Florix - von Florenz zum Mont Blanc

18.06. 10:00 Passo Tambura

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Geschafft... und was für ein verdammtes Hammerpanorama! Ab hier nur noch bergab nach Massa zum Mittelmeer!
Könnt ihr vielleicht kurz checken, ob es am Rifugio kurz hinter der Passhöhe eine zugängliche Wasserstelle hat?

Oder seid ihr schon vorbeigeholpert?

Gruß LUTZ
 
Sind schon längst in Massa:
Musst die von Stuntzi verlinkte Karte öffnen, da sieht man recht kurzfristig den aktuellen Standort.

Gruss,

der Lange
 
Wir waren am 14. Juni 2017 da, Hütte zu, alles verrammelt...
Hat sich vielleicht geändert. Der Typ, der die Hütte aktuell bewirtschaftet, hat bis vor 2 Jahren Dinkelacker Bier in einer Kneipe in Massa verkauft. Scheinbar so viel Bier, dass die Brauerei ihn nach Stuttgart eingeladen hat.

Jetzt trägt er alles was man braucht selbst auf die Hütte, Hubschrauber nur zweimal pro Jahr, da zu teuer.

Der Blick von der Hütte ist allerdings beeindruckend, man sieht bis Korsika rüber.
 
13.06. 16:00 E1-Trail beim Passo di Croce Arcana, 1680m

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Anstrengender Uphill, ausgiebige Mittagspause, Bikeparkintermezzo, noch ausgiebigere Kaffeepause, dann noch 200 Höhenmeter von der Bergstation bis zum Passo CroceArcana klettern. Hier oben am Grat grenzt die Toskana im Süden an die Emilia Romagna im Norden wound genau auf dieser Provinzgrenze führt ein traumhaft schöner Kammtrail entlang.

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Toskanischromagnischer Grenzkammtrail...

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... hoch über allen störenden Bäumen...

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... und daher...

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... mit bärigem Bergpanorama.

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Appenin? Leistet. Wir fahren jetzt hier oben noch ein Stückerl der Nase nach und suchen uns dann irgendwo ein schönes Platzerl fürs Zelt. Wird vermutlich nicht besonders schwierig werden...
Diesmal hab ich den Start wieder versäumt, aber bis es hier endlich abkühlt kann ich ein paar Seiten aufholen ;)
Sieht sehr schön und entspannt aus.

Danke fürs mitfahren, tut mir gut.
 
13.06. 20:00 Grenzkammcamp auf dem Pizzo Paradiso, 1700m

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Platzerl gefunden... am Gipfel des "Vista del Paradiso". Ist sowieso überall schön hier oben, man hat die freie Auswahl.

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Tarptent Rainshadow 3: Macht auch in seiner dritten Nacht noch was her.

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Dann warten wir mal gemütlich auf den Sonnenuntergang. Gegen Ende des Tages wirds wenigstens ein bisserl kühler, dazu weht hier oben am Grat ein frischer Nordwind aus der Po-Ebene herauf. Nach diversen Gängen Kartoffelbrei mit Würschtl, Nudelsuppen und heißer Schokolade ziehen wir uns mit der Dämmerung ins Zelt zurück.

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Blick nach vorne.

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Blick nach hinten.

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Blick von draußen. Gute Nacht allerseits... bester Tag bisher.
Des isch bzw. war a Traum :love:
 
18.06. 12:20 Tambura-Trail beim Rifugio Nello Conti, 1300m

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Da lang oder dort lang oder wo denn jetzt?

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Egal, Hauptsache runter.

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Die ersten dreihundert Tiefenmeter vom Passo Tambura zum Meer runter sind schon ein arges Schottermassaker. Rollt schon irgendwie, aber waldiger Flowboden ist das mal keiner.

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Die Aussicht ist dafür natürlich allerbestens, da kann waldiger Flow in keinster Weise mithalten.

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q.e.d.

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Holpern tut's trotzdem.

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Stollen von unten. Auch schwarz.

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Am fantastisch gelegenen Rifugio Nello Conti sind die knüppelharten ersten Dreihundert gegessen...

