Freeride Alpencross Ost-West

so, endlich wieder in "Ziilisation",
also update, hauptsächlich Bilder:

Früstück in Saalbach, Bikehotel Conrad
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Cortina, unser "Guide" Alberto:
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lecker Pizza beim warten auf den Bus von Cortina
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Porta Vescovo oberhalb Arabba
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auf dem Weg zur Bindelweghütte
(btw: die Dame tat uns leid mit ihrem Preisfehlerchen - gleichwohl könnte man aber auch enfach eine Preisliste aushängen...)
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morgens von Bindelweghütte zum Pordoijoch
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Höhenweg unterhalb Rosengartenmassiv, Blick RIchtung Bozen
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Traumtrail, nach wohin wohl?
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Blick zurück zum Rosengartenmassiv nach Traumtrail
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Technikbegeisterte Kühe bei Kurzras, Schnalstal
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Feierabend nach Erstbefahrung an Oberetteshütte
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dito, andere Richtung
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Alp Laret, bei Scuol
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ein paar Meterchen weiter
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an der Alp Laret
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Futschölpass im der Abenddämmerung (viele Biker werden noch nicht oben gewesen sein, der Hüttenwirt Jamtalhüttte konnte sich an keinen erinnern - sp beliebt wie diese Gegend ist, werdens aber schon paar Leute gemacht haben...), ist ja, wenn auch geröllig, recht flach und beidseitig machbar.
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Jamtalhütte, nach morgendlichem Aufbrechen im Rückblick
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Blick vom Kopssee ins Montafon runter
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in Galtür... die Pointe sollten die meisten verstehen... ich musste jedenfalls lachen ;)
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Klettergarten kurz vor Gaschurn. Montafon
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im Selbstportrait in Gaschurn bei Haus Mottabella das verdiente "Radler" :)
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Problemposting:
sitze gerade am privaten PC im Haus Mottabella in Gaschurn, danke für das Vertrauen an die Eigentümerfamilie :) und versuche die Postings zu sortieren, Bilder der Spiegelreflex zu sichern etc.

1) ganz schön stressig, so ein Livebericht. Nicht nur jeden Tag 10 oder mehr Stunden radfahren, Unterkunft organisieren etc., nein, online will man ja auch präsent sein.
2) gps-tracks zum nachfahren, werde ich wenn, dann nur ganz wenige einstellen. DIe meisten Sachen sind zu heikel für die Breite Masse, und die wenigsten hier haben echte Bergerfahrung. Interessierte werden anhand der Beschreibungen aber fast alles nachfahren können. Weitere Infos gibts nur über nicht öffentliche Kanäle. Siehe Vertrider Kodex.

3) eine Huldigung hier an Stuntzi. Was er da technisch anstellt ist Weltklasse. Ich war bis vor 3-4 Wochen noch mit meinem Schwarz-Weiss Handy sehr zufrieden, und selbst das hatte mich technisch schon genug gefordert... ;)

4) das TRE Netz in Italien ist obermüll. Im SHop wurde es mir empfohlen, hatte aber quasi nie Empfang, und konnte auch keine weitere Aufladung durchführen, da dies nur im Heimnetz geht. DIe ABrechnung übrs Fremdnetz war entsprechend teuer :(

5) die netten Empfangsdamen und Herren der Touribüros sind absolut keine Hilfe. Bei garnichts. Zum Flyer und Broschüren - austeilen reichts. Für alles weitere kann man sich den Gang sparen (z.b. Businfos, Liftzeiten, Preise, WLan Hilfe etcetc.)

6) Rechtschreibung: sehr schwierig mit dem kleinen Smartphone, sorry dafür. Kann meine Postings hier undim Blog auch nicht verbessern. HIer antworten geht mit dem Handy auch nicht, leider.

7) zuverlässige Mitfahrer sind wichtig. ich bin nun alleine unterwegs, dachte mir das aber eh schon im Voraus. Dumm, dass ich mir jetzt ne Pumpe, Reifenheber und evtl. ne Dämpferpumpe kaufen muss.

8) Muddy Mary versagt im trockenen Hochgebirge. Rutscht ohne Ende weg und mir fehlen jetzt schon etwa 10 ganze Stollen. Das kanns ja nicht sein, Schwalbe... (neueste Freeride Faltversion, 2,5)

9) Magura Service ist top. Haben innerhalb 2 Werktage einen neuen Bremshebel geschickt. Leider macht das die Louise 06 auch nicht besser. Mit knapp 90kg incl Rucksack wirds nach 4-500hm langsam minus. Dazu alle 15.000hm neue Beläge, die es kaum zu kaufen gibt. nervig und Preis-Leistungsmässig natürlich indiskutabel. Mag mir wer ne bessere schenken? :)

10) gute Fotos werde ich einfach nachliefern. Ohne Laptop im Rucksack hat das keinen Sinn...welcher Gastwirt hat schon Photoshop mit Raw-Update auf seinem Rechner... ;) Hoffe durch eine einigermasse interessante Schreibe ein bisschen was auszugleichen.

11) Potentielle Mitfahrer: morgen wäre Ziel Maighelspasshütte, dann weiter über Airolo, Macugnaga, Alagna, Zermatt, Sierre, Verbier, Champery (CH), Lausanne (Ende), am besten ne Mail schreiben. Gibt sicherlich gute Fotos die nächsten Tage fürs Familienalbum :)

12) "treiben lassen": schwierig, habe als Student nicht ganz soviel Zeit und bei weitem nicht so viel Kohle für solche Spässchen wie ein Softwareentwickler. für meinen zweiten Sommer auf dem Bike läufts aber ganz ok.
 
