regeneriert was ich gar nicht erwartet hätte. Er sieht fast wie vorher aus. Das Wasser hat den Sand weggewaschen, natürliche Rinnen entstanden wieder und Wurzeln kamen wieder zum Vorschein. Das grüne Moos ist auch wieder ziemlich nachgewachsen.

Wenn ein Weg zu lange mit Holz zuliegt, könnte man das Forstamt ja auch bitten, den Weg freizuräumen. Bei uns wenden sich auch viele Leute, denen das Holzfällen nicht passt, an die Zeitung. Da steht dann immer wieder ein ähnlicher Bericht in der Zeitung, wo das Forstamt sich rechtfertigt, dass es sein muß. Aber wenigstens merkt das Forstamt dann dass die Öffentlichkeit sie überwacht und sie nicht alles einfach machen können. Einmal hatten sie einen größeren Kahlschlag aus wirtschaftlichen Gründen gemacht, das gab eine Menge Ärger für das Forstamt und der Schuldige wurde gesucht. Ich glaube da hatten auch Umweltschutzverbände protestiert. Ich denke das machen die so schnell nicht mehr.

Ich denke, man müsste auch an anderer Seite ansetzen und zwar Industrie- und Autoabgase reduzieren, dann ginge es dem Wald auch besser.
 
Hallo DIMB-Team

Und damit bin ich auch schon beim Nigthride: Die DIMB stellt sich nicht kategorisch dagegen. Sie sagt vielmehr, dass es einfach zu wenige Studien gibt, die die Auswirkungen einwandfrei belegen.
Unsere Schlussfolgerung daraus ist: wir vertrauen auf den gesunden Menschenverstand und verzichten freiwillig darauf. Und wenn man es doch nicht lassen kann, dann sollte man solche Strecken nutzen, die viel benutzt werden und wo die Tiere an die menschlichen Nutzung gewöhnt sind. Singletrails sollte man nachts meiden. Die Tiere brauchen gerade in der kalten Jahreszeit ihre Ruhe!

So hatte ich den entsprechenden Punkt in den DIMB-Regeln verstanden. Dazu eine Frage:
Mein Eindruck ist, dass Nightrides gerade schwer im Kommen sind. Die Lokalforen und das LMB sind voll davon und im Technikforum wird sehr viel über die entsprechende Beleuchtung diskutiert. Ist das nicht eine Entwicklung, zu der die DIMB aus o.g,. Gründen sagen müsste, hey Leute, macht mal zart? Was natürlich ebenfalls wiederum nur ein Appell an die Vernunft sein kann. Oder seh' ich das zu skeptisch? Möglicherweise bin ich diesbezüglich hypersensibilisiert, denn als Siebengebirgsbiker und Ex-Siebengebirgskletterer sehe ich mich sowieso schon mit allerhand Einschränkungen konfrontiert. Nachtfahrten dürften den Ruf der Biker dort nicht eben fördern...

Grüße vom Schutzblech.
 
Was denn Night Ride betrifft - sehe ich natürlich genauso.
Abend gehört man hinter die Bar und nicht in den Wald. Doch in diesem Fall sehe ich es mal nicht so eng, da ich mit meiner Sigma Mirage auf der Forstautobahn Sandplacken-Saalburg unterwegs war --- und nicht im dicksten Wald, bewaffnet mit einer Lupine mit der man den Asphalt bleichen kann und die soviel kostet wie ein Versenderfahrrad.
Allerdings würde ich mich mal interessieren was machen dann all die Jungs mit ihren Monsterlampen??, naja, wie dem auch sei... also wenn ich mal wieder spät abends Lust auf Action verspüre, dann lass ich mein Bike zu Hause und nehme meinen 40 Tonnenradlader!

Allerdings glaube ich, dass das Holz weniger aus Umweltschutzgründen nicht weggeräumt wird. Ist schon klar, dass sich da viel Kleinslebewesen ansiedelt und dann fruchbarer Boden entsteht, aber es gibt ja vorher bereits den natürlichen Kreislauf.
Außerdem soll die Stelle ja nicht bis auf den letzten Ast geräumt werden. Das ist ja genauso unnatürlich.
Mich ärgert nur, wenn aus rein wirtschaftlicher Sicht durch den Wald geholzt wird und dann, weil es warscheinlich zu teuer ist, nichts weggeräumt wird und damit Wege unpassierbar bleiben.

