Druckpunkt schlecht beim Einsetzen der Bremsbeläge

Drei Monate später und das Problem ist wider da. Ich muss den Bremshebel bis zum Anschlag ziehen um nennenswerte Bremswirkung zu haben.

Ich glaube mittlerweile, dass die (HR) Bremse für mein Gewicht + Einsatzzweck zu klein ist. Ich (90kg incl. Klamotten und Rucksack) fahre Touren von 1:30-2:00h in denen sich Up- und Downhill die Waage halten. So komme ich, neben den normalen Bremsungen, auf 6-7 Abfahrten, bei denen ich dann von 40-50 km/h fast auf Stillstand abbremse. Nicht nur, dass die Bremsleistung schlechter wird, 1-2 Minuten schleift nun die Bremsscheibe im darauf folgenden Uphill ganz leicht.

Die Scheiben haben jetzt fast 1.000km runter. Ist das der normale Verschleiß oder normales Verhalten einer Shimano SM-RT70 in 160mm?

Ich überlege die Bremsscheiben v+h gegen 180mm Galfer zu ersetzen.
Das problem sind als erstes nicht die scheiben, sondern die beläge. Wie dick sind die noch und wie sehen sie aus?
 
Das problem sind als erstes nicht die scheiben, sondern die beläge. Wie dick sind die noch und wie sehen sie aus?
Die habe ich vor weniger als drei Monaten neu rein gemacht: Shimano GS04. Die haben etwa 400-450km runter.

So sehen die Scheiben v + h aus:
 

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Haben sich die Kolben denn dieses Mal nachgestellt? Wenn deine Kolben wieder nicht weiter aus dem Sattel kommen, dann sind die Beläge einfach zu weit von der Scheibe weg.

Neue Beläge werden sicherlich wieder helfen, aber damit wird wieder die Ursache nicht behoben.

Wenn der Belag dünner wird, sollten die Kolben weiter aus dem Sattel kommen ("nachrutschen" bzw. "sich nachstellen"). Dabei rutschen die Kolben etwas durch die Dichtung ("Quadring"). Die Dichtung verformt sich bei jedem Bremsvorgang und geht wieder in die neutrale Position zurück. Falls deine Kolben nicht mobil sind, d.h. nicht an der Dichtung rutschen können, wird der Kolben nicht nachgestellt. Dann kommt der Belag nicht näher an die Scheibe und du fängst erst gegen Ende deines Hebelweges an zu Bremsen. Wenn du am Hebel auf Anschlag kommst bevor du deinen gewünschten hohen Bremsdruck erreicht hast, wirst du deinen gewünschten hohen Bremsdruck nicht erreichen.

Ergo: Falls Kolben nicht nachgerutscht, mobilisiere deine Kolben

Falls es einfach so schwammig ist, ist wahrscheinlich Luft im System
 
Ich hoffe, so kann man etwas damit anfangen
 

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Hm, zumindest sind keine Unterlegscheiben am falschen Ort.
Die Beläge sehen noch so neu aus, das Tragbild könnte von der Fase kommen.
 
Haben sich die Kolben denn dieses Mal nachgestellt? Wenn deine Kolben wieder nicht weiter aus dem Sattel kommen, dann sind die Beläge einfach zu weit von der Scheibe weg.

Neue Beläge werden sicherlich wieder helfen, aber damit wird wieder die Ursache nicht behoben.

Wenn der Belag dünner wird, sollten die Kolben weiter aus dem Sattel kommen ("nachrutschen" bzw. "sich nachstellen"). Dabei rutschen die Kolben etwas durch die Dichtung ("Quadring"). Die Dichtung verformt sich bei jedem Bremsvorgang und geht wieder in die neutrale Position zurück. Falls deine Kolben nicht mobil sind, d.h. nicht an der Dichtung rutschen können, wird der Kolben nicht nachgestellt. Dann kommt der Belag nicht näher an die Scheibe und du fängst erst gegen Ende deines Hebelweges an zu Bremsen. Wenn du am Hebel auf Anschlag kommst bevor du deinen gewünschten hohen Bremsdruck erreicht hast, wirst du deinen gewünschten hohen Bremsdruck nicht erreichen.

Ergo: Falls Kolben nicht nachgerutscht, mobilisiere deine Kolben

Falls es einfach so schwammig ist, ist wahrscheinlich Luft im System
Vor knapp drei Monaten habe ich das Mobilisieren schon einmal durchgeführt. Dabei habe ich gleichzeitig von organischen auf metallische Beläge gewechselt.

Damals hatte ich noch nicht den Effekt, dass die Bremsscheibe nach einem kraftigen Bremsvorgang gescheuert hat. Ich traue mir seitdem allerdings immer mehr zu und fahre auch mit höherer Geschwindigkeit.
 
Haben sich die Kolben denn dieses Mal nachgestellt? Wenn deine Kolben wieder nicht weiter aus dem Sattel kommen, dann sind die Beläge einfach zu weit von der Scheibe weg.