Hallo Jungs,
nur nicht entmutigen lassen.
Stuntzi ist und bleibt ein Sonderfall mit seiner mehr als erstklassigen Bericherstattung.
Ihr bringt dafür mal Live-Videos mit ins Spiel, was auch sehr nett ist.

Was setzt Ihr da für Technik ein? Kamera, Stativ ....

Auf jeden Fall noch viel Vergnügen auf Eurer Tour
 
19.8 Oberetteshütte - Jamtalhütte

Nach unseren verdienten Bieren gestern abend, schlafen wir bis 8.00 Uhr aus. Wir nehmen als einzige verbliebenen Gäste ganz gemütlich unser Frühstück zu uns, und rollen den feinen Trail gen Tal. Statt Strasse entscheiden wir uns für Forstweg und die Chance auf weitere Trails. Dieser Forstweg führt in ständigem auf und ab talauswärts (die verlorene Zeit werden wir später noch bereuen...), und mündet in einen wie gemalt angelegten Bewässerungswaal. Anschließend noch ein s3 Trailchen und schon sitzen wir in Zug/Bus zum Reschenpass.

Kurz verpflegt in Nauders gehts über Martina (CH) nach Scuol. eigentlich wollten wir hier den Bikepark-Lift nutzen aber denkste. Der Lift wird komplett erneuert, und so ohne Kabel fährt die Bahn nun wahrlich ganz schlecht ;)

Es scheint aber Ersatz zu geben. So kommen wir doch mit Lift, ca. 200hm und nettem Höhenwegerl zur Alp Laret. Von dort ins Tal gerollt und der Uphill Richtung Pass Furtschöl/ Jamtalhütte kann beginnen.

900 Hm warten noch auf uns, dabei haben wir schon 17 Uhr. Die Betten in der Jamtalhütte sind zwar gebucht, aber dennoch ein eher knapp bemessenes Zeitfenster bis zur Dunkelheit. Schließlich befinden wir uns im hochalpinen Gelände. Bergauf gehts fast ausschlielich wieder nur mit Bike-Schieben und Tragen, und Bergab kanns schließlich auch mal länger dauern.

An der letzten Alm zeigt die Wanderkarte links vom Bach sollte es am Hang entlang hoch zum Pass Furtschöl gehen - tut es auch. Nur zeit der Pfeil geradeaus und rechts vom Bach. Also eben rechts vom Bach dem erkennbaren Weg entlang. Christian folgt diesem markiertem Weg eisern, mir kommt das ein wenig seltsam vor. So beschließe ich über die steil Almwiese linker Hand den Hang hinaufzusteigen. Funktioniert ganz ordentlich, dank der eingetretenen Spuren von Pferden und Kühen. Bei Christian unten scheint dagegen das Ende erreicht, der Weg hört plötzlich auf, ein Weiterkommen würde bedeuten über atuogroße Felsbrocken zu klettern.

Wir können uns auf diese Entfernung mit dem rauschendem Bahc nur per Hamdzeichen verständigen. Christian winkt mir ab und macht sich auf den Rückweg, ich hingegen zeige ihm an, dass ich es weiter probiere. Nur eine Kuppe weiter oberhalb stehe ich plötzlich auf einem alten Weg mit frischen Wanderspuren, und sehe ca 50hm oberhalb eine frische Wegmarkierung.

Glück gehabt! Noch weitere 4-500hm schieben und ich erreiche in strammen Schrittes in gut 1 Stunde auf frisch ausgebauten Weg inmitten von purem Geröll die Passhöhe.

Mitlerweile ist 20 Uhr, also schnell die Schoner und Jäckchen angezogen und ab gehts. Etwa 80% sind bis zur Jamtalhütte auf wechselnd Geröll und alpinem Wanderweg für mich fahrbar. Ich gehe nun kurz vor Einbrechen der Dunkelheit keinerlei Risiko mehr ein, und schiebe/trage das Bike lieber einmal zu viel über die kurzen Steilstücke und Absätze.

30 Minuten später erreiche ich die Jamtalhütte. Hier muss ich erstmal allen Gruppen erklären wie das mit dem Bike so funktioniert in dem Gelände etc. Ausnahmslos alle finden solche Aktionen richtig töfte, gleichwohl erkenne ich die verschiedenen Kletter-, Hochtouren- und Bergsteigeraktivität ebenso bewundernd an.

Für den Weiterweg stellt sich der Hüttenwirt persönlich bei mir vor und gibt mir reichlich wichtige Infos. Super Sache! Er bekräftigt dass mein Plan A, der über die Gletschner Scharte führen würde dank der Gletschmelze prinzipiell kein Problem wäre, dass ich aber verrmutlich die Hälfte runtertragen müsste, selbst bei bester Bikebeherrschung.

Also höre ich nach geruhsamer im komfortablen 6er Lager (mit fließend Wasser!) auf seinen Tipp und genieße den aussichtsreichen Trail entlang des Tals nach Galtür.
 
20.8 Galtür - Montafon

Nach dem aussichtreichem Trail nach Galtür, kläre ich erstmal mit Christian, wie es ihm ergangen ist. Er hat den Rückweg angetreten und in Scuol in der Jugendherbere übernachtet. Mis Bus geht es für ihn nun über Landeck, Ischgl, Silvretta Hochalpenstrasse bequem mit nur zweimal umsteigen und anschließend 1000hm Abfahrt nach Gaschurn.

Mich zieht es mit der Birkhahnbahn www.silvapark.at für 7 Taler incl. Bike rauf zum Kopssee. Ab der Bergstation folge ich zunächst der Beschilderung zur Breitspitz(2197m). Nach etwa 15min biege ich einen sehr fordernden engen Wanderweg Richtung Kopssee mit durchgehend S3 Niveau ab.

