Geldeinsparung durch Radfahren?

bezüglich @BurnInHell:

Kennt wer jemanden, der jedes Jahr ein neues kauft?
Hier geht es um den Durchschnitt … !!!
 
1) Anschaffung: Wir kaufen uns etwa jedes Jahr ein neues Rad (Ich, meine Frau, mal ein Rennrad, usw.). Ich sehe ja was ein neues kostet, und was der Verkauf wieder bringt...
Im Vergleich zum Auto: Wir haben uns vor 5 Jahren ein neues gekauft. Das bleibt auch noch für ein paar Jahre.

Dann rechne aber doch bitte fair. Und kaufe bei der Rechnung auch jedes Jahr ein neues Auto.

Ist dann das Auto immer noch billiger? Klar mein erstes "richtiges" Rad hat auch 3x soviel gekostet wie mein vorheriges Auto.

CUBE LTD vs. FIAT UNO Bj. 87 :D

Wobei der UNO ganze 5 Monate gehalten hat. Das CUBE fährt heute noch ;)
 
Ich spare definitiv nicht. In den letzten Jahren habe ich im Schnitt mindestens 1000 € pro Jahr für die Räder ausgegeben. Nötig wäre das nicht gewesen - zur Uni gehts mit dem Bus, das Semesterticket muss ich eh zahlen und 5 km nur bergauf macht auch keinen Spaß. Billiger wäre es ohne Rad auf jeden Fall - aber auch wesentlich langweiliger. Ein Hobby muss sich grundsätzlich nicht rentieren - nur verhältnismäßig muss es bleiben.
 
Ich spare danke der Abschaffung des Autos immens ein.Keine Steuer, keine Benzinkosten, keine Werstattkosten ... wer schon mal einen neuen Kühler bauchte weiß, dass dafür schon fast ein neues Bike zu haben ist ...

Dass bedeutet auch - biken bei jedem Wetter und dass täglich zwischen 30 und 50 km. Dementsprechende Bekleidung musste also her. Meine Schöffeljacke hält nun schon 5 Jahre und sieht immer noch gut aus.
Ich fahre also mehr mit km mit meinen Bikes als meine Kollegen mit dem Auto.
Sicherlich macht sich der Verschleiß bemerkbar: Bremsbelege, Bowdenzüge (gerade im Winter und Frühling), mal leichter Flugrost der entfernt werden muss an den Scheibenbremsen, neue Ketten alle drei Monate usw.

Ist "trotzdem" viel günstiger als ein Auto. Mir gehen die Benzinkosten am Arsch vorbei.

Gruß
 
Ich spare definitiv nicht. In den letzten Jahren habe ich im Schnitt mindestens 1000 € pro Jahr für die Räder ausgegeben
...aha, ich glaube manche wissen nicht was ein Auto wirklich pro Jahr kostet...

Stellen wir es hier doch einfach mal auf.

Gehen wir mal aus von einem VW Polo - Neu gekauft für 14.000€ - iwas um 70PS. Versicherung machen wir Teilkasko (ja Vollkasko wäre natürlich noch besser) bei ca. 60%. Der Wagen wird 10 Jahre gefahren und dann noch für 4000€ verkauft.

Und hier kann das Spiel beginnen:

TÜV/Jahr = 40€
Versicherung = 460€ (nehmen wir einfach mal einen Gewissen Mittelwert - beim einen sicher viel teuerer, beim anderen vllt. etwas billiger)
Steuer = 100€
Wertverlust = 1000€ ((Anschaffungspreis 14.000€ abzgl. Verkaufspreis 4000€)/10 Jahre - wobei Real wohl keine 4000€ mehr rausspringen dürften)

So jetzt haben wir ohne gefahren zu sein jährliche Kosten von 1600€.

Da wir ja aber alle ganz begeisterte Autofahrer sind, fahren wir ja natürlich auch mit dem Wagen.

