Gebrochene Bremsscheibe?

Interessante Diskussion.

Ich hab zugegebenermassen wahrscheinlich nur die Hälfte verstanden, aber es scheint sich herauszukristallisieren, dass uni's perfekte SCHEIBEN-Bremse einen Verkaufpreis von etwa €600.-- hätte.
OK, zumindest wär sie dafür 100% perfekt.

Die Selbstkosten einer HFX9 dürften bei weit $20 liegen...
 
......... wie eine die Du zum Laden raus kaufst.

Ich bin der Meinung, und dazu ist die Bike Industrie auch in der Lage, dass Bremsen Teile in diesen genannten Toleranzen gefertigt werden kann. Es ist aber auch logisch, dass jeder etwas anders fertigt.

@BlueIceDragon hats ja auch erwähnt, dass Halbzeuge - zBsp. bereits vergüteter geschliffener Flachbandstahl - gestanzt oder gelasert wird und seiner Meinung nach nachher gleich verkauft wird.

Bei der HOPE MONO M4 (180mm Standard) ist zBsp. eindeutig erkennbar dass die Scheiben gelasert werden und erst nacher flachgeschliffen. Dies schon nur aus dem Grund weil beim lasern auf der Austrittsseite des laserns eine Fahne, wenn auch nur eine kleine entsteht, welche weg muss. Da man aber keine Verputzspuren sieht (wäre auch viel zu teuer die Dinger zu verputzen) werden die Dinger flachgeschliffen, und zwar so das weder der Material - Faserverlauf in der Scheibe noch die Spannungen durch eventuelle thermische Behandlungen negativ beiflusst werden - mit anderen Worten die Jungs die haben den Fertigungsprozess im GRIFF und die Jungs die so "Schmarrn" Bremsscheiben liefern eben nicht :daumen:

Meine Bremsscheiben wären nicht teuerer wie die der bekannten Hersteller, es kommt nur auf die Stückzahl der zu fertigenden Scheiben an und natürlich auch wo du sie fertigen lässt. Wobei wir heute sagen können das der Fertigungsplatz Schweiz nicht teurer ist wie in anderen europäischen Ländern. :cool: Dies alles zusammen und noch ein paar Details mehr, tragen nämlich zu solch guten Produkten bei, welche wir bei unseren Dealern einkaufen.
Manchmal wir schon einfach über ein Produkt gemotzt ohne dass darüber nachgedacht wird was eigentlich alles dahinter steckt. :D
 
Entschuldigung Männers!

Nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich habe selten so
viel Halbwissen und Blödsinn in Bezug auf Werkstoffe und Werkstofftechnik auf einem Haufen gelesen wie in dieser Diskussion. Mich wundert immer, wie im Brustton der Überzeugung Urteile abgegeben werden, die bestenfalls aus ein paar Semestern Maschinenbaustudium hergeleitet werden.

Schlagworte wie:
Ein Vergütungsstahl mit Grundfestigkeit unvergütet von ca 800N/mm2
Wenn die Feile abrutscht heisst das das der Stahl hart ist, ok?

..... das haut einem ja alle Latten aus dem Zaun!

-Bei 800 N/mm2 Zugfestigkeit ist ein Vergütungsstahl immer vergütet!
- Funkenprobe ist keine Probe ( schon gar keine genormte!) sondern ein Witz, der Schlossern beigebracht wird, damit sie einen C45 U von einem 1.3343 unterscheiden können (aber keinen 1.8550 vom 1.6582)
- wie man die Härte misst brauch ich glaube ich nicht erklären, jedenfalls nicht mit einer Feile
- die Rockwell-Skala ist übrigens auch nur bis 68,0 HRC genormt nach DIN EN ISO 6507
- Das "schöne" an FEM-Berechnungen ist, das man immer ein Ergebnis raus bekommt,wie sinnvoll das auch sein mag. Über die Konvergenz muß mann sich ja nicht so viele Gedanken machen.

Ich möchte mich nicht als großer Werkstoffguru aufspielen, aber ein klein Wenig Einblick in die Materie habe ich berufsbedingt, glaub ich schon.

