Lumix
Mitglied oder ohne
Hallo,
in der Zeit, als Lutz noch bei Bergwerk aktiv war, gab es mal ein Thema (siehe Link) welches wohl wieder eingeschlafen ist!!!! Denn wenn ich die Gewichte der Canyon und BW Bikes vergleiche, sollte diese Thema Lutz noch unter den Nägeln brennen.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=7148
Eingangsthema
Spinnt Bergwerk?
Quelle(ungeprüft von mir hier wiedergegeben): www.bike-magazin.de:
Mit einer besonderen Sicherheitsgarantie auf alle Teile am Mountainbike setzt die deutsche Bikeschmiede Bergwerk einen neuen Maßstab in punkto Kundendienst. Firmenchef Lutz Scheffer will damit das Vertrauen in den bei Highend-Bikes inzwischen überall selbstverständlich gewordenen Leichtbau stärken. "Auch leichte Mountainbikes müssen absolut sicher sein. Dies ist jedoch nur mithilfe von regelmäßigen Inspektionen und dem rechtzeitigen Austausch von sicherheitsrelevanten Teilen möglich", so Scheffer. Die Bergwerk-Räder werden deshalb mit einem Scheckheft ausgerüstet, dessen Kundendienst-Intervalle unbedingt eingehalten werden müssen. Alle 2000 Kilometer muss ein Mountainbike in die Fachwerkstatt. 200 bis 400 Mark kostet dann so ein Besuch, bei dem etwa 150 Punkte durchgecheckt werden. Der Sicherheitsanspruch geht jedoch noch weiter: Alle zwei Jahre muss beispielsweise eine Leichtbaugabel ausgetauscht werden oder die Betriebserlaubnis erlischt beim Anbau von nicht freigegebenen Teilen. Mehr Info unter www.bergwerk-bikes.de
Achtung: Da hier diese Aktion mit den angegebenen Eckdaten (200.- bis 400.-, 2 Jahre für die Gabel, etc...) bei den meisten auf Ablehnung stößt: Ich habe nicht nachgefragt, ob das wirklich stimmt. Ich habe nur die Bike-Meldung zitiert. Wenn es stimmt: Gute Nacht Bergwerk.
__________________
Viele Gruesse, olli
darauf Lutz etwas tiefer.......
Antwort vom Cheffe;-)))
Hi ,
offensichtlich ist hier ein lange totgeschwiegener Punkt mal angesprochen worden.
Wir versuchen als Kleinstserienhersteller einen fairen Preis zu kalkulieren. Das made in Germany etwas teurer ist als eine Fernostproduktion muss ich nicht extra betonen.
Aber mit Geldgier hat das sicher nicts zu tun. Auch das Tema Kundendienst: daran haben wir finanziell überhauptnichts!
Zu einer Fairen Kalkulation gehört auch eine faire Betreuung des Bikes.Wir haben den Vertrieb über den Fachhandel nicht umsonst gewält. Nur so ist der technische Support schnell und direkt zu bewekstelligen. Und Werkstatt kostet eben! Ein gut gepflegtes Bike benötigt kein 400.- DM Kundendienst. Wenn der Händler in 15 min durch ist sind höchstens 30 Mark fällig! Bei völlig runtergerittenen Bikes dauert der Kundendienst natürlich länger!
Aber zurück zum eigentlichen Tema:
Ich bin mittlerweile lange genug in der Branche um so einige Brüche von Bauteilen gesehen zu haben. Fahrräder sind generell nur Zeitfest konstruiert und bedürfen ,je weiter man an die vertretbaren Grenzen geht, einem genauen Check. Bewusst möchte ich die Zulieferer der Anbauteile in die Pflicht nehmen einen Nachweis über die Betriebssicherheit ihrer Bauteile zu geben.
Immerhin hängen Menschenleben davon ab. Da ich selber Flugsport betreibe (Drachenfliegen) weiß ich wie ernsthaft und konstruktiv man mit dem Tema Sicherheit dort umgeht.
Abgesehen von sehr strengen Flugtests und Prüfwagentests, muss bei Hängegleitern alle zwei jahre (Starrflügler) und alle 5 Jahre bei (flexiblen Flächen)ein Generalcheck gemacht werden, bei dem alle wichtigen Bauteile gewechselt werden, die einer Ermüdung unterliegen, lange bevor sie brechen könnten.