Gehen wir mal von 15.000km/Jahr aus und einem für die "mein Auto ist billiger als mein Rad"-Fraktion ein netter Verbrauch von 4l/100km

Spritkosten = 960€ ( bei einem Benzinpreis von 1,60€/l)
Reifen = 50€ (sind wir wieder nett und sagen der Satz Reifen hält 3 Jahre und koster 150€)
Verschleiss = 100€ (einfach mal ganz lieb und positiv gerechnet)
Kundendienst = 300€ (einfach mal so den Standardsatz für Kundendienst bei Kleinwägen)

Nun haben wir dazu noch die Nutzungskosten von 1410€ / Jahr.

Das macht nun nach Adam Riese aufs Jahr 3010,00€ - und das ganze ist wirklich nett gerechnet.

Würde man mit realeren Daten rechnen wäre die Spanne wohl noch größer - allein der Benzinverbrauch liegt ja im Schnitt gut 2-3l/100km höher als der von mir verwendete.

So da könnte man sagen man kann sich pro Jahr ein Rad für 2000€ leisten (und für das Geld gibts echt nette Sachen) und hat immernoch 1010€ für Reparaturen übrig die man wahrscheinlich gar nicht komplett benötigen wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich spare danke der Abschaffung des Autos immens ein.Keine Steuer, keine Benzinkosten, keine Werstattkosten ... wer schon mal einen neuen Kühler bauchte weiß, dass dafür schon fast ein neues Bike zu haben ist ...

Das ist der nächste Schritt über den ich seit meinem schweren Unfall nachdenke. Sollte sich der Zustand meiner Schulter nicht bessern kann ich meinen Youngtimer mit Handschaltung ohnehin nicht mehr fahren...
Wäre durchaus eine Option :)
 
...aha, ich glaube manche wissen nicht was ein Auto wirklich pro Jahr kostet...

Stellen wir es hier doch einfach mal auf.

Gehen wir mal aus von einem VW Polo - Neu gekauft für 14.000€ - iwas um 70PS. Versicherung machen wir Teilkasko (ja Vollkasko wäre natürlich noch besser) bei ca. 60%. Der Wagen wird 10 Jahre gefahren und dann noch für 4000€ verkauft.

Und hier kann das Spiel beginnen:

TÜV/Jahr = 40€
Versicherung = 460€ (nehmen wir einfach mal einen Gewissen Mittelwert - beim einen sicher viel teuerer, beim anderen vllt. etwas billiger)
Steuer = 100€
Wertverlust = 1000€ ((Anschaffungspreis 14.000€ abzgl. Verkaufspreis 4000€)/10 Jahre - wobei Real wohl keine 4000€ mehr rausspringen dürften)

So jetzt haben wir ohne gefahren zu sein jährliche Kosten von 1600€.

Da wir ja aber alle ganz begeisterte Autofahrer sind, fahren wir ja natürlich auch mit dem Wagen.

Gehen wir mal von 15.000km/Jahr aus und einem für die "mein Auto ist billiger als mein Rad"-Fraktion ein netter Verbrauch von 4l/100km

Spritkosten = 960€ ( bei einem Benzinpreis von 1,60€/l)
Reifen = 50€ (sind wir wieder nett und sagen der Satz Reifen hält 3 Jahre und koster 150€)
Verschleiss = 100€ (einfach mal ganz lieb und positiv gerechnet)
Kundendienst = 300€ (einfach mal so den Standardsatz für Kundendienst bei Kleinwägen)

Nun haben wir dazu noch die Nutzungskosten von 1410€ / Jahr.

Das macht nun nach Adam Riese aufs Jahr 3010,00€ - und das ganze ist wirklich nett gerechnet.

Würde man mit realeren Daten rechnen wäre die Spanne wohl noch größer - allein der Benzinverbrauch liegt ja im Schnitt gut 2-3l/100km höher als der von mir verwendete.

So da könnte man sagen man kann sich pro Jahr ein Rad für 2000€ leisten (und für das Geld gibts echt nette Sachen) und hat immernoch 1010€ für Reparaturen übrig die man wahrscheinlich gar nicht komplett benötigen wird.

