Druckpunktwandern Shimano XT m8000

Im Prinzip recht wenig. Das einzige was mir Sorgen macht, ist die Dichtungen im System zu zerstören. Dagegen spricht die Aussage von Deinem "ÖlSpezi", der meinte das Putoline würde die Shimano Dichtungen nicht angreifen. Die Frage ist, ob man das nicht verifizieren kann, bevor langfristig gesehen irgendwann ein Totalausfall eintritt.

Ich glaube, man könnte das unter Umgebungsbedingungen testen. Um die Beständigkeit der Dichtungen zu bewerten würde ich vorschlagen, sich die Oberfläche der Dichtungen vor und nach Kontakt mit Putoline anzusehen. Zurückgreifen kann ich auf ein optisches Lichtmikroskop und ein REM. Würde das wie folgt angehen:

- Mikroskopie an Dichtung, die bereits Shimano Öl gesehen hat
- Einlegen für 7 Tage in Putoline unter Umgebungsbedingungen
- Mikroskopie der Dichtung
- Vergleich der Aufnahmen

Wenn das Öl die Dichtung angreift, wird man das an der Oberfläche erkennen. Wäre natürlich ein qualitativer und kein quantitativer Vergleich. Was mir fehlt: Eine Dichtung. Hier wäre ein Quadring an den Kolben interessant zu sehen.

Wenn mir jemand einen funktionierenden (!), gebrauchten Shimano Quadring zuschickt kann ich das gerne machen. Eine alternative Dichtung würde sonst auch gehen, wenn vorhanden.
Der Aufwand für mich ist vergleichsweise sehr gering.

Einige testen schon am Objekt im Feld das Gabelöl „Putoline HPX 2.5“ und berichten mehr oder weniger Positiv von Ihren ersten Erfahrungen.

Habe eine Aussage im Kopf, dass die SHIMANO Bauteile grundsätzlich für Mineralöle ausgelegt sind und nichts passieren sollte. Nur bei den Zusätzen war man sich nicht sicher! Deswegen habe ich den o.a. Betrag noch mal vor geholt, um zu fragen ob in die Richtung „Labortest“ weiter ermittelt wird?

Leider kann ich keine entsprechende Dichtung beisteuern. Wir könnten ja ein wenig Geld zusammen schmeißen und eine gebrauchte Bremse zum Ausschlachten kaufen, es muss ja keine XTR sein.
 
@Luci11
Ich habe die Geber der Zee, also exakt den Geber, der etwas weiter oben auf dem Foto zu sehen ist. Den Geberkolben hatte ich zur Aufbohraktion nicht entfernt, so konnte ich nur durch die Löcher schielen, wann die Schnüffelbohrungen dicht sind, bzw. ich habe einfach den Mund an das Ende gesetzt, wo die Leitung angesetzt wird, und durchgepustet. Das Ergebnis war, dass man den Hebel wirklich nur sehr minimal drücken muss, bis die Schnüffelbohrungen schon komplett dicht sind. Das bedeutet, dass der Geberkolben mit der Dichtung recht unmittelbar nach Öffnung der Schnüffelbohrungen zum Stehen kommt, und nicht viel weiter zurück gleitet (beim Hebel loslassen). Verwundert hat mich, dass scheinbar die Ausgleichsbohrung dabei gar nicht passiert bzw. freigelegt wurde (da kann ich mich natürlich täuschen, konnte ich optisch nicht wirklich gut erkennen durch die kleinen Bohrungen). Wäre es denkbar, dass die Ausgleichsbohrung im Bremssystem gar nicht zum Tragen kommt, sondern rein zur Schmierung des Geberkolbens dient?
Im Übrigen fand ich die Rückstellfeder des Gebers recht kräftig, das war mir vorher nicht so bewusst, d.h. ich würde annehmen, dass der Geber auch bei Unterdruck durch träge Rückstellung der Nehmerkolben seine Ausgangslage einnehmen würde.
Das wirft die Frage auf, ob die Nehmerkolben nicht ohnehin eigentlich grundsätzlich eher durch Unterdruck zurückkehren, als durch die (geringe?) Vorspannung der Quadringe.
- diese Angaben alle ohne Gewähr, weil es mehr nur subjektive Eindrücke sind!
 