Nicht böse sein, aber musste einfach mal raus. ;) :bier: :bier:
 
Voilà: es kommt auf die Menge an. Damit du grosse Mengen verkaufen kannst, muss deine Bremse, sorry, "dreckbillig" sein. Zudem muss sie nachher noch nach Taiwan, da sie ja dort verbaut wird. <-Problem 1 mit Preis und Fertigungssplatz CH.

Auch wenn du eine auf .02mm genaue Scheibe günstig hinbringst, die Toleranz der meisten Naben, auf welchen sie verbaut werden ist weitaus grösser.

Sowieso, die meisten Bikes die in der Schachtel kommen haben (dank bereits vormontierten Scheiben in der Fabrik) einen für dich Lebensgefährlichen Seitenschlag von 0.05mm oder mehr. :eek: ;)

Deine Bremse ist sicher realisierbar, sogar "Made in Switzerland" - allerdings nur in relativ geringen Stückzahlen und zu einem hohen Preis.

Halt nur im gleichen Segment wie die Hope, aber das war ja nicht das Ziel oder schon?

(Wieviele Bikes kennst du die Hope Bremsen OEM verbaut haben?) :rolleyes:

:bier:
Gregor
 
:blah:
Nehmt es mir bitte nicht übel,
ich nehms Dir nicht übel, denn Dein erster Satz über die Festigkeit eines Vergütungsstahles zeigt schon auf, dass Du nix von der materie verstehst, ansonsten Du vielleicht hättest sagen können:

es gibt Vergütungsstähle die im vergüteten Zustand Zug-Festigkeiten von

ca. 500 bis 1350N/mm2 aufweisen können? Kannst Du mir bestätigen, oder?

Definition von Vergütungsstahl:
Unlegierter oder legierter Baustahl, der aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung (ca. 0,25 bis 0,7 % C) zum Vergüten geeignet ist und im vergüteten Zustand hohe Festigkeit bei gleichzeitig guter Zähigkeit aufweist.

So nun nimmst Du mal den Stahl 1.6580 und daraus folgt:

30CrNiMo8 1.6580 V1100-1250 1050 1050 900

im vergüteten Zustand!!
Also können im unvergüteten Zustand Festigkeiten von bis zu 800 N/mm2 und etwas mehr vorliegen, oder etwa nicht?

die bestenfalls aus ein paar Semestern Maschinenbaustudium hergeleitet werden
ich sage mir normalerweise, wenn bei mir jemand etwas aussetzt oder kritisiert was nicht angebracht ist spiegele ich sein Ebenbild :rolleyes:

- Funkenprobe ist keine Probe ( schon gar keine genormte!) sondern ein Witz, der Schlossern beigebracht wird, damit sie einen C45 U von einem 1.3343 unterscheiden können (aber keinen 1.8550 vom 1.6582)
- wie man die Härte misst brauch ich glaube ich nicht erklären, jedenfalls nicht mit einer Feile
- die Rockwell-Skala ist übrigens auch nur bis 68,0 HRC genormt nach DIN EN ISO 6507
Kannst Du die Stahlsorten unterscheiden mit ner Funkenprobe?
Bitte lies auch Du nochmal was ich mit der Funkenprobe mache .......
ich habe nicht gesagt dass ich die Härte nach DIN oder sonst einer Norm mit der Feile messe,.......... auch hier bitte nochmal lesen und richtig verstehen oder einfach korrekt argumentieren........ :rolleyes:
Wie hart sind denn die nitrierten Schichten zBsp an einem Vergütungsstahl?
Es ist sehr nett von Dir zu erwähnen das die Härteskala bis 68 HRC genormt ist, möchtest Du nicht gleich auch noch erwähnen dass es zweierlei HRC Prüfverfahren gibt, mal abgesehen von den anderen die es ja auch noch gibt? So nur der Vollständikeit halber ......... :rolleyes:

Ich möchte mich nicht als großer Werkstoffguru aufspielen
So wie Du schreibst tust Du es aber ................ :cool:

aber ein klein Wenig Einblick in die Materie habe ich berufsbedingt, glaub ich schon
Glaubst Du nur oder bist Du davon überzeugt,.......... ich bin überzeugt eher das erstere :D

Sorry das musste einfach mal raus, aber ich weiss nicht was Ihr wo bei wem und wann gelernt habt,......... aber ehrlich es würde mich interessieren ;)
 
Auua...... da bellt ja einer ganz schön!