Hier merke ich nun deutlich die starke Ermüdung durch die bisherigen Etappen. Ich fahre deutlich weniger, schiebe dafür bergab umso mehr. Ab der Staumauer des Kopssees geht es zunächst einige Teermeter bergab, bis es mich wieder auf den markierten Wanderweg zieht. Den Umweg über Verballa Alp oder sogar Heilbronner Hütte lasse ich heute auch lieber aus. Ein andermal mit frischen Beinen.

Schließlich liegen noch etwa 800hm talabwärts vor mir. Und die sind vom allerfeinsten. Bei einer Abzweigung nehme ich statt der Strassse den Wanderweg rechter Hand. Gute Entscheidung.

Mich erwartet ein leicht verblockter, aber breiter Waldweg, der durchweg mittelsteil abfällt und stets zwischen S2 und S3 pendelt. Würde man sich einen Waldtrail als Freeride oder Endurist wünschen dürfen, man könnte schlicht diesen Weg kopieren.

Einige schnelle Stücke wechseln mit engen Spitzkehren ab. Mal schmal, mal breit, mal Stufen, mal flache Slickrocks. Einfach der Wahnsinn! Und dabei muss man ab Galtür keine 20 Minuten flache Anfahrt überwinden!

Die letzten Meter für heute rolle ich über die Strasse nach Gaschurn und beziehe heute bei traumhaftem Kaiserwetter unsere Unterkunft Haus Mottabella www.mottabella.net schon gegen 15Uhr.

Meine Knochen und speziell meine Knöchel brauchen nun nach acht Tagen ihre verdiente Pause. Kurz das Rad gewaschen, in den Bikekeller gestellt, die Bergschuhe in die beheizten Ständer platziert und schon sitze ich mit einem Radler auf dem sonnigen Balkon. Ich blicke über wohlgepflegte Geranien in den stahlblauen Himmel und die sonnenbeschienenen Hänge der Versettla- und Vermuntbahnen. Vielleicht gehe ich gleich noch im Klettergarten ein paar Fels-chen erklimmen. Neue Bike-Erstbesteigungen warten dort ;)

Zwischenfazit am achten Tag: trotz all der Anstrengungen und Widrigkeiten ein super Trip! Auch erstaunt mich die Begeisterung immer wieder, die Bikern in der "wilden" Bergwelt entgegengebracht wird.
 
nach etwa 3000hm hammertrails sitze ich gerade in chur und erfreue mich städtische kultur. Bin mir bei der gewittrigen luft aber unschlüssig wie weit noch heute.

Bericht kommt später. Ertsmal Sim kaufen und aktivieren.
 
Hi Romarius.

Find ich spitze, was ihr (Du) da macht, bitte weiter fleisig posten und mit gaaaaaaanz vielen Bildern spiken.

Vielleicht kannst du bei Gelegenheit auch noch mehr zum Thema Technik, Aufbereitung, Übertragung usw. schreiben.

Ride on, viel Spaß noch :daumen:

ephi
 
21.8 Montafon - Graubünden

Nachdem ich gestern meinen Mitfahrer "verloren" habe (bzw. er nicht erreichbar sein will) muss ich statt Sahnetrails im Montafon hinabzugleiten erstmal die notwendigsten Werkstattutensilien neu kaufen. Mit einem bombigen Frühstück im Magen gehe ich die Einkaufstour an.

Das Sportgeschäft oberhalb der Versettlabahn (die sich gerade im Umbau befindet) machen mir die Angestellten, insbesondere der junge Mann in der Werkstatt einen kompetenten Eindruck.
Luftpumpe: check, Bremsbeläge: check, Allzwecköl: check, zweites Paar Socken: 20.- ...sonst gehts aber noch?!? Erst in Chur sollte ich ein schlichtes Paar Socken zu einem normalem Kurs finden. Wobei ich mit diesen Luxusartikeln, hergestellt von pakistanischen Kinderhänden unter Zwangsarbeit, sicher doppelt so schnell die Berge erklimmen würde. Mindestens doppelt so schnell.

Da für nachmittag Gewitter amgekündigt sind und die Versettlabahn geschlossen, muss ich statt Singletrailfeuerwerk direkt den Bus (2,8 Euro incl. Bike) nach Gargellen und von dort die Schafskopfbahn nehmen.

Ab hier stehen zwei mögliche Routen bereit: 1) übers Gafierjoch und einen weiteren Pass mit insgesamt 600hm oder 2) übers Schlappiner Joch nach kurzem Downhill 500hm nach Klosters.

Ich frage den Bergbahnangestellten an der Bergstation um Rat. Er mustert mich und mein Bike, und gibt eine präzise Auskunft. Auf sein Anraten nehme ich Variante 2. Nach kurzen technischem Trail gehts über die Skipiste in ein Hochtal, und von dort in insgesamt 1,5h auf alten Schmugglerpfaden aufs Schlappiner Joch.

Der Trail bergab macht die Strapazen bergauf mehr als Weg. Meist um den Schwieirgkeitsgrad S2 pendelnd, gleite ich mit nur sehr wenigen Tragestellen dieses Sahnestück nach Schlappin hinunter. Von Schlappin geht am Bach linkerhand ein Singletrail weg, der später wieder auf die Strasse führt, für die ich mich entscheide.

Nach wenigen Minuten erreiche ich Klosters, trete wenige Meter talaufwärts, verpflege mich, hebe an einem Bankinstitut ein paar Fränklis ab, und schon begrüßt mich die Gotschnabahn mit einem Hinweis, dass Wanderer und Biker auf den Wegen gleichberechtigt sind, und gegenseitige Rücksichtnahme erhofft wird.

Vorbildlich! Auklären und Tipps geben, statt ständiger Verbote. Niemand bricht sich damit ein Bein, im Gegenteil, man begegnet sich als Bergsportler auf Augenhöhe nimmt aufeinander Rücksicht.