Neue Beläge werden sicherlich wieder helfen, aber damit wird wieder die Ursache nicht behoben.

Wenn der Belag dünner wird, sollten die Kolben weiter aus dem Sattel kommen ("nachrutschen" bzw. "sich nachstellen"). Dabei rutschen die Kolben etwas durch die Dichtung ("Quadring"). Die Dichtung verformt sich bei jedem Bremsvorgang und geht wieder in die neutrale Position zurück. Falls deine Kolben nicht mobil sind, d.h. nicht an der Dichtung rutschen können, wird der Kolben nicht nachgestellt. Dann kommt der Belag nicht näher an die Scheibe und du fängst erst gegen Ende deines Hebelweges an zu Bremsen. Wenn du am Hebel auf Anschlag kommst bevor du deinen gewünschten hohen Bremsdruck erreicht hast, wirst du deinen gewünschten hohen Bremsdruck nicht erreichen.

Ergo: Falls Kolben nicht nachgerutscht, mobilisiere deine Kolben

Falls es einfach so schwammig ist, ist wahrscheinlich Luft im System
Ich danke dir nochmals für die detaillierte Erklärung. Nach dem Studium einiger yt Videos zu dem Thema Bremsen mobilisieren habe ich jetzt den Zusammenhang komplett verstanden. Ich werde mich heute Nachmittag nochmals ans Rad setzten und den Vorgang mehrmals wiederholen.
 
Ich habe gestern die Bremse gereinigt und den Mobilisierungs Vorgang vier Mal hintereinander durchgeführt. Tatsächlich steckte der rechte Kolben fest. Nun bewegen sich die beiden Kolben wieder synchron. Es bleibt aber dabei, dass der Druckpunkt erst spät im letzten Drittel kommt. Ich konnte das durch die Schraube am Bremshebel nur geringfügig verbessern. Die Bremskraft hat sich aber verbessert. Darüber bin ich schon mal froh. Heute Abend geht es auf den Hometrail, da werde ich nochmal ausführlich testen.
 
Da ich das Entlüftungs Kit sowie hatte, hab ich eben zum ersten Mal entlüftet. Der Druckpunkt hat sich nur unwesentlich verbessert, obwohl ein paar kleine Blasen hoch kamen.

Meine Theorie, nach dem ich jetzt alles durch habe: ich bremse halt zu viel hinten und dadurch nutzen sich die hinteren Beläge eben stärker ab.
 
So, sechs Wochen später ist alles wie gehabt. Vorne und hinten ziehen die Bremsen nur noch einseitig. Also, wieder gereinigt und mobilisiert. Ich habe Bremsscheiben und - beläge gewechselt. Hinten bin ich auf 180mm gegangen.

Ich überlege nun, ob ich vorne (und hinten?) auf die 6120er wechseln soll. Der Umbau wäre von Kosten und Aufwand her sehr überschaubar. So wie das Rad ausgeliefert wurde, vorne und hinten 6100er mit 180mm und 160mm ist es für mein Gewicht und den Einsatzbereich nicht sinnvoll einsetzbar.
 
So, sechs Wochen später ist alles wie gehabt. Vorne und hinten ziehen die Bremsen nur noch einseitig. Also, wieder gereinigt und mobilisiert. Ich habe Bremsscheiben und - beläge gewechselt. Hinten bin ich auf 180mm gegangen.

Ich überlege nun, ob ich vorne (und hinten?) auf die 6120er wechseln soll. Der Umbau wäre von Kosten und Aufwand her sehr überschaubar. So wie das Rad ausgeliefert wurde, vorne und hinten 6100er mit 180mm und 160mm ist es für mein Gewicht und den Einsatzbereich nicht sinnvoll einsetzbar.
machen.
 
Na, hier wird ja viel hin und her geredet.
Zunächst einmal der Druckpunkt. Wenn er nicht optimal ist, kann er schwammig, teigig oder weich sein.
Mit dem Hebelweg, bis die Bremse wirkt, hat der Druckpunkt gar nichts zu tun.
Ursache für schwachen Druckpunkt ist zu 99% Luft im System.
 
Na, hier wird ja viel hin und her geredet.
Zunächst einmal der Druckpunkt. Wenn er nicht optimal ist, kann er schwammig, teigig oder weich sein.
Mit dem Hebelweg, bis die Bremse wirkt, hat der Druckpunkt gar nichts zu tun.
Ursache für schwachen Druckpunkt ist zu 99% Luft im System.
Druckpunkt ist auch abhängig vom Belag. Die Original Shimano Resin sind weiche Beläge, das merkt man am Hebel. Mit Sinter oder Trickstuff wird es deutlich knackiger. Auch abhängig von der Bremse und vor allem auch sehr subjektiv. Was der eine als weich empfindet ist für den anderen zu hart. Solange die Bremse funktioniert, würde ich da nicht zu viel auf Luft im System geben.
 
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