@uni63
Wenn der 1.6580 +A (also weich geglüht) und nicht +Q T (vergütet) vorliegt, so hat er eine (maximal zulässige!) Glühfestigkeit von 247 HB, je nach Abmessung. Was umgewertet nach DIN 50150 einer Zugfestigkeit von 835 N/mm2 entspricht.
Insoweit hättest du Recht. :daumen:

Härtemessung ist aber nicht gleich Zugfestigkeit und für Vergütungsstähle ist
die Zugfestigkeit nur im vergüteten Zustand genormt und nicht im geglühten!
Das andere ist lediglich eine Umwertung.

Wie hart sind denn die nitrierten Schichten zBsp an einem Vergütungsstahl

Ich gehe mal davon aus, Du meinst die Oberflächenhärte. Die liegt beim 1.6580 zwischen ca.850-1200 HV0,1 , je nach Nht, Nitrierverfahren und Grundhärte.

PHP:
die bestenfalls aus ein paar Semestern Maschinenbaustudium hergeleitet werden
OK.... , das war hart. Mea culpa, entschuldigung dafür!

Glaube aber nicht das Du Dich hier angesprochen gefühlt hast, oder hast Du jemals was studiert?

PHP:
Kannst Du die Stahlsorten unterscheiden mit ner Funkenprobe?

Nee! Darum mach ich im Zweifel immer ne Spektralanalyse.

möchtest Du nicht gleich auch noch erwähnen dass es zweierlei HRC Prüfverfahren gibt, mal abgesehen von den anderen die es ja auch noch gibt? So nur der Vollständikeit halber

HRC-Prüfverfahren ist mir nur das eine bekannt, oder meinst Du Rockwell A,B,D,E,F,G,H,K,N,T?
Sollen wir die anderen auch noch alle erwähnen? Das währe sicher albern!


Glaubst Du nur oder bist Du davon überzeugt,..........

Ich wollte nicht unbescheiden sein, was mir Schelme sicher auch als Eitelkeit auslegen werden. ;)


Dein erster Satz über die Festigkeit eines Vergütungsstahles zeigt schon auf, dass Du nix von der materie verstehst,
Amen !!!
 
Gnabend Mädels!

uni63 schrieb:
...Ein Vergütungsstahl mit Grundfestigkeit unvergütet von ca 800N/mm2 kann auch nitriert werden. Die Härteschicht weist Härten um die 72-75HRC auf und der Kern bleibt mit seiner Festigkeit erhalten. Die Herstellung ist aber eher teurer. Klar gibts auch noch rosträge Legierungen die ähnlich Festigkeiten aufweisen. ...

@uni63:
Einen unvergüteten Vetgütungsstahl nitrieren? :spinner: Klarer Fall von falschem Werkstoffeinsatz. Geb dir trotzdem Recht, machbar wär's :daumen:
Ich wäre dankbar über die Info der Dicke einer solchen Schicht, die du mit welchem Nitrierverfahren erzeugen kannst? Vor allem wie mißt man an so einer Schicht Härten nach HRC?

Fragen über Fragen, spannendes Thema und es gibt immer etwas zu schmunzeln :lol: .
 
......... ich beiss aber auch :D

@argon
fein von Dir, dass Du mir meine Aussage bestätigen kannst ,.... jetz hab ich gleich wieder einen geraden Rücken :p

Härtemessung ist aber nicht gleich Zugfestigkeit und für Vergütungsstähle ist
die Zugfestigkeit nur im vergüteten Zustand genormt und nicht im geglühten!
Das andere ist lediglich eine Umwertung.
korrekt,......... :daumen:

Ich gehe mal davon aus, Du meinst die Oberflächenhärte. Die liegt beim 1.6580 zwischen ca.850-1200 HV0,1 , je nach Nht, Nitrierverfahren und Grundhärte
jaaa, jetz haste mich eiskalt erwischt, denn ich habe keine Umrechnungstabelle oder Schieber damit ich Dir bestätigen kann, denn ich bin ein HRC "Heini" :D, aber Du schreibst das schon richtig so :daumen:

OK.... , das war hart. Mea culpa, entschuldigung dafür!
Joooo is ok, bin eben ein Hund der nicht bellt sondern beisst :D , aber ich darf auf 23 Jahre Berufserfahrung (Fertigung, Konstruktion etc.) zurückblicken und da bleibt doch das eine oder andere hängen welches nen guten Mix mit neuen Sachen ergibt ;)

Glaube aber nicht das Du Dich hier angesprochen gefühlt hast, oder hast Du jemals was studiert
:lol: studiert ???, nööööööööööö Du, ich bin der Praxistyp, mach mir die Theorie zu "eigen" und wende diese 1:1 praktisch an. Wenns nicht funzt dann wird praxisnahe entwickelt ............ nö, ich lass das studieren denen die Lust und Freude darauf haben und welche später etwas vorweisen können......... :p

Nee! Darum mach ich im Zweifel immer ne Spektralanalyse
Ja wenn Du die Einrichte gleich im Keller bei 20°C hast und auch noch Endmasse regelmässig kontrollierst, dann ist doch eine Spektralanalyse ganz was tolles,.......... und genau das richtige. Da ich dies aber zu Hause nicht auch noch habe ,........... kam ich eben auf die Funkenprobe :bier:
Übrigens, die machen nicht nur Schlosser (wenn überhaupt) sondern Mechaniker, Feinmechaniker und sogar Werkzeugmacher,............. aber eben ich weiss nicht ob das heute "out" ist und gar nicht mehr vermittelt wird. Aber bitte es ist nicht immer alles "********" was aus älterer Zeit kommt :love:

HRC-Prüfverfahren ist mir nur das eine bekannt, oder meinst Du Rockwell A,B,D,E,F,G,H,K,N,T?
Sollen wir die anderen auch noch alle erwähnen? Das währe sicher albern!
OK, lassen wir das, aber ich meinte schon dies ........... :daumen:

Ich wollte nicht unbescheiden sein, was mir Schelme sicher auch als Eitelkeit auslegen werden
Eitelkeit brauchts und ist ok solange sie nicht in den Kopf steigt und Fehler zugestanden werden können. Dies bewirkt auch sehr gute Kommunikation welche zu Resultaten führt und nicht bloss :blah: ist. Finde Deine Art ganz ok :daumen:

Naja,........... ok ich geb Dir Recht ............

@Moe
Einen unvergüteten Vetgütungsstahl nitrieren?
Sorry da muss ich mich korrigieren, denn es war nicht so gemeint und habe mich zu unpräzise ausgedrückt! Es sollte heissen,........

Ein Vergütungsstahl mit einer Grundfestigkeit unvergütet von ca 800N/mm2 kann im vergüteten Zustand auch nitriert werden!
Klar das es sonst nicht viel Sinn macht 1:0 für Dich ........

Vor allem wie mißt man an so einer Schicht Härten nach HRC?
Ich bin davon überzeugt dass Dir das @Argon explizit erklären kann. Meines Wissens sind Schichtdicken von 0,02mm bis 0,3mm oder mehr möglich!

@swiss_daytona
die Toleranz der meisten Naben, auf welchen sie verbaut werden ist weitaus grösser
Hmm, da zweifle ich daran. Wenn Du die Toleranzen der IS2000 meinst wär das ok, aber ein Fabrikant fertigt Dir eine Nabe bei den wichtigen Partien (zBsp. Planschlag zur Nabenlängsachse) innerhalb von 0.02mm auf eine Schenkellänge von 100mm. Anderes kann er sich gar nicht leisten :eek:

Halt nur im gleichen Segment wie die Hope, aber das war ja nicht das Ziel oder schon?
Ja ich meinte Bremsen Fertigung vom Schlag wie HOPE etc., weil der Thread ja auf Grund eines Vorkommnisses mit einer After Market Bremscheibe eröffnet wurde

Wieviele Bikes kennst du die Hope Bremsen OEM verbaut haben?
Ööööööööööööööhm, ........ keine, denn ich würde gerne Geld verdienen mit Bremsenfertigung und nicht unter Preisdruck von japanischen und anderen Grossherstellern produziern müssen.