Das dürfte für einen Neuwagen eher noch günstig gerechnet sein. Dennoch wird der normale Nichtautobenutzer dann öfter mal mit der Bahn fahren (Aua!), vielleicht mal ein Taxi benutzen und so weiter. Richtig ist und bleibt: Logisch ist ein Auto im Durchschnitt erheblich teurer als ein Fahrrad. Die Frage ist: Wie viel?
Kommt auf den Einzelfall an. Bei mir liegen die Werte wie gesagt bei genau 20 Cent pro Kilometer beim Auto (15.000 km pro Jahr) und bei geschätzten 8 Cent pro Kilometer bei meinen Fahrrädern (ca. 6000 km pro Jahr)
 
Ein neuer 70PS-Kleinwagen mit 4L?? Niemals. 6L sind weitaus realistischer. Klar werden die Motoren selbst immer sparsamer, das steigende Fahrzeuggewicht mit jedem Modellwechsel gleicht das aber immer aus. Wenn du den kleinsten Motor des neuesten Polos in die alte leichte Karosse des betagten 86c-Polos packst, dann kommen vier Liter raus, ansonsten nicht.

Anderes Thema, was man auch bedenken sollte/muss/kann: Wer täglich mit dem Rad pendelt, braucht mehr Körperenenergie, muss also mehr essen und füllt somit den Einkaufswagen mehr. So jedenfalls bei persönliche Beobachtung bei mir. Ich habe abends und auf der Arbeit immer etwas mehr Kohldampf als wenn ich mit dem Auto zur Arbeit bin, erst recht nach mehreren ununterbrochenen Nur-Rad-Wochen.

Kritisch sind auch selbst verschuldete Unfälle mit dem Rad. Wenn ich mich dabei so verletze, dass ich mehr als 6 Wochen krankgeschrieben bin, habe ich ab Woche 7 wesentlich weniger Einkommen, da nur noch anteiliges Krankengeld von der Kasse. Und ein gefühlt höheres Risiko empfinde ich auf meinen Fahrten mit dem Rad durchaus und habe schon mehr Unfälle und brenzlige Situationen als mit dem Auto gehabt. Da ist also schon Potential da, sein zuvor Reingespartes auf einen Schlag zu vernichten.
 
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Ja, aber dass ist doch recht subjektiv was Du schreibst. Ich denke jede Situation ist da anderes.
Ich arbeite als Kellner und laufe jeden Tag 8 Stunden und mehr und dann kommen noch die 30-50km biken dazu. Klar esse ich mehr als zu den Zeiten wo ich mit dem Auto gefahren bin. Aber dick werde ich so nie werden ... muss eher aufpassen nicht "wegzuschrumpfen". :)

Und die Unfallgefahr ... hatte erst zwei Stürze. Mit einer ordentlichen Beleuchtung wird man gesehen.
Und ein Blechschaden am Auto, wenn man keine Vollkasko hat ...
Also ich komme so viel, viel günstiger weg.

Was mich nur nervt sind Reinigungs-und Wartungsarbeiten.
Und der hohe Verbrauch an Verschleißteilen. Ich habe aber einen sehr günstigen Händler u. Schrauber. Ich bin da nicht versiert drin und Kleinigkeiten macht der auch gratis- da ich die Teile dann bei ihm kaufe und nicht zur Konkurrenz gehe.

Ein Auto ist definitiv teurer. Dies kann mir keiner erzählen, dass biken teurer ist. Ein schönes Rechenbeispiel wurde hier ja schon aufgeführt.

Gruß
 
Ein neuer 70PS-Kleinwagen mit 4L?? Niemals. 6L sind weitaus realistischer. Klar werden die Motoren selbst immer sparsamer, das steigende Fahrzeuggewicht mit jedem Modellwechsel gleicht das aber immer aus. Wenn du den kleinsten Motor des neuesten Polos in die alte leichte Karosse des betagten 86c-Polos packst, dann kommen vier Liter raus, ansonsten nicht.

Ähem, ließ dir meine Rechnung doch nochmal durch.