Die wenigen Biker, die mir auf dem flowig leichten Panoramaweg Richtung Parsenn begegnen nehmen auf die Wanderer ebenso Rücksicht, wie die Wanderer auf die Biker. Bei meinen Selbstaufnahmen per Zeitauslöser, lassen es sich gleich mehrere Wandergruppen nicht nehmen, mir hierbei zu helfen. Ich bin entzückt.

Trotz meiner Freude muss ich wegen der zunehmend drückenderen Gewitterluft weiter auf den Parsennfurgga schieben. Nach gut 30 Minuten erreiche ich den Sattel, rolle wenige Meter an einem steilen Hang entlang Richtung Weissfluh. Von dort zweige ich zum Grünsee und Richtung Langwies rechter Hand ab. Mit wenige schwierigen und engen Stellen genieße ich diesen weichen Wiesentrail in einem wunderschönen unverbauten Tal.
Das Grün der Almwiesen ist zum reinbeißen. Wäre ich eine Almkuh, würde ich genau hier leben wollen. Da ich aber ein Biker bin genieße ich den kaum enden wollenden Flow des flach abfallenden Weges.

Irgendwann erreiche ich einige alte Berghäuser, die mit ihrem dunkelbrauner Holzbauweise aus einer Schweiz-Werbung zu stammen scheinen.

Statt dem erwarteten Strassendownhill taucht vor mir plötzlich ein Wegweiser "alter Sommerweg" auf. Ich vage diesen auf der Wanderkarte nicht eingezeichneten Weg. 10 Minuten geht es auf kaum begangenem wenig steilem Wanderweg an einem Bergbach entlang. Krönung dieses (erneuten) Sahnestükchens ist ein Stahlgeländer, das einige Meter durch die enger werdende Klamm ermöglicht. Einer der besten Abfahrten, die mir bislang untergekommen sind :).

Weiter geht es 22km auf Teer nach Chur. Dort gibts eine neue Handykarte, Verpflegung und die Erkenntnis, dass ich den letzten Zug Richtung Oberalppass leider verpasst habe.

Unterkunft finde ich in Chur nur wenig bezahlbares. Das "Just be Nice" Hostel direkt an der Brämbrüeschbahn ist mit 35 sFR preislich gerade noch erträglich für ein Studentenbudget.

Schnell komme ich mit weiteren sportlichen Gästen ins Gespräch, und der Abend endet bei leckerer Past und einem Bier im "Ausgang". Danke hier an Dirk aus Freiburg :)

Die verdiente Nachtruhe will sich trotz zweier Hopfengetränke nicht einstellen. Die hauseigene Disco und der Strassenlärm wie auch die schnarchenden Mitbewohner des Lagers sind einfach zu viel. Irgendwann schließt jemand die Fenster. Jetzt bekommt man die Preisverhandlungen der knapp bekleideten Damen von gegenüber (und nebenan) mit ihren Kunden nicht mehr mit, dafür wird der Raum immer wärmer, und die Luft unerträglich verbraucht.

Nach gefühlten 2 Minuten Schlaf sitze ich um 8 Uhr schon im Zug Richtung Oberalppass, und hoffe auf feine Trails im Tessin.

PS: Bilder und Video habe ich in meinen Alben (siehe Links) hochgeladen - schaffe es ohne PC wegen fehlender Emailbenachrichtigung aber nicht sie einzubinden.
 
22.-23.8 Oberalppass, Cadlimohütte, Airolo, Nufenenpass

Vom Oberalppass geht's erst über einen schönen teiweise fahrbaren Höhenweg zur Maighelshütte. Hier kann ich auf der Forststrasse endlich mal wieder ein paar Höhenmeter im Sattel rauftreten. Tolle Lichtstimmung hier oben in diesem recht flachen und breiten Hochtal. Die Hütte wird ständig von der Sonne angeschienen, die Kühe läuten fröhlich ihre Glocken, und der fast einsame Biker genießt den meist fahrbaren Weg entlang des Bergbachs.

An der Abzweigung Maighelspass schiebe ich geradeaus Richtung Pass Bornengo. Ab hier treffe ich nur noch ein Wanderpäärchen.

Allmählich wird die Landschaft karger und ich schiebe bzw. trage mein Radl durch die Geröllwüsten. Ein paar Schneefelder bieten inmitten von starkem Hochnebel spannende Abwechslungen.

Ab der Passhöhe auf ca. 2600m wirds zunehmends ungemütlicher. Nicht dass ich bergab erstmal 300hm trageb muss, nein, es beginnt zu regnen.

Die Wolken werdeb zunehmens dichter und der Niederschlag intensiviert sich. Es wird doch nicht... doch es fängt an donnern und blitzen. Ich bin begeistert.

Mein 18kg Stahl-Blitzanzieher muss ich ständig schieben/tragen. Unterschlupf ist keiner in Sichtweite. Wenn der Trail so weitergeht brauche ich sicher noch mindestens 2 Stunden zur nächsten Almhütte. Nach kurzem Unterstellen unter einem Felsen, das Rad weit weg platziert, entscheide ich die 35Minuten und 250hm zur Cadlimohütte zu nehmen. Mehrfach muss ich die Hände zu Hilfe nehmen um hier im steilen Felsengelände voran zu kommen. Definitiv kein optimales Bikegelände hier! Mit stets besser werdendem Wetter erreiche ich bald die Sac Hütte. Ein bisschen entspannen bei interessanten Wolkenspielen, ein Nussgipfeli, ein paar Fotos gemacht, und schon liege ich im Lager und falle ins Reich der Träume. 27 sFr sind für eine Sac Hütte nur für einen Lagerplatz ein verdammt stolzer Preis. So spare ich mir Abendessen und Frühstück. Marschtee gibts morgens zwar 100 Literweise, aber nur für HP-Gäste. Ich müsste pro Lite 8.- sFr zahlen - scheint vergoldetes Wasser zu sein.

