Frage zum Wheelie fahren

@Long John

Die Geschichte eines Anfängers: Ich war Anfang Oktober 2007 auf einem einwöchigen J&S Leiter-Kurs (MTB Tainer) in der Schweiz. Ein paar Super-Cracks waren auch da (EM CC Jugend-, CH-DH Meister usw.), solche, die den Wheelie in fast jeder Lage, auch freihändig, fahren konnten. Ich konnte ihn überhaupt nicht.

Angespornt habe ich nach dem Kurs jeden Tag trainiert, teilweise habe ich mein xh GAx Training in ständiges "Lenker hoch" -Training abgeändert. Anfangs ging nichts, Tag für Tag, Woche für Woche. Nach 4 Wochen war (noch sehr rar) hin und wieder ein Zufalls-Wheelie drin, der mal über 10 Meter ging (~12m ;)) . Dann aber wieder stundenlang überhaupt nicht, man hat das Gefühl, dass man es nie lernen wird. Ich blieb aber dran, habe den November/Dezember jeden Tag, teils mehrere Stunden geübt, meine rechte Hand, insbesondere der Ringfinger und der kleine Finger waren völlig am Ar... vom Hochziehen und bremsen (irgendwann fehlt einem die Kraft für das Hochtreten...).

Meine Wheelie-Trainings habe ich auf 2 Fahrrädern absolviert, zum Einen auf meinem Scott- MC Fully und zum anderen auf meinem Scott Dirtbike, da man da automatisch tiefer sitzt.

Im Dezember hat's dann irgendwann "Klick" gemacht, plötzlich ist das Gefühl für die Balance da, wenngleich es mir oft dem @flyingscot gleich geht - für die perfekte Beherrschung des Wheelies braucht es einfach noch viel mehr Zeit und Geduld, wie auch ein konsequentes Training.

Ich selber habe mich als total unbegabter Wheeliefahrer eingeschätzt, bin schon 42 Jahre und meine Nachbarn meinen, ich wäre ein peinlicher Fall (für die Klappsmühle), aber ich bin glücklich, dass ich es in doch relativ kurzer Zeit schon so weit gebracht habe.
 
Das hört man gerne das den anderen Anfängern genauso geht. Ich dachte schon es würde nur mir so gehen.
Ich bin auch schon etwas älter, 32 genaugenommen, und da tut man sich ja dann doch etwas blöder anstellen wie mit 16. Leider bin ich als Koch doch beruflich immer recht stark eingebunden; so dass mir oft die Zeit zum genauen üben fehlt. Aber ich werd auf jeden Fall am Ball bleiben. Es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen und Bobby Root muss ja irgewndwann auch mal so angefangen haben. Denn ich glaube kaum das der auf dem Hinterrad fahrend zur Welt gekommen ist.
Leider ist das mit der Peinlichkeit immer so ne Sache. Auch meine Bikekumpels die zum Üben keinen Bock haben lachen manchmal noch, aber wenn man Ihn dann irgendwann kann ist man wie der Wessi sozusagen sagt "Außen vor".

in diesem Sinne Gruß Andreas
 
verflucht! okay jungs, wenn ihr das im hohen alter :p noch schafft, setze ich mich mit knapp unter 30 auch nochmal ran und lerne den verflixten wheelie! ich kram den thread wieder raus und gebe bescheid wenn ich es geschafft habe, und wenn es 2jahre dauert. zum glück wirds noch früh dunkel, dann halten mich die hiesigen franken nicht für ganz verrückt.
cheers
 
verflucht! okay jungs, wenn ihr das im hohen alter :p noch schafft...
hehe, was anderes: übe ohne Klickies :) ich habe mir in jugendlichem Leichtsinn und Übermut den Handwurzelknochen am 2.1.2008 ausgerissen, weil ich nicht mehr rechtzeitig rausgekommen bin, nachdem ich Rücklage bekam - also immer schön aufpassen, gelle :daumen: man ist ja nicht mehr der allerjüngste :lol:

PS: HR-Bremse zog nicht ausreichend, wohl weil ich zuvor das Bike gewaschen hatte...
 
verflucht! okay jungs, wenn ihr das im hohen alter :p noch schafft, setze ich mich mit knapp unter 30 auch nochmal ran und lerne den verflixten wheelie! ich kram den thread wieder raus und gebe bescheid wenn ich es geschafft habe, und wenn es 2jahre dauert. zum glück wirds noch früh dunkel, dann halten mich die hiesigen franken nicht für ganz verrückt.
cheers

Zwei Jahre ist schon mal ein guter Ansatz! Wobei der "Peinlichkeitsfaktor" schon viel früher überwunden ist.