Bitte steinigt mich nicht wenn ich alte Wunden aufreiße, aber die such Funktion hat mir viel, aber nicht das passende geliefert.

Bin auf der Suche nach einem neuen Bike. Das hat Magura drauf. Ich hatte die letzten 5 Jahre Shimano bremsen im Einsatz (Slx Xt Saint) und hatte nie Probleme damit. Ab und an gab es zwar mal diese verhärten des Hebels. Das konnte aber durch vollständiges Entlüften beseitigt werden.
Habe einige Kumpels mit Magura bremsen. Die haben auch Druckpunktwanderungen in Form von vollständigem Druck Verlust.

Meine Frage also: gibt es bei der aktuellen Version der XT noch die Probleme von denen man hört oder ist das Schnee von gestern?

Danke für die kommenden antworten
Probleme kannst du mit jeder Bremse bekommen, besonders wenn sie nicht oder schlecht gewartet werden.
Guck mal in den Downloadlink in meiner Signatur.
 
@Luci11
Im Übrigen fand ich die Rückstellfeder des Gebers recht kräftig, das war mir vorher nicht so bewusst, d.h. ich würde annehmen, dass der Geber auch bei Unterdruck durch träge Rückstellung der Nehmerkolben seine Ausgangslage einnehmen würde.
Das wirft die Frage auf, ob die Nehmerkolben nicht ohnehin eigentlich grundsätzlich eher durch Unterdruck zurückkehren, als durch die (geringe?) Vorspannung der Quadringe.
- diese Angaben alle ohne Gewähr, weil es mehr nur subjektive Eindrücke sind!
Ich denke, im Idealfall sollte alles gleichmässig schnell erfolgen.
Ist der Geberkolben schneller bzw. die Federkraft des Gebers stärker als die Nehmerkolben (zB durch Trägheit der Flüssigkeit oder sonst was),
dann lässt die Primärdichtung in der Rückwärtsrichtung (Unterdruck-Saugeffekt) schon früher Flüssigkeit durch bevor die Dichtlippe die S-Bohrung passiert (wie auch schon @Bikecolours angemerkt hat). Sonst würde man merken, dass die Hebel sehr langsam zurückstellen würden. Das ist aber nicht der Fall. Und damit wäre das Aufpumpen bei schnellem Pumpen und langsamen Nehmerkolben eindeutig erklärt. Das Aufbohren der S-Bohrungen hilft dabei nicht - imho.
Dünneres Öl hilft theoretisch und laut den Tests am Meisten, um die Geschwindigkeit der Nehmerkolben hoch zu halten - besonders bei Kälte.
Eine zu wenig dichtende Geberkolbendichtung in Rückstellrichtung oder schwergängige Nehmerkolben könnte die Geberkolben auch zu schnell werden lassen und die Probleme verursachen - bei Normaltemperatur. imho.
s. Dichtungen Geberkolben Zee Bild: Druckpunktwandern Shimano XT m8000 - Zee Geber
 
