Genereller Thread für Federgabeldiskussionen mit BommelMaster

Registriert
24. Dezember 2007
Reaktionspunkte
1.281
Hast du deine Gabel eigentlich mal mit einer Dorado verglichen? Steifigkeit? Dämpfungsverhalten?

Bin bisher diverse Gabeln gefahren (MonsterT, ShiverDC, ShiverSC, Z1, Z150, Fox36, DoradoDC usw) und persönlich haben mir die Upside Down Gabeln eindeutig besser gefallen. Gerade die Dorado fand ich genial, hätte ich in der Art sehr gerne an meinem Enduro.

Wieso baust du deine Enduro Gabel eigentlich nicht als Doppelbrücke? Soviel Gewicht dürfte das ja gar nicht ausmachen und die Lenkpräzision wäre wahrscheinlich schon nochmal besser. (Shiver SC ist definitiv nicht steif genug)
 
Zu der BOS geschichte mit den variablen Gleitbuchsen is natürlich zu sagen, dass die Tauchrohre ja auch genaue Laufflächen brauchen auf dennen die Buchsen laufen können. Was natürlich teuer werden kann
 
Die Gleitbuchsen waren glaub damals in der alten MonsterT auch schon so angeordnet. Da wurde die Überlappung auch beim Einfedern größer.

Komisch in Bezug auf die MonsterT: Ich habe mal vergessen die eine Schraube an der Steckachse festzuschrauben. Das Rad war also durch die schraubbare Steckachse fixiert. Die Holme der Gabel waren aber nicht wirklich fixiert. Die Gabel hat sich in der Abfahrt besser angefühlt als jemals davor.
 
Hast du deine Gabel eigentlich mal mit einer Dorado verglichen? Steifigkeit? Dämpfungsverhalten?

Bin bisher diverse Gabeln gefahren (MonsterT, ShiverDC, ShiverSC, Z1, Z150, Fox36, DoradoDC usw) und persönlich haben mir die Upside Down Gabeln eindeutig besser gefallen. Gerade die Dorado fand ich genial, hätte ich in der Art sehr gerne an meinem Enduro.

Wieso baust du deine Enduro Gabel eigentlich nicht als Doppelbrücke? Soviel Gewicht dürfte das ja gar nicht ausmachen und die Lenkpräzision wäre wahrscheinlich schon nochmal besser. (Shiver SC ist definitiv nicht steif genug)

Habe verschiedene Leute meine Gabel fahren lassen (die Downhillgabel), darunter auch 2, die die Dorado haben. Beide haben zur Dorado gesagt, dass sie weicher ist von der Steifigkeit her. Die Freeride bringt, wenn alles klappt, in der kommenden Ausgabe ist da was drin ( http://www.freeride-magazine.com/magazin/heft_info.html ) - und die Freeride bzw. Bike macht auch immer Prüfstandtests, das kann man dann vergleichen mit den Messwerten hier: http://www.freeride-magazine.com/test/dowhnhill-gabel-dvo-emerald-im-exklusiv-test/a23155.html

Was rauskommt, weiß ich selbst noch nicht und bin gespannt, wenn ich mir Anfang März dann die Freeride kaufe. Hoffe natürlich das Beste. mal gucken. Fraglich ist aber natürlich, ob die Messwerte von 2014 mit jetzt vergleichbar sind. Ob sich das Messystem geändert hat, Messfehler, Einbaulängen Unterschiede usw usf. Also selbst wenn meine steifer wäre als die anderen, muss das nicht zwanghaft stimmen, und wenn die anderen steifer wie meine gemessen werden, muss das auch nicht die Wahrheit sein. Eine Steifigkeitsprüfung von allen Gabeln an einem Tag mit einem Messsystem kann ich mir nicht leisten.

