sharky
Si fiduciam
Hallo zusammen,
da in vielen Diskussionen hier Begriffe durcheinander gebracht oder Dinge verschiedenbenannt werden und grundlegende Themen zur Nutzung von GPS als Navigationsmöglichkeit oft nicht bekannt sind, habe ich für alle Neueinsteiger und auch aktiven Nutzer hier im Forum dieses Tutorial erstellt. Ich hoffe, mit diesem Nachschlagewerk etwas Klarheit in die oft nicht ganz leicht zu verstehenden GPS Themen zu bringen, Funktionsweisen anschaulich zu erläutern und für uns alle eine einheitliche Verwendung GPS relevanter Begriffe in Diskussionen und bei Fragen zu erreichen.
Das Tutorial definiert Grundlagen wie Track, Route, Routing und Unterschiede zwischen diesen Streckentypen. Die Erstellung von Strecken wird hinsichtlich der Grundfunktion für Base Camp und GPSies erläutert. Weitere Erklärungen mit Bezug zu GPS Geräten sind auf Garmin gemünzt, da diese die höchste Verbreitung haben und mir die praktische Erfahrung mit anderen Herstellern fehlt.
Da in der Anwendung der Dateiformate auf verschiedenen Geräten die Grenzen zwischen Tracks und Routen fließend sind und die Funktionen sich nicht immer 100% genau in jedes Detail beschreiben lassen, dürfte der eine und andere Nutzer hier sicher noch hilfreiche Hinweise oder Korrekturvorschläge haben, um die dieses Tutorial gerne ergänzt werden darf. Ich pflege Änderungs- und Korrekturhinweise gerne direkt in den Ausgangstext ein, dann muss man nicht scrollen und suchen, um auf dem letzten Stand zu sein.
Besonderen Dank auch an @filiale und @Speichennippel für ihre Hilfe, Querlesen und Tipps
Viel Spaß beim lesen!
Inhalt
1. Grundlagenwissen & Definitionen
1.1 Wegpunkt
1.2 Trackpunkt
1.3 Routenpunkt
1.4 POI
1.5 Track
1.6 Routing
1.7 Route
2. Strecken erstellen
2.1 Track erstellen
2.1.1 Aufzeichnen
2.1.2 Manuell erstellen
2.2 Routen erstellen
3. Unterschiede zwischen Track und Route in der Praxis
3.1 Der Track in der Praxis - allgemein
3.1.1 Der Track in der Praxis – Garmin Outdoorgeräte Etrex
3.1.2 Der Track in der Praxis - Garmin Radsportgeräte der Edge Serie
3.2 Die Route in der Praxis
3.2.1 Abweichungsalarme
3.2.2 Abbiegehinweise
3.2.3 Neuberechnung
3.3 Route auf Garmin Etrex nutzen
1. Grundlagenwissen & Definitionen
1.1 Wegpunkt:
Wegpunkte kann bzw. muss man in Garmin Base Camp (BC) oder GPSies mit dem jeweiligen Werkzeug ganz bewusst setzen. Ein Wegpunkt ist eine Positionsangabe, also eine Koordinate, und gibt den Längengrad und Breitengrad dieses Punkts an. Daneben geben Wegpunkte optional zudem weitere Informationen an wie Adressen, Infotext, die Höhe usw., wie folgendes Bild von Wegpunkt-Eigenschaften aus Base Camp zeigt.
Ein Wegpunkt taucht zudem im Gerät im Wegpunktmanager auf, ähnlich z.B. einem POI. In BaseCamp, MapSource oder gpsies.com ist er als eigenständiges Element zusätzlich zur eigentlichen Strecke, zu erkennen.