Also lieber ins Tal abgestiegen. Kaum wird der Trail nach 400hm fahrbar, kommt mir eine Kuhherde mit mehreren Begleitpersonen entgegen: Alpauftrieb. So romantisch dies sein mag und so hungrig ich bin, frisch gedüngten Wanderpfad mit reichlich Kuhfladen sollten eigentlich nicht auf meinen Speiseplan.

Die Luft ist nach dem gestrigen Gewitter sehr klar und das frühe Morgenlicht perfekt für ein paar Selbstportraits an einem der ruhigen Bergseen.

Ich rolle anschließend über Teer nach Airolo und freue mich auf reichlich Verpflegung im örtlichen Coop. Aber nichts wirds. Es ist Sonntag. Also doch nur am Bahnhofskiosk ein paar Schokoriegel und ein paar Süßgetränke.

Wenige Minuten warte ich auf den Postbus und schon gehts auf den Nufenenpass. Leider gilt meine Velokarte von gestern heute natürlich nicht mehr. 36sFr kostet der Spass daher.

Weiter gehts statt über den Cristallinapass nun über den leichteren Griespass nach Italien mit Ziel Domodossolla. Mal schauen ob ich hier dann Lust auf ein weiteres hochalpines Abenteuer über Macugnaga habe, oder ob ich mit Zug/Bus direk nach Alagna/Cervinia fahre.
 
sitze nach einer spannenden Gletscherabfahrt im Hotel in Zermatt. Leider mag man mir hier gerade keinen PC Zugang gewähren. Schade, selbst schuld. Aktuelle Bilder und Videos, die imho ganz witzig sind, gibts in den Links in der Signatur.
Hoffe dass ich morgen an nen Rechner komme.

Ein Materialärgenis (neben dem ausgeleierten Tretlager - hoffentlich brauch ich nicht ne neue Kurbel) gibts zu vermelden:
Die ausgerissenen Stollen des MM (neue Freerideversion) haben gestern den Blick auf den Schlauch freigegeben. Tja, heute ist dann ein neuer Stollen gewachsen. über den Gletscher und 300hm weiter hats noch gehalten, 900hm über Zermatt gabs aber den unvermeitlichen Knall, und ich durfte 2h nen geilen Trail runterlaufen. Toll. Danke an Schwalbe für dieses Qualitätsprodukt. Zudem will ihn mir kein Händler zurücknehmen...

Naja, morgen soll die Sonne sich zeigen. Nach 4 Tage rund um Monte Rosa und Matterhorn, wirds mal Zeit, dass sie sich zeigen ;)

Vielleicht bleibe ich hier auch 2 Tage. Der Kurverein hier scheint eine tolle biketaugliche Wegpflege zu betreiben.

Und alle paar Meter stehen Bänke oder Stühle zum ausruhen. :lol:
 
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jein. schonmal schwalbe freeride neue version gewechselt? da kann man auch ne gute stunde bergablaufen und kommt etwa gleichweit ;)

btw: kaiserwetter in zermatt heute :)

mache gerade nen komplettupdate...
 
Geografischer Tiefpunkt

23.8 Nufenenpass - Lago Orta


Servus Italia! Vom Nufenenpass soll es mich heute fast gänzlich auf einer Gerade gen Süden führen.

Ich steige aus dem Postbus auf der Nufenenhöhe aus. Um bei den Rennradlern Eindruck zu schinden schleiche ich schnell vom Bus weg und tue so als sei ich total fertig vom Bergaufradeln mit dem schweren Freeride Bike - prompt bekomme ich anerkennde Gesten ;)

Kurz bei anderen Wanderern nach dem Weg erkundet, und schon bin ich nach kurzer Teerabfahrt auf dem Forstweg zum Griespass. Nach ganz wenig schieben, ein bisschen hoch und runter, schauen mir die Gletscher und die wenigen Wanderer beim flowigen Downhill zu. Ein paar Bilderchen fürs Familienalbum werden natürlich auch geschossen, bevor ich an Stausee und einem Wasserfall vorbei, den fast durchweg fahrbaren Griesweg hinunterrausche.

Am Ende des höhenintensiven Wanderweges erblicke ich ein Strassenschild: "Domodossolla 40km". Uiuiui. Aber gut, muss wohl so sein.

Irgendwann lacht mich von links nach etwa 30km eine Bar mit wenigen Einheimischen an. Ohne auf den Preis zu achten gönne ich mir einen Cafe, Croissant, Eis und eine Cola. Der Wirt ist ganz begeistert von meinem Outfit und Radl, so dass ich ihm die ganze Tour erklären muss. Er gibt mir daraufhin Tipps zu Weiterfahrt und wir schwelgen kurz gemeinsam vom Couloir Marinelli (2000hm Rinne von der Mont Rosa Ostwand), das wir beide noch unbedingt mit Ski befahren wollen.

In wenigen Minuten erreiche ich den Bahnhof Domodosolla. Der nette Herr am Schalter hört sich meine Frage zur Fahrt Richtung Lago Maggiore in sehr gebrochenem italienisch an. Plötzlich fängt er an wild zu gestikulieren und gibt mir zu verstehen, dass ich mein Bike zum fahren dabei habe und mich jetz nicht die paar Kilometer in den Zug setzen solle.

