Feldbericht der Silvesterausfahrt
Da der Franzmann über Nacht einen Angriff auf die Pfalz mit Regen, Wärme (relativ) aus Westen führte, war am frühen Morgen eine Erkundung der geplanten Route zur Verteidigung der Schwarzsohler Höhen notwendig.
War der Hauptanmarschweg über die K38 noch leicht zu befahren, wurde es in den spurlosen Wegen in Richtung Drei-Brunnen-Tal eher unerfreulich. Es galt also mit den trotz des Sau-Tau-Wetters hoffentlich erschienenen Truppen am Schlapp-macht-der-Kaffee-Platz eine alternative Strategie zu entwickeln, auch wenn der Weg durch das Breitenbach Tal erfreulich flott zu bewältigen war.
Der gewählte Straßenritt ab Breitenstein sicherte ein pünktliches Erscheinen am Sammelplatz, der zu meiner Überraschung und Freunde schier aus den Nähten platzte. Letztendlich versammelten sich 28 tapfere Recken im festen Willen, die Pfälzer Kernlande gegen den infamen Angriff des Fransmanns zu verteidigen. Sogar der lokale Presseoffizier Lambrechts erschein am Startplatz und schoss mit einer Träne im Auge (war's windig?) ein letztes Bild der meist mit Erkennungsmarke ausgestatteten Helden.
Die als Silvester-Tour getarnte Zurückschlagung des Franzmanns von den Pfälzer Höhen konnte beginnen. Da die Fernmelder das Kohlbachtal schon als gesichert meldeten - hier hatte sich ein fester Trupp Stellung bezogen - wurde kurzerhand die Siedlung Wolfsgrube und der Ort Harzofen als zu befreiendes Objekt fest gelegt.
In langer Kette und umsichtig nach vorn und hinten sichernd verließen die Recken die Wallonenstadt. Kurz vor Iptestal konnte wohl ein Spion des Franzmanns durch den mutigen Einsatz eines motorisierten Boten der Pfälzer Truppen gestellt und dessen Gerät durch Feindeinwirkung vorne links unschädlich gemacht werden. Ha, der macht keine Meldung mehr nach Paris!
Da ab Breitenstein die südliche Route gen Elmstein-Appenthal als gesichert gelten durfte, wurde nur ein kleiner Trupp und Garfields Führung über diese Strecke geschickt. Der große Rest stieß nach Norden durch das Breitenbachtal vor. Dank hohe Disziplin im Verband ging keiner verlustig. Das mitgeführte Elefantenhorn des Gefreiten Nico kam vorzüglich zum Einsatz und hätte, wenn es denn in der Macht des Kaleu stände - einen Sonderpunkt ím "Ist-wisst-ja-schon-Pokal" verdient.
An der Auffahrt zur Schwabenbach wurde eine besondere taktische Variante zum Einsatz gebracht. Truppenteile des Franzmann, die im Gebiet der Ehscheid vermutet wurden, sollte durch Sinus und den Kaleu Kelme ausgespäht, umzingelt und erbarmungslos ins Tal getrieben werden. Der Hauptteil der Truppen wurde derweil durch "den Meister" in Richtung Harzofen geführt. Die von Sinus und Kalem und dem Codewort "Alles für die Punkte - alles ..." geführte Operation brachte erfreulicherweise zu Tage, dass das Gebiet der Ehscheid nicht vom Franzmann besetzt war. Alles in fester Pfälzer Hand.
Selbst die Finte des Feindes oberhalb der kleinen Ortschaft getarnt als Wandergesellschaft die Pläne unserer Truppen zu erforschen, schlug fehl. Wir schickten sie in die tiefen und lichtlosen Täler des Waldes. Heulen Wölfe immer so, wenn es ein Festmahl gibt? Die Wanderer werden wohl nicht mehr gefunden.
Die Verpflegung der Truppen am Stützpunkt Naturfreundehaus Elmstein muss als vorzüglich gelobt werden. Schnelle Bedienung und mit der Erkenntnis, dass hier die Freiheit der Pfalz verteidigt wird, wurde uns sogar der Küchendienst erlassen. Sehr freundlich!
Nach knapper Rast galt es nun die Siedlung Wolfsgrube und danach Esthal zu sichern. Versprengte Truppenteile des Franzmanns wurden aufgerieben und einer tüchtigen Matschdusche unterzogen.
In Esthal selbst begrüßte junges Volk begeistert die durchziehenden Recken. Schweres Geläuf war nun kurz vor Ende des erfolgreichen Feldzuges kein wirkliches Hindernis mehr. Ein abschließender Ritt durch das Erfensteiner Tal, ein Gruß hinauf zur Spangenburg und der Kreis schloss sich bei Iptestal zum letztlich triumphalen Einzug in Lambrecht. Die Rösser keilten vor Freunde mit der Hinterhand nach rechts und links aus, aber was schreckt es den erfahrenen Reitersmann? Selbst die leicht den Furchen des Blankeises folgende Vorderhand der Rösser wurde mit leichter Hand wieder eingefangen.
Da die Frauenquote gleich Null war, bleibt es am Ende bei einem "Danke Männer!". Der Stollenreifen der Freiheit wurde ein letztes Mal in diesem Jahr über die heimatliche Erde geführt.
Eine letzte Lagebesprechung in der Kommandozentrale würdigte bei Hopfenkaltschale und türkischem Schwarzgetränk den glorreichen Feldzug, bevor uns die Wege trennten und wir den heimatlichen Standorten zu strebten. Da die Vorbereitungen der anstehenden Siegesfeier einiges an Zeit beanspruchen, wird das Bildmaterial meinerseits erst später veröffentlicht. vielleicht haben die anderen Berichterstatter schnellere Finger.
Kelme - alles Gute für euch alle im neuen Jahr.