Gruss Claude
 
Hmm, da zweifle ich daran. Wenn Du die Toleranzen der IS2000 meinst wär das ok, aber ein Fabrikant fertigt Dir eine Nabe bei den wichtigen Partien (zBsp. Planschlag zur Nabenlängsachse) innerhalb von 0.02mm auf eine Schenkellänge von 100mm. Anderes kann er sich gar nicht leisten :eek:

Oops, Toleranz war definitiv der falsche Ausdruck.
Die Sache ist ja so, dass die Naben "ab Band" wahrscheinlich locker innerhalb dieser Toleranzen liegen.

Aber: Bis die Nabe eine Scheibe sieht, kriegt sie X-Schläge ab. Sie muss in die Maschine zum Einspeichen etc.....

Ich hab's schon öfter erlebt, dass ich locker mal nen zehntel mit der Feile nehmen musste, weil die Nabe irgendwo auf den Boden gefallen ist, oder zwischen den einzelnen Arbeitsschritten "beschädigt" wurde.

Die Jungs in der Fabrik werden die Naben aber nie und nimmer so genau anschauen - Scheibe druff und mit dem Akkuschrauber rein, passt.
Ist zwar :eek: , geht aber heutzutage kaum abders - Zeitdruck!

Idealerweise muss der Nabenkörper also nicht nur sehr genau gefertigt werden, sondern auch noch verdammt hart sein(ist er aber nicht so oft), und wie ein rohes Ei behandelt werden.

Und jetzt noch eine Frage: wie zum Teufel misst du den Seitenschlag einer montierten Scheibe auf's Hundertstel genau? :confused: (Respekt)

Feeler Blades?
 
hehe, :lol:

ich bring mal ein neues stichwort ins spiel:

ich glaube wir sind uns einig, discs sind aus vergütungsstahl hergestellt, der
in form von blechen bezogen wird.
welche rolle spielt hier eigentlich die walzrichtung, insbesondere
bei stärkerem erwärmen der scheibe bei längeren abfahrten, hinsichtlich des
Verzugs?

eine wärmebehandlung bringt die textur jedenfalls nicht vollständig raus.

:confused: :confused: :confused:

bei dem thread kann man noch richtig was lernen.
 
......... nachkontrollieren und die gefertigten Masse/ Teile messen ist eigentlich kein Problem, wie vieles anderes auch, was auch jeder könnte, vorausgesetzt, er kennt die Materie und das woraufs ankommt.

@swiss_daytona
Aber: Bis die Nabe eine Scheibe sieht, kriegt sie X-Schläge ab. Sie muss in die Maschine zum Einspeichen etc
Hier muss ich Deinem "ABER" auch widersprechen, weil die Naben Hersteller, also ich rede hier mal von den Grossen mit grösster Wahrscheinlichkeit ISO zertifiziert sind (was zwar "leider" nicht viel heisst, aber dennoch) und ein Q- Management betreiben, welches solche Vorfälle nicht zulassen darf. Das heisst die Teile werden nach festgelegtem Schema während der Fertigung bis hin zum Versand kontrolliert. Der Ausschuss oder fehlerhafte Teile minimiert sich so auf ein kleinstes Minimum.
Der Versand selbst, ich sag jetz mal Frachtfirmen sind ebenfalls zertifiziert (viele auf jeden Fall) und müssen den Transport der Teile schadenfrei zu den Distributoren garantieren können. Ansonsten diese Ihre Versicherung in Anspruch nehmen und den Schaden bezahlen müssen. Die beschädigten Teile verschwinden im Müll, oder die Versicherung verkauft es wieder (kann muss aber nicht) an den Hersteller welcher die Teile begutachtet oder gleich wegschmeisst.
FAZIT: Wenn (und da geb ich Dir Recht) es in der Kette von der Herstellung bis zum Kunden keine Qualitätslücke gibt, erreichen die Teile den Kunden unbeschadet.

Ich habe schon etliche Naben und komplett Räder gesehen und nie irgendwelche Schäden feststellen können.