Ich habe auch erst mit Mitte 30 angefangen den Wheelie zu üben. Initialzündung war, dass ich einen Stuntfahrer mit einer Enduro "Walzer" tanzen gesehen habe (Er fuhr auf dem Hinterrad kleine Achten).
Man konnte deutlich erkennen, dass dieses "Beherrschen" des Trial-Motorrads aus dem Zusammenspiel zwischen Gasgeben und Hinterradbremsen funktioniert.

An dem Spruch "was Hänschen nicht lernt, - lernt Hans Nimmermehr" ist sicher etwas dran. Als Kind - oder zumindest unter 18 Jahren - braucht man nur 1/3 der Zeit (wenn überhaupt) um solche neue Bewegungen zu erlernen.
Aber wenn man weis, dass es andere geschafft haben, muss es eben auch für einen selber machbar sein.:daumen:

Mein nächstes Ziel (mit unter 50 Jahren) ist nun der Manual über sagen wir mal 100 Meter (Bergab im Stehen mit Hinterradbremse kontrollieren).
Ich gebe mir das Jahr 2008 Zeit, um es zu erlernen. Erste Ansätze sind bereits erkennbar.
Ich sag Bescheid, wenn ich mein Ziel (und mit wie viel Aufwand) erreicht habe.:hüpf:

Harry

btw.: wo gibt es günstig Bremsklötze für die hintere Magura Marta?
 
hallo, als anfänger mit klick ist sch....! hab letztes jahr auch angefangen zu üben, nach einer tour bin ich den hof hochgefahren, leichte steigung, hatte das rad recht gut bis ich dann hintenüber aufs kreuz geschlagen bin. erstmal keine luft bekommen, dann nur noch schmerzen im rücken. das rad auf mir und beide schuhe noch eingeklickt, nach 10min liegend auf dem hof konnte ich mich dann wieder langsam bewegen und aufstehen, aber zwei tage nicht richtig sitzen. jetzt übe ich ohne klick und sattel etwas runter. bin 33 und glaube das ist genau das richtige alter :)
 
Mein nächstes Ziel (mit unter 50 Jahren) ist nun der Manual über sagen wir mal 100 Meter (Bergab im Stehen mit Hinterradbremse kontrollieren).

Viel Glück bei deinem Vorhaben. Jedoch würde ich beachten, dass du die Hinterradbremse nur zur Not benutzt, also wenn du nach hinten zu kippen drohst. Das mit dem Dosieren mit der HR-Bremse mag beim Wheelie im Flachen okay sein, beim Manual versaut es einem jedoch nur die Technik. Man macht es hierbei über die Gewichtsverlagerung und ein gewisses Ausbalancieren. Dabei "schiebt" man das Bike auch mal mit den Beinen unter sich hin und her. Schau' dir ein paar Videos an, da wirst du dies gut erkennen können. Der Manual ist ideal zum lernen, da er auch auf dem Trail relevant sein kann.

Ride On !
Speedy:)
 
Ja, Klickies + Wheelie sind gefährlich. Ich hab mir vor Jahren auch das Steißbein gebrochen.

Sattel auf Halbmast und eine mittlere Steigung hoch ist das einfachste.
MAual bergab mit bremse geht schon. Sonst wirst du irgendwann "unendlich" Schnell. Also dosiert immer gleich bremsen.
 
ganz wichtig beim Wheelie:

nicht verkrampfen, vor allem nicht die Arme.
wenn das Vorderrad oben ist den Lenker nur ganz sachte festhalten...und keine Angst, wenn das Vorderrad wieder runter kommt kann man trotzdem noch schnell wieder fest zugreifen.
Ansonsten gilt üben, üben, üben...:daumen:
 
MAual bergab mit bremse geht schon. Sonst wirst du irgendwann "unendlich" Schnell. Also dosiert immer gleich bremsen.

Das Problem sehe ich eher für Wheelies in der Geraden, wo man dann immer schneller treten muss, damit das Vorderrad nicht runterfällt. Beim Manual bergab hingegen ist das doch kein Problem, da kann man ruhig richtig Tempo bekommen. Das dosierte Bremsen ist m.E. da nur hinderlich für den Flow und die Bikebeherrschung.
 
Beim Wheelie regelt man das halt mit dem dosierten Bremsen, damit das von mir beschriebene Phänomen nicht auftritt. Beim Manual ist das Bremsen jedoch hinderlich und versaut einem meiner MEinung nach die Technik.
 
Du darfst die Bremskraft eben nicht variieren. genau wie beim wheelie, behälst du eine konstante bremskraft. Dann bleibt die Technik zum Manual genau die gleiche, aber du wirst nicht schneller.
 
Weiß irgendwer von den Wheelie-Experten ob was aus
Rod Hines
geworden ist.
In einem US Bike Mag aus Jun/2005 stand er wollte den Weltrekord im no hand wheelie aufstellen. Und das auf eine Bonanza Rad aus dem Wal Mart.
Ich weiß noch, daß er übte, in dem er auf einem Stuhl stundelnang nur auf den hinteren Beinen balancierte.
Leider habe ich trotz Internet-Suchaktion nie etwas herausgefunden.
 