Wenn ein Weg zu lange mit Holz zuliegt, könnte man das Forstamt ja auch bitten, den Weg freizuräumen. Bei uns wenden sich auch viele Leute, denen das Holzfällen nicht passt, an die Zeitung. Da steht dann immer wieder ein ähnlicher Bericht in der Zeitung, wo das Forstamt sich rechtfertigt, dass es sein muß. Aber wenigstens merkt das Forstamt dann dass die Öffentlichkeit sie überwacht und sie nicht alles einfach machen können. Einmal hatten sie einen größeren Kahlschlag aus wirtschaftlichen Gründen gemacht, das gab eine Menge Ärger für das Forstamt und der Schuldige wurde gesucht. Ich glaube da hatten auch Umweltschutzverbände protestiert. Ich denke das machen die so schnell nicht mehr.

Finde ich super. Ich weiß gar nicht, ob es hier im Taunus auch solche öffentliche Meinungen/Beschwerden gibt.
 
Mit dem Night-Ride sehe ich auch genauso, deswegen würde ich wie auch alle Umweltbewegten niemals nachts auf einer Strasse durch den Wald fahren. Schon garnicht mit Xenonbrenner wie in den teuren Strassenkreuzern verbaut.


Es wundert mich nur etwas, daß ich mich (der ich noch nie ein Auto besessen habe) mit meinem Rad nachts im Wald als eine Art Terrorist fühlen muss, weil ich angeblich Tiere aus den Regionen vertreibe wo sie von den den Errungenschaften der Zivlisation (von denen ich natürlich auch profitiere) hingetrieben wurden.


Ich denke das man mit dem Nichtwegräumen des Holzes zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Es ist naturnäher UND billiger.
 
Hallo!

Mein Eindruck ist, dass Nightrides gerade schwer im Kommen sind. Die Lokalforen und das LMB sind voll davon und im Technikforum wird sehr viel über die entsprechende Beleuchtung diskutiert.

Das dieser Eindruck entsteht ist zwar nachvollziehbar aber ich vermute das hiesige Elektronikforum bietet ein etwas verzerrtes Bild der Wirklichkeit da es sich bei den beteiligten Personen nicht unbedingt um einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung (auch nicht der bikenden Bevölkerung) handelt.

Ausserdem erfordern Planung, Bau und Test von Lampen, Akkupacks, Elektroniken eine Menge Zeit die dann zum Biken fehlt. ;-)

Sicher gibt's auch lokale unterschiede aber zumindest hier im Siegerland hab ich noch nicht viele Biker im dunklen Wald getroffen. Ganz im Gegentum ...

Gruss,
Joerg.

(Gelegenheitsnightrider)
 
Also, in der Hanauer Gegend und Richtung Spessart passiert viel in puncto Nightride, wobei es da auch Unterschiede gibt. Ein paar Gruppen beschränken sich auf Forstautobahnen und Radwege, andere fahren so trailig als möglich, gerade letzteres find ich daneben aber ich will mich nicht als Moralapostel aufführen.
Was das liegen gebliebene Holz angeht; wie schon gesagt, kein Thema aber auf Spazier- und Wanderwegen hat es nix verloren! Oder wird das gemacht um bestimmte Wegabschnitte wieder zu renaturieren? Dann wären vielleicht Infoschilder angebracht, gabs in nem Wald hier in der Nähe auch mal. Da war ein absolutes Trailparadies :love: welches plötzlich eingezäunt wurde. Auf den Tafeln konnte man dann lesen daß es sich hierbei eben um eine Renaturierungsmaßnahme handelte, dieses Gebiet wurde zur Ruhe-und Schutzzone erklärt usw....sowas kann ich dann auch nachvollziehen. Dieses Gebiet sieht mittlerweile von außen aus wie ein richtig kleiner Urwald. Find ich gut.
 
Das dieser Eindruck entsteht ist zwar nachvollziehbar aber ich vermute das hiesige Elektronikforum bietet ein etwas verzerrtes Bild der Wirklichkeit da es sich bei den beteiligten Personen nicht unbedingt um einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung (auch nicht der bikenden Bevölkerung) handelt.

