Westalpencross: Ebnat - XXMiglia 2013

20. September

Der Wirt musste wegen mir früh (naja) aufstehen und lässt es mich spüren. Trotzdem kann ich ihm ein Brot abkaufen. Er meint, er hätte nicht gedacht, dass so spät im Jahr noch Mountainbiker vorbeikommen. Und er meint auch, ich solle aufpassen alleine dort oben. Wo er recht hat, hat er recht.
Meine Luft ist langsam draussen. Heut steht nochmal eine längere Wanderung bevor. Doch zunächst kann ich ins Valleone del Sabbione reinfahren.

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Ausser mir scheint es hier nur Ziegen zu geben. Leider bewahrheitet sich dann meine Vermutung und ich muss relativ bald mit Schieben beginnen. Zwar gibt es immer wieder fahrbare Stücke, aber alles in allem ist es eher mühsam, wie ich mich in den Talkessel hineinarbeite. Da hinten hat's immerhin noch Kühe ;-) so bin ich nicht ganz allein. Hübsch ist, wie der Weg mit Steinen gekennzeichnet ist. Jetzt geht's richtig den Berg hoch.

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Einmal mehr ist der Weg ein altes Militärsträsschen und einmal mehr erwarten mich zuoberst Bunker. Doch zum Glück gibt's da nicht nur Bunker, sondern auch ein hübsches Seelein. Auf der anderen Seite ist die Landschaft ganz anders. Statt Felsen gibt's hier weite Hochflächen. Der Pass markiert wieder die Grenze zwischen Italien und Frankreich. Frankreich empfängt mich mit einem Mountainbikeverbotsschild, weil hier der Mercantour-Nationalpark ist.

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Auf diesen Wiesen sehe ich eine Herde Gämsen weiden. Der Weg führt auch recht nahe an sie heran, dennoch hat meine Kamera zu wenig Zoom, um sie sinnvoll zu fotografieren. Und als dann der Weg wirklich in ihre Nähe führt, fliehen sie.

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Der Nationalpark ist bald zu Ende und nach einer kurzen Abfahrt komm ich auf eine breitere Militärstrasse. Hinter einer Kurve taucht dann die Tendafestung auf. Es wird auch langsam Zeit! Ich hab schon tüchtig Hunger, will aber nicht an meine Reserven in meinem Rucksack ran, weil ich denke, dass ich die noch dringender gebrauchen kann. Am Tendapass hat es ein Restaurant, hab ich auf meiner Karte gesehen, da will ich hin.

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Der Tendapass ist für mich ein bisschen speziell. Seit ich mit dem Fahrrad längere Touren mache und Karten wälze, hat mich diese Passstrasse fasziniert. Meine erste Westalpentour habe ich mit 19 Jahren gemacht. Damals bin ich mit dem Strassenrad von der Schweiz nach Nizza gefahren, bevor ist wusste, dass es sowas wie Alpencross gibt. In Nizza stand ich dann vor der Frage, ob ich nun den Tendapass fahren soll oder doch eher den Mont Ventoux. Weil ich damals noch Respekt vor dem Italienischen hatte, wurde es der Mont Ventoux. Und nun steh ich auf dem Tenda. Zwar bin ich nicht die Serpentinen hochgefahren, aber immerhin.
Allzu sentimental werde ich aber nicht, weil ich ja, wie gesagt, Hunger habe. Also los zum Restaurant le Marmotte! Doch leider:

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Chiuso!

Das ist jetzt eher blöd. Denn diese Beiz hätte mich über die ligurische Grenzkammstrasse retten sollen. Frustriert mach ich eine Auslegeordnung mit dem, was ich noch habe. Es ist nicht viel. Da kommt ein Italiener mit dem Bike an und sieht wohl meinen leeren Blick. Er fragt mich, wohin ich will. Als ich ihm sage: Nach Ventimiglia kugeln ihm fast die Augen aus dem Kopf. Das kann er sich nicht vorstellen. Ja, und woher ich denn komme. Aus der Schweiz, per Rad...
Ich habe meinen ersten Fan, er überlässt mir alles Essen, was er noch hat und verabschiedet sich erst, nachdem ich ihm die Angaben zu meinem Facebookaccount gegeben habe.