So, um mich jetzt auch mal zu outen und euch das Gefühl zu geben nicht die einzigen Deppen zu sein, die im hohen Alter versuchen die Kunst des Wheeliefahrens zu erlernen:

Bin 34 jahre alt, übe seit ca. 'ner Woche 1h täglich in Koblenz in den Rheinanlagen und setze mich dort auch den Blicken der Fußgänger/Spaziergänger aus, die von mir wahrscheinlich, daß ich nicht ganz knusper im Kopf bin...ich muss sagen ich bin von meinen Fortschritten nicht wenig begeistert...ich kann nach einer Woche (oder sagen wir ca. 10 h üben) sagen, daß ich natürlich noch nicht den optimalen Punkt gefunden habe, aber zumindest 4-5 mal treten hinbekomme. Aber oft habe ich (wie ihr auch) aber auch den Eindruck ich werde es nie lernen. Ich habe mir ein zeitfenster bis Juli gesetzt, bis dahin will ich den Punkt gefunden haben und den Wheelie so einigermassen beherrschen. Werde mich dann zu gegebener zeit melden...
 
hehe,
schön zu wissen,dachte schon ich bin der einzigste der sich zum affen macht.
bin jetzt 35 und vom ht auf nen fully umgestiegen(perp) und seid dem klappt nix mehr so richtig.
also der wheelie ist viel schwerer als mit dem ht. ok heißt es also üben aber in
den manuel ziehn geht garnicht mehr:mad:
bin echt schon am verzweifeln,aber werde weiter ueben. Gut zu wissen das es noch mehr verrueckte gibt in dem alter:daumen:
 
@perp: Bleib dran:) Wahrscheinlich liegt's nicht daran, dass dein neues Bike ein Fully ist, sondern an der anderen Geometrie (Kettenstrebenlänge; Radstand, Gabelhöhe usw). Hatte schon Freeride-Fullies unterm Po, die ich gar nicht erst in den Manual bekommen habe - trotz saulanger Gabeln...
 
jo speed das werd ich machen:daumen:
kann ja nur an mir liegen aber ich muss sagen jo das mit der geo kommt hin,man sitzt halt total anders im bike.Wollte mir schon das prophet kaufen aber ne ich werd weiter ueben ,wird schon klappen irgendwann:rolleyes:
 
Zum Thema Wheelie bei mir: Ich denk, ich probier den wheelie schon seit 2 Jahren erfolglos. Immer wieder zwischendurch mal trainiert. Nicht ganz so speziell vielleicht wie ichs hätte machen müssen. Dann, nach dem letzten Winter und Winterpause, einmal raufgesetzt aufs Bike und auf einmal funktioniert des. Wie viele andere sagen, es hat einfach "klick" gemacht.

Ich möchte euch ein paar Dinge sagen, die meiner Meinung wichtig sind:

- Das Vorderrad nicht zu hoch anheben! vor allem nicht beim Start. Bei mir war es so dass ich meistens gleich am Anfang stark mit der Hinterradbremse bremsen musste und so das Gleichgewicht stark ins Wanken brachte.

- Ich bin z.B Rechtshänder, und starte auch mit dem rechten Fuß beim Treten, der vielleicht auch stärker als der linke ist. Mein Fehler war, dass ich, wenn mein linker Fuß zum Treten drann war, entweder bisschen zu spät oder zu schwach/stark reingetreten habe. Also drauf achten, dass die Trittfolge immer schön gleich bleibt. Und auch der nächste Punkt hat damit zu tun:

- Falls man beim Start schon in eine Richtung fällt, liegts warscheinlich daran, auf einer Seite stärker ins Pedal getreten zu haben als auf der anderen. Bsp.: Fällt man nach rechts, würd ich mit dem linken Fuß stärker treten und andersrum.

- Wie schon andere erwähnt.. Immer ohne Klicki`s machen! Ich hab mir eine schöne lange Narbe letzten Sommer am Arm geholt! War meine erste Tour mit Klicki`s.. mittleres kettenblatt, nicht gerade langsam und auf geteerter Straße..auf die Schnauze gefallen;)

- Was viele von euch auch schon gesagt haben: Viel üben. Aber auch nicht zu lange. Wenn man schon ne Stunde wie verrückt übt wirds in 2 stunden auch nicht besser. Der "klick"-Effekt kam bei mir direkt nach der Winterpause. Also macht euch keinen Stress, vielleicht auch mal 2 Wochen nicht trainieren.

- Bremse immer schön leicht dosiert bremsen, nicht ruckartig.