Dämpfungsverhalten - also da tu ich mich immer schwer, das blumig zu umschreiben. Die Dämpfung ist ja auch nur ein kleiner Bruchteil in der Gesamtfunktion einer Federgabel. Die Nuanchen in der Dämpfung sind zu klein, um mit dem Dämpfungsverhalten auf die Funktion der Gabel im Allgemeinen zu schließen. Wichtig bei der Dämpfung im allgemeinen ist, dass es butterweiche Übergänge gibt im Verlauf der Schaftgeschwindigkeiten. Habe ich z.B. einen vorgespannten Shimstack, habe ich einen Knick in der Kennlinie, der sich wiederum in der "Harshness" meldet. Ganz interessant ist hier, dass z.B. Bos mit der neuen Obsys sagt, dass sie absichtlich auf jegliche Einstellungen mit Vorspannungen verzichtet haben, um eben die Funktion zu optimieren, weil jede Highspeed Einstellung von außen einen Nachteil bringt (wegen Federvorspannung). Die ideale externe Highspeedverstellung wäre eine Shimdickenänderung von außen. Da das halt nicht möglich ist wenn man nicht Gott oder chuck Norris heißt, ist es irgendwie besser, man macht die Highspeedeinstellung durch Shimwechsel.

Sehr interessant diesbezüglich: https://dirtmountainbike.com/videos/olivier-bossard-return-obsys.html
Min 4:45
" wir haben entdeckt, dass jede vorspannung am Shimstack die Harshness erhöht"
auf die Frage von Steve Jones (glaube so in etwa "so you don't need it[externe highspeedeinstellung] either?)
"ne, die Highspeed wird einfach über den Shimstack geregelt"

Da kann man jetzt streiten, weil es ja bei den vorgespannten Shimstacks (und damit verbunden externe Highspeedverstellung) unterschiedliche Systeme gibt, also außen vorgespannt, innen vorgespannt, usw.

Tatsache ist und bleibt, die smootheste Highspeedverstellung ist ein Shimwechsel. Das ist das, was ich seit jetzt 3 Jahren predige, und was ich meiner Gabel auch verbaut ist. Das hält das System einfach, idiotensicher, gewichtstechnisch leicht, es kann nichts kaputt werden und die Funktion ist die Beste, obwohl das System das einfachste ist. Nun 2018 hat Bos das auch :) cool :)

Soviel zur Dämpfung.

Doppelbrücke:
Eine Doppelbrücke hat nicht per-se Vorteile.
Im Grunde tauscht man in der Konstruktion Biegemoment gegen Zug und Druck-spannung. Das ist jetzt etwas plakativ und nicht ganz korrekt, aber ic hversuchs mal zu erklären:

Bei einer SC Gabel kommt mit M= Kraft x Einbaulänge das Biegemoment M auf den Schaft. Dieser muss dem Biegemoment widerstehen, das tut er auch sehr gut. sonst würden SC Gabeln nicht so gut funktionieren. Das System ist in der Hesrstellung einfach, da nur eine Brücke notwendig ist, die Rohre kürzer sind, keine Klemmschrauben notwendig sind.

Der Schaft muss halt stabil und steif ausgeführt werden, die 40mm und 28,6mm Durchmesser könnten noch etwas größer sein, das wäre ideal, aber so ist halt der Standard, und damit kommt man schon gut klar. Bei mir ist eben der Schaft unten an der hoch beanspruchten Stelle rund 6mm stark, Fox und RS und Co haben hier 3mm Wandstärke statt meiner 6. Das ergibt bei meiner halt trotz des bestehenden Taperstandards einen sehr steifen Schaft. Als weiteren Schritt zur Optimierung, ohne den Standard zu wechseln, wäre einen Stahlschaft zu bauen mit weniger Wandstärke, würde nochmal grob geschätzt 20% mehr Steifigkeitbringen, ohne Mehrgewicht. Da fehlen mit aber die Herstellmöglichkeiten, weil man einen 40mm dicken Stahlvollmaterial einfach wirtschaftlich nicht auf 1-3mm Wandstärke abdrehen kann. Da müsste man ROhre ziehen, und das ist wieder außerhalb meines Budgets.