Es geht nicht um die Bevölkerung. Es geht um die MTBler. Und wenn unter diesen ein Thema stärker in der Diskussion vertreten ist, dann ist das nach meiner Meinung ein Fingerzeig, dass es wichtiger geworden ist. Und warum ist wohl das Thema Beleuchtung unter MTBlern wichtig geworden? Wahrscheinlich nicht, weil plötzlich jeder sein Freeride-Fully StVZO-konform ausrüsten möchte.

Ausserdem erfordern Planung, Bau und Test von Lampen, Akkupacks, Elektroniken eine Menge Zeit die dann zum Biken fehlt. ;-)

Stimmt. Manchmal hat man sogar den Eindruck, dass hier nur erklärte, aber nicht praktizierende Biker vertreten sind...

Sicher gibt's auch lokale unterschiede aber zumindest hier im Siegerland hab ich noch nicht viele Biker im dunklen Wald getroffen. Ganz im Gegentum ...

Na dann guck mal ins Köln-Bonn-Umgebung-Forum.
 
Es geht nicht um die Bevölkerung. Es geht um die MTBler. Und wenn unter diesen ein Thema stärker in der Diskussion vertreten ist, dann ist das nach meiner Meinung ein Fingerzeig, dass es wichtiger geworden ist. Und warum ist wohl das Thema Beleuchtung unter MTBlern wichtig geworden? Wahrscheinlich nicht, weil plötzlich jeder sein Freeride-Fully StVZO-konform ausrüsten möchte.



Stimmt. Manchmal hat man sogar den Eindruck, dass hier nur erklärte, aber nicht praktizierende Biker vertreten sind...



Na dann guck mal ins Köln-Bonn-Umgebung-Forum.

Nun, als einer der Angesprochenen aus dem o.g. Forum bekenne ich mich zu Nightrides.

Entweder in größeren Gruppen überwiegend auf großen Forstautobahnen
oder selten in einer kleinen Gruppe (max. Handvoll, meist aber alleine ggf. mit Hund) auf mehr Singletrails.

In den Gebieten, wo ich fahre, sehe ich zu den Uhrzeiten (zwischen 18:00 und 22:00 Uhr) selten Wild. Wenn doch, zeigt es fast nie ein Fluchtverhalten. Allerdings ist dies auch eher eine Frage, mit welcher Geräuschkulisse man sich auf dem Bike bzw. in der Guppe fortbewegt.
Die Beleuchtung scheint kaum Irritationen beim Wild auszulösen.

Als einer der Beleuchtungsfetischisten kann ich für die Zunahme der Beleuchtungsfreds ein sehr simple Erklärung liefern:

Es ist Winterzeit;), d.h. die Sonne geht zz. schon vor 17:00 Uhr unter. Spätestens gegen 18:00 Uhr ist es zappenduster.
Wer dann von der Arbeit kommt,
nicht ausschließlich am Wochenende biken will
oder in der Woche nicht nur Indoorradeln will
sowie sich nicht den Gefahr beim Radeln im Straßenverkehr aussetzen will,
wird sich wohl oder übel Gedanken und Lösungen zur Beleuchtung an seinem MTB machen müssen.

Wer sich schon länger in diesem Forum bewegt (mehr als ein Jahr, besser mehrere Jahre), weiß,
dass das Beleuchtungsthema mit Beginn der Winterzeit (Zeitumstellung) immer wieder 'hochkommt'.

Der zunehmende Zuspruch zum Winterpokal schiebt die ganze Beleuchtungsbewegung noch an.

Schaut man sich die aktiven User der Beleuchtungsfreds an,
werden wir bestenfalls auf eine Anzahl von geschätzt 200 User kommen.
Dies stellt also keine repräsentative Menge im Vergleich zur Forumsuseranzahl dar.

Ich bin auf meinen Nightrides noch nie anderen Bikern begegnet.
Eine Massenbewegung kann dies also wohl kaum sein.

VG Martin
 
Hallo DIMB-Team



So hatte ich den entsprechenden Punkt in den DIMB-Regeln verstanden. Dazu eine Frage:
Mein Eindruck ist, dass Nightrides gerade schwer im Kommen sind. Die Lokalforen und das LMB sind voll davon und im Technikforum wird sehr viel über die entsprechende Beleuchtung diskutiert. Ist das nicht eine Entwicklung, zu der die DIMB aus o.g,. Gründen sagen müsste, hey Leute, macht mal zart? Was natürlich ebenfalls wiederum nur ein Appell an die Vernunft sein kann. Oder seh' ich das zu skeptisch? Möglicherweise bin ich diesbezüglich hypersensibilisiert, denn als Siebengebirgsbiker und Ex-Siebengebirgskletterer sehe ich mich sowieso schon mit allerhand Einschränkungen konfrontiert. Nachtfahrten dürften den Ruf der Biker dort nicht eben fördern...