1.2 Trackpunkt
Klickt man in BC oder GPSies beim erstellen eines Tracks auf die Karte, erzeugt man damit einen Trackpunkt. Dieser gesetzte Trackpunkt ist auch gleichzeitig ein Bestandteil der Tracklinie, die die Strecke darstellt, und gibt die Position dieses Punktes an. In den Trackeigenschaften nennt BaseCamp diese Trackpunkte einfach nur Punkte. Diese tauchen, im Gegensatz zum Wegpunkt, nicht als eigenständiges Objekt auf und weisen nicht die vorgenannten Eigenschaften eines Wegpunkts auf.
1.3 Routenpunkt
Klickt man beim Erstellen einer Route in die Karte, erzeugt man einen Routenpunkt, der die Position dieses Punktes angibt. Das Setzen eines Routenpunkts bewirkt, dass BaseCamp diesen als Ziel bei der Berechnung der Streckenlinie benutzt. Im Unterschied zum Trackpunkt hat der Routenpunkt einen Namen und, in BC, einen "Alarm bei Ankunft".
nicht verwirren lassen darf man sich von verschiedenen Begriffen, die für die Routenpunkte verwendet werden. Im BC Menü "Routeneigenschaften" werden diese Punkte als Zwischenziele bezeichnet. Im BC Menü, in dem man diese Punkte entfernen kann, als Routenpunkte. Im BC Routeneigenschaftsfeld heißen sie nur Punkte. Die Anzahl der Abbiegehinweise + Zwischenziele ergibt die Anzahl der Punkte in den Routeneigenschaften. Bei Gpsies gibt es diese Unterscheidung beim Strecke zeichnen nicht. Da sind es einfach nur Punkte, die eine Position angeben.
1.4 POI:
POI ist die Abkürzung für „Point of Interest“. Dahinter verbergen sich nicht zwangsweise nur kulturell sehenswerte Orte. Ein POI kann auch ein Restaurant, Geldautomat, Arzt, Bushaltestelle oder sonstiges sein. Wie und welche POI auf dem GPS angezeigt werden, ist kartenspezifisch, da die POI Bestandteil der Karte sind. Wie die POI angezeigt und verarbeitet werden, hängt vom verwendeten GPS Gerät bzw. Software ab. Es gibt zusätzlich POI-Sammlungen die man verwenden kann.
1.5 Track:
Ein Track ist eine Aneinanderreihung von Trackpunkten. Zwei Trackpunkte sind bei der Erstellung eines Tracks immer durch eine gerade Linie miteinander verbunden. Je enger die Trackpunkte zusammenliegen, desto genauer ist der Track. Insbesondere auf kurvigen Strecken sind eng aneinander liegende Punkte von Vorteil, da so der Verlauf der Strecke am genauesten abgebildet wird. Den Track kann man sich wie eine Brotkrümelspur vorstellen. Die Brotkrümel sind die Trackpunkte und man fährt einen nach dem anderen an. Ein Track wird auf dem GPS Gerät als Linie angezeigt, die unabhängig von tatsächlich vorhandenen Wegen (Pfad, Weg, Straße) angezeigt werden kann. Somit ist es kein Problem, Tracklinien zu zeichnen, die Querfeldein, weit weg von Wegen verlaufen.
1.6 Routing
Was hier häufig durcheinander geworfen wird, ist eine Route und Routing. Routing funktioniert wie bei einem Autonavi. Man gibt ein Ziel, und ggf. Zwischenziele, ein. Den Wegverlauf errechnet eine Software wie Base Camp, GPSies oder das GPS Gerät anhand der zur Verfügung stehenden Karte und den vom Benutzer eingestellten Routingkriterien. Auf GPS Geräten ohne Karte ist Routing nicht möglich*, da keine zu befahrenden Wege hinterlegt sind. Meist rechnet die Software die kürzeste Strecke oder die mit den wenigsten Höhenmeter, je nach eingestellten Routingkriterien. Was Routing nicht beachten kann sind typische Mountainbike-Anforderungen wie „schön“ oder „viele Trails“. Funktioniert Routing auf befestigten Wegen oder z.B. ausgeschilderten Radrouten noch ganz gut, ist es fürs Gelände nicht ideal. Um MTB-typische, selten direkt zwischen Start und Ziel aber dafür über Trails verlaufende Strecken zu fahren, müsste man häufig ein neues Ziel bzw. viele Zwischenziele eingeben, die angefahren werden um genau den gewünschten Streckenverlauf zu bekommen. Für die Fahrt z.B. POI, zu denen man einfach hin will, egal wie, ist Routing jedoch eine gute Navigationsmöglichkeit.