Jo und bei der Doppelbrücke wird eben bei Belastung von vorne die untere Brücke auf Druck belastet (jetzt mal aus Fahrerposition betrachtet) und die obere Brücke auf Zug. Durch ist weniger Biegemoment auf dem Schaft. Das System ist intuitiv betrachtet steifer.

man darf jedoch nicht vergessen, dass die Abstützhöhe einer Singlecrowngabel immer exakt gleich hoch ist, nämlich von Lagerschale zu Lagerschale. Nur wird die Belastung eben über den Scahft innen und nicht außen über die Rohre geleitet. Hier hat die Doppelbrücke Vorteile, da man die Rohre dicker und dünnwanndiger bauen kann als den Schaft einer SC Gabel.

Nachteile jedoch: man hat 2 Brücken, beide mit aufwändigen Klemmvorrichtungen. Das wiegt.
eine SC Brücke wiegt wenn sie massiv ist rund 220g. ein Schaft ungefähr 200g

Eine DC Brücke unten wiegt wenn sie massiv ist rund 200g und eine obere rund 150g, ohne Schrauben und Schaft. Die oberen Rohre haben ein Mehrgewicht von grob 100-150g pro Stück. sind also mal gemittelt 250g Rohrmehrgewicht + 150g obere Brücke + 120g Schaft + 30g Schrauben. Sind wir bei 550g.

Eine massive SC Gabel hat bei diesen Teilen 420g, also Schaft und Brücke.

Bei der Konstruktion eines einzelnen Bauteils muss man immer eine Riss-gefährdungs-optimierung machen, und das kann man einfach oft nur mit Masse machen, mehr Material um die Schrauenköpfe usw. Jedes Bauteil weniger ist also Gold für Dauerfestigkeit bei gleichem Gewicht. Wo kein Bauteil ist, kann keines reißen.

Überlegt man nun, die differenz von 550g-420g = 130g in das Mehrgewicht einer Singlecrown zu stecken, könnte man auch eine sehr sehr steife SC Gabel bauen. Wie das dann genau ausgeht, also DC zu SC wenn man unter gleichen Bedingungen 2 Gabeln baut, weiß ich nicht.

aber zur Frage zurück, DC Gabel ist nicht unbedingt der heilige Gral für alles.

Erschwerend kommt noch dazu, dass die Akzeptanz von Doppelbrücken GAbeln im Endurobereich 0,0 ist. Da fang ich keinen Kampf gegen Windmühlen an.
Alle Fahrer haben die Steifigkeit meiner SC Gabel nicht bemängelt - also ehrlich gesagt doch, es gibt immer jemanden, der 110kg wiegt, und dann sagt "man merkt das schon" - ja man merkt das, aber man merkt auch den Verlust an Fahrtrichtungssteifigkeit wenn man von meiner auf eine Fox Gabel umsteigt.

Zu der BOS geschichte mit den variablen Gleitbuchsen is natürlich zu sagen, dass die Tauchrohre ja auch genaue Laufflächen brauchen auf dennen die Buchsen laufen können. Was natürlich teuer werden kann

Das System mit den mitlaufenden Buchsen ist für viele auch so die Lösung für alle Reibungsprobleme :) So ganz einfach ist es nicht.

Erstmal ist es kein Unterschied was das "Verkanten" angeht. Oft wird geschrieben, dass Gabeln mit mitlaufenden Buchsen nicht verkanten können. Das ist käse.

Verkanten an sich ist ja, wenn die Kantenpressung so hoch wird, dass der Schmierfilm abreißt und es zu einem Einklemmen(Reibungserhöhung) der Rohre an den Buchsen kommt. Das ist alleine Abhängig von der Buchsenüberlappung und dem Buchsenmaterial sowie der Schmierung und natürlich der Belastung. da Schläge im MTB-bereich selten exakt von vorne kommen, ist es relativ unwahrscheinlich, bei einer Gabel mit ausreichend Buchsenabstand, guter Schmierung, ein Einklemmen zu provozieren.

