Hi,
Ich habe mir vor dem Sommer ein MTB zusammengebaut, dass auf lange trekkingtouren ausgelegt ist. Da (beinahe) alles Material neu war und ich finde, dass es unheimlich wenig Leute gibt, die solche Montagen schon im Netz dokumentiert haben, möchte ich das nun für die nächsten tun.
Einsatzart:
Das Rad wurde einer 2000km Tour unterzogen. Ca. 80% davon waren Teerstraßen. Der Rest waren gemischt zwischen Schotterwegen, Wanderwegen (zum Teil auch Hochgebirgswanderwege, dementsprechend mit Felsstufen) und Feldern. Dabei bin ich allerdings auf den Wanderwegen vorsichtig gefahren/oft waren sie so schmal/stufenreich, dass wir abgestiegen sind)Wir sind im September und Oktober gefahren, hatten jedoch gutes Wetter. Dadurch ist das Material welchselnd Temperaturen zwischen ca. 0 Grad und 34 Grad ausgesetzt wurden. Die Räder waren ca. 12-15 Stunden Regen ausgesetzt. Sie standen nachts immer draußen da wir gezeltet haben, dementsprechend meistens (sehr) hohe Feuchtigkeit. Ich bin nicht gerade der schwerste (60-65kg) und wir hatten ca 20kg Gepäck.
Ausrüstung:
- Rahmen: Canyon Yellowstone
- Umwerfer, Schalwerk, -hebel: Shimano XT 10x
- Hinterrad: Mavic XM 719 disc, Speichen Niro 2.0, Nabe Shimano XT disc FH-M756
- Vorderrad: Mavic XM 719 disc, Speichen Sapim Force 2.2/1.8/2.0, Nabendynamo DH-3D72
- Bremsen: Tektro Auriga Comp 203 vorne, 180 hinten
- Licht: Busch&Müller Lumotec IQ Fly RT
- Gepäckträger: Tubus Locc mit Schellenadapter und Schnellspannadapter
- Taschen: Vaude Aquabox Lenkertasche, als einzig nicht neues Material 2 alte Ortliebtaschen (ca 8 Jahre alt)
- Zzing Smartphone Edition
Kommentare:
- Rahmen: Hier ärger ich mich über mich, habe ich geschlafen... Der Rahmen hat keine Ösen, weder hinten für Gepäckträger, noch vorne für Licht/Schutzblech. Ansonsten aber nichts zu bemängeln.
- Nabendynamo DH-3D72: Hier habe ich beim Kauf lang gezert, ab dieser die teilweise starken Erschütterungen aushält. Antwort: kein Problem, zumindest über 2000km.
- Tektro Auriga Comp: Es sind schon die zweiten die ich von diesen Bremsen habe (letztes Rad wurde gestohlen) und bin nach wie vor unheimlich zufrieden. Extrem billig (135euro für vorne+hinten+öl+entlüftungsset+kürzungsset), unentfindlich (wesentlich weniger schnell luft drin wenn man kurz auf dem kopf auf den hebel kommt als bei den Maguras die ich in der Hand hatte), Bremsleistung gut, Standardbelege von shimano die man also überall bekommt. Einziger Haken für manche: Die Bremsen sind sehr hart, das muss man mögen. Und: Während der tour wurden die Scheiben von Rost angegriffen, der aber großteils gut weg ging und was wohl bei der ständigen Feuchtigkeit normal ist, oder?
- Vaude Aquabox Lenkertasche: Bei dem wenigen Regen kann ich nicht sagen, dass sie wirklich aus der Sicht auf die Probe gestellt wurde: den halben tag hat sie ohne eine Spur wasser innen durchgehalten. Einteilung sehr praktisch. Der Deckel ist durch eine Art Hartplastik mit dem Unterteil verbunden. Dieses Plastik sieht nach einem Monat doch sehr verbogen aus, wenn auch nirgends weiße Verfärbungen zu sehen sind die auf Schwachstellen hinweisen würden. Die Kartentasche obendrauf hat ihrerseits nicht lang durchgehalten. Nach zwei Wochen war das Schließsystem angerissen, am Ende ganz ab, womit die Karten nur noch durch die nach unten schauende öffnung vor regen geschützt sind.
