Gewicht aktueller Bikes

seb_666

Triebtreter
Registriert
9. Juli 2012
Reaktionspunkte
137
Ort
Dortmund
Hi!

Ich fahre seit Ende 2016 ein 2016er Lapierre Spicy 527 mit ein paar Upgrades.
Ich bin die letzten Jahre wenig im anspruchsvolleren Gelände unterwegs gewesen und bin mit dem Spicy nach wie vor recht glücklich.
Aus diesem Grund habe ich mich mit den Marktentwicklungen im Bike-Sektor nur noch am Rande beschäftigt.
Ich möchte zukünftig wieder enduromäßiger unterwegs sein und schiele aktuell verstärkt mal in Richtung eines neuen Bikes - nicht, dass es unbedingt nötig wäre, aber so eine gewisse Sehnsucht kommt nach ein paar Jahren halt auf... ;)

Das Lapierre hat 165/160mm Federweg, eine 175er Reverb und leichte DT-Swiss Laufräder - alles in allem wiegt es ca. 13,5 kg, auf jeden Fall sehr deutlich unter 14.

Wenn ich mich bei den aktuellen Bikes so umschaue, stelle ich fest, dass die sowohl sehr teuer geworden sind (seufz) und auch offenbar sehr schwer.
Nur mal als Beispiel sei das aktuelle Canyon Strive CFR genannt was je nach Ausstattung irgendwo bei 6kEUR landet und fast 16kg wiegen soll. Oder, eine Nummer darunter, das Canyon Spectral CF9 mit knapp 15kg bei 5kEUR.

Warum sind die aktuellen Bikes so schwer geworden, was übersehe ich da?
Die Motivation zur Neuanschaffung lässt bei mir irgendwie deutlich nach, wenn man in Anbetracht des Preises noch ein deutlich höheres Gewicht in Kauf nehmen muss.
Ist das höhere Gewicht letztlich in der Praxis überhaupt relevant?
Wie ist eure Erfahrung mit ggf. ähnlichen "Upgrades"?

Viele Grüße,
Sebastian
 
aus meiner sicht: ein allmountain kann man schon noch mit so 14,5 aufbauen/kaufen dass auch den enduro einsatz mitmacht.... mein bird aeris am ist ungefähr da gelandet wobei jetzt wieder auf ca 15kg mit stahlfederdämpfer ....

ansonsten summieren sich halt die gewichte, größere laufräder, stabilerer rahmen/federlemente, die schwereren reifen aufgrund der evt höheren geschwindigkeit die du eben mit den rad dann bergab an den tag legst .... und dass wir halt auch (in summe) eher schwer sind.

man kanns dann halt schon noch selber runterschrauben (am leichtesten mit 800gr reifen) aber ob die dir dann reichen für das wie du dann fährst liegt dann an dir.

die frage ob mans spürt oder nicht ... bei gleicher bereifung wirst du eventuell sogar besser bergauf fahren da die geometrie evt etwas effizienter ist, dir die 29" reifen auch helfen.. in der ebene wohl eher nicht.
wenn du direkt ein zb canyon lux dazustellst, das 2k leichter ist und eine andre bereifung drauf hat wirst du dir denken, mann was tritt ich da nur für einen sack den berg hoch ....

also für mich würd ich jetzt sagen, ein gesundes mittelmass braucht man da, evt braucht nicht jeder die supersofte downhillmischung mit 1,5kg/reifen aber wenn mans halt krachen lassen will spart die dir halt ärger.

ich fahr zurzeit auch mit 1kg reifen. die sind zu 90% ausreichend da ich das meiste selber trete die trails hier eher eng sind dass ich hier auch nicht so schnell durchheize wie ein pro. wenn ich bikepark fahr wechsle ich oder fahr ich mit mehr druck (hängt dann von meiner motivation ab und welcher bikepark usw....)

mein fazit wäre: ja das gewicht ist gerechtfertigt, weils halt im vergleich zu früher halt auch um einiges stabiler ist und mehr erlaubt und man dann auch ggf mehr ausreizt vom vorhandenen potential.
 