*auf Luflinien-Routing möchte ich an dieser Stelle aus Einfachheitsgründen bewusst nicht eingehen
1.7 Route:
Eine Route ist ein per Planungssoftware erstellter Streckenverlauf. Die Route charakterisiert, dass die bei der Erstellung in der Karte gesetzten Routenpunkte nicht durch gerade Linien miteinander verbunden werden, wie es beim Track der Fall ist. Bei einer Route wird der Weg zwischen zwei Routenpunkten über die in der Karte zur Verfügung stehenden Wege geführt. Die Linie, die über die Wege zwischen den jeweiligen Routenpunkten führt, nennt sich Koordinatenlinie. Die Route bietet beim Navigieren hilfreiche Unterstützung wie Abbiegehinweise an Kreuzungen, Alarm bei Routenabweichungen und vieles mehr. Insbesondere bei sich häufig kreuzenden Streckenverläufen oder vielen Abbiegemöglichkeiten ist dies in der Praxis hilfreich.
2. Strecken erstellen
2.1 Track erstellen
Ein Track kann auf zwei Arten erstellt werden:
2.1.1 Aufzeichnen
Zeichnet man eine Strecke auf, die man mit dem GPS Gerät abfährt, entsteht ein Track aus den aufgezeichneten Trackpunkten. Wie dicht die durch das GPS Gerät aufgezeichneten Trackpunkte nebeneinander liegen, ist bei den meisten GPS Geräten einstellbar. In der Regel gibt es einen Automatikbetrieb, eine Aufzeichnung nach Zeit oder nach zurückgelegter Strecke.
2.1.2 Manuell erstellen
Ein Track kann auch geplant werden, z.B. in Programmen wie Base Camp von Garmin, auf dem Online Portal GPSies und anderen Tools. Hier kann man dann die Trackpunkte manuell durch klicken auf die Landkarte setzen. Das Programm verbindet die nacheinander gesetzten Trackpunkte mit den bereits erwähnten, geraden Linien und erstellt so den Track. Dieser kann das als Datei im GPX Format exportiert werden und wir auf dem GPS Gerät als Strecke angezeigt, die man abfahren kann. Einen Track manuell zu erstellen ist viel Arbeit. Da die Trackpunkte durch direkte Linien verbunden werden, muss man gerade bei kurvigen Strecken sehr viele Punkte setzen, um einen sauberen Streckenverlauf abzubilden. Das ist je nach Streckenlänge und –profil sehr viel Arbeit. Einfacher und schneller geht es bei der Erstellung mit der Route.
2.2 Routen erstellen
Die Route kann man ganz einfach durch Setzen von Start und Ziel als Routenpunkt erstellen. Die Streckenführung zwischen Start und Ziel wird über die in der Karte zur Verfügung stehenden Wege von der Software festgelegt. Bis hier her entspricht die Route noch dem Routing. Funktioniert das auf Straßen oder Radwegen in Puncto sinnigem Streckenverlauf noch ganz gut, entspricht der Verlauf im Gelände meist jedoch nicht dem gewünschten Streckenwunsch des Bikers. Dieser ist in der Regel eben nicht möglichst direkt zw. Start und Ziel oder mit minimaler Höhe verlaufend. Um den Streckenverlauf so zu legen, wie man ihn haben möchte, bestimmt man bei der Erstellung einer Route daher am besten nicht nur Start und Ziel. Man legt mehrere Routenpunkte in Form von Zwischenzielen fest, die auf der Route liegen sollen.