Das was Du ansprichst, denke ich, dass es in grösserem Umfang vorkommen kann wenn dies Q- Management nicht komplett durchgreift. Also sind da (sorry der Ausdruck) "unqualifizierte" kräfte am Werk, welche man tunlichst ausmerzen sollte. Dies kann wiederum nur geschehen wenn wir als Endverbraucher "berchtigt" reklamieren und uns nicht hinters Licht führen lassen.

Wenn Du nun so eine Nabe mit der Feile korrigierst, nützt Du eigentlich nur Dir selbst, in dem Du dem Kunden oder Dir selbst den Fehler unprofessionell korrigierst. Da wär ich dafür, das die Nabe durch den Lieferanten ersetzt wird. :daumen:

Idealerweise muss der Nabenkörper also nicht nur sehr genau gefertigt werden, sondern auch noch verdammt hart sein(ist er aber nicht so oft), und wie ein rohes Ei behandelt werden.
Die Nabenkörper, auf jeden fall die mit den besten Qualität sind für Aluminium schon recht hart. Hart ist wieder so ein Ausdruck welcher vieles zu verstehen offen lässt.
Erstens wird ja für die Naben meist Alumnium aus den 7000er Legierungen verwendet welche "Festigkeiten" von 500 - 620 N/mm2 aufweisen, und dies enspricht in etwa den gleichen Eigenschaften wie Sie ein Stahl mit gleicher Festigkeit aufweist. Und das ist schon sehr gut.
Also wenn irgend ein "Klamfutzki" die Nabe fallen lässt, und dies vielleicht noch öfter, kann es sein das das Teil den Fall unbeschadet überlebt und wenn nicht ist diese Person tunlichst vom Fertigungsprozess fernzuhalten, oder es sind andere Fertigungsmethoden vorzusehen - Roboter zu Beispiel, was ich mir bei SHIMANO vorstellen kann.

Übrigens - Verpackung und Versand sind auch sehr wichtige Dinge welche in der Kette der Qualitätssicherung mit einbezogen werden müssen.

Und jetzt noch eine Frage: wie zum Teufel misst du den Seitenschlag einer montierten Scheibe auf's Hundertstel genau
Vorausgesetzt jemand hat die Einrichtung, kann man zum Beispiel auf einer speziellen Vorrichtung die Naben zwischen zwei Spitzen einspannen. Voraussetzung ist aber dass diese die Fertigungsflächen - an beiden Enden Senkungen mit 60° - freiliegen. Die Spitzen liegen da (auf den unbeschädigten Flächen auf und können so mit Tastuhren welche ein 0,001mm Teilung habe exakt ausgemessen werden. Das wäre der optimalste Fall und müsste auch bei 20°C Raumtemperatur durchgeführt werden.
Das gleiche (theoretisch) etwas weniger genau, kannst Du auch auf einer präzisen feinmechanischen Drehbank machen.
 
.......... spielt insofern eine Rolle, dass man sie bei so dünnen Produkten wie den Discs berücksichtigt und immer im Hinterkopf die Launen des Materials kennt.

Wenn wir zum Beispiel ein Flachstahl (St37-2K o.ä.) welcher kaltgewaltzt vom Werk kommt nehmen und meist keine thermische Behandlung erhält, wird sich der bei einseitiger Berabeitung biegen wie ein Pfeilbogen.
Nehmen wir einmal an das ein 10mm dicke Stahlplatte von 50mm Breite und 100mm Länge auf einer Seite gleich um 0,5mm plangeschliffen wird und nachher auf der anderen Seite versucht würde nochmals 0,5mm planzuschleifen. Tja das geht nicht weil sich der Stahl auf die 100mm Länge gut 0,2mm durchbiegt, alleine durch die Trennung des Faserverlaufs. Das heisst wenn das Ziel eine Dicke von 9mm wäre müsste relativ aufwendig, das Werkstück ein paar mal gewendet werden und in mehreren Arbeitsgängen das Material abgetragen werden, damit eine nahezu Eben Fläche dabei rauskommt!