Also gut, weiter nach Süden Richtung Lago Maggiore. Dumm nur, dass sich die Strasse wie Kaugummi zieht. Aus den "venti" Kilometern werden dann doch schnell weitere 40km bis ich einen offenen Supermercato kurz vorm Lago finde. Statt mich mit Bike einkaufen zu lassen, begleitet mich ein Sicherheitsmann direkt nach dem Eintreten nach draussen. Er will mich aber nicht rausschmeißen, sondern passt draussen auf das Rad auf, während ich meine Reserven aufrüste. Was für ein Service. Zu meinem weiteren Glück hat die Sportkette nebenan sogar passende Bremsbeläge zu einem guten Tarif.

Es sollte sogar noch besser kommen heute abend... Statt zum Lago Maggiore rolle ich weiter nach Omegna am Lago d'Orta - geografisch gesehen der tiefste Punkt der Reise auf ca. 300 m ü. NN.
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Heute abend wird hier großes Sommerfeuerwerk sein, dementsprechend voll ist die statt. Zudem scheints kaum Unterkünfte zu geben. Nach wenigen Versuche mit Urlaubern spreche ich eine Dame bei der Gartenarbeit an, ob sie eine Unterkulunft wisse. Wenige Minuten später sitze ich bei ihr und ihrem Bergsport begeistertem Mann am Abendtisch, bekomme Risotto, Omelette, Cafe, freien Blick auf das imposante Feuerwerk und eine vollständig eingerichtete Etagenwohnung für mich alleine.

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Viva Italia!
 
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Auf Walserpfaden

25.8 Gressoney, Champoluc, Rifugio Grande Tournalin


Am Rifugio Vige Vano habe ich heute morgen keinen Stress. Die Gondeln machen erst gegen 9 Uhr auf. Leider ist immer noch Whiteout. Da finde ich es auch nicht tragisch ab dem Passo Salati mit der Gondel runterfahren zu müssen - wegen starker Bautätigkeiten ist dies diesen Sommer so vorgeschrieben (Notiz für Variantenskifahrer: u.a. wird eine neue Gondel Richtung Rif. Gnifetti/ Stolemberg gebaut - das "alte" Variantengelände wird damit wieder bequem zugänglich).

Auch an der Mittelstation herrschen immer noch starkee Wolkenfelder vor. Einen Wanderweg finde ich bei dieser Sicht eh nie. Also schieße ich die erstbeste Skipiste hinunter. Fühlt sich garnicht so unsteil an und ist auch recht spassig.

Im Tal von Gressoney in Staffal gehts direkt weiter mit Gondel und Sessellift auf die Bettlinohöhe (2730m). Kurz einmal um die Liftstation aus Gressoney rumgerollt und schon lacht mich ein feiner Trail direkt neben der Skipiste an. Als wäre er für Biker angelegt geht es zunächst durch enge Spitzkehren im mässig steilem Schuttgelände langsam bergab. Der Trail wird schnell flüssiger und geht schließlich in Fallinie der nun flachen Skipiste entlang bis zur Liftstation. Von dort quere ich kurz auf die linke Bachseite und rase diesen tollen Flowtrail weiter, nun auf einer Gräte, bergab. Nach kurzem Steilstück biege ich links auf einen Fortweg. Nach wenigen Metern würde hier ein gut aussehender Waldweg weiterführen. Es scheinen aber größere Arbeiten hier im Gange, und daher halte ich mich brav an die Verbotsschilder.

In Champoluc angekommen, merkt man auch sofort wo das Geld für die umfassenden Arbeiten liegt. Genau hier.

Ich finde das Geld zwar nicht direkt, dafür die Auskunft über mein Weiterkommen. Über den großen Walserweg auf etwa 3000m mag ich mich heute nicht mehr quälen. Aber komplett Strasse und Bus um einige Täler herum sind auch nicht so das wahre Bikerglück. Also ab durch die Mitte! In diesem Fall zum Rifugio Grande Tournalin auf 2600m.

Ich wechsle beim 1000hm-Aufstieg zwischen Forststrasse und einem alten Walser-Fußweg. Nach einigen alten Walserhäusern erreicht man eine hübsche Hochebene. Von hier stapfe ich bei stabilem Wetter noch gemütlich bergauf und erreiche gegen 15 Uhr die privatbewirtschaftete Hütte.

Draussen setzt schauerartiger Niederschlag ein. Gut dass ich es hier gemütlich warm habe. Scheint als wäre ich hier im Rifugio wieder einziger Gast...

Von hier gehts morgen noch weitere 200hm bergauf, und schon kann ich nach Valtournenche/ Cervinia rollen.
 
Wolkenmeer

24.8 Alagna


Nach kurzem Espresso verabschiede ich mich morgens mit einem "Mille Grazie" von Maria und Alberto.

Über den Passo del Colma vernichte ich bis mittags 700hm und einige Kilometer bis ich Varallo erreiche.
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Der Bus nimmt dort allerdings keine Bikes mit. Wieder solle ich laut den Maestros mich nicht so anstellen und die 40km nach Alagna hochtreten.

Meine Motivation wird auch nach einer ausgeprägten Verpflegungsrast nicht besser. Ich beschließe es per Autostop zu versuchen. Dabei habe ich voerst kein Glück. Die wenigen Autos, die groß genug für mich und Bike wären, winken ab.

14.30 Uhr gebe ich mir als Deadline - wenn bis dahin niemand anhält gehts eben nicht über Alagna, sondern mit Zug direkt nach Valtournenche-Cervinia. 30 Sekunden vor der Deadline packe ich meine Sachen, hebe aber noch einmal den Daumen. Plötzlich bremst es hinter mir stark. Manuel, ein "Almbewirtschafter" um die 35 Jahre alt, nimmt mich in seinem Arbeitsgefährt mit.