Ob die Gleitfläche nun außen oder innen sitzt, spielt dafür keine Rolle.

was richtig ist: Der Buchsenabstand beim Einfedern wird größer, die Steifigkeit nimmt überproportional zu.
Ich frag mich hier aber: Ist das in der Praxis relevat? die Gabel wird beim Einfedern sowieso steifer (weniger Einbaulänge, geringerer Hebel, dadurch mehr Steifigkeit.
Vorallem bei einer USD Gabel wird die Gabel steifer, weil die Hebel-länge der unteren Rohre zu den Buchsen abnimmt, es sind hier also 2 Faktoren zur Steifigkeitsverbesserung gegeben: 1. geringere Gesamtlänge, 2. geringerer Buchsenbelastung

bei einer normalen Gabel bleibt der Abstand zu den buchsen immer gleich, weil sie mit dem Casting mitwandern. Das ist auch einer der Hauptvorteile einer USD Gabel, dass der Hebel zu den Buchsen geringer wird, die Buchsen halten länger, weil die Belastung geringer wird wenn man weiter einfedert.

Nun kann man mit mitlaufenden Buchsen nochmal eine weitere Versteifung der Gabel erreichen. In meinen AUgen ist der geringe Vorteil davon in keinem Verhältnis mit den eingekauften Problemen dadurch. Diese wären:

- Rohrwandstärke am unteren Rohr muss dicker werden, mehr ungefederte Masse, weil die Buchsen eine Wandstärke haben von rund 1,5-2mm, Das Rohr muss an dieser Stelle aber min. nochmal 1,5mm Wandstärke haben, um die Belastungen auszuhalten. Macht also insg min 2,5mm Wandstärke, durchgehend über ~450-500mm anstatt von 1,5mm die sonst notwendig wären. das ist ein sattes Mehrgewicht von ca 125g pro Rohr. also 250g mehr ungefederte Masse, ohne großen Vorteil.
- Die Buchsen müssen geschlitzt sein, das bringt Toleranzen mit sich, die genaue Buchsenwandstärke ist extrem kritisch
- Der Buchsensitz am unteren Rohr muss toleriert sein
- Die Buchsenlauffläche muss über den kompletten Federweg toleriert sein
- Das obere Rohr wird zum Verschleißteil, das merkt man als Kunde nicht, weil ein Eloxabrieb innen nicht wahrgenommen wird und den Kunden auch nicht stören. Die Funktion und "Wiederherstellbarkeit" der Federgabel auch nach 8 oder 10 Jahren ist aber nicht gegeben.

Fakt ist: Das System wird anfälliger, Buchsenspiel ist quasi vorprogrammiert, Verschleiß ist höher und der Tausch von Verschleißteilen ist unmöglich (niemand wechselt Standorhre, Tauchrohre, Buchsen), da kann man sich gleich eine neue Gabel kaufen.

Toleranztechnicsh ist ein herrkömmliches System da besesr. die Buchsen werden eingepresst, ob die Bohrung hier 38,99 oder 39,01mm hat, spielt keine große rolle, die Buchse kann diesen Pressunterschied ausgleichen, das äußere Rohr wird etwas aufgeweitet, die BUchse wird etwas zusammengedrückt. Der reale Toleranunterschied liegt ei 0,01mm. bei einer Gabel mit mitlaufender Buchse hat man alleine dadurch schon 0,02mm Spiel, also das doppelte. Das wars aber nicht, dazu kommen: Toleranzen der Buchsen, der Buchsensitze.

Gewichtstechnisch ist es auch eher schwerer, da steck ich doch lieber das Mehrgewicht der unteren Rohre in die oberen Rohre, da ist es sinnvoller angelegt. Wahrscheinlich ist es so gar so, dass man mit dem herkömmlichen System bei gleichem Gewicht eine insg steifere Gabel bauen kann.

