Die neue Bremse hat irgendwann mal funktioniert.
Interessanter beitrag. Du stellst eine hypothese auf, fügst später zwei weitere dazu und ziehst aus der konstruktion deine schlüsse und die sind durchaus nachvollziehbar. Nun sollte man die hypothesen genauer prüfen, ob sie zutreffen könnten. Da ich auch schon eine blockierende HR-bremse hatte, besteht natürlich interesse daran.
Die Flüssigkeit wird mehr, die Membrane gleicht das zunächst aus. irgendwann kann sie nicht weiter nachgeben und wird an die Bauteile gedrückt.
Wenn die flüssigkeit mehr wird, muss irgendwo ein leck sein oder ist das system nach außen offen?
Wenn das system keine flüssigkeit verliert, kann die zunahme nur durch eindringen von dampf kommen.
Der wird chemisch im DOT gebunden.
Ab dann wird das Lüftspiel der Bremse kleiner, der Leerweg wird kleiner.
Irgendwann liegen die Beläge fast an - und dann wenns in der Sonne steht, ist sie eben fest.
Oder wenn die Bremse durch Benutzung heiß wird.
Das führt dazu, dass die Gummiteile eine andere Form annehmen:
Die Quadtringe beharren lange Zeit in der gedrückten Trapetzform und nehmen diese immer mehr an.
Und die Membrane hat Eigenspannung verloren, das Lüftspiel ist geringer.
Das sind die nächsten hypothesen. Du nimmst an, das diese beiden gummiteile ihre elastizität verlieren.
Werden sie lange deformiert gelagert (im keller, kalt) ist durchaus wahrscheinlich, dass sie sich nur langsam zurück verformen. Je wärmer es ist, desto schneller geht das. Aber gerade bei höherer temperatur blockieren die
bremsen doch?
Wenn du dann diese Bremse neu befüllst, ist zu viel Flüssigkeit drinnen und sie hat die selben macken wieder/immer noch, oder nach kurzer Zeit.
Da habe ich ein problem. Bevor du neu befüllst, hast du sie erst einmal ganz entleert. Damit ist sämtlicher druck von membran und quadring genommen. Beide haben recht viel zeit, sich zurück zu verformen.
Dass gummis, die verspannt gelagert werden, sich nur noch weni zurück verformen und teilweise zerbröseln, hängt zum einen an der gummisorte (naturkautschuk), die ein wenig kristallisieren kann, zum anderen an der reaktion mit sauerstoff, der den gummi abbaut. Quadringen haben so gut wie keinen sauerstoffkontakt und die membran wird nie stark deformiert.
Wenn zuviel flüssigkeit im bremssystem ist, kann man doch wie schon vorgschlagen, ein zwei tropfen am hebel rauslassen. Dann kann der von dir geschilderte mechanismus nicht mehr auftreten.
Und damit die verlangsamte rück-verformung von membran (falls überhaupt) und quadringen nicht quer schießt, kann man die kolben mobilisieren, was sich ja gerade auf die verformung der quadringe auswirkt.
Die kolben kann man auch noch reinigen, denn nach meiner hypothese kann dreck die verformbarkeit auch nachteilig beeinflussen. Dazu gebe ich ein wenig DOT grease auf die kolbenseitenflächen, was sie besser rutschen lässt.
Jedenfalls arbeiten die kolben nach dieser prozedur astrein.
Wenn jemand sagt, dass Dot
Bremsen kein Wasser aufnehmen, bzw dass das keine Auswirkung auf deren Funktion hat, ist das einfach weit ab von der Realität.
Wenn sie dann wasser aufnehmen, hat das sicher auswirkungen. Hast du ja beschrieben. Aber wie nah das an der realität ist, kann ich nicht beurteilen. Ich glaube auch nicht, dass die bremsenfirmen belastbare daten dazu haben. Neues DOT einfüllen als empfehlung ist billiger als aufwendige tests.
Ich weiß nur, dass mein DOT in der angebrochenen flasche noch nicht zugenommen hat. Ich hätte sie wiegen sollen, vor und nach dem öffnen und dann in jedem jahr an meinem geburtstag wieder.