Ich hab noch extra dahinter geschrieben, dass alles "schöngedacht" ist und eher viel zu positiv zu sehende Werte sind die so in der Realität niemals eintreten werden - und dennoch ist das Fahrrad günstiger.

Die Rechnung war bewusst überspitzt, damit es auch der letzte merkt dass selbst wenn das Auto nur 4l/100km brauchen würde das Fahrrad immer günstiger ist. Dass ein Wagen in der Klasse bei wirklich schleichender Fahrweiße minimal vielleicht mal 5,5l/100km braucht ist auch mir klar.


Fakt ist aber auch, dass wenn man 40 km zur Arbeit hat man nicht auf ein Auto verzichten möchte - ich würde es zumindest nicht wollen. Ich sag mal so 15 km zur Arbeit sind noch in Ordnung - 20 gehen auch noch aber sinds mal mehr als 25 km wirds schon arg - zumindest um bei jedem Wetter zu fahren.

Im Endeffekt hat jedes Fahrzeug irgendwo seine Daseinsberechtigung - wenn man es gezielt einsetzt. Für die 2-3 km zum Bäcker z.B. würde ich nie ins Auto sitzen, genausowenig weil ich nur kurz in die Stadt will...

...nebenbei bemerke ich gerade, dass ich ja gar kein Auto habe. Kann aber bei Bedarf und wenn es da ist (Sie arbeitet auch ganztags) das Auto der Freundin nutzen...
 
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Also ich bin auch grad am schmunzeln - egal wie man es dreht wird ein Auto immer teurer sein als ein Fahrrad...
...dann geh doch mal beim Auto von 20.000€ und 10 Jahren Nutzungsdauer aus (nur um mal grob einen Mittelwert zu bekommen) - nach 10 Jahren bekommst noch 2000€ für die Kiste dann hast einen jährlichen Wertverlust von 1800€ - joa und für das Geld kaufst dein Fahrrad.

So jetzt bist ja praktisch bei 0:0...

Alter Verwalter! Wenn er schon alle zwei Wochen neue Reifen für 100EUR braucht, dann kommt das mit den 1800EUR aber nicht hin :D
 
Also ich als Terrorsparschwabe hab ein altes Kettler Alurad von meinem Vater geerbt mit dem ich zur Uni oder zum Einkaufen fahre. Das ist um die 20 Jahre alt und hat sicher eine eine hohe 5-stellige km-Leistung auf der Uhr und steht meistens unüberdacht im Freien.

Da hab ich bis jetzt ca. 35€ an gebrauchten Teilen (1 Laufrad, Reifen und Kasette, Kette, Sattel, Kleinteile) reingesteckt und es läuft wunderbar grade weil auch wenig daran rosten kann.

Wer bietet weniger?

Alter Verwalter! Wenn er schon alle zwei Wochen neue Reifen für 100EUR braucht, dann kommt das mit den 1800EUR aber nicht hin :D

 
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Respekt!

Ich kenne die Schwaben. Habe im Schabenlädle studiert.
Ich kann nur schätzen, da ich zwei neue bikes habe und mein "Fahrplan" so aussieht (fahre im Monat ca. 1200 km...):

-ca. 20 Euro eine neue Kette alle drei Monate
- neue Kasette alle 6 Monate:ca. 60 Euro
- neue Deckel alle 6 Monate: ca. 40 Euro
- Kleinkram wie Bremsbeläge werden mal anfallen ...

Der Schrauber meines Vertrauens macht dies so gut wie immer gratis, da ich nur bei ihm kaufe. Ist halt ein kleiner Laden, wo kaum etwas los ist. Wohne in Sachsen und die Gegend ist recht "arm und ländlich". Der ist noch so oldschool Ossi und sagt:
"Ich habe ja gerade Zeit und hast dass Rad ja bei mir gekauft...".

Dafür gehe ich nicht zur einzigsten Konkurrenz hier. Der vertreibt die teuren Bikes und die Nobelklamotten.

Also für dass Geld kann man kein Auto fahren. Als ich noch ein Auto hatte, war der Kühler mal defekt. Kostenpunkt: 340 Euro+Werkstattkosten.
Benzin, Versicherung, Steuer usw. (...).

