Liebe Gabelschaftinteressierte (und das scheinen ja doch einige hier zu sein)
Zunächst mal hat es mich doch erstaunt, was für ein Thema ich da losgetreten habe.
Die Diskussion verlief für mich recht seriös und wurde nachher mit den Berechnungen sehr spannend. Ich merkte, hier trifft die Welt der pragmatischen Entdecker (Tüftler, Bastler (Pfuscher)) auf die Welt der Denker (vielleicht auch Sicherheitsfanatiker?). Da ich mich gerne auf den goldenen Mittelweg begebe hat es mich immer neugieriger gemacht, wer hat denn nun recht? Natürlich hatte ich schon beim eingebauten Gabelschaft den Lenkertest gemacht. D.h. Vorderrad zwischen die Beine und kräftig den Lenker verdreht. Für meine (Abenteurer) Welt war das sicher genug und ich war überzeugt: "Lasst sie einfach reden, diskutieren und berechnen, ich geh jetzt biken damit".
Nach den Berechnungen von Thias wollte ich es aber doch genauer wissen. Also kräftiger am Lenker verdrehen und mal schauen was als erstes nachgibt. Nun, es war die Vorbauklemmung - die zugegebenermassen etwas nachlässig angezogen war. Das geht natürlich besser, also festschrauben und noch kräftiger am Lenker ziehen. Und siehe da: Zuerst ein hässliches Knirschen und dann KNACK! die Verbindung war gelöst

Allerdings genau so wie ich es prognostiziert hatte. Der Schaft bleibt zusammen und verdreht sich etwa so, wie ein mittelmässig angezogener Vorbau mit Innenklemmung. Das Bike also noch gut im Normalbetrieb lenkbar.
Mein Fazit: Tias erste Berechnung war wohl zutreffend. Ob ich über 200 Nm Kraft aufgewendet habe, weiss ich natürlich nicht. Aber meiner Meinung nach kommt es wohl nur durch einen Unfall mit Einklemmen des Vorderrades und dann über den Lenker gehen, zu solchen Torsionskräften auf den Gabelschaft kommen. Ich glaube nicht, dass ich das im Wiegetritt hingekriegt hätte, aber es gibt ja Spezialisten, die ganze Lenker abreisen können oder ein Tretlager vom Rahmen abscheren können. Könnte sein, dass die in den Beinen zuviel haben was oben eher fehlt? Zugegebenermassen kommt das Einklemmen des Vorderrades im Fahrbetrieb vor. Vor allem die alte (nicht Ahead) Schaftklemmung ist nach solchen Stürzen praktisch immer verdreht. Macht aber nix, wie wir auch wissen.
Das Ende vom Lied? Ich denke, ich hätte ruhig damit meine gemässigten Ausfahrten machen können, so wie ich es geplant hatte. Ich hatte der Verbindung aber doch noch etwas mehr zugetraut und die Einwände waren letztlich korrekt

Es bleibt dabei: Bitte nicht so verbauen. Mit zusätzlicher Verschraubung aber whs. kein Problem. Ich werde es nun ordentlich Schweissen lassen.
Vielen Dank nochmals allen die mitgedacht haben.
Bikergruss, Rocky