Fahrtechnik im Rennen

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16. März 2007
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Hallo,

bin neu hier, eigentlich ein Läufer und begrüße euch alle. Habe mir ein MTB gekauft und trainiere jetzt viel auf dem Rad.

Demnächst möchte ich einen Crossduathlon antesten. Wenn ich aber so durch den Wald fahr und mir vorstelle, ich wäre jetzt in einem Rennen, kommen einige Fragen hoch:

Bergauffahren: mache ich alles im Sitzen und mit möglichst hohem Gang. Trittfrequenz so um die 50/min, vielleicht auch weniger. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich langsamer werde wenn ich in einen kleineren Gang schalte. Ist das ein Fahr- oder Technikfehler?
Fährt man da eher hohe Frequenzen und geht aus dem Sattel? Das müsste ich dann speziell üben.

Geradeaus: da denke ich, gibt´s nix zu beachten. Möglichst großer Gang und los.

Bergab um die Kurve: Gibt es da eine spezielle Technik, dass man auf dem Rollsplitt der Waldwege schnell ums Eck kommt? Blockiert ihr da das Hinterrad und schleudert um die Kurven? Treten oder nicht? Beide Bremsen ziehen, eine oder keine? Wie positioniert sich der Oberkörper? Drückt man das Rad in die Kurve oder hält der Oberkörper eine Linie mit dem Rad?

Tja, ich möchte auch in meinem ersten Crossduathlon nicht unbedingt dem ganzen Feld hinterherfahren.
Experimentierfreudigkeit kann da schnell schmerzhaft werden. Das möchte ich, wenns geht, vermeiden.
Ich freue mich, wenn mir von euch jemand ein paar Tipps aus der Rennpraxis geben kann. Danke schon mal im voraus!!

Gruß
mcrun
 
Bergauffahren: Das musst du unbedingt vorher im Training probieren wie du besser fährst.Schau mal (Ex) Profis an:Jan Ullrich ist im gegensatz zu Lance Armstrong immer sehr große Gänge gefahren und fast alles im sitzen,Lance nicht.
Wenn du im Wiegetritt fährst solltest du automatisch ein bis zwei gänge schwerer schalten um nicht ins leere zu treten.Wenn ich kurze Steile Ansteige fahre,tue ich das gerne im Wiegetritt.Pass aber auf dass dir im Wiegetritt auf losem Untergrund nicht das Hinterrad durchrutscht.Falls das sein sollte,lieber Hinsetzen oder Schwerpunkt weiter nach hinten.

Bergab und kurven:Wenn es eine normale Kurve ist,blockiere bloß nicht das Hinterrad!Damit verlierst du viel Geschwindigkeit.Wende diese Technik nur an ,wenn es nicht mehr anders geht,z.B in extrem engen schmalen steilen Trails.Fahr die Kurve an und bremse vorher auf die entsprechende Geschwindigkeit ab,möglichst nicht während der Kurve.Innere Kurbel nach oben ziehen und rein in die Kurve.Wähle den Radius so das du möglichst keinen Speed verschenkst.Schaue einfach aufs Ende der Kurve,dein Rad folgt fast automatisch.Der Oberkörper wird je nach Gefälle so positoniert,dass der Körperschwerpunkt stimmt.Also je steiler der Weg,desto weiter muss dein Arsch hinter den Sattel.Aber nicht zu weit,sonst hast du zu schlechte Kontrolle über die Lenkung.
 
trittfrequenz:
hohe trittfrequenz: höhere beanspruchung des herz-kreislaufsystems (deshalb höherer puls)
niedrige tritfrequenz: höhere beanspruchung der muskulatur.

je nachdem, welcher bereich besser trainiert ist, fällt dieses oder jenes leichter.

ullrich, bekannt für niedrige Tf, fährt mit ca. 80.
mit deinen 50 machst du dir die beine fürs laufen zu schrott.


kurve:
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?p=2670109



bergab:

"arsch hinter den sattel" ist übrigens der am häufigsten fehlinterpretierte ratschlag, den man hört.
steh lieber zentral überm tretlager.

irgendwann ist es mal mode geworden, bei jeder noch so flachen schräge nach hinten zu gehen. dass man dann kaum noch druck auf dem vorderrad hat und die meisten stütze genau deswegen passieren, weil man nicht mehr lenken kann, wird übersehen.
im gegenteil - meistens heisst es dann: noch weiter nach hinten.
 