Warum sind die aktuellen Bikes so schwer geworden, was übersehe ich da?
Im Grunde liegt es daran das man davon abgekommen ist dem Gewicht eine höhere priorität einzuräumen als anderen Faktoren wie z.b. Stabilität und Performance.

Reifen sind da ein gutes Beispiel. Die Haupt Faktoren die einen Reifen ausmachen sind Gewicht, Stabilität, Grip und Dämpfung.
Ein beliebter Reifen fürs Vorderrad am Enduro ist der Maxxis Assegai DD Maxxgrip. Der kommt schnell mal auf 1340g. Trotzdem wird er gerne genutzt weil er bei den Faktoren Grip Dämpfung und Stabilität sehr gut abliefert.
Und so geht es halt durch alle teile, Die rahmen sind tendenziell schwerer geworden halten aber auch meist viel aus, egal aus welchem material sie sind.


Dazu kommt das die Räder jeder klasse Potenter geworden sind. Ich schätze mal jedes moderne 140mm Fully wird bergab Potenter sein als dein 2016er Spicy und dabei wahrscheinlich auch bergauf eine bessere Figur machen.


Prinzipiell ist es aber auch möglich ein Rad mit viel Federweg leicht aufzubauen, je nachdem wie man die eigenen Prioritäten setzt und welches Budget man hat.
 
Ist das höhere Gewicht letztlich in der Praxis überhaupt relevant?
Nein. Gehen wir mal von einem Gewicht Fahrer + Bike von 100kg aus. Du trittst mit 250w einen 300m hohen Anstieg hoch. Angenommen 50w gehen im Rollwiderstand, Luftwiderstand und Antrieb verloren. Bleiben also 200w rein für den Höhengewinn übrig.

Die Zeit die du brauchst sind
m = 100kg
h = 300m
p = 200w

Die Zeit die du brauchst sind also t = (m*g*h) / p = (100*9,81*300)/200 = 1471,5s

Sagen wir dein neues Bike ist 2kg schwerer.
(102*9,81*300)/200 = 1500,93s

-> Die 2kg machen dich auf dem 300m Anstieg der um die 25min dauert 29,43s langsamer.
Für einen Marathon/XC Rennfahrer relevant. Für den Hobby Tourenbiker, der nicht um Zeit Berge hoch fährt eher weniger.

Die Wahl der Reifen und deren Rollwiderstand hat da einen deutlich größeren Einfluss.
Auch die Sitzposition macht da mehr aus und es kann gut sein, dass ein neues Bike trotz des höheren Gewichts besser bergauf geht.

Dann gibts noch die Rotierende Masse: Reifen und Felge. Die ist schon eher spürbar beim Beschleunigen und handling.
Hier lohnt sich Gewichtstuning am ehesten. Da lassen sich am Trailbike auch schnell mal (mit genug geld) >500g raus holen.
Nur die leichtesten Reifen und Felgen bringen dir nichts, wenn sie das restliche Bike in der Abfahrtstauglichkeit beschränken. Wann das der Fall ist, ist aber von dir und deiner Fahrweise sowie Vorlieben abhängig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum sind die aktuellen Bikes so schwer geworden, was übersehe ich da?

a) Sie sind größer. Man hat sowohl mehr Rahmen als auch größere Laufräder. Alleine was die Reifen mehr wiegen, macht schon einiges aus.
b) Sie sind in aller Regel stabiler und vertragen mehr als Räder damals.
Das hängt teils auch damit zusammen, dass viele Teile heute so ausgelegt werden, dass sie auch die höheren Belastungen am MTB mit Elektrohilfsmotor mitmachen, aber nicht nur.
c) Sie bieten höhere Fahrsicherheit - breitere Felgen, griffigere Reifen, mehr Verstellweg an der Dropper, teils auch höhere Steifigkeit.

Ob einem die höhere Stabilität und Fahrsicherheit mehr nützt oder man lieber niedrigeres Gewicht haben möchte, ist letztlich Typsache. Hängt nicht zuletzt vom Körperbau und Fahrverhalten ab.