Eine kleine Hoffnung bleibt mir noch: Das Rifugio Don Barbera. Zwar ist das nach meinen Informationen unbewartet, doch vielleicht gibt's da ja zurückgelassenes Essen. Und sonst gibt's da einen Weg, der runter in die Zivilisation führt.
 
Der Kamm, über den der Tendapass führt, ist heute eine Wetterscheide. Zwar scheint auf beiden Seiten die Sonne, doch während vom Mittelmeer her wohlig warme Luft den Berg hoch streicht, bläst es von der Poebene her garstig kalt. Auch optisch ist der Unterschied deutlich wahrnehmbar. In Richtung Mittelmeer ist es ein bisschen dunstig, in Richtung Poebene hängt schwarzer Smog. Daraus heraus ragen der Monviso und wahrscheinlich die Walliser Alpen mit ihren Gletschern.

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Weil ich zum Rifugio will, ist meine Route klar: Ich folge einfach der Grenzkammstrasse. Über die hab ich schon viele Schauergeschichten gehört, doch entweder bin ich von gestern her abgehärtet, oder die Schauergeschichten stimmen nicht, denn die Strasse lässt sich sehr gut fahren. So cruise ich durch den Nachmittag.

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Plötzlich ist aber fertig mit Cruisen. Während knapp drei Kilometern wird die Strasse zu seinem Schottermonster, das den Berg hoch kaum zu befahren ist. Weil ich natürlich nicht weiss, wie lange es so bleiben wird, befürchte ich, dass ich ans Ende der renovierten Strasse gekommen bin, und dass es nun so weitergeht bis ans Mittelmeer. Zum Glück ist dem dann nicht so. Nach drei Kilometern komme ich zu einem Bautrupp, der die Strasse in Stand setzt. Es scheint, als ob die Tourismusverbände hier verstanden haben, dass diese Strasse nur dann ein Magnet ist, wenn sie einigermassen sinnvoll befahrbar ist.

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Das Rifugio Don Barbera bietet dann eine freudige Überraschung: Es ist bewartet! Das heisst, es gibt heute Abend etwas anständiges zu essen und morgen früh gleich nochmals :-D Und das heisst, dass ich nicht runter ins Tal muss, sondern die Grenzkammstrasse fertigfahren kann.

Neben mir sind noch ein italienischer Vater mit Sohn im Rifugio. Sie sind ebenfalls mit dem MTB unterwegs, da haben wir natürlich etwas zu erzählen. Der Sohn hat zum ersten Mal jemanden vor sich, mit dem er sein Schulenglisch anwenden kann. Das fasziniert ihn sichtlich, denn es scheint, als ob er bisher nicht eingesehen hat, wozu er es lernt.

http://www.strava.com/activities/85573617
 
Toller Bericht. Beim Rifugio Don Barbera habe ich mir ungefähr zwei Wochen vor deinem Aufenthalt den Bauch vollgeschlagen. Aber soweit ich mich erinnern kann, kam dann bis zum Mittelmeer wirklich nicht mehr viel an Verpflegung. Noch zwei alte, teils verfallene Rifugios.
Ansonsten würde ich dir den Elite VIP Flaschenhalteradapter empfehlen. Damit kann man unter dem Unterrohr eine Flasche befestigen. Und obwohl das Teil irgendwie spillerig ausschaut, hat es die bisherigen Einsätze (mit einer 500 ml Flasche) gut überstanden.
(Kann man eigentlich die Größe der Bilder je nach Monitorauflösung skalieren? Ich denke, du hast absichtlich kleine Bilder eingefügt für die mobile Leserschaft. Es gibt aber immer noch Leute mit PC...)
 
@olev

Kannst du noch einige Infos zu deinem Bike kundtun?
Hattest du eine spezielle Übersetzung? Welche Abstufung? Wie viele Kettenblätter vorne? Kassette welche?
Hattest du Probleme mit Rahmen, Dämpfer, Gabel? Ich denke dein Bike musste so einiges aushalten? Wenn du keine oder wenig Probleme hattest, wäre dies wohl ein Kaufargument für ein solches Bike?