Je weiter die gewählten Punkte auseinander liegen und je mehr Wege zwischen zwei Routenpunkten in der Karte verzeichnet sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Strecke über einen anderen Weg verläuft, als man es möchte. Die Routenpunkte sollte man daher anders, sprich: enger bzw. direkt auf die zu befahren gewünschten Wege setzen. Den Routenverlauf kann man so den persönlichen Wünschen anpassen.
In BC ist es möglich, durch Ziehen der Streckenlinie, die Route auf die gewünschten Wege zu ändern, auch ohne Zwischenziele einzugeben. Dies ist jedoch etwas zeitaufwändig. In BC empfiehlt es sich daher, eine neue Route zu erstellen und durch Klicks auf die zu befahrenden Wege von Beginn an über diese zu führen und nur bei einzelnen Änderungen so vorzugehen. Auf GPSies gibt es diese Funktion garnicht.
Was in Base Camp die „Route“ ist, entspricht auf GPSies der Check Box „Wegen folgen“, die man aktivieren kann. Bei GPSies wird bei der Erstellung einer Strecke nicht explizit zw. Route und Track unterschieden. Dem Benutzer muss nur klar sein, dass „Wegen folgen“ die Strecke zwischen zwei gesetzten Routenpunkten über die Wege in der Karte legt – also eine Route erstellt. Beim Download unterscheiden sich GPSies und BC. Bei BC kann ich eine Route, ohne sie umzuwandeln, nur als Route exportieren. In GPSies kann ich mit vielen Einzelklicks einen Track oder mit „Wegen folgen“ eine Route erstellen und beides als Route oder Track exportieren.
Mit den Klicks in der Karte generiert man bei der Routenerstellung jedoch Zwischenziele. Manche Geräte können aber keine unbegrenzte Anzahl von Zwischenzielen in einer Route verarbeiten. Daher sollten Etrex Benutzer das Kapitel "Route auf Etrex" lesen.
In BC kann eine Route auch erstellt werden, in dem man zuvor erstellte Wegpunkte, die auf der Route liegen sollen, im Wegpunktmanager markiert und dann per rechter Maustaste "Route mit ausgewählten Wegpunkten erstellen" auswählt. Je nachdem, wie die Wegpunkte liegen und welche Routingkriterien hinterlegt sind, ergeben sich inbesondere bei Rundkursen mehr oder eher weniger sinnige Routen.
3 Unterschiede zwischen Track und Route in der Praxis:
Viele Fragen sich jetzt sicher: Und was mach ich jetzt mit den Infos? Will man einen Track oder eine Route auf dem GPS Gerät verwenden, um eine Strecke damit nachzufahren, muss man wissen, wie sich das jeweilige Format beim Navigieren verhält. Hier gibt es deutliche Unterschiede, die man, je nach persönlichen Vorlieben kennen und bei der Entscheidung, ob man einer Route oder einem Track nachfahren will, berücksichtigen sollte.
3.1 Der Track in der Praxis - allgemein:
Lädt man sich einen Track auf das GPS Gerät, dann sieht man den Trackverlauf als Linie auf dem Display. Bei Geräten mit Kartendarstellung sieht man diesen in die Karte eingebettet. Bei Geräten ohne Kartendarstellung hat man nur die Linie auf dem Display. Die eigene Position wird i.d.R. in Form einer Pfeilspitze oder eines Punkts angezeigt. Fährt man den Track nach, muss die eigene Position immer auf der Tracklinie sein. Wandert die eigene Position von der Linie weg, ist man vom Track abgekommen. Abweichungen vom Trackverlauf können zum einen durch schlecht (auf)gezeichnete Tracks oder durch Wahl des falschen Weges an Kreuzungen vorkommen. Ein Gerät mit Kartendarstellung ist hier von Vorteil, da man sieht, welchen Weg man nehmen muss, wenn es mehrere Möglichkeiten zum Abbiegen gibt. Gutes Kartenmaterial ist hierfür aber die Voraussetzung.