Gnaz schöner Roman geworden. alter Schwede, hoffe ihr könnt mir folgen! :)
 
Danke, liest sich sehr informativ. Hab glaub soweit auch alles verstanden. Hättest du eine Erklärung für folgendes Phänomen:

1. Wenn ich mir einer Fox36 mit gezogener Vorderradbremse durch z.b. gefrorene Wandererfußabdrücke fahre federt die Gabel nur noch wiederwillig. Gerade wenn man runterschaut sieht man auch deutlich wie die Gabel vor und zurückflext. Meine Interpretation wäre, dass die Gabel hier irgendwie verkantet.

2. Bei einer Manitou Dorado hatte ich das Problem so nie. Egal wie schnell die Schläge nacheinander kommen, und auch egal ob ich dabei bremse. Die Gabel arbeitet die Schläge sauber weg.

Wenn ich mit der Fox ohne Bremsen durchfahre sieht die Sache ganz anders aus. Dann arbeitet sie die Schläge auch gut weg.
 
Danke, liest sich sehr informativ. Hab glaub soweit auch alles verstanden. Hättest du eine Erklärung für folgendes Phänomen:

1. Wenn ich mir einer Fox36 mit gezogener Vorderradbremse durch z.b. gefrorene Wandererfußabdrücke fahre federt die Gabel nur noch wiederwillig. Gerade wenn man runterschaut sieht man auch deutlich wie die Gabel vor und zurückflext. Meine Interpretation wäre, dass die Gabel hier irgendwie verkantet.

2. Bei einer Manitou Dorado hatte ich das Problem so nie. Egal wie schnell die Schläge nacheinander kommen, und auch egal ob ich dabei bremse. Die Gabel arbeitet die Schläge sauber weg.

Wenn ich mit der Fox ohne Bremsen durchfahre sieht die Sache ganz anders aus. Dann arbeitet sie die Schläge auch gut weg.

Ich denke das klingt ganz nach wenig Schmieröl im casting oder verschmutztes Öl. Auch kann es sein, dass in dieser Situation das Schmieröl einfach unten im casting liegt. Im Fahrbetrieb kommt das schon nach oben, aber auch nur, wenn genügend drin ist.

Die fox 36 ist eine top Gabel, an ihr liegt es grundsätzlich sicher nicht.

Ich würde mal das casting abziehen und schauen was das Öl so macht!
 
Die Gleitbuchsen bei der Fox haben ja Kanäle für Öl damit Toleranzen ausgeglichen werden, uneingefedert haben die Gabeln daher ja auch Buchsen spiel , sobald die Gabel eintaucht ist dies ja verschwunden, zumindest bei korrekten Ölstand. Dies würde ja dafür sprechen das das Öl bei den Temeraturen an Viskosität verlieren würde und das Spiel nicht ausgleichen kann, obwohl der Ölstand korrekt ist?


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Die Gleitbuchsen bei der Fox haben ja Kanäle für Öl damit Toleranzen ausgeglichen werden, uneingefedert haben die Gabeln daher ja auch Buchsen spiel , sobald die Gabel eintaucht ist dies ja verschwunden, zumindest bei korrekten Ölstand. Dies würde ja dafür sprechen das das Öl bei den Temeraturen an Viskosität verlieren würde und das Spiel nicht ausgleichen kann, obwohl der Ölstand korrekt ist?


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Darf ich fragen woher du das nimmst, dass die Buchsen Kanäle haben, damit Toleranzen ausgeglichen werden?

Und wo ist der Zusammenhang mit Längsschlitzen, Buchsenspiel und Einfederzustand?
 
Die Gleitbuchsen bei der Fox haben ja Kanäle für Öl damit Toleranzen ausgeglichen werden, uneingefedert haben die Gabeln daher ja auch Buchsen spiel , sobald die Gabel eintaucht ist dies ja verschwunden, zumindest bei korrekten Ölstand.