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Ich denke, im Idealfall sollte alles gleichmässig schnell erfolgen.
Ist der Geberkolben schneller bzw. die Federkraft des Gebers stärker als die Nehmerkolben (zB durch Trägheit der Flüssigkeit oder sonst was),
dann lässt die Primärdichtung in der Rückwärtsrichtung (Unterdruck-Saugeffekt) schon früher Flüssigkeit durch bevor die Dichtlippe die S-Bohrung passiert (wie auch schon @Bikecolours angemerkt hat). Sonst würde man merken, dass die Hebel sehr langsam zurückstellen würden. Das ist aber nicht der Fall. Und damit wäre das Aufpumpen bei schnellem Pumpen und langsamen Nehmerkolben eindeutig erklärt. Das Aufbohren der S-Bohrungen hilft dabei nicht - imho.
Dünneres Öl hilft theoretisch und laut den Tests am Meisten, um die Geschwindigkeit der Nehmerkolben hoch zu halten - besonders bei Kälte.
Eine zu wenig dichtende Geberkolbendichtung in Rückstellrichtung oder schwergängige Nehmerkolben könnte die Geberkolben auch zu schnell werden lassen und die Probleme verursachen - bei Normaltemperatur. imho.
s. Dichtungen Geberkolben Zee Bild: Druckpunktwandern Shimano XT m8000 - Zee Geber


Sehr Gute Theorie.
Das erklärt auch warum mit zunehmendem Belagverschleiß der Druckpunkt noch stärker wandert.
Der Hebel und damit der Geberkolben muss mehr Weg zurücklegen,dadurch wird die Rückstellfeder höher vorgespannt und beim loslassen des Hebels läuft der Kolben noch schneller zurück was den Saugeffekt verstärkt.
 
Sehr Gute Theorie.
Das erklärt auch warum mit zunehmendem Belagverschleiß der Druckpunkt noch stärker wandert.
Der Hebel und damit der Geberkolben muss mehr Weg zurücklegen,dadurch wird die Rückstellfeder höher vorgespannt und beim loslassen des Hebels läuft der Kolben noch schneller zurück was den Saugeffekt verstärkt.
Ich denke, diese (unsere;-) Erklärungstheorie passt soweit bzw. ist widerspruchsfrei.

Deine Erklärung bezüglich Belagsverschleiss hatte ich auch schon am Schirm, habe sie aber wieder verworfen, weil:

Bei abgefahrenen Belägen sind die Nehmerkolben weiter draussen. Der fehlende Raum ist durch mehr Flüssigkeit im Hochdrucksystem ausgeglichen. Der Hub der Geberkolben (und Nehmerkolben) bis zum Druckpunkt bleibt der gleiche wie bei neuen Belägen.
Es ändert sich also im Hochdrucksystem nichts würde ich meinen.
Das einzige, was sich ändert, ist eine Verkleinerung des AGB Raums wie auch immer das konstruktionsbedingt passiert - Gummimembran schrumpft ?.. Gefahr sich angesammelte Luft zu ziehen steigt..
 
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Ich denke, diese (unsere;-) Erklärungstheorie passt soweit bzw. ist widerspruchsfrei.

Deine Erklärung bezüglich Belagsverschleiss hatte ich auch schon am Schirm, habe sie aber wieder verworfen, weil:

Bei abgefahrenen Belägen sind die Nehmerkolben weiter draussen. Der fehlenden Raum ist durch mehr Flüssigkeit im Hochdrucksystem ausgeglichen. Der Hub der Geberkolben (und Nehmerkolben) bleibt der gleiche wie bei neuen Belägen.
Es ändert sich also im Hochdrucksystem nichts würde ich meinen.

Das stimmt für den Fall das die Belagsnachstellung kontinuierlich in recht kleinen Schritten erfolgt.
Sollte sie jedoch wegen z.B."zähen" Quadringen in größeren Sprüngen erfolgen muß der Geberkolben erstmal einen weiteren Weg gehen bevor dann die Belagsnachstellung das irgendwann wieder unnötig macht.Das vermute ich bei meiner Bremse.
Nachgeprüft hab ich das allerdings nicht.
 
Das stimmt für den Fall das die Belagsnachstellung kontinuierlich in recht kleinen Schritten erfolgt.
Sollte sie jedoch wegen z.B."zähen" Quadringen in größeren Sprüngen erfolgen muß der Geberkolben erstmal einen weiteren Weg gehen bevor dann die Belagsnachstellung das irgendwann wieder unnötig macht.Das vermute ich bei meiner Bremse.
Nachgeprüft hab ich das allerdings nicht.
Ja, so würde es schon stimmen. Aber grosse Differenzen bei den Schritten der Auto-Nachstellung kann ich mir nicht wirklich vorstellen, sodass man bezüglich Aufpumpen auch noch was merken würde. Ausgeschlossen ist es nicht..
 
