- Registriert
- 12. Juli 2008
- Reaktionspunkte
- 29.019
20. September
Der Wirt musste wegen mir früh (naja) aufstehen und lässt es mich spüren. Trotzdem kann ich ihm ein Brot abkaufen. Er meint, er hätte nicht gedacht, dass so spät im Jahr noch Mountainbiker vorbeikommen. Und er meint auch, ich solle aufpassen alleine dort oben. Wo er recht hat, hat er recht.
Meine Luft ist langsam draussen. Heut steht nochmal eine längere Wanderung bevor. Doch zunächst kann ich ins Valleone del Sabbione reinfahren.
Ausser mir scheint es hier nur Ziegen zu geben. Leider bewahrheitet sich dann meine Vermutung und ich muss relativ bald mit Schieben beginnen. Zwar gibt es immer wieder fahrbare Stücke, aber alles in allem ist es eher mühsam, wie ich mich in den Talkessel hineinarbeite. Da hinten hat's immerhin noch Kühe ;-) so bin ich nicht ganz allein. Hübsch ist, wie der Weg mit Steinen gekennzeichnet ist. Jetzt geht's richtig den Berg hoch.
Einmal mehr ist der Weg ein altes Militärsträsschen und einmal mehr erwarten mich zuoberst Bunker. Doch zum Glück gibt's da nicht nur Bunker, sondern auch ein hübsches Seelein. Auf der anderen Seite ist die Landschaft ganz anders. Statt Felsen gibt's hier weite Hochflächen. Der Pass markiert wieder die Grenze zwischen Italien und Frankreich. Frankreich empfängt mich mit einem Mountainbikeverbotsschild, weil hier der Mercantour-Nationalpark ist.
Auf diesen Wiesen sehe ich eine Herde Gämsen weiden. Der Weg führt auch recht nahe an sie heran, dennoch hat meine Kamera zu wenig Zoom, um sie sinnvoll zu fotografieren. Und als dann der Weg wirklich in ihre Nähe führt, fliehen sie.
Der Nationalpark ist bald zu Ende und nach einer kurzen Abfahrt komm ich auf eine breitere Militärstrasse. Hinter einer Kurve taucht dann die Tendafestung auf. Es wird auch langsam Zeit! Ich hab schon tüchtig Hunger, will aber nicht an meine Reserven in meinem Rucksack ran, weil ich denke, dass ich die noch dringender gebrauchen kann. Am Tendapass hat es ein Restaurant, hab ich auf meiner Karte gesehen, da will ich hin.
Der Tendapass ist für mich ein bisschen speziell. Seit ich mit dem Fahrrad längere Touren mache und Karten wälze, hat mich diese Passstrasse fasziniert. Meine erste Westalpentour habe ich mit 19 Jahren gemacht. Damals bin ich mit dem Strassenrad von der Schweiz nach Nizza gefahren, bevor ist wusste, dass es sowas wie Alpencross gibt. In Nizza stand ich dann vor der Frage, ob ich nun den Tendapass fahren soll oder doch eher den Mont Ventoux. Weil ich damals noch Respekt vor dem Italienischen hatte, wurde es der Mont Ventoux. Und nun steh ich auf dem Tenda. Zwar bin ich nicht die Serpentinen hochgefahren, aber immerhin.
Allzu sentimental werde ich aber nicht, weil ich ja, wie gesagt, Hunger habe. Also los zum Restaurant le Marmotte! Doch leider:
Chiuso!
Das ist jetzt eher blöd. Denn diese Beiz hätte mich über die ligurische Grenzkammstrasse retten sollen. Frustriert mach ich eine Auslegeordnung mit dem, was ich noch habe. Es ist nicht viel. Da kommt ein Italiener mit dem Bike an und sieht wohl meinen leeren Blick. Er fragt mich, wohin ich will. Als ich ihm sage: Nach Ventimiglia kugeln ihm fast die Augen aus dem Kopf. Das kann er sich nicht vorstellen. Ja, und woher ich denn komme. Aus der Schweiz, per Rad...
Ich habe meinen ersten Fan, er überlässt mir alles Essen, was er noch hat und verabschiedet sich erst, nachdem ich ihm die Angaben zu meinem Facebookaccount gegeben habe.
Eine kleine Hoffnung bleibt mir noch: Das Rifugio Don Barbera. Zwar ist das nach meinen Informationen unbewartet, doch vielleicht gibt's da ja zurückgelassenes Essen. Und sonst gibt's da einen Weg, der runter in die Zivilisation führt.
