Flos Renegate sind recht verbreitet in meinem Bekanntenkreis und ich hatte sieh mit Einschränkungen eigentlich auch immer empfohlen.
Meine Erfahrungen beziehen sich auf die Vorgängermodelle mit der Vibram Vialta Sohle (?).
PRO:
- Sehr guter Grip auf meinen Tioga MX Pro. Und im Gegensatz zu 5.10 kann man die Fußstellung unterwegs auch noch ändern.
- Die relativ weiche Sohle bietet genug Rückmeldungen vom Bike und ist beim Wandern trotzdem ausreichend steif.
- Das Profil hat sich als recht Pin-resistent erwiesen.
- Außerdem finde ich ihn einfach sehr bequem!
Der Renegate ist allerdings ein Leichtwanderschuh mit allen Vor- und Nachteilen! Er ist z. B. nicht dafür gedacht durch Geröllfelder zu latschen, auch wenn dies an sich kein Problem darstellt.
Die Verkäufer meinten auch immer, dass er eher zum Spazierengehen im Pfälzer Wald oder Schwarzwald gedacht sei, als für richtige Bergtouren.
Dies erklärt auch meine negativen Erfahrungen, wobei man sie einfach auch durch "unsachgemäßen Gebrauch" erklären kann:
CONTRA:
- An beiden Paaren hatte sich die Sohle an der Schuhspitze gelöst. Das erste Paar hatte ich innerhalb von zwei Jahren drei Mal eingeschickt, das zweite Paar innerhalb von drei Monaten zwei Mal, woraufhin Lowa "resignierte" und mir lieber den Kaufbetrag zurückerstattete.
Dasselbe Problem mit der Schuhspitze hatten übrigens auch zwei Freunde, welche den Schuh allerdings auch auf der Arbeit einsetzten.
- Die Sohle an meinem ersten Paar war bereits nach 1.5 Jahren abgelaufen. Das ganze vor dem Hintergrund, dass ich jährlich nur wenige Male im Jahr in den Alpen bin und bei den Touren nur bergauf, nicht jedoch bergab gehe. Wobei der Hauptabrieb natürlich eher vom Aufsteigen kommt.
Einen Leichtwanderschuh für 150 EUR nach zwei Jahren abzuschreiben fänd' ich schon noch OK. Ich wollte dieses Jahr aber mal nach einem etwas teureren Schuh mit etwas haltbarer Sohle und Geröllschutzkappe suchen und schauen, wie es damit in Sachen Haltbarkeit ausschaut. Dabei ist man dann schnell in der 200-EUR-Preisklasse. Und leicht sollte er natürlich trotzdem sein!
Der leichte
Salewa Rapace passte eigentlich sehr gut zu meiner Fußform. Beim Biken war er mir aber doch zu hart. Einmal verlor ich auch das Pedal. Vermutlich hätte man sich auch an diese Sohle gewöhnen können, ich war mir der Sache trotzdem nicht sicher.
Anschließend probierte ich es mit einem Mammut-Schuh. Ich glaube es war der
Mt. Crest oder
Mt. Trail. Eigentlich waren sie schon schwerer als ich wollte, doch die Passform war einfach gut.
Den Pedaltest bestanden sie allerdings auch nicht. Diesmal war es recht eindeutig. Hinter den Fußballen machen die Sohle einfach einen zu hohen Bogen und die hinteren Pins meine Pedale greifen hier ins Leere.
Schließlich wurde ich aber mit dem
Garmont Vetta doch noch fündig! Er hat die gleiche Profilsohle wie obiger Salewa, einen Rundum-Gummischutz, ist recht leicht und kostet auch nur ca. 160 EUR.
Beim Biken fühlt er sich wie erwartet schon härter an als der Renegate, doch weicher als der Salewa. Der Halt ist zwar schlechter als beim Renegate, bietet mir aber ausreichend Reserve. Ich kam direkt mit ihm klar und bin bisher nicht einmal vom Pedal gerutscht und verschwende auf der Abfahrt auch keine Gedanken an die Schuhe.
Wie er sich in Sachen Haltbarkeit machen wird, muss sich noch zeigen. Ich habe z. B. gehört, dass es Probleme mit den Nähten geben könnte.
Ansonsten hinterlassen die hinteren Pins zwar Spuren im nicht profilierten Mittelbereich der Sohle. Es sieht aber noch nicht besorgniserregend aus, auch wenn ich bei der Vibram Vialta dort weniger Abnutzung hatte.
Ich fahre übrigens generell lieber mit hohen Schuhen. Im September musste ich vom Rad springen (über den Trail) und bin zwei, drei Meter tiefer mit beiden Füßen im steilen Wiesengelände aufgekommen und dann den Hang runtergerutscht.
Nach 10 min tat mir dann zwar der Knöchel weh. Doch möchte ich nicht wissen was passiert wäre, wenn ich dabei umgekickt wäre ...