Sollte die Erklärung mit der Geberkolbendichtung stimmen, dann wäre doch das Aufpumpen zu verhindern,
wenn die Primärdichtung beim Rückstellen des Geberzylinders ausreichend abdichten würde und erst ganz kurz vor der Ruhestellung des Hebels die S-Bohrungen freigeben würde (Bericht von @Jan_1968). Weitere Voraussetzung ist, dass die Nehmerkolben in dieser Stellung auch bereits gerade ihre Grundstellung erreicht haben. Alles ein bisschen eine Gratwanderung beim Design..
Meinungen dazu ??
 
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Das stimmt für den Fall das die Belagsnachstellung kontinuierlich in recht kleinen Schritten erfolgt.
Sollte sie jedoch wegen z.B."zähen" Quadringen in größeren Sprüngen erfolgen muß der Geberkolben erstmal einen weiteren Weg gehen bevor dann die Belagsnachstellung das irgendwann wieder unnötig macht.Das vermute ich bei meiner Bremse.
Nachgeprüft hab ich das allerdings nicht.
Ich muss ehrlich gestehen, ich kann hier nicht folgen. Der Weg der Nehmerkolben ist immer von Ruhestellung bis die Beläge an der Scheibe anliegen. Wird die Belagsstärke kleiner, folgt die Nachstellung um den Wert, den die Belagsstärke abgenommen hat. Eine Trägheit der Quadringe hat hier keinen Einfluss, selbst wenn der/die nächsten Pumpstöße "zu schnell" erfolgen, und somit der Hub der Nehmer also nicht aus der Ruhestellung erfolgt. Die Quadringe bewegen sich immer innerhalb Ihres "Biegerahmens", und halten den Kolben innerhalb fest. Erst wenn der Biegerahmen überstrapaziert ist, rutschen die Kolben darüber hinaus, und die Ruhelage wird dadurch verstellt. Bleiben die Kolben aufgrund einer Trägheit "vor" Ruhestellung hängen, so bleiben die Quadringe ebenfalls in ihrem bewegten Maß hängen. Ansonsten hätte ich ja den Effekt, dass wenn ich spaßeshalber über Nacht den Hebel in halbdurchgezogener Position stehen lasse, dass das am nächsten Morgen die Ruhestellung der Nehmer wäre, denn aufgrund des Drucks bleiben die Kolben in Halbstellung stehen, aber die Quadringe wären über Nacht langsam wieder in Ruhelage gerutscht. Nach obiger Theorie wäre das möglich. Ich behaupte das Gegenteil. In einem Satz: Die Kolben und Quadringe bleiben immer eine identisch bewegte Einheit, darauf hat Temperatur und / oder Geschwindigkeit keinen Einfluss. Somit ist die Nachstellung auch immer gleich, da gibt es keine kurzen oder langen Wege aufgrund Trägheit - Hoffentlich habe mein Kopfkino verständlich erklärt. Habe ich irgendwo einen groben Gedankenfehler?
 
@Jan_1968
das was du beschreibst entspricht dem was ich in Post 556 beschrieben habe:
Der leerspalt bleibt durch die autonachstellung immer ziemlich gleich.
Vielleicht aber auch nicht ganz..

sent from mobile
 
Ich hab grade folgendes probiert:
Bremssattel ab und in Schraubstock gespannt.
Meine Bremsscheibe ist 1,55 mm dick.
Eine Fühlerlehre mit 1,7 mm passt gerade noch zwischen die Bremsbeläge.
Nun schrittweise die Fühlerlehre um je 0,2 mm verringert.
Bei etwa 1mm erfolgt erst die Belagsnachstellung erkennbar daran das die 1,7 mm nun nicht mehr dazwischengehen.