Gruss
Franco
 
Das sollte jedes normale MTB mitmachen. Mein 10 Jahre altes Plastefully hat schon einige solcher Aktionen mitgemacht. Ordentliche Reifen drauf, nicht zu viel Schickimicki (kann alles kaputtgehen) und die Reise kann losgehen. Eigentlich wird hier viel zu viel über's Bike diskutiert. Die richtigen Klamotten sind da schon entscheidender. Aber lasst uns noch den letzten Tag abwarten, ohne den Faden zu zerstören.
 
21. September

So ist das halt, wenn man auf ausgefahrenen Pfaden unterwegs ist: Die geneigte Leserschaft weiss schon, wann man ankommen wird.

Ich rechne heute morgen zwar schon damit, es bis nach Ventimiglia zu schaffen, ganz sicher bin ich aber noch nicht. Der Tag startet auf jeden Fall sehr vielversprechend. Ich fahre zunächst einfach der Grenzkammstrasse entlang, die weiterhin gut im Schuss ist. Bald schon wird's auch anständig warm.

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Als ich dann sehe, dass man auf den Monte Saccarello hochfahren kann, mach ich das. Von hier oben sieht man wohl zum letzten Mal den Monviso. Und ich spähe über die Südwestflanke, denn laut Karte soll da die Alta Via durch gehen. Von oben sieht die ganze Sache ziemlich steil aus - aber zurück zum Pass fahren? Ich dreh nicht gern um. Die andere Möglichkeit wäre, der Alta Via nach Osten zu folgen. Man könnte ja auch erst in Finale ans Meer runter...
Schliesslich entscheide ich mich für die Abfahrt durch die steile Südwestflanke.

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Sagen wir's mal so: Flow kommt nicht wirklich auch ;-) aber passt schon. Immerhin hab ich der Kammstrasse so ein Stückchen Singletrail abgerungen. Die auf der Karte verzeichnete Quelle finde ich leider nicht. So schalt ich vorsichtshalber schon mal in den Wassersparmodus.

Anschliessend folgen wieder einige Grenzkammstrassenkilometer und -höhenmeter. Mein nächstes Zwischenziel ist das Rifugio Grai. Laut meiner Wegbeschreibung soll es da Wasser geben. Der Weg dahin ist richtig schön schweisstreibend. Ich fahr wieder an verschiedenen Militärruinen vorbei und stell fest, dass an einem Samstag wie heute hier oben doch allerlei Volk per Mountainbike unterwegs ist.
Das Rifugio Grai ist wie erwartet unbewartet. So schreibt auch die Wegbeschreibung, doch schreibt sie auch, dass es hier trotzdem immer Wasser gäbe. Ich suche lange und steige in halb verfallene Hausteile, aber finden tu ich nichts.

Tja. Als ich auf der Karte schaue, wo die nächste Wasserstelle sein könnte, stell ich fest, dass mein Track, dem ich so mehr oder weniger folge, von hier tatsächlich auf der Strasse ins Tal fährt So schlimm ist meine Versorgungslage dann doch noch nicht, beschliesse ich, und fahr nochmals ein Stück zurück, um wieder auf die Alta Via zu kommen. Ich habe irgendwo etwas vom Sentiero degli Alpini gelesen - den such ich jetzt. Doch zuerst gibt's ein kümmerliches Mittagsmahl.

Anschliessend finde ich etwas, was dieser Sentiero sein könnte. Ich fahre auf abschüssigen Pfaden auf der französischen Seite um den Monte Pietravecchia und den Monte Toraggio. Wobei die zahlreichen und langen Gegenastiege mich immer wieder zum Schieben zwingen. Ausserdem ist die ganze Geschichte eine luftige Sache - aber cool!

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So schlänge ich mich um Berge, quere Grate und verliere am Schluss die Orientierung darüber, in welches Tal ich eigentlich will. Das Wetter bleibt weiterhin 1A, nur leider ist es sehr dunstig. Dabei sollte man doch eigentlich von hier das Meer sehen!