- Versuchen, ohne Treten das Rad oben zu halten, auch Manual genannt. Ich mach dass immer kurz vorm Aufsetzen und stehe da schon fast. sieht ziemlich cool aus:cool:



Joaa des wärn ez mal so meine Tipps für euch. Um euch noch mehr Mut machen zu können: Ich kann ihn auch noch nicht perfekt, so um die 15-20m...aber was wichtig für mich ist: Es ist keine Glückssache, sondern i schaff des immer wieder. Und langsam wirds immer länger...
 
Nachdem ich den Wheely nun auch auf dem Fully ganz passabel kann, klappte es plötzlich mit dem Trekking-Rad nicht mehr.

Bei den 28 Zoll, dem schmaleren Lenker, den rutschigeren Sattel, dem steifen Hinterbau mit den härteren Reifen war es wieder ein völlig anderes Gefühl.
Da ich wusste, dass der Wheely auch mit dem TrekkingRad gehen muss (wie gesagt habe ich ihn auf diesem gelernt) übte ich einfach ein wenig.

Nach ein paar Versuchen hatte ich dann auch das Gefühl für dieses Rad wieder. Ich testete mal wie lange ich auf dem Hinterrad fahren kann und schaffte 600 m (3 Runden) auf einer 200m langen Asphalt-Runde.

Ab ca. 400m wurde es aber anstrengender als ich es vorher jemals wahrgenommen hatte. Es scheint als sei der ganze Körper (Beine, Rumpf, Arme) beteiligt und muss ganz schön Arbeit verrichten. Vor allem wenn es drum geht einem Straßenverlauf zu folgen. Man verkrampft doch mit der Zeit, die Bewegungen werden unrund was mehr Bremsen zu Folge hat.

Wahrscheinlich auch wieder nur Trainingssache, dass man lockerer bleibt und sich nicht so anstrengt. Mich hat es etwas verblüfft, dass es nach einiger Zeit wirklich so anstrengend wird.

Werde mal mit dem Fully probieren 1 km weit zu kommen. Ist dieser geschafft, dann geht es bestimmt auch noch viel weiter.

Harry

btw.: könnt ihr während des Wheelys hochschalten? Geht das überhaupt? Ich schaffe es leider nicht!
 
Ich habe arbeitsmässig in letzter Zeit total viel zu tun gehabt und somit keine zeit zum Üben gehabt und habe eben in der Mittagspause einen Versuch gestartet und siehe da...erst klappte überhaupt nicht, dann viel besser als je zuvor...
 
Ich melde mich als "Threadersteller" noch mal zu Wort: ich habe mein ursprüngliches Problem -- das willkürliche abdriften des Wheelies nach links nach ca. 20-30m -- jetzt erkannt. Es lag an der etwas eigenwilligen rechten Handhaltung, da ich bisher immer mit dem Mittelfinger die Hinterradbremse bedient habe.

Ich habe jetzt -- bei meinem neuen Rad -- mal auf Zeigefinger umtrainiert: und siehe da: Das Problem ist weg bzw. lässt sich jetzt sehr gut korrigieren.

Jetzt macht das Üben wieder richtig spaß, da man wieder besser wird.

Das mit dem Schalten wärend des Wheelies hab ich schon ein paar mal ausprobiert, klappte überraschend gut, nur muss man ziemlich aufpassen und bremsbereit sein, da man durch die plötzlich höhere Übersetzung leicht in Rücklage gerät. Das hat mich einmal ziemlich überrascht.
 
ich dachte eigentlich, dass ich zu blöd dafür bin nachdem ich es zwei Wochen lang täglich 30-60min probiert hatte und keinen Millimeter weiter gekommen bin. Aber es scheint ja nicht nur mir so zu gehen.
Ist wohl doch etwas aufwändiger.
Mein Problem war auch immer das kippen nach re oder li bzw das schneller werden und Bremse dosieren.
Wenn ich das hier so lese habe ich doch noch Hoffnung es irgendwann zu schaffen. Mache mir nur Sorgen um meine Gabel, denke das ist auch nicht wirklich gut für diese.
 
An meinem Trekking-Rad (auch vorne ungefedert) ist mir tatsächlich der Gabelschaft gebrochen. Allerdings in meinen Augen ein Materialfehler, da das Gewinde etwas schief geschnitten war. Dadurch war am Ende des Gewindes auf einer Seite nur noch sehr wenig Wandstärke des Rohrs vorhanden.
Mit der neuen Gabel fahre ich aber inzwischen seit ca. 10 Jahren ohne Probleme. Vielleicht achte ich auch ein wenig darauf nicht zu sehr von oben aufs Vorderrad zu knallen.
Bei meinem Fully stelle ich den Federweg auf die max. 130mm vorne ein. Bei einer Federgabel sollte es nun wirklich keine Probleme geben!
 
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