Viele sagen "Sch... auf's Gewicht, davon merkt man letztlich nichts oder so gut wie nichts." Andere sind empfindlicher. Probier's einfach mal aus. Leih Dir mal ein in Frage kommendes aktuelles Rad.

Ich habe zwei sehr ähnliche Fullys im Betrieb:
1) ein Bird Aeris 160 - 650b mit 160mm Federweg und ca. 13,8 kg Gewicht
2) ein Bird Aeris AM9 - 29" mit 150mm Federweg und ca. 14,8 kg Gewicht

Beide mit 36mm-Gabel, 1x12-Schaltung, 30mm Felgen, ähnlichen Reifen.

Das Große ist wesentlich edler mit teureren Teilen aufgebaut, hat aber Stahlfederdämpfer statt Luft und stabilere Laufräder.

Ich muss sagen, dass mir auf unseren nicht all zu anspruchsvollen Trails hier das kleinere mit seinem spritzigeren Fahrverhalten tendenziell mehr liegt. Ob das jetzt am Gewicht liegt, an den kleineren Laufrädern, den zwar geringen, gleichwohl vorhandenen Geometrieunterschieden - gute Frage.
Ich brauche die höhere Stabilität nicht, bin kein Kantenklatscher.

Daher lange Rede, gar kein Sinn: Unbedingt selbst ausprobieren!
 
Danke für euer Feedback!

Reifen sind natürlich ein wichtiger Punkt! Da wurden "früher" werksseitig oft gern irgendwelche Leichtgewichte ausgeliefert.
Davon scheint man, um mal beim Strive CFR zu bleiben, glücklicherweise abgekommen zu sein.
Das Lapierre wurde meiner Erinnerung nach noch mit High Roller II ausgeliefert.
Ich mochte früher ganz gern die Combo aus Minion DHF und Minion DHR oder auch Ardent.
Den Assegai gab es damals noch nicht und ich bin ihn auch noch nicht gefahren - ich denke das werde ich mal nachholen.
Aktuell habe ich hinten einen Nobby Nic und einen Magic Mary an der Front - die Gewichtsersparnis merkt man natürlich vergleichsweise stark, aber natürlich kommt man im Gelände sofort an die Grenzen.

Aber gut, wenn man das Mehrgewicht für die Reifen abzieht, wird das Gesamtgewicht schon nachvollziehbarer und es ist ganz gut, dass man an der Stelle je nach Einsatzzweck noch etwas reißen kann.
Dazu kommt noch die Gabel - so eine 38er Fox hat ggü. der 35mm Pike auch knapp 300g mehr auf den Rippen.

Dann werd ich den Gewichtsapekt bei der Suche erstmal weitgehend ausblenden und mal versuchen, ein paar Bikes probezufahren.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Dazu kommt noch die Gabel - so eine 38er Fox hat ggü. der 35mm Pike auch knapp 500g mehr auf den Rippen.
So ists richtig.

Dann werd ich den Gewichtsapekt bei der Suche erstmal weitgehend ausblenden und mal versuchen, ein paar Bikes probezufahren.
Ja mach das. Im idealfall fährst du auch mal was unterhalb des Enduros Probe. Einfach damit du ein Gefühl dafür bekommst wie sich aktuelle Enduros und aktuelle Trailbikes fahren.
 
mein Cube Actionteam 150 SL kommt so mit Fox36er Gabel und MM vorne, BB hinten auf ca. 14-15 Kilo. Mit 30er KB komme ich fast überall hoch. Trotzdem, wenn ich eine längere Bergtour mit Trails im S1-Bereich plane, greife ich auf mein bewährtes 120er Stereo mit Umwerfer und leichten NN Schlappen. Daher - statt entweder oder sowohl als auch🤗
 
Nicht, dass es eine große Rolle spielt, aber ich habe für die 38er Fox HIER ein Gewicht von 2194g gefunden und für meine 2016er Pike RCT3 HIER einen Wert von 1936g.

Viele Grüße,
Sebastian
Ja die 38 wiegt ehr so 2400g. Hab selbst eine.

1728553948930.png
 
Zurück