Oberkörperfrei, mit dicker schwarzer Ray Ban Sonnenbrille öffnet er mit einem beherzten Tritt an die Stoßstange die Heckklappe. Schnell rein das Bike und Radler. Etwa 40 Minuten Reifenquitschen später wieder ein Tritt gegen die Stoßstange. Bike raus aus dem Auto und gleich rein in die Gondel auf den Passo Salati auf knapp 3000 Metern.

Zu meiner rechten Seite erhebt sich hier das imposante Monte Rosa Massiv - zumindest theoretisch. Heute verhüllt eine dicker Wolkenwand jeglich Fernsicht. Teilweise sehe ich keine 10 Meter weit, so dicht ist diese Wolkendecke.

Vom Passo Salati rolle ich langsam durch Nebel- und Steinwüste. Nach 2 Minuten komme ich zu zweo Refugios. Ref. Gugliemina strahlt in hellem orange und ist privat bewirtschaftet. HP kostet hier 50.- Ich frage den Chef ob es nicht etwas billiger gehe, mit Matratzenlager vielleicht. Cheffe zeigt mit ausgestrecktem Arm leicht nach links, hier in 15 Metern sei eine Alpenvereinshütte.
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Ich glaube ihm mal, und siehe da, eine betagte aber urige CAI Hütte Vige Vano befindet sich direkt nebenan.
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Schon beim einchecken merke ich, dass hier, mitten im Skigebiet nicht gerade volles Haus herrscht. So sitze ich dann zwei Stunden später nur mit den Hüttenwirten Matteo und Alberto am Abendtisch. Kein weiterer Gast verirrt sich heute hierhin.
Grappa Liquirizia rotwein aus Piemonte, Zum Dinner gibt es Bruschetta, Pasta, Schnitzel mit Käse, Speck, und Schokokuchen. Den vollmundigen Rotwein aus dem Piemonte und den Grappa "Liquirizia" lasse ich bei kurzen Wolkenfenster mit wahnsinns Aussicht auf das Monte Rosa Massiv und das unter uns liegende Wolkenmeer schmekcen. Auch ein Steinbock zeigt sich nur wenige Meter von der Hütte entfernt.

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MonteRosaabendsabRifVigeVano.jpg


Ps: sorra für die Verspätung, aber die Netzabdeckung ist hier im hochalpinen Gelände und bei starken Wolken leider begrenzt.
 
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Gletscherspaziergang

26.8 Valtournenche, Cervinia, Zermatt


Vom Rif Grand Tournalin mache ich mich die restlichen 250hm zum Col di Nana auf. Trotz kleiner Klettereinlage ist der Weg recht einfach zu begehen, und bergab auch bis auf wenige Stellen perfekt fahrbar. Ohne große Orientierungsprobleme folge ich ganz easy der Beschilderung "1". Den Abzweig zum Walser-Höhenweg nach Cervinia, der mit 4h Wanderzeit angegeben ist und eine Schwieirgkeitsstufe höher (EE) angesiedelt ist, nehme ich nicht. Statt dessen gehts auf rutschigen aber toll fahrbaren Waldtrail steil nach Valtournenche bergab.
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Den Bus nach Cervinia verpasse ich um wenige Minuten. Bleibt Zeitt für ein leckeres Panini Prosciutto und ein Pizzastück. Direkt im Anschluss werden die Kalorien wieder auf den 550 Höhenmetern Strassenuphill nach Cervinia innerhalb 1 Stunde verbrannt.

Auch hier hängen dicke Wolken in den (vermutlich) traumhaften schönen Bergriesen. Nur kleine Wolkenlücken geben manchmal einen Blick nach oben, zum Plateau Rosa frei.
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Ganz schön frisch hier auf 3450 m! Eine Bergsteigergruppe, die auf dem großen Walserweg unterwegs sind, geben mir noch kurz die Bedingungen für den anstehenden Gletscherdownhill durch. Oben Schnee auf heute wegen Regen geschlossener Piste. Unten gemütlicher Spaltenfreier Spaziergang auf blankem Eis.

Rein ins Gletschervergnügen! Auf der oberen "roten" Piste ist im flachen Teil nicht an fahren zu denken.
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Ich sinke mit den Rädern etwa 20cm ein, beim Treten dreht das Hinterrad nur durch. Also erstmal laufen bzw. in Laufradtechnik vorankriechen.
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Es wird steiler. In einer 5cm schmalen Frässpur eines Schneemobils komme ich nun gut voran. Zwar habe ich beide Beine zur Stabilisation ausgestreckt, mache aber schon gut Strecke auf dem jetztigen "Steilstück". Die wenigen Bergwanderer und der Pistendienst schauen mir verdutzt nach.
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Allerdings ist auch hier auf der Skipiste Vorsicht geboten. Eine handvoll Spalten muss ich so hüpfend oder mit Tempo schnell überfahren. Dabei kommt mir zu Gute, dass die Schneedecke unterhalb der oberen 20cm Matsch noch komplett fest und stabil ist.

Ab Bergstation Gandegglift wird der Gletsche flacher. Die Schneedecke hört recht apprupt auf. Von hier ab fahre ich fast auf blankem Gletschereis weiter. Dank des Albeldo-Effekts sammelt sich hier aber reichlich Gestein und Schmutz auf dem rauhen Gletscheis. Optimaler Grip!
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Zwischen unzähligen kleinen Gletscherbächen komme ich zügig voran. Machte einen riesen Spass, dieses Gletscherbiken! Spalten sehe ich hier im flachen Teil keine einzige mehr. Dennoch bleibe ich unter der Lifttrasse bzw. in der Spur der Pistengeräte und erreiche in wenigen Minuten den Trockenen Steg (Bergstation).
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Hier genieße ich kurz die Aussicht auf Zermatt, und stürze mich gleich wieder den Trail runter. Flowiger Abschnitte wechseln sich hier oben mit Felsenstufen ab. Auch über einige Slickrocks darf ich hier mal gemütlich, mal anspruchsvoll rollen.