Mittlerweile halte ich nur noch an Tankstellen um mal Luft am Bike aufzupumpen oder mir eine Flasche Wasser zu kaufen.

Jeder Autofahrer meckert über die Spritpreise. Dabei kenne ich Leute, die fahren 5 km (!) zur Arbeit am Tag mit dem Auto. Machen eine Stadtfahrt zum Einkauf. Und jammern rum wegen den Spritpreisen:
"Schon wieder teurer geworden" ... usw.
Hatte so jemanden mal gesagt:"Dann verkauf doch Dein Auto. So hast Du einen Urlaub oder eine schöne Anschaffung, Geld und ein geiles Bike. Du lebst gesünder, bewegst Dich, machst etwas für Deine Gesundheit und musst Dich nicht über die Spritpreise ärgern."

Ich kam mir vor ein Außerirdischer ... so war die Reaktion.
Ich verstehe solche Menschen nicht.
Selbst zum Fittnessstudio im Ort fährt mein Nachbar mit dem Auto. Sind ja brutale 1,5 km. Da jogge ich hin. Dann bin ich wenigstens aufgewärmt da. Nöh ... der setzt sich dann aufs Ergomether und macht sich warm.
Manchmal denke ich, wir leben in einer Gesellschaft, die einen Zivilisationsschaden hat. Total "gaga" die Leute ...
Meine Wohnungseinrichtung habe ich Dank einer Bekannten die in der Friedhofsverwaltung arbeitet. Wer tot ist - braucht keine Einrichtung mehr. Und manche Angehörige wissen auch nicht wohin damit. Sind hochwertige Möbel und eine gute Küche.
Ein Freund ist Tischler - so habe ich ein gratis Hochbett. Hatte ihm in Spitzenzeiten mal auf seinen BBaustellen für einige Tage ausgeholfen.
Jemand anderes Maler, dem ich mal geholfen hatte usw.

Ich verdamme niemanden der Auto fährt. Aber die Menschen heute suchen keine Alternativen mehr im Leben. Individualismus und Egoismus ... egal was es kostet. Ich habe mich da ausgeklingt.
Bsp: Vier Parteien im Haus und jeder hat seinen eigenen W-Lan Anschluss und zahlt dafür 20-50 Tacken.
Wahnsinn in Reinstform. Man kann sich einen DSL 16.000 Anschluss mittels W-Lan teilen. So zahlt jeder 5 Euro und gut ist.

Wenn ich die Geschichte betrachte, haben Menschen in Notzeiten viel mehr miteiander geteilt und Beziehungen geführt, als im Wohlstand.
Mir geht es finanziell ganz gut, aber den Gedanken des Teilens und des alternativen Lebens möchte ich nicht missen.

So weit mein Plädoyer fürs Fahrrad fahren. :)

Gruß
 
Sag ich ja immer, je prunkvoller die Villen oder Häuser, umso höher werden die Hecken und Mauern drumrum. In so manchen Reichenvierteln oder Schickimicki-Neubaugebieten in den teureren Bundesländern kennen viele vielleicht noch den nächsten Nachbarn beim Namen, den übernächsten aber nicht mehr. Aber dafür, was der übernächste für ein Auto fährt, was es gekostet hat und ob es bar bezahlt oder nur geleast oder finanziert wurde und dass er/sie skandalöserweise den Bauplatz 50€/qm billiger als man selbst bekommen hat. Wenn man da schnell rübergeht und nach einer Prise Kochsalz fragt, muss man froh sein, wenn man nicht den Geldbeutel mitnehmen muss.
Mein Frau ist Erzieherin in einem Kindergarten, zu welchem fast ausschliesslich die Kinder der hiesigen Schickeria hingebracht werden. Teuere weisse Espritkleidchen für die Mädchen und den angesagtesten Markenstyle für die Jungs, obwohl die Eltern genau wissen, wann der Waldspaziergangstag ist und dass dieser auch bei nicht ganz trockenen Bedingungen stattfindet. Die Entgleisungen der Gesichtzüge der abholenden Mütter sprechen dann Bände, wenn auf der Levis des Jungen ein Grasfleck zu finden ist. Mit der Folge, dass vor den Kindern über die Erzieherinnen extra laut gelästert wird, damit diese es auch ja hören.