Grüße vom Schutzblech.

Ich/wir sind schon des öfteren im Kottenforst(Dir sehr gut bekannt) bei einem NR angehalten worden (Förster und Jäger).

Er (Förster)war sauer, das wir über einen Singletrail gefahren sind (8 MTB´ler mit voller Beleuchtung). Kann ich nachvollziehen.

Er sah überhaupt kein Probleme darin, wenn wir die breiten Wege auch in der Dunkelheit nutzen. Das würde nicht stören, weil die Tiere es gewohnt sind.

Für mich ein kleiner Freibrief für den NR im Wald.(Auf breiten Wegen)
 
ich glaube das ein Blick auf den Waldschadensbericht nicht schaden könnte, in dem findet sich zumindest kein Eintrag über dem Baumfrevel der MTB'ler.

Was die Privatisierung (in Hessen eher umstruktuierung) der Wälder angeht so ist es doch so, das der „Landesbetrieb“ Hessen-Forst nur noch als Dienstleister auftritt und die Förster seit dieser Umstruktuierung die Berufsbezeichnung "Waldcontroller" angehängt bekommen, also im Auftrag der Waldbesitzer/bauern, Körperschaften oder sonstiger handeln mit einem festen (kleinen) Budget und klaren Zielvorgaben.
Ein Grund der Privatisierung liegt auch nicht nur im schwarze Zahlen machen sondern vielmehr darin die staatlichen Ausgaben zu reduzieren, seit dem massiven Abbau der Arbeitsplätze in diesem Bereich und kürzungen beim Naturschutz sowie dem Wald-wegebau/pflege sind es mehrstellige Millionenbeträge und zweistellige Prozentanteile im Plus.

Gründe für einen Waldbauern Privateigentum am Wald zu halten sind sehr unterschiedlich und sind auch regional in ihrer Zusammensetzung sehr unterschiedlich. Irgendwo hatte ich mal einen Bericht mit Grafiken und Quellen gehabt aber zumindest ist in Hessen der Anteil der Privatbesitzer wesentlich kleiner als in Bayern oder im Osten.
Die jungs haben aber auch ihren eigenen Verband
Grundsätzlich bin ich nicht gegen eine wirtschaftliche Nutzung des Waldes, gerade weil es in Deutschland Vorschriften im Umgang mit dem Wald und den Arbeitern gibt die es in anderen Ländern in dieser form nicht gibt.
 
Hallo miteinander!

Will auch mal kurz meinen Senf dazugeben. Grundsätzlich sind wir im Wald doch nur Gäste und als solche sollten wir uns auch benehmen!? Egal ob im Privat- oder Staatsforst.

Gruss
xbeam
 
Kann mir mal jemand was erklären: wenn ich auf einer Strasse durch den Wald fahre, bin ich dann im Wald? Wenn nicht, ist ein Wald, durch den eine Strasse gebaut wird nicht mehr ein Wald, sondern zwei?

Wie ist das Dilemma in Österreich gelöst?
 
Er (Förster)war sauer, das wir über einen Singletrail gefahren sind (8 MTB´ler mit voller Beleuchtung). Kann ich nachvollziehen.

Hmm, komisch. Mir wurde schon mehrfach von Bekannten, die wie ich gerne auch auf den Pfaden im Kottenforst laufen, zugetragen, dass selbst das Wandern oder Laufen auf den Trails im Kottenforst streng geahndet wird. Dass Ihr lediglich mit dem Hinweis, auf breite Wege auszuweichen davongekommen seid, wundert mich zugegeben etwas...
Nur damit wir uns nicht mißverstehen: ich würde Euch nicht wünschen, bestraft zu werden!

Gruß vom Schutzblech.
 
