Ich habe dazu mal eine Hypothese entworfen. Vielleicht hilft es dir ja, diese Problematik besser zu verstehen.
Die Zwei-Welten-Hypothese
Welt A
Der Mensch wird seit seinen Ursprüngen und aufgrund seiner evolutionären Entwicklung darauf konditioniert seinen Kopf zu schützen. In seinem Kopf liegt das Gehirn, das seinen gesamten Körper steuert.
Stößt man mit dem Kopf irgendwo an, verursacht dies extreme Schmerzen, so dass man in Zukunft vorsichtiger ist. Schon als Kind lernt man diese Lektion sehr schnell. Ein schwerer Sturz oder Schlag auf den Kopf führt sogar zum Tode. Eltern warnen ihre Kinder bis zum geht-nicht-mehr davor, bloß auf den Kopf aufzupassen.
Auch unsere Reflexe sind genau darauf hin ausgerichtet. Wir werden alles tun, um einen Sturz auf den Kopf oder einen Anstoß des Kopfes zu vermeiden. Dazu werden üblicherweise die Arme benutzt.
Die Menschheit hat also insgesamt erkannt, dass der Kopf zu schützen ist. Klar, wenn man von einem Baum fiel, halfen auch die Arme nicht mehr, aber das wusste man ja und passte beim Klettern auf.
Um dies auch in besonderen Situationen zu gewährleisten, erfand der Mensch den Helm. Es tat ja schließlich scheußlich weh, wenn Mensch einen mit der Keule auf den Kopf gehauen bekam.
Mit einem Helm hat das auch prima funktioniert, nun konnte man auch die Keulenschläge prima aushalten.
Die Waffen entwickelten sich dann zwar weiter, es kamen nicht mehr nur Keulen zum Einsatz, sondern auch mal eine Schleuder, Pfeil und Bogen oder eine Armbrust. Aber der Helm funktionierte ja immer noch einigermaßen.
Nennen wir diese Welt die statische Welt. Denn in dieser Welt ist der Mensch überwiegend ein statisches Objekt, auf das Kräfte von außen einwirken können. Zehntausende von Jahren waren diese Aussagen absolut gültig.
Welt B
Die Menschen entwickelten sich weiter. Seit wenigen Jahren, so ein paar Tausend, fing der Mensch an sich selbst mit höheren Geschwindigkeiten zu bewegen, als ihm dies aus eigener Kraft möglich wäre.
Zuerst war dies mit Reittieren möglich.
Später wurden dazu Fahrzeuge erfunden. Fahrzeuge die sich mit nennenswerten Geschwindigkeiten bewegen gibt es jedoch erst seit ca. 150 Jahren. Die ersten dieser Fahrzeuge nannten sich Lokomotiven.
Kurze Zeit später wurden dann auch Fahrzeuge entwickelt, die nicht mehr an Schienen gebunden waren, sondern auch normale Wege benutzen konnten. Irgendwann davor, zwischendurch oder danach auch das Fahrrad.
Nun also entwickelte sich das, was wir heute Straßenverkehr nennen. Der Mensch stellte aber sehr schnell fest, dass dies nicht ungefährlich war. Viele Menschen starben.
Also suchte er nach Möglichkeiten dies zu verhindern. Unter anderem kam er auch auf die Idee Personen, die sich mit offenen Fahrzeugen bewegten (Zweiräder), mit Helmen zu schützen. Er wusste ja, dass dies seit Jahrtausenden funktioniert hatte.
Nenne wir dies die dynamische Welt. Der Mensch ist in dieser Welt ein sich selbst bewegendes Objekt. Es wirken nun nicht mehr nur Kräfte von außen auf ihn ein, er (und seine Masse) bewirkt nun die auf ihn einwirkenden Kräfte. Zudem bewegt er sich in einer Welt weiterer sich bewegender Objekte.
Was soll uns diese Einteilung in Welt A und B sagen?
Der seit Äonen (dieses Wort wollte ich schon immer mal schreiben) auf die Welt A konditionierte Mensch wendet nun diese Erfahrungen, Kenntnisse und seine Erziehung auf Welt B an. Ist ja für ihn auch logisch.
Leider, leider, leider ist Welt B jedoch aus physikalischer Sicht eine völlig andere. Der Mensch selbst ist eine bewegte Masse. Und an diesem Punkt scheitert er nun mit seiner Logik aus Welt A an der Physik aus Welt B.
Versuche mal einem Menschen zu erklären, welche Unterschiede es zwischen A und B gibt. Er ist aufgrund seines Weltbildes nicht dazu in der Lage das zu verstehen.