Formula R1 - Quad-Ringe defekt?

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Hallo,

fahre seit einiger Zeit eine Formula R1. Anfangs hatte ich immer das Problem, dass die Bremsbeläge geschliffen habe. Nachdem ich zwischen die Beläge ein Abstandshalter über Nacht stecken hab lassen, war sie Schleiffrei einstellbar.
Das Problem, das aber immernoch bleibt: der Druckpunkt ist sehr hart (ich ziehe etwa 1,5cm, dann ist die maximale Bremsleistung erreicht). Auch nach dem entlüften bleibt der Druckpunkt sehr hart.. ich kann mir das nicht erklären, hab jetzt bestimmt schon fünf Mal entlüftet.

Kann es vielleicht sein, dass die Quadringe defekt sind und sich die Bremse deshalb nicht richtig einstellen lässt? - das würde auch erklären, warum ich sie nach der "Nacht-Behandlung" schleiffrei bekommen hab.

Falls ja, wäre es sinnvoll nur die Dichtungen zu wechseln oder auch gleich die Kolben?

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :/
Gruß
Hirte
 

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Re: Formula R1 - Quad-Ringe defekt?
Mir scheint, deine Bremse ist einfach nur überfüllt - d.h. es ist zuviel Bremsflüssigkeit drin. Bau das Laufrad aus, stecke einen großen, SAUBEREN Schraubendreher zwischen die Bremsbeläge, öffne die Entlüftungsschraube am Bremssattel ein ganz klein wenig (eine Umdrehung reicht!) und drücke mit dem Schraubendreher die Beläge bzw. Kolben komplett zurück in das Bremsattelgehäuse. Dabei quillt die überschüssige Bremsflüssigkeit an der Entlüftungsschraube heraus, die du mit einem Papiertuch aufnimmst. Aufpassen, dass keine Luft eindringt. Entlüftungsschraube wieder schließen. Dann sollte alles passen.
Die kleinen Abdrücke, die der Schraubendreher auf dem Bremsbelag hinterlässt, machen gar nix.
 
Formulas haben einen harten Druckpunkt, da lässt sich prinzipiell nichts dran ändern.
Aber schleiffrei sollte möglich sein.
Wenn du wie oben beschrieben die Bremskolben ganz drin hast, probier mal folgendes:
- Die beiden Schrauben an der Bremszange ein WENIG lösen. Gerade so viel dass sich der Bremssattel verschieben lässt.
- Nun hält man einen 2-2,5mm Inbus zwischen die Bremsbeläge in den Spalt wo die Scheibe durchläuft.
- Dann den Bremshebel einige Male betätigen bis die Bremsbeläge an dem Inbus anliegen.
Man kontrolliert dabei dass beide Bremskolben gleichmäßig raus- und reingehen und dass beide Bremskolben schon ein Stück rausgekommen sind. Dadurch erreicht man, dass ggf. die Scheibe mehr in der Mitte des Bremssattels läuft.

- Laufrad einbauen, prüfen, ob es richtig "drin" ist.
- Die Beläge durch ziehen am Hebel weiter an die Scheibe heranpumpen.
- Prüfen, ob die beiden Kolben gleichmäßig rausgekommen sind und die Scheibe mittig ist.
- Hebel nur >ganz leicht< gezogen halten!
- Die beiden Schrauben wechselweise immer Stückchen für Stückchen (1/4 bis 1/8 Umdrehung) >leicht< anziehen, dabei darauf achten das sich der Bremssattel nicht mehr verschiebt.
- Nach jeder kleinen Drehung, den Hebel kurz lösen und dann wieder ganz leicht anziehen.
- Die Schrauben gerade so fest anziehen das sich der Bremssattel nicht mehr verschiebt.

- Nach dem lösen des Hebels sollte die Bremse nun schleiffrei laufen. Sonst wiederholen.
Schrauben lösen, Hebel leicht ziehen....
- Die Schrauben etwas fester anziehen und auf Schleiffreiheit prüfen. Sonst ...
- Dann die Schrauben mit dem vom Hersteller vorgegebenen Drehmoment anziehen.

Liest sich komplizierter als es ist... ;) Funktioniert aber bestens. Der Bremssattel richtet sich so von selber optimal aus.
Ich nehme zum Ausrichten einen Inbusschlüssel, der Drehmo kommt erst ganz zum Schluss zum Einsatz.
Mit Bildern findest du den Tipp im Link in meiner Signatur. Kapitel 2.5.
Viel Erfolg!
 
Danke für die Tipps!! Ich werds mal ausprobieren :)


EDIT: hab nun das Problem mit der Überfüllung gelößt. Dazu hab ich die Schraube, wie empfohlen, eine Umdrehung rausgedreht. Dann hab ich zunächst den einen Kolben reingedrückt und gedrückt gehalten, anschließend das selbe Spiel mit dem anderen. Danach war alles gut :)

Mit dem Schleiffrei einstellen muss ich mir aber nochmal Zeit nehmen xD

Trotzem nochmal großes THX an euch beide :) :)
 
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