Jaykay187 schrieb:
Du weißt doch wie es ist. Politiker werden immer Dinge einführen, von denen Sie selbst am wenigsten betroffen sind (die Zuschlag Privatkassen). Also Fett und anderes hinten anstellen. Außerdem sind das nahezu 50% der Wählerschicht.
Naja, ich versuche mich mal in Optimismus und die Einschraenkung von
Anreizen zum Sport ist sogar in diesen Etagen einigen klar.
(Hab grade keine Quelle parat, aber kam mal in einer UseNet Diskussion hoch.)
Ganz davon abgesehen, hatte ich mit meinem Posting nur eine Wahrscheinlichkeit abgeben wollen. Deshalb war es ja eine Wette. Eine Helmpflicht kann ich nicht mein Wunsch sein, denn sie reguliert auch meinen Sport. Es wäre ja auch nur ein erster Eingriff und weitere würde folgen. Ausserdem verschiebt eine "Helmpflicht", gleich aus welchen Gründen nur weitere Verantwortung auf den Radfahrer.
Genau das finde ich halt fatal: Die meisten Unf"alle (mit verschiedenen Beteiligten)
werden von KFZ-Lenkern verursacht, aber als Gegenmassnahme greift man nicht
an der Ursache an, sondern verlangt eine (unzureichende)
Vorbeugung der Wirkung.
<Spekulationsmodus>
In den Staaten wird eine Lobby der Versicherungen hinter diesen
Entwicklungen vermutet, weil es letztlich Haftpflichtzahlungen spart.
Schmerzensgeld ist aber in US auch deutlich h"oher.
</Spekulationsmodus>
Doch zurück zum Thema:
Strassenverkehr 2004:
59156 leicht verletzten
14006 schwer verletzten
475 getötete Radfahrer
Ich glaube wir sind uns einig, das von den 475 vermutlich auch niemand mit Helm überlebt hätte. Mich würde eher interessieren, wie weit er das Verhältnis zu Gunsten/Ungunsten der leicht verletzten verschoben hat.
OK, das hoert sich ja schon realistischer an: Danke
Die toten Radfahrer stammen zum Grossteil vom beruechtigten 'Abbiegerkonflikt'.
Wenn jemand erstmal vom LKW ueberrollt oder vom PKW 15m durch die Luft
geschleudert wird, hilft wahrscheinlich nur ein Schutzengel, so man an dran glaubt.
Ich hab deshalb eine Scheibenbremse.
Das Design und die Normen von SoftShellHelmen gehen von 1 - 1.5m freien Fall eines
Kopfes (4-6kg) aus. Er funktioniert, wenn der Rest des Koerpers keinen Einfluss
aus"ubt (Peitscheneffekt, Strecklandung) und die Geschwindigkeit nicht gr"osser wird.
Das hilft dem Sonntagsfahrer, der "uber den spitzen Schotterstein kurvt und seitlich
umfa"llt. Der bekommt dann keine Gehirnersch"utterung und keine Beule.
Ich ohne Helm auch nicht, weil ich den Kopf oben halte.
Und ein so Abgang hab ich meistens im Winter, das ist das Signal zum
Aufziehen der pickeligen Nokian-Gummis.
Und ich glaubs auch dem mutigen Singletrail-Downhiller, wenn er erz"ahlt, das
er sich durch den Helm 'ne Beule oder Gehirnersch"utterung gespart hat und
5min sp"ater weiter bergab konnte. Ich pers"onlich fahr dann langsamer.
Die andere (von mir pers"onlich) oft gesehene 'Flugbewegung' ist der Frontalabstieg
(Bremsfehler, Notbremse, Dackel, Autotuer ...).
Die ueblichen Halbschalen helfen Dir dort wenig: dein Gesicht liegt frei und selbst wenn
der Stirnbuerzel aufschlaegt - knickt der Hals durch und den Kiefer erwischts heftiger.
Die Krankenstatistik zeigt gerade bei schweren Kopfverletzungen von Radfahrern
h"aufig Kiefer- und Jochbeinbr"uche. Aber mal ehrlich: wer euch f"ahrt mit
Integralhelm in die Stadt.
Und wie schon in einem der fr"uheren Post zitiert: in der
Krankenhaus-Verletzungsstatistik von den australischen Bundesstaaten
oder Neuseeland war von der Einf"uhrung der
Helmpflicht nicht viel zu merken. Die Verletzungen entwickelten sich in der gleichen
Weise r"uckl"aufig, wie bei den (helmlosen) Fussgaengern,
obwohl die Helmquote z.B. in NZ von 40% auf 90% stieg.
Aber in AU gab es 2 Jahre nach der Helmpflicht 30% weniger Radfahrer.
CU
alltagsradler