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Nach dem Passo di Fonte Draguirina haben die Gegenanstiege ein Ende. Zuerst zackt der Weg in der Flanke des Monte Toraggio runter und quert dann rüber zum Col de Corbeau. Diesen Trail könnte man schon fast als flowig bezeichnen, wenn man ausblendet, dass es knapp links der Räder ganz schön arg runter geht. Das Beste kommt offensichtlich zum Schluss.

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Ich bleib weiterhin auf der Alta Via, die bald wieder zu einem Strässchen wird. Auf dem Col de Muraton frag ich mit dicker Zunge einen Jäger, ob er mir nicht etwas Wasser hätte. Der gute Mann schenkt mir eine gekühlte 1/2 Literflasche. Ich beherrsche mich und nippe nur etwas, damit es noch eine weile hält. Das ist gut so, denn es folgt wieder ein 400hm Aufstieg. Diesmal fast komplett im Wald auf einer Strasse, die nicht mehr wirklich gepflegt ist. Weil überall Autos rumstehen, hoff ich, dass die Wildschweinjäger mich von ihrer Beute unterscheiden können.
So kurve ich auf der französisch-italienischen durch die Berge und frage mich, ob ich wohl irgendwann noch irgendwo ankommen werde. Doch bei Testa d'Alpe bin ich oben und er Wald lichtet sich. Das Meer seh ich zwar immer noch nicht, aber ich bin doch schon wieder ein ganzes Stück vorwärtsgekommen.
Ich beschliesse, dass nun die Zeit gekommen ist, meinem bohrenden Hunger mit den allerletzten Vorräten, die ich noch hab, zu begegnen. Mauro sei dank, hab ich noch ein paar Köstlichkeiten:

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Und dann mach ich mal wieder einen Navigationsfehler. Das brockt mir ein paar zusätzliche Höhenmeter und eine kurze Fahrt durchs Unterholz ein. Auf der Habenseite stehen gute Aussicht und Trails.

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Leider muss ich auch noch irgendwo Dornen eingefangen haben, jedenfalls hab ich meinen dritten Platten nachdem ich fast zwei Wochen Ruhe hatte. Weil diese Trailvariante so gut funktioniert hat, nehm ich beim Monte Colombin gleich nochmals ein paar Höhenmeter auf Singletrail mit, beim Monte Abellio lass ich es aus unerfindlichen Gründen bleiben. Als ich darum dann auf der Ostseite des Berges rumfahre, sehe ich ein Städtchen im Tal.

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Rocchetta Nervina! Da unten gibt's sicher Wasser! Wer weiss, wie lange sich die Alta Via noch auf der Höhe dahinschlängelt... Als ich dann an einem abzweigenden Trail vorbeifahre und noch sehe, dass er frisch rausgeschnitten ist, fällt mir die Entscheidung leicht: Runter! Leider ist nur ein erster Teil des Weges gepflegt. Zwar ist er häufig fahrbar, doch stehen die Bäumchen so dicht, dass ich manchmal fast nicht untendurch komme.
Irgendjemand hat am Trailende einen Spiegelschrank deponiert. Beim Vorbeifahren sehe ich, dass mein Rucksack offen ist. Ich halte an und stelle fest, dass ein heftiger Astkontakt den Reissverschluss meiner Aussentasche aufgerissen hat. Zum Glück sind Geld und Handy noch an ihrem Ort!

In Rocchetta Nervina find ich dann wirklich Wasser und muss dann nur noch ans Meer rollen.

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Geschafft! Und jetzt? Ich habe noch ein paar Tage Zeit. Und ich habe Trailhunger; es waren halt schon viele Verbindungsetappen ;-) Darum nehm ich den nächsten Zug nach Finale, wo ich mich auskenne, und installiere mich dort auf einem Zeltplatz. Nach einer Dusche gibts Pizza, Rotwein und Livemusik. Hier am Meer wird's am Abend auch nicht kalt.

http://www.strava.com/activities/85573631
 
22. - 24. September

In Finale gibt's dann Trails à gogo. Bisher war ich immer mit einem Trek Scratch hier und stelle nun fest, dass ein CC-Fully eigentlich die viel bessere Wahl ist, weil man schneller hoch kommt und runterzu länger hat, was doch eigentlich die perfekte Mischung ist.