Hallo Leute,

vielen Dank für eure schnellen Antworten. Da kann ich ja in den nächsten Tagen auswerten und ausprobieren. Ich hab natürlich auch erst im Archiv gesucht, aber wohl die falschen Stichworte benutzt.
Eines ist mir nicht ganz klar: Wieso schrotte ich mir bei einer ziemlich niedrigen Trittfrequenz und hohem Gang die Beine fürs Laufen? Wenn ich zu hohe Gänge an der Steigung trete, zwicken zwar ein bisschen die Knie, aber das korrigiere ich sofort, indem ich runterschalte (und langsamer werde...).

gruß und nochmals danke
mcrun
 
Hallo Leute,

vielen Dank für eure schnellen Antworten. Da kann ich ja in den nächsten Tagen auswerten und ausprobieren. Ich hab natürlich auch erst im Archiv gesucht, aber wohl die falschen Stichworte benutzt.
Eines ist mir nicht ganz klar: Wieso schrotte ich mir bei einer ziemlich niedrigen Trittfrequenz und hohem Gang die Beine fürs Laufen? Wenn ich zu hohe Gänge an der Steigung trete, zwicken zwar ein bisschen die Knie, aber das korrigiere ich sofort, indem ich runterschalte (und langsamer werde...).

gruß und nochmals danke
mcrun

also ich hab noch keinem im Rennen gesehen der ne 50 Trittfrquenz im sitzen fährt, da übersäuert man viel zu schnell, lieber mit hoher Trittfrequenz "locker" Kurbeln, da übersäuern die Beine dann auch nicht und man hält länger durch, aber sowas sollte man im Trainig vorher üben. Ausserdem halte ich(!!!) es für völlig falsch sich bei der "Fahrtechnik" ein beispiel an Strassenfahrern zu nehmen. Die fahren selbst bei der Tour nicht so kurze und ruppige Berge wie sie im MTB sport vorkommen. Ausserdem wenn die den Berg hochfahren können sie sich erstmal für 10 minuten ausruhen, bei uns geht es aber dann erst richtig zur Sache. Wär wirklich schade wenn du dir mit ner 50 Frequenz berghoch die Beine kaputt machst, oben als erster ankommst und bergab so dicke Beine hast, dass überhaupt nix mehr runter geht...
 
Ich würde Dir auch raten mehr auf Frequenz zu fahren.Die Gründe stehen ja schon weiter oben. Lange Anstiege würde ich nur im Sitzen fahren, kurze Stiche gehen auch mal im Wiegetritt aber vergiss nicht das Wiegetritt auch unnötig Kraft kostet wenn man keine Blockierbare Gabel hat und die wie wild am federn ist.
 
Hej,

jetzt bin ich das Rennen gefahren. Bergauf war gut, da hat mich kaum einer überholt (Trittfrequenz war bei den anderen auch nicht auffällig höher), aber bergab mit Schneematsch und scharfen Kurven (nein, nicht was ihr denkt), haben mich etliche überholt. Am Berg bin ich immer wieder rangefahren, aber das hat nix genutzt, sobald es wieder bergab ging. Was mir fehlt, ist die Fähigkeit, schnell bergab zu fahren in Schneematsch und tiefem Schlamm. Ich fands schon hart, wie die da an mir vorbeigeprescht sind. Ich hatte nicht erwartet, dass Bergabfahren so "spielentscheidend" sein kann. Ich dachte, wenn du bergauf gut bist, dann ist es *******gal, wie du bergab fährst. Der Zahn ist mir gezogen worden.
Meine Angst vor Verletzungen durch Stürze ist aber einfach zu gross.

Nochmals vielen Dank für eure Antworten. Ich bleib trotzdem beim Mountainbiken, hat ein hohes Unterhaltungspotential!!

Gruß
Mcrun
 
Berg hoch werden Rennen gewonnen und Berg runter wieder verloren :D

Aber wenn Du weiter MTB fahren willst wird man von alleine in den Abfahrten immer sicherer und dadurch auch schneller.
 
Berg hoch werden Rennen gewonnen und Berg runter wieder verloren :D

Aber wenn Du weiter MTB fahren willst wird man von alleine in den Abfahrten immer sicherer und dadurch auch schneller.

passt hundertprozentig. Zum Glück gabs noch das Laufen danach. Ich konnte mich ja bei der kippeligen langsamen Abfahrt erholen. Nein, im Ernst, bis ich soweit bin, dass ich so die Hänge runterheize, vegeht noch das eine oder andere Rennen. Aber ich arbeite an mir und werde vielleicht auch mutiger.

Gruß

Mcrun
 
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