In den Gebieten, wo ich fahre, sehe ich zu den Uhrzeiten (zwischen 18:00 und 22:00 Uhr) selten Wild. Wenn doch, zeigt es fast nie ein Fluchtverhalten. Allerdings ist dies auch eher eine Frage, mit welcher Geräuschkulisse man sich auf dem Bike bzw. in der Guppe fortbewegt.
Die Beleuchtung scheint kaum Irritationen beim Wild auszulösen.

Na, da habt Ihr aber cooles Wild bei Euch im Wald. In Siebengebirge, Kottenforst oder Eifel prescht jegliches Wild davon - tagsüber, wohlgemerkt und auch wenn ich alleine und langsam bergauf unterwegs bin.

Gruß vom Schutzblech.
 
Hi,

also ich sehe das wie viele hier - und ich mache auch ab und zu einen Nightride. Was ich dazu aber anmerken muss: Die Wege die wir benutzen sind zwar Singletrails aber befinden sich knapp neben einer Autobahn. Die Lichtirritationen sind dort die ganze Nacht und die Lärmbelästigung enorm.
Daher macht es mir - und ich denke auch dem Wild das ich dort noch nie gesehen habe - nichts aus. Im tiefsten abgelegenen Waldgebieten mache ich daher aber fast nie einen Nightride - eben wegen den Tieren. Und ich denke das sollte auch so sein.

Wegen dem Abholzen - na ja - ist leider auch bei uns so. Allerdings sind bei uns auch sehr viele offizielle Wanderwege betroffen die ich auch gerne mit Freunden bewandere. Da kommt man sogar als Wanderer nicht mehr durch. Das ist schon sehr doof und schade.
Die Idee mit dem Brief an die Zeitung und die Waldbehörde finde ich allerdings super! Dass ich da noch nicht selbst draufgekommen bin... :)


MFG

Wast
 
Na, da habt Ihr aber cooles Wild bei Euch im Wald. In Siebengebirge, Kottenforst oder Eifel prescht jegliches Wild davon - tagsüber, wohlgemerkt und auch wenn ich alleine und langsam bergauf unterwegs bin.

Gruß vom Schutzblech.

Nun, ob das Wild cool ist :cool: , kann ich nicht beantworten.
Fakt ist, dass die Mehrzahl ein stark eingeschränktes Fluchtverhalten zeigt.
Selbst wenn auf kleineren Wegen oder Trails mal Wild (mehrheitliche Rehe) auftritt,
wenn ich bei Nightride alleine mit Hund unterwegs bin,
wird bestenfalls der Kopf gehoben,
und mit langsamen Schritt verschwinden sie im Dickicht.

Das liegt aber sicherlich an der Lage der Waldflächen und ihre Frequentierung durch die Waldnutzergruppen.

In der Hardt (Stadtwald Bergisch Gladbach) und der östliche Teil des Königsforstes sind als Naherholungsgebiete stark frequentiert.
Der westliche Teil des Königforstes, der Lüderich und bestimmte Bereiche der Wahner Heide sind weniger stark frequentiert.

Fazit: Je geringer die 'Besucher'frequenz und -amplitude :D,
desto ausgeprägter ist das Fluchtverhalten des Wildes.

D.h. je weniger es in den Gebieten zu regelmäßigen Störungen kommt,
desto mehr sollte man freiwillig auf Forstautobahnen bleiben.

VG Martin

PS: Die KFL-Nightrides finden überwiegend im östlichen Teil des Königforstes statt,
und führen insgesamt mehrheitlich über Forstautobahnen.
 
naja, alles läuft doch irgendwie immer auf die Frage nach dem "Wie" hinaus, oder?

Wenn ich vernünftig über ein Trail fahre gibt es doch eigentlich keine Einwände (egal ob bei Tag oder NightRide). Schließlich möchte ich als Biker doch die Natur genießen und mich an ihr erfreuen. Als Biker kann ich das in einem viel größeren Radius als Wanderer. Dadurch, dass ich schon seit vielen Jahre fahre, möchte ich auch von mir behaupten, dass ich einen viel größeren Bezug zu der Natur habe, als wenn ich mein Leben zBsp. mit Fußball spielen oder sonst was verbracht hätte. Als Biker (der gerne mal über einen Trail flitzt) liegt mir viel daran, die Natur zu erhalten, damit ich mich weiterhin an ihr erfreuen kann.
Was soll daran schlimm sein, mit so einer Einstellung über den Trail zu fahren?