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@karstb Ja, die Bilder. Früher konnte man auf die Bilder klicken und dann wurde man zum Fotoalbum geleitet. Das scheint nicht mehr zu funktionieren. Die Bilder sind aber alle in meinem Album EK - XXMiglia zu finden.

@brösmeli Das Bike ist ein Scott Spark 20 von 2012. Die gesamte Ausstattung ist Serie. Also ein XT Antrieb mit 3fach Kurbel (24-32-42) und 10fach Kassette (11-34). Der Antrieb machte auf der ganzen Tour keine Probleme. Die Kette war relativ neu, als ich los bin und wurde immer mal wieder geschmiert. Die Bremsen sind ebenfalls Shimano XT. Vorne 180mm, hinten 160mm Scheibe. Sind die besten Bremsen, die ich bisher gefahren bin. Für den Antrieb und die Bremsen war die Tour jetzt nichts besonders forderndes. Da hab ich hier bei mir zu Hause heftigere Sachen sowohl hochzu als auch runterzu.
Gabel und Dämpfer verhielten sich ebenfalls unauffällig. Die SID ist eh bockig und kein Ansprechwunder und was will man eine Federgabel schon pflegen? Die bekommt ab und zu einen Service und gut ist. Dasselbe gilt für den Dämpfer.
Ja und der Rahmen... Zu Hause musste ich feststellen, dass die rechte Kettenstrebe angerissen ist und wahrscheinlich nicht mehr lange gehalten hätte. (Der Hauptrahmen ist aus Carbon, der Hinterbau aus Alu.) Ich bin jetzt nicht sicher, ob das ein Argument ist, kein Spark zu kaufen, denn bis jetzt ist noch bei jedem Fully, das ich länger hatte (= mehr als 3000km), irgendwann der Hinterbau gerissen (Cannondale SuperV, Scott Ransom, Trek Scratch, Scott Spark). Da ich nackt 72kg wiege und nicht die Tendenz habe, ins Flat zu droppen, find ich das etwas seltsam, aber es ist halt so. Scott hat schnell Garantieersatz geliefert.
 
Toll zu lesen dein Bericht. Ein richtiges Abenteuer und Konditionell sehr anspruchsvoll wochenlang über Berg und Tal. Ich kenne die Gegend auch ganz gut von diversen Motorrad und Rennradtouren.
Gruss Kapa
 
Vielen Dank für die knackigen, unterhaltsamen Schilderungen.
Frage zur erwähnten "Wegbeschreibung" - war das ein Wanderführer, oder was anderes? Ich will mich nämlich auch näher mit der Strecke befassen.
 
Ich hab verschiedene Wegbeschreibungen benützt und der Einfachheit halber nur von "der" Wegbeschreibung gesprochen. Wenn du hier guckst, findest du schon mal viel. Und dann kann man z.B. auf www.gpsies.com Tracks zusammensuchen, oder sich hier die schönsten Pässe auswählen (wobei mit scheint, dass die abfahrtstechnisch doch sehr unbegabt sind) und die dann verbinden.

@brösmeli Mein nächstes Projekt, hm... Ich finde @stuntzi s Idee vom ferngesteuerten Biker noch lustig. D.h. die Couchbiker hier vom Forum wählen zusammen aus, wo der ferngesteuerte Biker in Echt durchfahren soll und schicken ihm dazu den Track auf's Handy. Der echte Biker fährt das dann und berichtet hier. Aber ein Projekt ist das noch nicht.
 
Ja, ich weiss, in der Türkei, oder wo das war, hat's nicht funktioniert. Wenn man das aber in Deutschland machen würde, gäbe es evtl. genügend Mitspieler, die den ferngesteuerten Biker über ihren Hometrail schicken würden. Man müsste dazu allerdings auf grossartige Hochgebirgskulisse verzichten ;-)
 
....oder sich hier die schönsten Pässe auswählen (wobei mit scheint, dass die abfahrtstechnisch doch sehr unbegabt sind)....