Hmm,kanns selbst kaum glauben.
Also den Versuch wiederholt,nun hat bei 1,2 mm die Nachstellung begonnen.
Vielleicht sollte das mal jemand bei der eigenen Bremse überprüfen.
 
Mal sehen, ob ich das verstehe, begonnen hast Du mit 1.7mm Distanz zwischen den Belägen in Ruhestellung. Ausgehend von den 1,55mm Scheibendicke wäre ein Lüftspiel von 0,15mm /2 für links/rechts. Deucht mich knapp, aber erstmal, was solls.
Bei 1mm "Scheibendicke" und Hebel ziehen hat die Nachstellung zugeschlagen? Wenn das Lüftspiel exakt wäre, müsste die Distanz jetzt 1,15mm sein.
Diese Distanz ist das, was mir in Deiner Messung fehlt, bzw. diese und die kurz vor dem Nachstellen. Damit müsste man den Bereich, in dem sich das Lüftspiel bewegt ermitteln können.
Es ist zumindest anzunehmen, daß es da einen gewissen Bereich gibt. Wenn die Dichtung mal anfängt am Kolben zu rutschen, rutscht sie sicherlich leichter etwas weiter. Die Nachstellung wirkt also nicht in infinitesimal kleinen Schritten, sondern doch "gequantelt" ;)
Wenn ich die erste Messung zugrunde lege, und annehme, daß das ursprünglich Lüftspiel das Minimum war, müsste das Maximum bei 0,7mm/2 liegen. Nach der zweiten halt bei 0,5mm/2. Sprich es schwankt pro Seite zwischen weniger als 1/10mm und mehr als 2 bzw. 3/10mm.
Weiter gefolgert, der Kolben muss beim Bremsen mehr als z.B. 2/10mm über die "minimale Auslenkung" (also direkt nach der letzten Nachstellung) ausgefahren werden, damit die Dichtung ins Rutschen kommt.
Klingt jetzt nicht ganz aus der Welt.
 
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Ich muss ehrlich gestehen, ich kann hier nicht folgen. Der Weg der Nehmerkolben ist immer von Ruhestellung bis die Beläge an der Scheibe anliegen. Wird die Belagsstärke kleiner, folgt die Nachstellung um den Wert, den die Belagsstärke abgenommen hat. Eine Trägheit der Quadringe hat hier keinen Einfluss, selbst wenn der/die nächsten Pumpstöße "zu schnell" erfolgen, und somit der Hub der Nehmer also nicht aus der Ruhestellung erfolgt. Die Quadringe bewegen sich immer innerhalb Ihres "Biegerahmens", und halten den Kolben innerhalb fest. Erst wenn der Biegerahmen überstrapaziert ist, rutschen die Kolben darüber hinaus, und die Ruhelage wird dadurch verstellt. Bleiben die Kolben aufgrund einer Trägheit "vor" Ruhestellung hängen, so bleiben die Quadringe ebenfalls in ihrem bewegten Maß hängen. Ansonsten hätte ich ja den Effekt, dass wenn ich spaßeshalber über Nacht den Hebel in halbdurchgezogener Position stehen lasse, dass das am nächsten Morgen die Ruhestellung der Nehmer wäre, denn aufgrund des Drucks bleiben die Kolben in Halbstellung stehen, aber die Quadringe wären über Nacht langsam wieder in Ruhelage gerutscht. Nach obiger Theorie wäre das möglich. Ich behaupte das Gegenteil. In einem Satz: Die Kolben und Quadringe bleiben immer eine identisch bewegte Einheit, darauf hat Temperatur und / oder Geschwindigkeit keinen Einfluss. Somit ist die Nachstellung auch immer gleich, da gibt es keine kurzen oder langen Wege aufgrund Trägheit - Hoffentlich habe mein Kopfkino verständlich erklärt. Habe ich irgendwo einen groben Gedankenfehler?