Zudem müssen die Hersteller ein Muster hinterlegen und alle Geräte genau identisch nach diesem Muster produzieren. Der Hersteller hat dabei die Nachweispflicht. Das Bundesluftfahrtamt bzw. der deligierte DHV(deutsche Hängegleiterverband) kann jederzeit das Gütesiegel dem Baumuster wenn neue Erkentnisse bzgl. der Sicherheit vorliegen entziehen.
Rettungsgeräte(Fallschirme) etc, müssen alle 6 Monate gepackt und überprüft werden. Nach Ablauf von 10 Jahren "verfällt" der Fallschirm, auch wenn er immer (Nachweislich!) regelmäßig gepackt wurde.
...Völlig überdimensionierte Autos müssen regelmäßig zum TÜV, jede Bauliche Veränderungen führen zum erlöschen der Betriebserlaubniss...
Sport-Fahrräder liegen meines Erachtens näher an Flugsportgeräten wie an 2 Tonnen schwere Blechkarossen, und bis jetzt gibt es keinerlei einheitliche Sicherheitsrichtlinien. Dies ist ein tickende Zeitbombe. Wer sagt denn was mit eine SID- Gabel nach 5 Jahren Scheibenbremseinsatz passiert? Ein Toter oder Schwerverletzter ist einer zuviel!
Nachdem ich gesehen habe wie viele Leute ihr Bike jämmerlich verotten lassen ist die Einführung eines präventiven Kundendienstes ein muss, bevor größere Schäden an Leib und Material entstehen.
Nach den neuen Produkthaftungsgesetzen(ab 2002) hat der Hersteller eine Produktfürsorgepflicht. Schlage mir vor wie man sie fairer wie mit einem Kundendienst erfüllen kann?
Die dabei entstehende Arbeit muss auch bezahlt werden(vom Himmel fliegt das Geld nicht). Eine kompetente Fachwerkstatt muss rentabel arbeiten. Bei einem Neuwagen ist es auch selbstverständlich regelmäßig zum Kundendienst zu erscheinen.
Andererseits, wenn das Bike vom Kunden gepflegt wurde, ist der 150 Punkte check recht zügig abgearbeitet, falls das Bike (wie leider sehr oft gesehen) völlig am Ende in den Laden geschoben wird, ist der Kundendienst selbstredent aufwendiger.
Einen Lohn für den regelmäßigen Kundendiest gibt es für den Kunden auch: Nach Ablauf der regulären Garantie , bekommt der Kunde eine 2-jährige Garantieverlängerung, die auch für einen Gebraucht-Rad-Käufer gilt!Der Gebrauchtradkunde kann sicher gehen ein gepflegtes, in technisch enwandfreien Zustand stehendes Bike mit Werks-Garantie zu kaufen.
Zum Tema " zugeben welchen Schrott" wir anbauen: wir bauen den gleichen "Schrott" wie alle anderen drann, mit der Ausnahme, das wir so weit möglich ,selber die Anbauteile testen bevor wir sie spezifiziern. Ich verzichte gerne auf den neusten Schrei, zugunsten eines ausgereiften Produktes. Vom völlig überzogenen Leichtbaufetischismus haben wir uns sowiso seit längerem verabschiedet: 10 Kugellager bei einem Viergelenker sind nicht wegzudiskutieren, und unbedingt die 900Gramm-Marke bei dem Hauptrahmen knacken zu wollen, halte ich nicht mehr für sehr kreativ. Eine Federgabel ist völlig okay wenn sie bei 80mm 1450 Gramm wiegt(Manitou-Mars).Der Endkunde muss mit funktionierenden, reparierbarem und zuverlässigem Material versorgt werden. Manitou ist ein gutes Beispiel: mit einfachstem Wekzeug ist sie zerlegbar. Feder, Dämpfer, Öl, Führungen etc. können mit geringem Kosten und Zeitaufwand gepflegt getuned und repariert werden.Abschmiernippel gewährleisten eine optimale Pflege bei schlammigen Bedingungen, denn keine Gabel ist 100%ig Dicht.Schmutzpartikel reiben gnadenlos die Beschichtung der Standrohre nieder..... wie auch immer: zum Schluss wiegt die Gabel eben 1450 Gramm. Das man "trotzdem" damit Rennen gewinnen kann beweist unsere Team-Rennfahrerin Katrin Schwing und auch Sabine Spitz(welche für Merida auch Manitou fährt).
mfg,
Lutz Scheffer
in der Zeit, als Lutz noch bei Bergwerk aktiv war, gab es mal ein Thema (siehe Link) welches wohl wieder eingeschlafen ist!!!! Denn wenn ich die Gewichte der Canyon und BW Bikes vergleiche, sollte diese Thema Lutz noch unter den Nägeln brennen.
