ESK Trikot auf dem Höchsten Berg Hessens!

PDa

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26. November 2001
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3
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Berlin, Kreuzberg
Wie zu Beginn unzähliger ESK Touren stehe ich wieder mal am Ostbahnhof und warte auf die einfahrende Eisenbahn, die mich nach in Grüne bringen soll. Nur bin ich diesmal in Zivil und habe mein "kleines Schwarzes" dabei. Fein zerlegt steht es neben mir, gebondet nach bestem japanischem Vorbild und verhüllt in ausgediente Schlafseide. Auch der Zug ist ein anderer: es gilt für mich und mein Baby im ICE1 ein Platz zu finden, der bekanntlich für Leute konstruiert wurde, die sich die Finger nicht ölig machen. Da der Zug mit Ziel in der Hessischen Rhön hier startet, ist der Zug zu Glück noch leer und mein verhülltes Stahlgeröhr paßt 1a zwischen die Sitzreihen im Großraumwagen, puuh. Entspannt sinke ich in den Sitz und einige Momente später bin ich schon vom satt grünen Waldhessen umgeben.

Der erste Morgen beginnt mit herrlichem Sonnenschein, allerdings ist der Tag schon völlig verplant für Vorbereitungen der Familienfeier, für die ich ja eigentlich angereist bin.
Bevor jedoch der erste Sekt gereicht wird, bleibt noch Zeit für ein kleine Feierabendrunde. Über die nahezu autofreien Straßen geht es Richtung der "Weißen Berge". Hier soll in ein paar Jahrzenten ein Freizeitpark ähnlich der Alpen entstehen, mit dem Vorteil, daß die Berge das ganze Jahr weiß bleiben. Vorbei geht es am Monte Kali in Heringen und am Salzberg Hattorf. Nach 60km und ca. 500Hm bin ich wieder zurück, schon jetzt mit der Bestätigung, daß sich die öligen Finger gelohnt haben.

Ich schau aus dem Fenster, es ist neblig mit Nieselregen. Der Nebel verschwindet, während die mein Kopf beginnt, die am vorabend getöteten Gehirnzellen auszuspülen. Hmm, daß wird wohl heute nichts mit Radfahren, dachte ich mir. Ein bißchen rumgelungert, TV gezappt, doch als dann der Giro dran war, hat's gereicht: Klamotten an und los auf die mittlerweile wieder trockene Straße. Nur ne kleine Alibirunde, weil man das Rad dabei hat. So fuhr ich erstmal Richtung Rhön. Es ging gar nicht vorran, meine Beine wollten einfach nicht. Aber ich kurbelte weiter, den einen oder anderen Buckel hoch, sodaß ich immer näher an die Wasserkuppe kam. Die von sonst vom weitem sichtbaren Radarkuppeln (von denen mittlerweile eine am Flughafen Tempelhof steht) am Gipfel lagen in dunkelgrauen Wolken. Nach der nächsten Steigung (ca. 15%) war die Kuppe so nah und übte eine magische Anziehung auf mich aus. Nein sagte ich, nicht da hoch. Aber dem nächsten Hinweisschild bin ich doch gefolgt. Der Weg nach oben ist nicht steil, so daß ich gut vorran komme, die Motivation da oben anzukommen peischt mich förmlich nach oben. Der Atem kondensiert immer mehr, je höher man kommt. Trotz dunkler Wolken ist die Aussicht grandios. Oben wird es flacher und ich erreiche den höchsten Berg Hessens (950m). Hier oben ist es zugig und kalt. Ohne Anzuhalten geht es weiter. Die Straße führt direkt über den Segelflugplatz und fällt dann gemächlich in das Ulstertal. Von hier ab geht es nur noch 40km bergab und eben nach Hause. Am Ende bin ich doch 95km und ca. 1350Hm unterwegs gewesen.

Grüße, PDa

Hier der "Monte Kali"
 
Hier der "Monte Kali":
 

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ach pda! da wäre ich gern dabei gewesen...! nun denn - vielen dank für den bericht - heute kommt man mit dem lesen ja fast nicht hinterher! hoffentlich klappt es demnächst mal wieder mit nen paar gemütlichen ga-kilometern auf der krone. bis dann... menis
 
Das ist ja schön, das mal jemand über den Ort berichtet, an dem ich aufgewachsen bin.
Mein Elternhaus steht auf dem ersten Hügel aus Richtung Fulda (in 488m Höhe), fast in Sichtweite der Wasserkuppe (wenn die Steinwand nicht dazwischen läge).

Gruß
Raymund
 
auch wenn dein rapport, so wie el's, sehr fein ist, nur vom radfahren zu lesen ist auch nicht so toll :( nun kann ich husten, rikman, menis und all di nanderen workaholiks nachempfinden...


hast ja jedenfalls zwei nette runden gedreht - und bist bei der ertsen ganz nah am gebutstort meines vaters (gerstungen) vorbeigekommen. und in heringen hab ich sogar irgendne verwandtschaft. die weissen berge kenne ich aber auch nur zu gut, doch habe ich sie bei meinen touren immer nur aus der ferne gesehen.
 
Ich beneide Dich um das Erlebnis, den hessischen Hauptkamm bestiegen zu haben (Das Besteigen beschränkte sich in dieser Region bei mir auf-ach lassen wir das, jedenfalls ist es eine reizvolle Region).

Warst Du denn überhaupt noch auf der feier, oder hast Du das über das Biken völlig verdrängt?
 
Man da wäre ich ja auch gerne dabeigewesen um mit dir zusammen ein paar tiefe rillen in den asphalt zu drücken......aber was soll ich sagen....hatte ja auch ne mission impossible allerdings im süden.....irgendwie ziehts mich immer in den süden.....naja aber wie ich sehe is der westen ja auch äußerst delikat zum radfahren....kann man da auch richtig DreckELn???? Pedda wäre zu schön mit dir mal wieder ne runde Dreckrad zu fahren....ABER nicht das kastrierte sondern das schnelle geschaltete...
Feiner bericht von dir ..meine hochachtung :daumen:
 
Original geschrieben von onkel

Warst Du denn überhaupt noch auf der feier, oder hast Du das über das Biken völlig verdrängt?

Lieber Onkel,

es mag im Bericht vielleicht zwischen den Zeilen verloren gegangen sein...die bösen Onkels waren es, die mich auf der Party zu ausuferdem Alkohlgenuss getrieben haben.
Ich kann nur alle vor der ONKELFALLE warnen.

Original geschrieben von onkel
... (Das Besteigen beschränkte sich in dieser Region bei mir auf-ach lassen wir das, jedenfalls ist es eine reizvolle Region).

Als alter Hesse hast Du dann ja noch eine Aufgabe zu erfüllen...

Vielleicht ja beim

Supercup Rhön (Pfingsten)

Grüße, PDa
 
Original geschrieben von PDa


Als alter Hesse hast Du dann ja noch eine Aufgabe zu erfüllen...

Vielleicht ja beim

Supercup Rhön (Pfingsten)

Grüße, PDa

Oh, von denen habe ich in der TOUR gelesen. Reizen würde es mich ja schon. Aber 210 km sind eine Menge Holz. Erfüllst Du denn diese Aufgabe?

Mir ist auch parallel ein Start beim Sauerland-Radmarathon (213 km) angetragen worden und ein Elsaß-Urlaub lockt...

Schwierig, schwierig! :(
 
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