Gute Theorie soweit.

Wenn sich das Verhalten so wie in meinem Versuch bei anderen Bremsen bestätigt kann man auch sagen:
Die Ölmenge variiert zwischen den Nachstellintervallen wohl beträchtlich.Damit variiert der benötigte Pumpkolbenweg und die resultierende Federspannung.
Damit variiert die Rücklaufgeschwindigkeit des Kolbens und dadurch der entstehende Unterdruck.
Deshalb wird die Kolbendichtung auf dem Weg in die Endlage mal früher oder später wegklappen und Öl in die Druckseite reinlassen.
Als Folge schwankt der Aufpumpeffekt je nachdem ob man Neue Beläge oder stark abgenutzte hat.

Ich hoffe die Erklärung stimmt so,wissen tue ich es nicht.
 
Mal sehen, ob ich das verstehe, begonnen hast Du mit 1.7mm Distanz zwischen den Belägen in Ruhestellung. Ausgehend von den 1,55mm Scheibendicke wäre ein Lüftspiel von 0,15mm /2 für links/rechts. Deucht mich knapp, aber erstmal, was solls.
Bei 1mm "Scheibendicke" und Hebel ziehen hat die Nachstellung zugeschlagen? Wenn das Lüftspiel exakt wäre, müsste die Distanz jetzt 1,15mm sein.
Diese Distanz ist das, was mir in Deiner Messung fehlt, bzw. diese und die kurz vor dem Nachstellen. Damit müsste man den Bereich, in dem sich das Lüftspiel bewegt ermitteln können.
Es ist zumindest anzunehmen, daß es da einen gewissen Bereich gibt. Wenn die Dichtung mal anfängt am Kolben zu rutschen, rutscht sie sicherlich leichter etwas weiter. Die Nachstellung wirkt also nicht in infinitesimal kleinen Schritten, sondern doch "gequantelt" ;)
Wenn ich die erste Messung zugrunde lege, und annehme, daß das ursprünglich Lüftspiel das Minimum war, müsste das Maximum bei 0,7mm/2 liegen. Nach der zweiten halt bei 0,5mm/2. Sprich es schwankt pro Seite zwischen weniger als 1/10mm und mehr als 2 bzw. 3/10mm.
Weiter gefolgert, der Kolben muss beim Bremsen mehr als z.B. 2/10mm über die "minimale Auslenkung" (also direkt nach der letzten Nachstellung) ausgefahren werden, damit die Dichtung ins Rutschen kommt.
Klingt jetzt nicht ganz aus der Welt.
 
Die Messung ist zu ungenau um das Lüftspiel zu bestimmen.Sie zeigt die Tendenz.
Man müsste ohne Beläge direkt auf den Kolben messen damit die Fühlbleche auch wirklich plan aufliegen.
 
Eine sehr interessante Thematik die hier diskutiert wird.

Da bereits des Öfteren die Frage nach der neuen SLX Bremse aufkam:
Ja, auch hier ist, zumindest bei meinen beiden, ein Druckpunktwandern festzustellen.

Wie auf den letzten Seiten bereits ausführlich diskutiert wurde, verschlimmern die niedrigen Temperaturen das Problem. Im Sommer habe ich keine Probleme feststellen können, bei den derzeitigen Temperaturen jedoch schon.

Ich habe in den vergangenen Wochen verschiedene Fahrräder gefahren an denen auch verschiedene Bremsen verbaut sind. Hierbei ist mir aufgefallen, dass nicht nur meine Shimano Bremse, sondern auch die SRAM Guide RS an einem anderen Rad durch schnelles Hebelziehen aufgepumpt werden kann. Der Effekt ist nicht ganz so deutlich wie bei der Shimano, aber dennoch vorhanden.
 