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... und wir brauchen dringend was kühles. Das kleine Podesterl auf dem Felszacken im Hintergrund ist übrigens der Hubschrauberlandeplatz, sonst ist nirgends ein ebenes Fleckerl. Spacig... aber versorgt wird das Rifugio trotzdem meistens zu Fuß.

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Und wenn man genau hinschaut, erkennt man selbst im Junidunst die Berge von Korsika am Horizont.

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Genug Pause, weiter geht's.
 
18.06. 15:00 Tambura-Trail bei Receto, 600m

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Nach dem Rifugio Conti wird der Tambura-Trail ein klein wenig freundlicher, die großen Schotterbrocken aus dem oberen Drittel haben größtenteils ausgespielt.

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Tambura-Trail.

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Mehr Tambura-Trail.

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Noch mehr Tambura-Trail.

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Endlich kein Tambura-Trail mehr: Da ist wohl jemand froh, nach zwölfhundert Tiefenmetern Gehoppel endlich wieder eine geteerte Straße zu erreichen. Tambura-Fazit? War schon mal wieder geil, vor allem nach dem ganzen fluffigen Waldbodenflow der letzten Woche. Die Mischung macht's halt.

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Und jetzt endlich Mittelmeer!
 
18.06. 19:00 Albergo Magra in Fiumaretto, 3m

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Massa hat einen hübsch weiss marmorierten Dom...

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... leckeres Eis, ...

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... zum Baden wegen ausschließlich privatem und zugangsbeschränktem Meer beinahe obligatorische und sündhaft teure Spritze...

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... und mit Sonnenschirmen zugepflasterte Privatstrände, bei denen man eigentlich eher davonlaufen den urlauben möchte... ich zumindest. Jetzt im Juni ist's ja noch relativ leer, im August möchte ich das Chaos hier nicht erleben. Es gibt zwar auch einen kleinen "spiagga libera", aber da sind dann halt Steine und Dreck statt Sand... ist eben so.

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Besonders lange verbleiben wir nicht an diesem gruslig verbauten Küstenstreifen. Zehn Kilometer verkackt verkehrige Uferstraße weiter an der Mündung des Fiume Magra wird die Gegend endlich wieder deutlich entspannter.

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Im angenehmen Ort Fiumaretta finden wir ein kleines Albergo und feiern das Ende des ersten Florix-Teils mit nen Topf süßer Kirschen.

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Von Florenz durch die Berge zum Meer: Die anfangs völlig ungeplante Route ist am Ende erstaunlich gut gelungen. Freilich könnte man hier und da noch etwas "streamlinen" und ein Zelt müsste man auch nicht zwingend mitschleppen. Aber die vielen Singeltrackabfahrten passen in jedem Fall. Mit dem harten Paso-Tambura-Höhepunkt am Schluss wird's insgesamt ne ziemlich stimmige Sache... nur so zum mentalen Aufwachen nach dem vielen Flow davor.

Und jetzt? Irgendwie an der Küste rauf nach Genua und dann rüber nach Korsika, das wäre der Plan. Kann aber wie immer auch ganz anders laufen... :)
 
hab noch nie was von apuanischen alpen gehört, aber die optik um den vagli-lago rum ist schon besonders.
die marmorsäge möchte ich bitte haben -- falls hier das nächste chainsaw massacre ausbricht, habe ich die größte!!!
 
18.06. 19:00 Albergo Magra in Fiumaretto, 3m


Und jetzt? Irgendwie an der Küste rauf nach Genua und dann rüber nach Korsika, das wäre der Plan. Kann aber wie immer auch ganz anders laufen... :)
Im Vergleich zur verbauten Küste bei Massa sind die Cinque Terre ganz nett, das hängt sicherlich auch von der Anzahl der Touristen dort ab. Mir war es dort Mitte Juni tendenziell zu voll. Aber auch das Hinterland hat - wie ich finde - seinen ganz besonderen Reiz. Für Euren Geschmack vielleicht etwas viel Wald. Ist bei heißem Wetter aber auch kein Fehler...

Die Berge sind nicht allzuhoch, aber manchmal sind die Gipfel waldfrei. Eine Route über Monte Porcile, Monte Aiona und Monte Antola bringt Euch mit einigen Höhenmetern gespickt rüber nach Genua. Der Monte Maggiorasca wäre noch etwas weiter im Hinterland, aber auch nur ca. 30 km Luftlinie von Rapallo.