So, je dünner das Werkstück je schwieriger wird das. Nun kennt man aber ja die Tücken aufgrund Jahrzente langer Erfahrung. Womit natürlich die Stahlhersteller Stahl- Halbzeuge (Rohre,Bleche,Bänder,Flachstahl, Rundstahl etc.) für den Verbraucher extra fertigen. Das heisst diese Halbzeuge werden Teile spezifisch hergestellt (grosse Abnahmemengen vorausgesetzt), womit dann - wie schon von anderer Seite erwähnt - sogar vergütete, thermisch entspannte Bleche zum Einsatz kommen. Diese können dann auch unter Berücksichtigung der Walzrichtung /Faserverlaufs beidseitig geschliffen werden (siehe HOPE Discs), womit eine Disc entsteht die sich ab Werk innerhalb 0,02mm plan läuft.

:bier:
 
Leiber Claude,

in den seltesten Fällen kommt eine Scheibe ohne minimalen Schlag (im zehntel Bereich) aus der Kiste... :rolleyes:
Wer, wo, wann gepfuscht hat ist im Endeffekt egal, die Tatsache bleibt bestehen.

Die Theorien sind zwar schön und richtig, die Realität sieht aber anders aus.

Glaub mir, wir verkaufen mehrere hundert Bikes mit Discs pro Jahr.

Keine Bike shop wird sich die von dir beschriebenen Geräte zulegen nur um die Naben auf's Hunderstel genau zu messen.
Umtauschen wäre optimal, nur müsstest du den grössten Teil tauschen.
 
..............
in den seltesten Fällen kommt eine Scheibe ohne minimalen Schlag (im zehntel Bereich) aus der Kiste...
Wer, wo, wann gepfuscht hat ist im Endeffekt egal, die Tatsache bleibt bestehen.
Jooou, ich geb Dir Recht, denn ich musste seit der Zeit in der ich bike feststellen, dass die Fahrrad Industrie ganz anders gelagert ist und eine total andere Dynamik aufweist, wie eine Maschinen- oder sogar Automobilindustrie. was mich etwas mopt ist das sich die Händler "ohrfeigen" lassen, mal ganz abgesehen von den Endverbrauchern, nämlich den wirklichen Kunden. Seis drum im "Moment" ist es halt eben noch so :D
Ja, ich darf zugeben dass die Scheiben meiner MAGURA JULIE beide ca 0,03mm Planschlag hatten un diejenigen von HOPE 0,01mm und 0,05mm! Bei diesen Verhältnissen ist es klar und egal wer gepfuscht hat, merken tun es sowieso die wenigsten und passieren tut (zum Glück) auch nicht viel. Frei nach dem Motto

"wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter" :cool:

Die Theorien sind zwar schön und richtig, die Realität sieht aber anders aus.
Ebenfalls jjouuu - klar doch, die Realität ist mir voll bewusst, sonst würd ich mich nicht hie und da wieder :mad: , ab diesen sch**ss Teilen. :p

Glaub mir, wir verkaufen mehrere hundert Bikes mit Discs pro Jahr
Ich glaub Dir das ohne wenn und "aber", :p

Keine Bike shop wird sich die von dir beschriebenen Geräte zulegen nur um die Naben auf's Hunderstel genau zu messen.
Umtauschen wäre optimal, nur müsstest du den grössten Teil tauschen.
Tschösst a Moment, ich wurde gefragt wie ich denn solche Teile ausmessen würde und sprch nicht davon dass diese Einrichtungen nun alle Shops kaufen müssten. ich sprach klar und bewusst von der Theorie, respektive der Praxis, wie es in der Maschinenindustrie zum Beispiel abläuft und ablaufen muss um gleichbleibend gute Qualität zu gewährleisten.
Die QS normen bestätigen ja klar und deutlich in etwa dem Wortlaut - "Qualität so gut wie nötig und nicht so gut wie möglich" , alles klar ? :daumen:
 
so, und jetzt mal zum mitschreiben:

DER E-MODUL IST BEI VERSCHIEDENEN STÄHLEN/WÄRMEBEHANDLUNGSZUSTÄNDEN UNTERSCHIEDLICH

was in eurem mechanik-buch steht, ist halt für anfänger ;)
 
Moe schrieb:
Das musst du mir erklären :eek: . Gib mal bitte Beispiele :p .