Ich persönlich verurteile die Leute, die mit unserer Natur rüchsichtslos umgehen und sie nur zu ihrem Spaß oder Vorteil nutzen. Das können irgendwelche Kids sein, die grölend im Wald runterbolzen, aber ich mag auch nicht die Leute, die mit ihrem dicken Auto auf den Sandplacken fahren und dann zwei Kilometer laufen (und das nur weil man zum Glück noch nicht mit dem Auto da hin fahren kann!) um am Fuchstanz Käschdodd (für die nicht Frankfurter - Kirschtorte) zu essen und dann wieder mit ihrem fetten Auto runterfahren.

Sorry, aber ich mag auch keine Waldarbeiter. Glaubt denn wirklich jemand, unser Wald braucht Forstarbeiter???
Um mal einen alten Spruch rauszukramen "Der Mensch braucht die Natur, die Natur aber uns Mensch nicht" oder so ähnlich hat man das mal aufgesagt.

Ich finde der Begriff NightRide hat sowieso etwas zu dynamisches und wirkt ein bißchen aggresiv und rücksichtlos. Es klingt irgendwie nach einer riesigen Gruppe die grölend mit Hubschraubersuchscheinwerfern den Berg runter brät. Daher NEIN zum NightRide - lieber eine nette ruhige nächtliche Trainingsfahrt im Wald (Im Einklang mit der Natur :)
 
Sorry, aber ich mag auch keine Waldarbeiter. Glaubt denn wirklich jemand, unser Wald braucht Forstarbeiter???
Um mal einen alten Spruch rauszukramen "Der Mensch braucht die Natur, die Natur aber uns Mensch nicht" oder so ähnlich hat man das mal aufgesagt.
Der Wald braucht mit Sicherheit keine Forstarbeiter. Aber solange wir weiter so verschwenderisch mit Papier und Holz umgehen wird es sich nicht ändern.

Es gibt doch mehr Privatwald als ich dachte. Laut Wikipedia setzt sich der Wald so zusammen:
„Die Waldfläche in Deutschland beträgt nach der zweiten Bundeswaldinventur 11.075.798 Hektar, entsprechend 31 % der Staatsfläche. Davon sind rund 44 % Privatwald, 32 % Staatswald (29 % Landeswald und 3 % Bundeswald), 19 % Körperschaftswald und 5 % Treuhandwald. Dieser vergleichsweise hohe Waldanteil ist den Aufforstungsbemühungen hauptsächlich des 19. Jahrhunderts zu verdanken.“

Was mich richtig ärgert ist, wenn große Holzstapel am Wegesrand gar nicht weggeräumt werden, weil sie anscheinend doch niemand braucht und dann nach ein paar Jahren verfault da liegen. Erst mal fällen und dann verfaulen lassen. Das sehe ich eigentlich öfter.
 
:daumen:

Man muss ja nicht bis in den letzten Winckel fahren - ob tagsüber oder beim Nightride.

Stimmt.
Kann es aber sein, dass Du als alter Europäer und (ggf. Sayn)-Wittgensteiner sowie ggf. Privatwaldeigentümer das aus Deiner Sicht berechtigterweise anders siehst?

s.u.

naja, alles läuft doch irgendwie immer auf die Frage nach dem "Wie" hinaus, oder?
...

Ja, das ist auch meine Meinung.

Das Wie, aber abhängig von den Regionen auch das wieoft sind entscheidend.

Ich bin davon überzeugt, dass eine ruhige kleine Bikegruppe zu einer abendlichen Ausfahrt weniger Störungen verursacht als unabhängig zur Tageszeit z.B.
  • ein freilaufender nicht kontrollierter Hund (bin selber Hundebesitzer)
  • ein oder mehrere Reiter im vollen Galopp
  • oder eine lärmende und schwatzende Wanderergruppe jeglicher Alterszusammenstellung.
  • Holzfall- und Rückearbeiten
Damit habe ich natürlich nicht gesagt, dass grundsätzliche
  • alle Hundebesitzer verantwortungslos ihre Hunde unzureichend kontrollieren
  • alle Reiter immer im vollen Galopp durchs Gelände preschen
  • alle Wanderer immer mit Lärmschleppe durch den Wald ziehen.
  • Forstarbeiten die Natur schädigen
VG Martin
 
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