Etwa 900 Höhenmeter oberhalb von Zermatt, der Weg geht gerade zu einem erdigen Abschnitt über: ein zischender Knall am Vorderrad. Der aus dem Mantel stehende Schlauch ist nun doch geplatzt. War eigentlich nur eine Frage der Zeit. Schießlich sind vor etwa 6 Tagen hier einige Stollen ausgerissen - wobei dies bei "normaler" Fahrt passiert sein muss - und dabei wurde wohl auch der Mantel beschädigt.
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Den biestigen Schwalbe Freeride-Mantel womöglich vergeblich zu wechseln, wollte ich bei einsetzendem Regen nicht. Also 900hm bergab wandern.

Im erstbesten Radladen versuche ich Ersatz zu bekommen und den Mantel als Garantiefall zu reklamieren. Man kann mir nur einen Trocken-Downhillreifen anbieten. Im nächsten Shop klappts dann aber. Geben wir mal dem Maxxis HighRoller eine Chance - mein Budget schreit bei der UVP allerdings lautstark um Hilfe. Abendessen heute also nicht im Restaurant (leckeres Fondue für 23.-sFr), sondern wieder Bier, Cola, Brot, Käse und schweizer Spezialitäten-Süßkram. Morgen soll das Wetter gut werden. :)


btw: braucht jemand nen GPS Track um über die Spalten zu finden? :lol:

ps: Bilder aus Zermatt im Album hier: http://fotos.mtb-news.de/sets/view/21150
 
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Kaisertrails

27.8 Zermatt


Heute gönne ich mir einen kompletten Tag im eidgenössischen Vorzeigeort Zermatt. Lifte bzw Gondel hats hier reichlich, die Berge sind GROSS und bei gutem Wetter traumhaft schön.

Der Wettergott meint es heute besonders gut mit mir. Der Wecker kreisst mich um 6.40 Uhr aus dem Schlaf. Puh, so früh... ob sich das lohnt. Ich quäle mich dennoch die 3m zum Fenster, öffne die Balkontüre und blicke auf einen wolkenfreien Matterhorngipfel. Nochmal reibe ich mir ungäubig die Augen. Ja, tatsächlich.

Also schnell die (mittlerweile interessant riechenden) Klamotten angezogen, zum Frühstücksbuffet gesprintet, 2-3 Brötchen mit ein bisschen warmer Milch und einem Kaffe runtergespült, und schon kanns losgehen. Nein, nicht ganz. Ich muss noch den biestigen Reifen abziehen, und einen ebenso biestigen Downhill-Drahtreifen aufziehen. Natürlich schlitze ich beim aufziehen den Mantel auf, suuuuhuuuper. Dann eben mit platten Reifen schnell zur Gornergratbahn gerollt. Gerade so erwische ich die 8.00 Uhr Bahn.
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Hat ja alles prima geklappt. Oben bei Wahnsinnsaussicht und nur ganz wenigen frühaufstehenden Asiaten freien Blick auf die fantastische Bergwelt! Ohne ein einziges Wölkchen am Himmel.
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Nach erfolgreichem Reifenwechseln fahre ich zunächst zum wohl bekanntesten Motiv in Zermatt: der Riffelsee, indem sich bei fast Windstille das wolkenfreie Matterhorn spiegelt. Zu so früher Stunde sind auch kaum weitere Touristen hier oben. Fotografisch ein Traum :)
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Der erste Downhill führt mich immer entlang der Bahntrasse Richtung Riffelalp. Oben flowig, Mittelteil technisch, kurzer ausgesetzter Höhenweg, unten Vollgas Waldtrail. YES! SO muss das sein.
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Also gleich wieder rauf mit der Bahn, diesmal von oben gesehen rechts der Trasse bis nach Riffelberg. Uiuiui, oben schön breit um mit den mitlerweile vielen Wanderern nicht in die Quere zu kommen, unten dann fast frei von Wanderern (die meisten laufen nur bis zum Riffelsee und wieder zur Bahn zurück) und richtig sahnig!

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Weils so schön ist gleich nochmal!!! :) Diesmal nehme ich aber den Abzweig Richtung Grünsee. Ab hier begegnet mir kaum noch Fussvolk. Der Trail wechselt zwischen leichten runden Abschnitten (oben und unten) und einem technisch schwierigen und leicht ausgesetzen Mittelteil. Hier lasse ich die Kuh so richtig fliegen - bis die Bremsscheiben glühen!
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Ich merke gar nicht wie schnell der Tag vorbeigeht. Es ist schon fast 14 Uhr. Zeit für eine kurze Rast hier bei nun leichten aufkommenden Wolken.
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Als letzte Fahrt für heute entscheide ich mich für das Schwarzhorn (Rothorn wird morgen früh gemacht...) und den Kristallweg. Ich treffe den Weg nicht genau, dafür wieder einen top-Wanderweg, der zwischen technischen und Vollgas-Passagen schön abwechselt. Immer unter dem wachsamen Auge des Matterhorns.

Ich bin nun ganz schön platt. Die Höhenmeter habe ich nciht gezählt, es dürften aber trotz der ausgedehnten Fotostopps einige zusammengekommen sein. Heute abend ist dann entspannen angesagt... oder doch in eine der vielen Bars... oder doch nochmal eine Bahn hoch zum Gornergrat und eine Sonnenuntergangs-Fahrt...?

MonteRosaMassiv.jpg


ps: im Youtube Kanal sind einige neue, teilweise recht witzige, Videos...
pps: die Bilder hier sind immer "nur" von der Handycam. die "guten" der grossen Kamera gibts im Nachhinein.
 
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