Die Gleitbuchsen haben Kanäle, damit das Öl leichter bis über ebenjene Buchsen gelangen kann. Dass sich das Buchsenspiel nach dem ersten Einfedern verringert liegt daran, dass der sich dort bildende Ölfilm ein paar Mikrometer dick ist und den Spalt zwischen Buchse und Standrohr etwas ausfüllt.

Dies würde ja dafür sprechen das das Öl bei den Temeraturen an Viskosität verlieren würde und das Spiel nicht ausgleichen kann, obwohl der Ölstand korrekt ist?

Die Viskosität von Flüssigkeiten steigt mit fallender Temperatur.
 
Darf ich fragen woher du das nimmst, dass die Buchsen Kanäle haben, damit Toleranzen ausgeglichen werden?

Und wo ist der Zusammenhang mit Längsschlitzen, Buchsenspiel und Einfederzustand?

Wurde so von Fox auf einer Schulung erklärt, dass zum einen das Öl nach oben kann und zum anderen der Ölfilm so auch den Spalt ausfüllt um etwaige Toleranzen zwischen den buchsen und Standrohr ausgleicht.

Das mit der Viskosität habe ich im Sinn vertauscht.
 
Wurde so von Fox auf einer Schulung erklärt, dass zum einen das Öl nach oben kann und zum anderen der Ölfilm so auch den Spalt ausfüllt um etwaige Toleranzen zwischen den buchsen und Standrohr ausgleicht.

Das mit der Viskosität habe ich im Sinn vertauscht.
Mh, wenn Fox das sagt :)

Also klar ist, dass die Kanäle in den Buchsen das Öl leichter nach oben lassen soll. Dass man mit einem geschmierten system wenigerbuchsenspiel im stand spürt, ist auch nachvollziehbar. Das geht aber nur zu einem gewissen Bereich und wenn es zu viel ist kann man so was nicht mit Öl ausgleichen.

Wenn die Gabel eingefedert kein Spiel mehr hat, liegt das auch nicht am Öl sondern an der Tatsache dass die Gabel ausknickt und einfach Kräfte wirken, wo das Buchsenspiel nicht mehr so deutlich spürbar ist.
 
Ich glaube bei FOX hat man anhand eines durchsichtigen Kunststoffcasting und einefärbtem Öl getestet, wie sich das Öl im Betrieb auf die Buchsen verteilt. Deshalb hat die 36er auf der einen Seite auch 40ml Schmieröl, auf der anderen Seite nur 10- 15 ml, vermute ich mal.
Ginge es nur rein um die Schmierung, dann wären auf beiden Seiten 10- 15ml ausreichend (und die Gabel wäre wieder leichter).
Womöglich klappt es mit weniger Öl auf der einen Seite aber nicht mit der Verteilung.
 
auf der Seite mit der Kartusche ist deutlich mehr Platz für Öl, das Standrohr ist auf der Unterseite offen, auf der Luftfeder-Seite ist das Standrohr unten dicht. Wenn die Gabel komplett einfedert, könnte es passieren, das mit 40ml Öl auf der Feder-Seite die Gabel vorher auf Block geht, da das Öl nirgendwo hin kann außer in den Spalt zwischen Casting und Standrohr.
Aber Fox ist hier eher nicht das Thema ;)
 
Ich denke das klingt ganz nach wenig Schmieröl im casting oder verschmutztes Öl. Auch kann es sein, dass in dieser Situation das Schmieröl einfach unten im casting liegt. Im Fahrbetrieb kommt das schon nach oben, aber auch nur, wenn genügend drin ist.

Die fox 36 ist eine top Gabel, an ihr liegt es grundsätzlich sicher nicht.

Ich würde mal das casting abziehen und schauen was das Öl so macht!