Stimmt auch, die Gesellschaft ist schon extrem aufs Autofahren eingestellt. Das ganze öffentliche Leben vor der Haustüre findet nicht statt, ohne dass dazu eigenen motorisierten vier Räder in Gang gesetzt wurden. Verhältnismässigkeit hin oder her, alle Ziele die ausserhalb der Sichtweite des eigenen Hauses liegen=>Auto. In meinen weit zurückliegenden Fitnesstudio-Zeiten war das auch immer verwundernswert, wie voll der Parkplatz abends vorm Eingang war. Ich arbeite bei meinem jetzigen Arbeitgeber seit einem halben Jahr, und solange fahre ich auch zu diesem zur Arbeit. Und es hat sehr lange gedauert, bis endlich die Kommentare und Fragen zu meiner Radpendelei aufgehört haben. Erst nach ca. 4-5 Monaten hat es jeder verinnerlicht, dass Radpendler tatsächlich existieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, es gibt schon ein paar Leute die wirklich umdenken und kurze Wege mit dem Rad bewältigen. Ich seh diese Entwicklung bei uns jedes Jahr. Da gibt es eine stetige Zunahme des Radverkehrs (nicht zuletzt aufgrund gestiegener Treibstoffkosten).
Ein persönliches Ziel dieses Jahr wird sein, die 30Km zur Arbeit hin und zurück autark ohne die Öffi's zu bestreiten. Leider funkt da der Beruf mit Fahrwegen dazwischen, so dass ich wohl oder übel ab und an auch mal auf die vierrädrige Kiste ausweichen muss :(.
 
Jeder Autofahrer meckert über die Spritpreise. Dabei kenne ich Leute, die fahren 5 km (!) zur Arbeit am Tag mit dem Auto. Machen eine Stadtfahrt zum Einkauf. Und jammern rum wegen den Spritpreisen:
"Schon wieder teurer geworden" ... usw.
Hatte so.....

....fährt mein Nachbar mit dem Auto. Sind ja brutale 1,5 km. Da jogge ich hin. Dann bin ich wenigstens aufgewärmt da. Nöh ... der setzt sich dann aufs Ergomether und macht sich warm.

...genau so siehts aus. Dieses Verhalten kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen. Genauso wie die Haushalte in denen der Mann ganztags arbeitet und Frau daheim die Hausfrau macht aber beide je ein Auto brauchen - obwohl der Kindergarten grad 500 m weg ist und alle halbe Stunde der Bus nur 150 m von der Haustür weg anhält....
 
Ich wundere mich über den "Zuspruch" hier. Okay, ich arbeite hart als Kellner in der gehobenen Gastronomie (... macht mir Spaß!), habe studiert und bin ehrenamtlich sozial engagiert (... arbeite ehernamtlich unter Drogenabhängigen).
Ich lebe aber recht alternativ und meine Nachbarn moben mich - da ich diese bat den Fahrradschuppen bitte abzuschließen. Bin nicht laut, feiere keine Partys und nichts dergleichen.Fege den Hof, mache dass Treppenhaus usw.
Ich habe ja auch keinen PKW und damit erst einmal pauschal verdächtig.
Ich will mich hier nicht auskotzen:
Aber man wird schnell als Asssozialer abgestempelt, wenn man auf seine Bikes aufpasst, kein Auto besitzen möchte und einigermaßen alternativ lebt.
 
Des kenn ich auch in gewisser Weise... aber keine Angst, die Öl-Reserven sind auch bald zuneige und bis es soweit ist steigen die Spritkosten weiterhin an. Sobald es mal 2€/l kostet gehts los :lol:
 
Auch wenn ihr 100, 1.000, 10.000 Autos nicht kauft und noch so viel Rad fahrt: Die Welt werdet ihr deshalb trotzdem nicht retten :o
 
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