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=7148
Eingangsthema
Spinnt Bergwerk?
Quelle(ungeprüft von mir hier wiedergegeben): www.bike-magazin.de:
Mit einer besonderen Sicherheitsgarantie auf alle Teile am Mountainbike setzt die deutsche Bikeschmiede Bergwerk einen neuen Maßstab in punkto Kundendienst. Firmenchef Lutz Scheffer will damit das Vertrauen in den bei Highend-Bikes inzwischen überall selbstverständlich gewordenen Leichtbau stärken. "Auch leichte Mountainbikes müssen absolut sicher sein. Dies ist jedoch nur mithilfe von regelmäßigen Inspektionen und dem rechtzeitigen Austausch von sicherheitsrelevanten Teilen möglich", so Scheffer. Die Bergwerk-Räder werden deshalb mit einem Scheckheft ausgerüstet, dessen Kundendienst-Intervalle unbedingt eingehalten werden müssen. Alle 2000 Kilometer muss ein Mountainbike in die Fachwerkstatt. 200 bis 400 Mark kostet dann so ein Besuch, bei dem etwa 150 Punkte durchgecheckt werden. Der Sicherheitsanspruch geht jedoch noch weiter: Alle zwei Jahre muss beispielsweise eine Leichtbaugabel ausgetauscht werden oder die Betriebserlaubnis erlischt beim Anbau von nicht freigegebenen Teilen. Mehr Info unter www.bergwerk-bikes.de
Achtung: Da hier diese Aktion mit den angegebenen Eckdaten (200.- bis 400.-, 2 Jahre für die Gabel, etc...) bei den meisten auf Ablehnung stößt: Ich habe nicht nachgefragt, ob das wirklich stimmt. Ich habe nur die Bike-Meldung zitiert. Wenn es stimmt: Gute Nacht Bergwerk.
__________________
Viele Gruesse, olli
darauf Lutz etwas tiefer.......
Antwort vom Cheffe;-)))
Hi ,
offensichtlich ist hier ein lange totgeschwiegener Punkt mal angesprochen worden.
Wir versuchen als Kleinstserienhersteller einen fairen Preis zu kalkulieren. Das made in Germany etwas teurer ist als eine Fernostproduktion muss ich nicht extra betonen.
Aber mit Geldgier hat das sicher nicts zu tun. Auch das Tema Kundendienst: daran haben wir finanziell überhauptnichts!
Zu einer Fairen Kalkulation gehört auch eine faire Betreuung des Bikes.Wir haben den Vertrieb über den Fachhandel nicht umsonst gewält. Nur so ist der technische Support schnell und direkt zu bewekstelligen. Und Werkstatt kostet eben! Ein gut gepflegtes Bike benötigt kein 400.- DM Kundendienst. Wenn der Händler in 15 min durch ist sind höchstens 30 Mark fällig! Bei völlig runtergerittenen Bikes dauert der Kundendienst natürlich länger!
Aber zurück zum eigentlichen Tema:
Ich bin mittlerweile lange genug in der Branche um so einige Brüche von Bauteilen gesehen zu haben. Fahrräder sind generell nur Zeitfest konstruiert und bedürfen ,je weiter man an die vertretbaren Grenzen geht, einem genauen Check. Bewusst möchte ich die Zulieferer der Anbauteile in die Pflicht nehmen einen Nachweis über die Betriebssicherheit ihrer Bauteile zu geben.
Immerhin hängen Menschenleben davon ab. Da ich selber Flugsport betreibe (Drachenfliegen) weiß ich wie ernsthaft und konstruktiv man mit dem Tema Sicherheit dort umgeht.
Abgesehen von sehr strengen Flugtests und Prüfwagentests, muss bei Hängegleitern alle zwei jahre (Starrflügler) und alle 5 Jahre bei (flexiblen Flächen)ein Generalcheck gemacht werden, bei dem alle wichtigen Bauteile gewechselt werden, die einer Ermüdung unterliegen, lange bevor sie brechen könnten.