Sag mal, als Ing. solltest Du es ja wissen ;)
Aber egal, falls Du bisher davon ausgegangen bist, dass Stähle mit unterschiedlichen Kohlenstoffgehalten und Legierungen trotz unterschiedlichster Gitterstrukturen immer den gleichen E-Modul von exakt E=210.000 haben, hoffe ich mal, dass Deine Firma (und Du) eine gute Haftpflicht haben ;)
Selbstverständlich hat die Natur es so eingerichtet, dass alle Mehrphasensysteme im Breich Stahl - egal bei welcher Temperatur - den gleichen E-Modul haben -GLAUBST DU JA WOHL HOFFENTLICH NICHT.

Aber ok., z. B. dieser Link könnte Dich überzeugen:

http://www.federntechnik.de/online/p_a01b07.htm

Sorry, aber der Unsinn mit dem gleichen E-Modul bei Stahl muß ein Ende haben. Alles dazu bisher: Halbwissen.
 
Blazer321 schrieb:
Sag mal, als Ing. solltest Du es ja wissen ;)
Aber egal, falls Du bisher davon ausgegangen bist, dass Stähle mit unterschiedlichen Kohlenstoffgehalten und Legierungen trotz unterschiedlichster Gitterstrukturen immer den gleichen E-Modul von exakt E=210.000 haben, hoffe ich mal, dass Deine Firma (und Du) eine gute Haftpflicht haben ;)
Selbstverständlich hat die Natur es so eingerichtet, dass alle Mehrphasensysteme im Breich Stahl - egal bei welcher Temperatur - den gleichen E-Modul haben -GLAUBST DU JA WOHL HOFFENTLICH NICHT.

Hihi, ich habe nie etwas in dieser Richtung behauptet :D , war halt gespannt auf eine Erklärung. Hätte aber mehr auf einen Link zu einem Fachartikel gehofft und nicht auf einen einer Firmenhomepage mit technischen Daten :hüpf:.
 
@araknoid

Ich währe da vorsichtig bei den Angaben, aus welchem Material die Scheiben
gefertigt werden. Oder weist Du woher die Leute ihr Wissen nehmen?

Da die Frage ja von allgemeinem Interesse zu sein scheint und ich auch schon
ganz neugierig geworden bin, werde ich mir kurzfristig von einem Kollegen
ne ausrangierte Scheibe besorgen und das Ding analysieren.
Werkstoff, Härte, Gefüge eben das volle Programm.

Ihr könnt dann ja mal ein paar Wetten abschließen! :D

@uni63
Hamma uns jetzt wieda lieb? :winken: :love: :bier:


Meines Wissens sind Schichtdicken von 0,02mm bis 0,3mm oder mehr möglich!
vollkommen Deiner Meinung! :bier:

Die Härten dieser Schichten misst mann üblicherweise mit Vickers ( HV)oder Knoop(HK) und kleinen Prüflasten (100-500g) Die Härte kannst man dann auch nicht mehr in HRC umrechnen (weil zu hart!).


@all
Meine Bremsscheibe ist übrigens (zumindest innen) gestanzt, was ziemlich eindeutig an den Schnittflächen ( Glattschnitt/Restbruch) erkennbar ist.
 
Hamma uns jetzt wieda lieb?

,.......... aba klaa doch .......... :love:

war nie böse, lediglich zuckten meine augsbrauen bei deinen postings hie und da :rolleyes:

Die Härten dieser Schichten misst mann üblicherweise mit Vickers ( HV)oder Knoop(HK) und kleinen Prüflasten (100-500g) Die Härte kannst man dann auch nicht mehr in HRC umrechnen (weil zu hart!).
:daumen:
 
Argon schrieb:
Die Härten dieser Schichten misst mann üblicherweise mit Vickers ( HV)oder Knoop(HK) und kleinen Prüflasten (100-500g) Die Härte kannst man dann auch nicht mehr in HRC umrechnen (weil zu hart!).

[Klugscheißmodus on]
Nee nee Digga, sag mir nicht, dass du Lasten von 100-500 Gramm als kleine Prüflasen bei den oben erwähnten Schichtdicken (20 µm) ansiehst. Dann haste 100 pro eine Mischhärte aus Grundmaterial und Schicht gemessen und keine Schichthärte :daumen: .
[/Klugscheißmodus off]

:bier:
 
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