Gute Theorie soweit.
Deshalb wird die Kolbendichtung auf dem Weg in die Endlage mal früher oder später wegklappen und Öl in die Druckseite reinlassen.
Als Folge schwankt der Aufpumpeffekt je nachdem ob man Neue Beläge oder stark abgenutzte hat.
Ich hoffe die Erklärung stimmt so,wissen tue ich es nicht.

Ja, ausgehend von der bisherigen Erklärung mit der öffnenden Primärdichtung beim Rückstellen des Gebers auf seinem Weg würde sich die Möglichkeit des Aufpumpens (Druckpunktwandern nach aussen) mit der Verlängerung des Geberhubs (natürlich) erleichtern/verstärken:
Das Verhältnis Geberweg / Nehmerweg = 2 x Übersetzungsverhältnis. Bei Shimano: 2 x 7.4 = 14.8

Die Saint (und auch XT nehme ich an) hat 0.2 mm Leerweg (Luftspalt pro Seite = Nehmerweg) laut Direttissima! Wann?- Leerweg.
=> Geberweg = 3mm (Der Weg des Hebelendes am Ende gemessen ist entsprechend länger durch die mechanische Hebelübersetzung)

Angenommen (von oben - unbestätigt), der Leerweg schwankt bei der (digitalen) Auto-Belagsnachstellung um 0.1 mm, dann wären das 1.5 mm mehr Geberweg - also 50% Unterschied.
=> Das wäre dann schon signifikant zu merken bezüglich des Aufpumpverhaltens, wenn die Erklärung/Theorie von oben stimmt.
Laut diversen Berichten soll dies auch der Fall sein bei abgefahrenen Belägen.

Laut dem Link oben hat die MT7 < 0.1mm Leerweg.
=> Der Geberweg ist somit mit etwa der Hälfte von Shimano gering (bei ähnlichem Übersetzungsverhältnis) und laut der Theorie mit der Geberkolbendichtung ist damit auch ein Aufpumpen um 50% schwerer möglich. Wie sehr die Auto-Belagsnachstellung schwankt ist nicht bekannt.
Laut Berichten ist das Aufpumpen bei Magura bzw. Shigura nicht oder weniger signifikant vorhanden als bei Shimano - wäre somit auch logisch.
 
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Danke.Das werd ich am WE mal machen.
Gibts noch mehr Vorschläge?

Ja, den übelsten Fall testen:

Den Luftspalt auf Standard einstellen und bei Kälte (0 Grad) mit Shimano Öl das Aufpumpen am Stand provozieren. - Müsste leicht gehen. Ich habe 2 Bremsen wo das nur bei Kälte der Fall ist.
Dann den Luftspalt minimal einstellen. Dann dürfte das Aufpumpen weder am Stand noch während der Fahrt auftreten.

Leider ist das keine Dauerlösung, sondern bestätigt nur die Theorie/Erklärung warum das ganze passiert.
Abhilfe schafft dann nur dünneres Öl oder Luftspalt verkleinern mit zB. Magura Sattel alias "Shigura".

Viel Spass beim Testen :daumen:
 
Das ist sicherlich inzwischen einer der besten Threads in diesem Forum......., meinen herzlichen Dank, an alle, die hier mit technischem Verstand eine Lösung suchen und dafür keinen Aufwand scheuen. Von solchen Usern lebt dieses Forum.....

In diesem Sinne wünsche ich frohe Weihnachten und nochmals Danke......,

Liebe Grüße Tobynick
 
Schöne Weihnachten wünsche ich allen Beteiligten und Mitlesern. ...heute habe ich auch auf Putoline umgestellt bei der hinteren Bremse. Nun ist es zwar relativ warm mit etwa 10 Grad in der Garage, doch der erste Eindruck ist vielversprechend: Bereits beim Befüllen der Spritze war der erste Eindruck von der Viskosität: "Ist das Wasser?" Und dann die ersten Handtests: Ich kann kein Druckpunktverschieben erzeugen, egal wie sehr ich mich auch anstrenge (!). Nun fehlen natürlich noch Praxistests und Kälte! Ich werde berichten!
 
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