Zudem müssen die Hersteller ein Muster hinterlegen und alle Geräte genau identisch nach diesem Muster produzieren. Der Hersteller hat dabei die Nachweispflicht. Das Bundesluftfahrtamt bzw. der deligierte DHV(deutsche Hängegleiterverband) kann jederzeit das Gütesiegel dem Baumuster wenn neue Erkentnisse bzgl. der Sicherheit vorliegen entziehen.
Rettungsgeräte(Fallschirme) etc, müssen alle 6 Monate gepackt und überprüft werden. Nach Ablauf von 10 Jahren "verfällt" der Fallschirm, auch wenn er immer (Nachweislich!) regelmäßig gepackt wurde.
...Völlig überdimensionierte Autos müssen regelmäßig zum TÜV, jede Bauliche Veränderungen führen zum erlöschen der Betriebserlaubniss...
Sport-Fahrräder liegen meines Erachtens näher an Flugsportgeräten wie an 2 Tonnen schwere Blechkarossen, und bis jetzt gibt es keinerlei einheitliche Sicherheitsrichtlinien. Dies ist ein tickende Zeitbombe. Wer sagt denn was mit eine SID- Gabel nach 5 Jahren Scheibenbremseinsatz passiert? Ein Toter oder Schwerverletzter ist einer zuviel!
Nachdem ich gesehen habe wie viele Leute ihr Bike jämmerlich verotten lassen ist die Einführung eines präventiven Kundendienstes ein muss, bevor größere Schäden an Leib und Material entstehen.
Nach den neuen Produkthaftungsgesetzen(ab 2002) hat der Hersteller eine Produktfürsorgepflicht. Schlage mir vor wie man sie fairer wie mit einem Kundendienst erfüllen kann?
Die dabei entstehende Arbeit muss auch bezahlt werden(vom Himmel fliegt das Geld nicht). Eine kompetente Fachwerkstatt muss rentabel arbeiten. Bei einem Neuwagen ist es auch selbstverständlich regelmäßig zum Kundendienst zu erscheinen.
Andererseits, wenn das Bike vom Kunden gepflegt wurde, ist der 150 Punkte check recht zügig abgearbeitet, falls das Bike (wie leider sehr oft gesehen) völlig am Ende in den Laden geschoben wird, ist der Kundendienst selbstredent aufwendiger.
Einen Lohn für den regelmäßigen Kundendiest gibt es für den Kunden auch: Nach Ablauf der regulären Garantie , bekommt der Kunde eine 2-jährige Garantieverlängerung, die auch für einen Gebraucht-Rad-Käufer gilt!Der Gebrauchtradkunde kann sicher gehen ein gepflegtes, in technisch enwandfreien Zustand stehendes Bike mit Werks-Garantie zu kaufen.
Zum Tema " zugeben welchen Schrott" wir anbauen: wir bauen den gleichen "Schrott" wie alle anderen drann, mit der Ausnahme, das wir so weit möglich ,selber die Anbauteile testen bevor wir sie spezifiziern. Ich verzichte gerne auf den neusten Schrei, zugunsten eines ausgereiften Produktes. Vom völlig überzogenen Leichtbaufetischismus haben wir uns sowiso seit längerem verabschiedet: 10 Kugellager bei einem Viergelenker sind nicht wegzudiskutieren, und unbedingt die 900Gramm-Marke bei dem Hauptrahmen knacken zu wollen, halte ich nicht mehr für sehr kreativ. Eine Federgabel ist völlig okay wenn sie bei 80mm 1450 Gramm wiegt(Manitou-Mars).Der Endkunde muss mit funktionierenden, reparierbarem und zuverlässigem Material versorgt werden. Manitou ist ein gutes Beispiel: mit einfachstem Wekzeug ist sie zerlegbar. Feder, Dämpfer, Öl, Führungen etc. können mit geringem Kosten und Zeitaufwand gepflegt getuned und repariert werden.Abschmiernippel gewährleisten eine optimale Pflege bei schlammigen Bedingungen, denn keine Gabel ist 100%ig Dicht.Schmutzpartikel reiben gnadenlos die Beschichtung der Standrohre nieder..... wie auch immer: zum Schluss wiegt die Gabel eben 1450 Gramm. Das man "trotzdem" damit Rennen gewinnen kann beweist unsere Team-Rennfahrerin Katrin Schwing und auch Sabine Spitz(welche für Merida auch Manitou fährt).
mfg,
Lutz Scheffer