Bin gespannt, wie es weitergeht...


Gruß LUTZ
 
Hat sich vielleicht geändert. Der Typ, der die Hütte aktuell bewirtschaftet, hat bis vor 2 Jahren Dinkelacker Bier in einer Kneipe in Massa verkauft. Scheinbar so viel Bier, dass die Brauerei ihn nach Stuttgart eingeladen hat.

Jetzt trägt er alles was man braucht selbst auf die Hütte, Hubschrauber nur zweimal pro Jahr, da zu teuer.

Der Blick von der Hütte ist allerdings beeindruckend, man sieht bis Korsika rüber.
Danke für die Info, hört sich gut an! Aber die Vorstellung nach bergauf schieben und tragen und grobschottriger Abfahrt auf dem Rifugio mit Meerblick mit einem "Dinkelacker"-Bier begrüßt zu werden, das ist schon eine etwas gruselige Vorstellung... :)


Gruß LUTZ
 
19.06. 12:00 Campocecina, 1270m

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Heute verliere ich Kettle an einen verdienten Ruhetag. Ist aber auch wirklich hübsch hier, wo die Magra ins Mittelmeer mündet. Da kann man's schon aushalten, selbst die Kaimauern sind aus Marmorbrocken. Bleibt vermutlich einiger Ausschuss übrig beim Quadersägen, der muss dann ja irgendwo hin.

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Für mich ist noch keine Pause angesagt, drum folge ich zunächst auch dem Fiume Magra, allerdings landeinwärts.

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Nach fünf Kilometern beginnen die Berge mit Postkartendörfern (hier Castelnuovo Magra) zwischen Olivenhainen, ...

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... später dann mit dschunglig verschwurbelten Ministräßlein. An die vierzehnhundert hübsche Höhenmeter verstrample ich auf diese angenehme Weise...

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... bis zu einem Aussichtspunkt über den Bergen von Carrara, oder was halt noch davon übrig ist. Dort unten geht's mal richtig zur Sache, offensichtlich läuft das Marmorgeschäft noch halbwegs.

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An einem Ausflugs- und Wanderplatzerl namens "Campocecina" erreiche ich meinen höchsten Punkt... und leckere Pasta. Ginge auch noch weiter bis zum Monte Sagro (1800m), aber das lass ich den Gernebikebergsteigern übrig. Raufschleppen und das selbe wieder runterfahren, daran werd ich mich nie gewöhnen. Schon der Kringel heute ist schlimm genug, allerdings ist man mit fünf Kilo weniger Gepäck doch ein wenig fluffiger unterwegs. Außerdem gibt's ab Campocecina insgesamt drei verbundene Trailforkswegerl zurück zum Meer, das wird bestimmt gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
18.06. 15:00 Tambura-Trail bei Receto, 600m


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Endlich kein Tambura-Trail mehr: Da ist wohl jemand froh, nach zwölfhundert Tiefenmetern Gehoppel endlich wieder eine geteerte Straße zu erreichen. Tambura-Fazit?
Haha, das erinnert mich irgendwie daran...

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@Goldkettle , Du könntest Dich als "Päpstin" bewerben!


Gruß LUTZ


P.S.: Hier meint jemand, sie könne die Gefühlslage nach dem Tamburo-Trail sehr gut nachvollziehen. Trotzdem "leider geil"...!
 
Was macht der Preispegel im Restaurant im Moment?

gr.P
In Italien? Alles bestens. Klar... die Touriküsten hier sind teurer als die Bergdörfer letzte Woche... aber du bekommst immer noch ne magenfüllende und immer leckere Pasta für 8-10E. Bierchen ist halt ein "Problem", wie überall in Italien. Trinken wir allerdings kaum... nur heute mal zum Spiel streamen.

Korsika wird finanziell leider ne andere Hausnummer.
 
Ziemlich geile Route bisher!! Bei eurer Spürnase war der Telefonjocker auch nicht notwendig!
Zu dem Marmorabbau: Das wird tatsächlich immer wieder berechnet wie lang das wohl noch so geht mit den Hügeln da und auch bei den schlechtesten Prognosen (viel Nachfrage, schnellere Abbaumethoden) bleiben noch viele viele Jahr übrig....
 
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