Da klingt aber ein wenig Arroganz raus. Die Autoren fahren seit 10 Jahren durch die Alpen, dürften also abfahrtstechnisch nicht so unbegabt sein. Dürfte ihnen aber auch egal sein, da sie schreibtechnisch 99 Prozent der Abfahrtcracks hier überlegen sind.
 
Da klingt aber ein wenig Arroganz raus. Die Autoren fahren seit 10 Jahren durch die Alpen, dürften also abfahrtstechnisch nicht so unbegabt sein. Dürfte ihnen aber auch egal sein, da sie schreibtechnisch 99 Prozent der Abfahrtcracks hier überlegen sind.

Ihre Homepage ist ganz klar beeindruckend.
Mein vielleicht arrogant klingender Einwand soll nur darauf hinweisen, dass, wenn da "unfahrbar" steht, das noch lange nicht so ist. Unterwegs hab ich das am Colle di Thures festgestellt. Die Autoren schreiben von "800 bis 900hm" Runterschieben, d.h. "70-90min". In meiner Realität waren 2-3 Spitzkehren nicht auf's erste Mal fahrbar. Sonst ging's gut. Zur Sicherheit hab ich mir noch einen anderen Pass rausgesucht, den ich auch kenne. Beim Panixer schreiben sie 45min bis 2h runterschieben. Ich fuhr den auch schon bei Regen komplett durch. Gleichzeitig kenn ich Leute, die deutlich besser abfahren als ich, ich bin also kein Abfahrtsgott aber nicht ganz unbegabt.
Darum bleibe ich dabei, die Homepage ist beeindruckend und umfassend, aber die Schiebeangaben gelten nur, wenn man ein schwacher Abfahrer ist. (Das sagen sie im übrigen auch von sich selbst: "Bei der Beschreibung von Schiebestrecken und Schwierigkeiten ist immer zu berücksichtigen, dass diese von schwachen Fahrern erstellt wurde.")
 
...oder sich hier die schönsten Pässe auswählen (wobei mit scheint, dass die abfahrtstechnisch doch sehr unbegabt sind) und die dann verbinden.

bei den beiden sollte man immer aufs jahr der befahrung schauen und den ständigen ironie+untertreibemodus des autors beachten. ich kenne nahezu alle der strecken und stimme auch nicht immer überein.
man lernt halt dazu, die bikes wurden auch besser. so gehts doch vielen, dass das, was vor 7 oder 8 oder gar 10 jahren als unfahrbares absturzgelände albträume hervorgerufen hat, im laufe der zeit zu einer interessanten aufgabe wird, oder gar zum flowtrail.

ich kann mich noch gut an den tag erinnern, an dem ich in der nähe von guillestre ein topo vor wut zerfetzte und mein 80mm federweg bike einen col rauf- und auf der anderen seite runtertrug. einige jährchen später wars ein flowtrail :D - dementsprechend wären auch etwaige einschätzungen ausgefallen:
- unfahrbarer, verblockter horrortrail mit spitzkehren
- herrlicher trail, meist flowig, wenige stellen erfordern erweiterte fahrtechnik
 
Danke für diese eindrucksvollen Bericht, und die schönen Bilder. Auch der
kurze Unterricht in Schwyzerdütsch hat mir gut gefallen, ich zitiere: 'Zmorgen', 'Znünipause', 'neigen', sowie besonders Klasse 'verwirrlich'
 
Auch der
kurze Unterricht in Schwyzerdütsch hat mir gut gefallen, ich zitiere: 'Zmorgen', 'Znünipause', 'beigen', sowie besonders Klasse 'verwirrlich'
:winken: dabei hab ich die Helvetismen extra süüferli eingesetzt. Hab ich nie vom Zmittag, Zvieri und Znacht geschrieben? 'Beigen' würde dann natürlich als 'biigä' ausgesprochen. Und dass 'verwirrlich' ennet dem Rhein Verwirrung stiftet, war mir nicht bewusst. Deutsch ist für mich eine Fremdsprache, das merk ich immer wieder, auch wenn ich ganz gut zu Schlag komme :lol:
 
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