Wie zu Beginn unzähliger ESK Touren stehe ich wieder mal am Ostbahnhof und warte auf die einfahrende Eisenbahn, die mich nach in Grüne bringen soll. Nur bin ich diesmal in Zivil und habe mein "kleines Schwarzes" dabei. Fein zerlegt steht es neben mir, gebondet nach bestem japanischem Vorbild und verhüllt in ausgediente Schlafseide. Auch der Zug ist ein anderer: es gilt für mich und mein Baby im ICE1 ein Platz zu finden, der bekanntlich für Leute konstruiert wurde, die sich die Finger nicht ölig machen. Da der Zug mit Ziel in der Hessischen Rhön hier startet, ist der Zug zu Glück noch leer und mein verhülltes Stahlgeröhr paßt 1a zwischen die Sitzreihen im Großraumwagen, puuh. Entspannt sinke ich in den Sitz und einige Momente später bin ich schon vom satt grünen Waldhessen umgeben.
Der erste Morgen beginnt mit herrlichem Sonnenschein, allerdings ist der Tag schon völlig verplant für Vorbereitungen der Familienfeier, für die ich ja eigentlich angereist bin.
Bevor jedoch der erste Sekt gereicht wird, bleibt noch Zeit für ein kleine Feierabendrunde. Über die nahezu autofreien Straßen geht es Richtung der "Weißen Berge". Hier soll in ein paar Jahrzenten ein Freizeitpark ähnlich der Alpen entstehen, mit dem Vorteil, daß die Berge das ganze Jahr weiß bleiben. Vorbei geht es am Monte Kali in Heringen und am Salzberg Hattorf. Nach 60km und ca. 500Hm bin ich wieder zurück, schon jetzt mit der Bestätigung, daß sich die öligen Finger gelohnt haben.
Ich schau aus dem Fenster, es ist neblig mit Nieselregen. Der Nebel verschwindet, während die mein Kopf beginnt, die am vorabend getöteten Gehirnzellen auszuspülen. Hmm, daß wird wohl heute nichts mit Radfahren, dachte ich mir. Ein bißchen rumgelungert, TV gezappt, doch als dann der Giro dran war, hat's gereicht: Klamotten an und los auf die mittlerweile wieder trockene Straße. Nur ne kleine Alibirunde, weil man das Rad dabei hat. So fuhr ich erstmal Richtung Rhön. Es ging gar nicht vorran, meine Beine wollten einfach nicht. Aber ich kurbelte weiter, den einen oder anderen Buckel hoch, sodaß ich immer näher an die Wasserkuppe kam. Die von sonst vom weitem sichtbaren Radarkuppeln (von denen mittlerweile eine am Flughafen Tempelhof steht) am Gipfel lagen in dunkelgrauen Wolken. Nach der nächsten Steigung (ca. 15%) war die Kuppe so nah und übte eine magische Anziehung auf mich aus. Nein sagte ich, nicht da hoch. Aber dem nächsten Hinweisschild bin ich doch gefolgt. Der Weg nach oben ist nicht steil, so daß ich gut vorran komme, die Motivation da oben anzukommen peischt mich förmlich nach oben. Der Atem kondensiert immer mehr, je höher man kommt. Trotz dunkler Wolken ist die Aussicht grandios. Oben wird es flacher und ich erreiche den höchsten Berg Hessens (950m). Hier oben ist es zugig und kalt. Ohne Anzuhalten geht es weiter. Die Straße führt direkt über den Segelflugplatz und fällt dann gemächlich in das Ulstertal. Von hier ab geht es nur noch 40km bergab und eben nach Hause. Am Ende bin ich doch 95km und ca. 1350Hm unterwegs gewesen.
Grüße, PDa
Hier der "Monte Kali"
Der erste Morgen beginnt mit herrlichem Sonnenschein, allerdings ist der Tag schon völlig verplant für Vorbereitungen der Familienfeier, für die ich ja eigentlich angereist bin.
Bevor jedoch der erste Sekt gereicht wird, bleibt noch Zeit für ein kleine Feierabendrunde. Über die nahezu autofreien Straßen geht es Richtung der "Weißen Berge". Hier soll in ein paar Jahrzenten ein Freizeitpark ähnlich der Alpen entstehen, mit dem Vorteil, daß die Berge das ganze Jahr weiß bleiben. Vorbei geht es am Monte Kali in Heringen und am Salzberg Hattorf. Nach 60km und ca. 500Hm bin ich wieder zurück, schon jetzt mit der Bestätigung, daß sich die öligen Finger gelohnt haben.
Ich schau aus dem Fenster, es ist neblig mit Nieselregen. Der Nebel verschwindet, während die mein Kopf beginnt, die am vorabend getöteten Gehirnzellen auszuspülen. Hmm, daß wird wohl heute nichts mit Radfahren, dachte ich mir. Ein bißchen rumgelungert, TV gezappt, doch als dann der Giro dran war, hat's gereicht: Klamotten an und los auf die mittlerweile wieder trockene Straße. Nur ne kleine Alibirunde, weil man das Rad dabei hat. So fuhr ich erstmal Richtung Rhön. Es ging gar nicht vorran, meine Beine wollten einfach nicht. Aber ich kurbelte weiter, den einen oder anderen Buckel hoch, sodaß ich immer näher an die Wasserkuppe kam. Die von sonst vom weitem sichtbaren Radarkuppeln (von denen mittlerweile eine am Flughafen Tempelhof steht) am Gipfel lagen in dunkelgrauen Wolken. Nach der nächsten Steigung (ca. 15%) war die Kuppe so nah und übte eine magische Anziehung auf mich aus. Nein sagte ich, nicht da hoch. Aber dem nächsten Hinweisschild bin ich doch gefolgt. Der Weg nach oben ist nicht steil, so daß ich gut vorran komme, die Motivation da oben anzukommen peischt mich förmlich nach oben. Der Atem kondensiert immer mehr, je höher man kommt. Trotz dunkler Wolken ist die Aussicht grandios. Oben wird es flacher und ich erreiche den höchsten Berg Hessens (950m). Hier oben ist es zugig und kalt. Ohne Anzuhalten geht es weiter. Die Straße führt direkt über den Segelflugplatz und fällt dann gemächlich in das Ulstertal. Von hier ab geht es nur noch 40km bergab und eben nach Hause. Am Ende bin ich doch 95km und ca. 1350Hm unterwegs gewesen.
Grüße, PDa
Hier der "Monte Kali"