- Tubus Locc mit Schellenadapter und Schnellspannadapter: Um fair zu sein muss ich sagen: auf der Radtour hatten wir keine Wage dabei, vielleicht bin ich ja über das von Tubus bei diesen Adaptern angegebe Höchstgewicht von 25kg gekommen. Ich bin aber etwas enttäuscht. Ich hatte mir erhofft, dass Tubus hier wie sonst auch alle Gepäckträgerhersteller ihr Höchstgewicht großzügig angeben. Es ist nichts gekracht, doch der Schnellspannadapter ist NICHT ZU EMPFEHLEN. Noch etwas holprigen Wegen hat sich wiederholt das hinterrad unter dem Gewicht etwas frei geruckelt und verkantet. So sehr, dass mir die Scheibenbremse beim ersten Mal den Lack vom Rahmen gekratzt hat. Es fängt jedoch immer erst mit einem Schleifen der Scheibenbremse an, so dass ich als ich verstanden hatte was los ist die Achse nur jedes Mal öffnen, das Rad zurechtruckeln und die achse wieder schließen musste. Einschüchternd, vermutlich gefährlich. Auch die rein- und raus-montage des Rades bei einem Platten wird durch den Adapter etwas fummelig. Gepäckträger selbst gut.
- Ziing: Zum betreiben von einem USB-Universalladegerät und direktem Laden von 2 Telefonen, 2 Photos, einem MP3-Player und einer Lampe etwas overkill. Ständig voll, es hat uns nur an verbrauchern gefehlt. Aber super praktisch.
- Alles restliche neue Material hat die Tour gut überstanden ohne dass es etwas besonderes dazu zu sagen gibt.
- Das Ortliebtaschen unzerstörbar sind ist definitiv ein Mythos! 3 von 4 Gepäckträgerstangendurchmesseradapter verloren, dadurch oder durch ausleiherung der Federn der Verschlüsse einige Male bei der Abfahrt abgefallen ( ich werde diese zerbrochene Rotweinflasche in der Tasche Ortlieb nicht so schnell verzeihen ), ober Befestigungsstange hat eine Schraube verloren, selbige Stange hat ein Loch in die Tasche gescheuert... Aber gut, nach 8 Jahren...
Ich habe mir vor dem Sommer ein MTB zusammengebaut, dass auf lange trekkingtouren ausgelegt ist. Da (beinahe) alles Material neu war und ich finde, dass es unheimlich wenig Leute gibt, die solche Montagen schon im Netz dokumentiert haben, möchte ich das nun für die nächsten tun.
Einsatzart:
Das Rad wurde einer 2000km Tour unterzogen. Ca. 80% davon waren Teerstraßen. Der Rest waren gemischt zwischen Schotterwegen, Wanderwegen (zum Teil auch Hochgebirgswanderwege, dementsprechend mit Felsstufen) und Feldern. Dabei bin ich allerdings auf den Wanderwegen vorsichtig gefahren/oft waren sie so schmal/stufenreich, dass wir abgestiegen sind)Wir sind im September und Oktober gefahren, hatten jedoch gutes Wetter. Dadurch ist das Material welchselnd Temperaturen zwischen ca. 0 Grad und 34 Grad ausgesetzt wurden. Die Räder waren ca. 12-15 Stunden Regen ausgesetzt. Sie standen nachts immer draußen da wir gezeltet haben, dementsprechend meistens (sehr) hohe Feuchtigkeit. Ich bin nicht gerade der schwerste (60-65kg) und wir hatten ca 20kg Gepäck.
Ausrüstung:
- Rahmen: Canyon Yellowstone
- Umwerfer, Schalwerk, -hebel: Shimano XT 10x
- Hinterrad: Mavic XM 719 disc, Speichen Niro 2.0, Nabe Shimano XT disc FH-M756
- Vorderrad: Mavic XM 719 disc, Speichen Sapim Force 2.2/1.8/2.0, Nabendynamo DH-3D72
- Bremsen: Tektro Auriga Comp 203 vorne, 180 hinten
- Licht: Busch&Müller Lumotec IQ Fly RT
- Gepäckträger: Tubus Locc mit Schellenadapter und Schnellspannadapter
- Taschen: Vaude Aquabox Lenkertasche, als einzig nicht neues Material 2 alte Ortliebtaschen (ca 8 Jahre alt)
- Zzing Smartphone Edition
Kommentare:
- Rahmen: Hier ärger ich mich über mich, habe ich geschlafen... Der Rahmen hat keine Ösen, weder hinten für Gepäckträger, noch vorne für Licht/Schutzblech. Ansonsten aber nichts zu bemängeln.