Naja, das kann es eigentlich nicht sein. Die Gabel war direkt davor beim Tuner (Service usw). Und das genannte Stück ist nach einer 250hm Abfahrt bei der es ordentlich schüttelt. Außerdem hängt das Rad bei mir eigentlich immer an der Wand. Insofern sollte da schon genügend Öl bei den Buchsen sein.

Aber das genannte Verhalten bemerken andere ja auch. Die Dorado wird generell für ihr Ansprechverhalten gelobt. Wenn man aber mal auf dem Parkplatz die Holme bewegt fühlt sich das auch nicht besser an als bei einer Fox 36 o.ä. Sobald das Teil dann aber arbeitet schon.

Übrigens genau gleich damals beim Vergleich MonsterT und ShiverDC. Auf dem Parkplatz beim Rumdrücken war die Monster besser. Auf dem Trail ganz klar die Shiver. Nur leider war die dann doch etwas unsteif bei langsamen, engen Sachen. Und in den beiden Gabeln war sogar die gleiche Dämpfung drin.
 
Das mit den mitlaufenden buchsen hat mich sehr interessiert! Das was der @BommelMaster da schreibt macht auch wirklich sinn, vielen dank!
Hab meine lyrik von awk auf coil umgebaut und das ansprechverhalten ist jetzt auf einem anderen level! Da frag ich mich ja schon ob es evt. in zukunft eine stahlfeder Version deiner gabeln geben wird!?
Mein extra firm rock shox feder wiegt ca. 250g durch den wechsel auf carbon lenker und intend vorbau hatte ich das Gewicht fast schon wieder drinn :D
 
Vielleicht ist das konzeptbedingt und USD verkantet beim Anbremsen weniger.

Das ist nicht falsch.

Die Einzige Sache die hier aber dafür spricht ist, dass der Hebel bis zur ersten Buchse weniger wird und die Belastung auf die Buchsen sinkt, aber auch nur im Verlauf des Einfederns. Hab das mal kurz skizziert:

In wiefern das jetzt der Grund ist für das oben beschriebene Phänomen weiß ich aber nicht.

Hebel USD - Normal.png


Das mit den mitlaufenden buchsen hat mich sehr interessiert! Das was der @BommelMaster da schreibt macht auch wirklich sinn, vielen dank!
Hab meine lyrik von awk auf coil umgebaut und das ansprechverhalten ist jetzt auf einem anderen level! Da frag ich mich ja schon ob es evt. in zukunft eine stahlfeder Version deiner gabeln geben wird!?
Mein extra firm rock shox feder wiegt ca. 250g durch den wechsel auf carbon lenker und intend vorbau hatte ich das Gewicht fast schon wieder drinn :D

Viele "Drücker" sagen bei meinen Gabeln jetzt schon, dass es ne Stahlfeder ist und das Ansprechverhalten ist das allererste wenn man fragt "UND?" was hervorgehoben wird.

Insofern lasse ich es natürlich so wie es ist :)
 

Anhänge

  • Hebel USD - Normal.png
    Hebel USD - Normal.png
    29,5 KB · Aufrufe: 187
Glaub auch nicht, dass die USD da wesentlich im Vorteil ist, ein wenig halt.
Rohrdurchmesser und Steifigkeit sind da sicher auch wichtig.
 
Das ist nicht falsch.

Die Einzige Sache die hier aber dafür spricht ist, dass der Hebel bis zur ersten Buchse weniger wird und die Belastung auf die Buchsen sinkt, aber auch nur im Verlauf des Einfederns. Hab das mal kurz skizziert:

In wiefern das jetzt der Grund ist für das oben beschriebene Phänomen weiß ich aber nicht.

Anhang anzeigen 701814



Viele "Drücker" sagen bei meinen Gabeln jetzt schon, dass es ne Stahlfeder ist und das Ansprechverhalten ist das allererste wenn man fragt "UND?" was hervorgehoben wird.