Der Wirt musste wegen mir früh (naja) aufstehen und lässt es mich spüren. Trotzdem kann ich ihm ein Brot abkaufen. Er meint, er hätte nicht gedacht, dass so spät im Jahr noch Mountainbiker vorbeikommen. Und er meint auch, ich solle aufpassen alleine dort oben. Wo er recht hat, hat er recht.
Meine Luft ist langsam draussen. Heut steht nochmal eine längere Wanderung bevor. Doch zunächst kann ich ins Valleone del Sabbione reinfahren.
Ausser mir scheint es hier nur Ziegen zu geben. Leider bewahrheitet sich dann meine Vermutung und ich muss relativ bald mit Schieben beginnen. Zwar gibt es immer wieder fahrbare Stücke, aber alles in allem ist es eher mühsam, wie ich mich in den Talkessel hineinarbeite. Da hinten hat's immerhin noch Kühe ;-) so bin ich nicht ganz allein. Hübsch ist, wie der Weg mit Steinen gekennzeichnet ist. Jetzt geht's richtig den Berg hoch.
Einmal mehr ist der Weg ein altes Militärsträsschen und einmal mehr erwarten mich zuoberst Bunker. Doch zum Glück gibt's da nicht nur Bunker, sondern auch ein hübsches Seelein. Auf der anderen Seite ist die Landschaft ganz anders. Statt Felsen gibt's hier weite Hochflächen. Der Pass markiert wieder die Grenze zwischen Italien und Frankreich. Frankreich empfängt mich mit einem Mountainbikeverbotsschild, weil hier der Mercantour-Nationalpark ist.
Auf diesen Wiesen sehe ich eine Herde Gämsen weiden. Der Weg führt auch recht nahe an sie heran, dennoch hat meine Kamera zu wenig Zoom, um sie sinnvoll zu fotografieren. Und als dann der Weg wirklich in ihre Nähe führt, fliehen sie.
Der Nationalpark ist bald zu Ende und nach einer kurzen Abfahrt komm ich auf eine breitere Militärstrasse. Hinter einer Kurve taucht dann die Tendafestung auf. Es wird auch langsam Zeit! Ich hab schon tüchtig Hunger, will aber nicht an meine Reserven in meinem Rucksack ran, weil ich denke, dass ich die noch dringender gebrauchen kann. Am Tendapass hat es ein Restaurant, hab ich auf meiner Karte gesehen, da will ich hin.
Der Tendapass ist für mich ein bisschen speziell. Seit ich mit dem Fahrrad längere Touren mache und Karten wälze, hat mich diese Passstrasse fasziniert. Meine erste Westalpentour habe ich mit 19 Jahren gemacht. Damals bin ich mit dem Strassenrad von der Schweiz nach Nizza gefahren, bevor ist wusste, dass es sowas wie Alpencross gibt. In Nizza stand ich dann vor der Frage, ob ich nun den Tendapass fahren soll oder doch eher den Mont Ventoux. Weil ich damals noch Respekt vor dem Italienischen hatte, wurde es der Mont Ventoux. Und nun steh ich auf dem Tenda. Zwar bin ich nicht die Serpentinen hochgefahren, aber immerhin.
Allzu sentimental werde ich aber nicht, weil ich ja, wie gesagt, Hunger habe. Also los zum Restaurant le Marmotte! Doch leider:
Chiuso!
Das ist jetzt eher blöd. Denn diese Beiz hätte mich über die ligurische Grenzkammstrasse retten sollen. Frustriert mach ich eine Auslegeordnung mit dem, was ich noch habe. Es ist nicht viel. Da kommt ein Italiener mit dem Bike an und sieht wohl meinen leeren Blick. Er fragt mich, wohin ich will. Als ich ihm sage: Nach Ventimiglia kugeln ihm fast die Augen aus dem Kopf. Das kann er sich nicht vorstellen. Ja, und woher ich denn komme. Aus der Schweiz, per Rad...
Ich habe meinen ersten Fan, er überlässt mir alles Essen, was er noch hat und verabschiedet sich erst, nachdem ich ihm die Angaben zu meinem Facebookaccount gegeben habe.
Eine kleine Hoffnung bleibt mir noch: Das Rifugio Don Barbera. Zwar ist das nach meinen Informationen unbewartet, doch vielleicht gibt's da ja zurückgelassenes Essen. Und sonst gibt's da einen Weg, der runter in die Zivilisation führt.