- Nabendynamo DH-3D72: Hier habe ich beim Kauf lang gezert, ab dieser die teilweise starken Erschütterungen aushält. Antwort: kein Problem, zumindest über 2000km.
- Tektro Auriga Comp: Es sind schon die zweiten die ich von diesen Bremsen habe (letztes Rad wurde gestohlen) und bin nach wie vor unheimlich zufrieden. Extrem billig (135euro für vorne+hinten+öl+entlüftungsset+kürzungsset), unentfindlich (wesentlich weniger schnell luft drin wenn man kurz auf dem kopf auf den hebel kommt als bei den Maguras die ich in der Hand hatte), Bremsleistung gut, Standardbelege von shimano die man also überall bekommt. Einziger Haken für manche: Die Bremsen sind sehr hart, das muss man mögen. Und: Während der tour wurden die Scheiben von Rost angegriffen, der aber großteils gut weg ging und was wohl bei der ständigen Feuchtigkeit normal ist, oder?
- Vaude Aquabox Lenkertasche: Bei dem wenigen Regen kann ich nicht sagen, dass sie wirklich aus der Sicht auf die Probe gestellt wurde: den halben tag hat sie ohne eine Spur wasser innen durchgehalten. Einteilung sehr praktisch. Der Deckel ist durch eine Art Hartplastik mit dem Unterteil verbunden. Dieses Plastik sieht nach einem Monat doch sehr verbogen aus, wenn auch nirgends weiße Verfärbungen zu sehen sind die auf Schwachstellen hinweisen würden. Die Kartentasche obendrauf hat ihrerseits nicht lang durchgehalten. Nach zwei Wochen war das Schließsystem angerissen, am Ende ganz ab, womit die Karten nur noch durch die nach unten schauende öffnung vor regen geschützt sind.
- Tubus Locc mit Schellenadapter und Schnellspannadapter: Um fair zu sein muss ich sagen: auf der Radtour hatten wir keine Wage dabei, vielleicht bin ich ja über das von Tubus bei diesen Adaptern angegebe Höchstgewicht von 25kg gekommen. Ich bin aber etwas enttäuscht. Ich hatte mir erhofft, dass Tubus hier wie sonst auch alle Gepäckträgerhersteller ihr Höchstgewicht großzügig angeben. Es ist nichts gekracht, doch der Schnellspannadapter ist NICHT ZU EMPFEHLEN. Noch etwas holprigen Wegen hat sich wiederholt das hinterrad unter dem Gewicht etwas frei geruckelt und verkantet. So sehr, dass mir die Scheibenbremse beim ersten Mal den Lack vom Rahmen gekratzt hat. Es fängt jedoch immer erst mit einem Schleifen der Scheibenbremse an, so dass ich als ich verstanden hatte was los ist die Achse nur jedes Mal öffnen, das Rad zurechtruckeln und die achse wieder schließen musste. Einschüchternd, vermutlich gefährlich. Auch die rein- und raus-montage des Rades bei einem Platten wird durch den Adapter etwas fummelig. Gepäckträger selbst gut.
- Ziing: Zum betreiben von einem USB-Universalladegerät und direktem Laden von 2 Telefonen, 2 Photos, einem MP3-Player und einer Lampe etwas overkill. Ständig voll, es hat uns nur an verbrauchern gefehlt. Aber super praktisch.
- Alles restliche neue Material hat die Tour gut überstanden ohne dass es etwas besonderes dazu zu sagen gibt.
- Das Ortliebtaschen unzerstörbar sind ist definitiv ein Mythos! 3 von 4 Gepäckträgerstangendurchmesseradapter verloren, dadurch oder durch ausleiherung der Federn der Verschlüsse einige Male bei der Abfahrt abgefallen ( ich werde diese zerbrochene Rotweinflasche in der Tasche Ortlieb nicht so schnell verzeihen ), ober Befestigungsstange hat eine Schraube verloren, selbige Stange hat ein Loch in die Tasche gescheuert... Aber gut, nach 8 Jahren...