Insofern lasse ich es natürlich so wie es ist :)

Könnte das auch damit zusammenliegen, dass die Buchsen bei USD "zwangsgeschmiert" sind? Da in den herkömmlichen Gabeln ja mittlerweile nur mehr sehr wenig Öl vorhanden ist, kann das definitiv auch ein Vorteil hinsichtlich Losbrechmoment und Ansprechverhalten sein.

Hinsichtlich Luft vs. Coil:
Neben dem Ansprechverhalten ist auch die Kennlinie der Gabel entscheidend. Ich weiss jetzt nicht wie deine Gabel dahingehend aussieht, aber Fakt ist halt, dass Luft systembedingt einen Durchhänger im mittleren Federwegsbereich hat.
Wäre interessant wie die Kennlinie bei dir aussieht und vor allem: Warum.

Btw.: Sehr informativ und interessant hier. :daumen:
 
Viele "Drücker" sagen bei meinen Gabeln jetzt schon, dass es ne Stahlfeder ist und das Ansprechverhalten ist das allererste wenn man fragt "UND?" was hervorgehoben wird.

Insofern lasse ich es natürlich so wie es ist :)

Meine lyrik mit awk war wirklich top was das ansprechverhalten anging, ich glaube dir auch das deine top ist!
Evt. Lag es aber auch an dem momentanen Temperaturen (bis zu -10°), aber nach der ersten testfahrt mit coil hatte ich gefühlt weniger armpump (das war auch der umbau grund).
Muss ehrlich sagen das ich keine coil Erfahrung habe und das es sozusagen das "erste" mal war.
Denk ich werd im sommer nochmal etwas testen was den Vergleich angeht.

Hinsichtlich Luft vs. Coil:
Neben dem Ansprechverhalten ist auch die Kennlinie der Gabel entscheidend. Ich weiss jetzt nicht wie deine Gabel dahingehend aussieht, aber Fakt ist halt, dass Luft systembedingt einen Durchhänger im mittleren Federwegsbereich hat.
Wäre interessant wie die Kennlinie bei dir aussieht und vor allem: Warum.

Btw.: Sehr informativ und interessant hier. :daumen:

Wie schon oben geschrieben hatte ich meine lyrik mit awk gefahren was wirklich eine großen unterschied gemacht hat!
Die awk kommt auch wirklich an das "coil" gefühl ran! Fahr beides mit ca 30% sag bei 170mm mit der coil hab ich etwas mehr FW Ausnutzung aber alles im grünen Bereich!
Könnte es denn sein das die "vielen" dichtungen bei einer Luftgabel erst dann negativ zu tragen kommen wenn die gabel vom einfedern zum ausfedern wechselt?
Also garnicht die losbrechkraft das problem darstellt? Sondern eher so eine art "umkehrspiel"?
 
Meine lyrik mit awk war wirklich top was das ansprechverhalten anging, ich glaube dir auch das deine top ist!
Evt. Lag es aber auch an dem momentanen Temperaturen (bis zu -10°), aber nach der ersten testfahrt mit coil hatte ich gefühlt weniger armpump (das war auch der umbau grund).
Muss ehrlich sagen das ich keine coil Erfahrung habe und das es sozusagen das "erste" mal war.
Denk ich werd im sommer nochmal etwas testen was den Vergleich angeht.



Wie schon oben geschrieben hatte ich meine lyrik mit awk gefahren was wirklich eine großen unterschied gemacht hat!
Die awk kommt auch wirklich an das "coil" gefühl ran! Fahr beides mit ca 30% sag bei 170mm mit der coil hab ich etwas mehr FW Ausnutzung aber alles im grünen Bereich!
Könnte es denn sein das die "vielen" dichtungen bei einer Luftgabel erst dann negativ zu tragen kommen wenn die gabel vom einfedern zum ausfedern wechselt?
Also garnicht die losbrechkraft das problem darstellt? Sondern eher so eine art "umkehrspiel"?

Was du als "Losbrechkraft" und "Umkehrspiel" bezeichnet ist doch das gleiche, nur anderes Vorzeichen.
 
Zurück