3.1.1 Der Track in der Praxis – Garmin Outdoorgeräte Etrex
Etrex stellen einen Track nur als Linie auf der Karte dar und bilden diesen genau so ab wie er (auf)gezeichnet wurde. Beim Fahren bekommt man keine Unterstützung beim Navigieren z.B. in Form von Abbiegehinweisen oder Richtungspfeilen. Auch Warnungen, wenn man den Track verlässt, gibt es nicht. Dies liegt nicht am GPS Gerät sondern am Format „Track“. Der Fahrer muss durch Blick auf das Gerät und dem Abprüfen, ob die eigene Positon noch auf der Tracklinie ist, am Track entlang fahren. Bei häufig vorkommenden Kreuzungen der Tracklinie mit sich selbst oder Abzweigen bedeutet dies, dass man häufig auch präventiv auf das Display schauen muss. Kreuzt sich der Trackverlauf, erschwert dies das Nachfahren.
Will man den Komfort der Navigation mit Tracks auf dem Etrex etwas erhöhen, um während der Fahrt z.B. weniger auf das Display schauen zu müssen, aber trotzdem beim Erreichen bestimmter Streckenpunkte einen Hinweis bekommen, ist dies möglich. Hierzu kann man im BC die gewünschten Streckenpunkte, an denen man eine Alarm bekommen möchte, auswählen und diesen Annäherungsalarm einstellen. Somit weiß man dann, dass eine besondere Stelle kommt. Hinweise, wie es weitergeht, bekommt man aber auch damit nicht.
3.1.2 Der Track in der Praxis - Garmin Radsportgeräte der Edge Serie
Der Edge 800, 810 und 1000 rechnen, egal, ob man einen Track oder eine Route auf das Gerät spielt, diese beim Start nochmals neu und wandelt ihn in eine Strecke um. Von den Funktionen her bietet der Edge durch das Neuberechnen auch bei Tracks Funktionalitäten wie Abbiegehinweise und Abweichungsalarmen. Die Abbiegehinweise kann man im GPS Gerät ein- und ausschalten.
Die vom Edge aus dem aufgespielten Track errechnete Strecke folgt dem geplanten Trackverlauf. Bei Planungsfehlern während der Erstellung kann es zu Abweichungen durch die Nachberechnung kommen, so dass Track und berechnete Strecke an einzelnen Stellen nicht deckungsgleich sein können. Die Verwendung derselben Karten bei der Planung und auf dem Gerät sind die Voraussetzung für ein sinnvolles Nachfahren der gewünschten Strecke.
3.2 Die Route in der Praxis
Auf dem GPS Gerät wird, im Gegensatz zum Track, bei der Route nicht einfach nur eine Linie auf dem Display angezeigt, die man nachfahren kann. Die Route bietet in der Praxis einige Komfortfunktionen, die im Folgenden beschrieben werden. Hinsichtlich Kartenmaterial gilt auch hier: Für Planung mit der Software und auf dem GPS Gerät sollte zwingend dieselbe Karte verwendet werden, um genau den gewünschten Routenverlauf auch nachzufahren. Eine gute Grundlagenbeschreibung hat auch @Speichennippel in diesem Beitrag hier in diesem Thread gemacht
3.2.1 Abweichungsalarme
Man erhält bei Abweichungen von der gewünschten Strecke Abweichungsalarme. Hilfreich ist das insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten und mehreren Abbiegemöglichkeiten, wo man schon mal in den falschen Trail schießen kann und so gewarnt wird.
3.2.2 Abbiegehinweise
An Abzweigungen erhält man Abbiegehinweise. Gerade bei sich häufig kreuzendem Streckenverlauf ist eine Angabe, in welche Richtung es weiter geht, durchaus hilfreich. Die Abbiegehinweise werden aufgrund von Winkeländerungen im Streckenverlauf durch die Software generiert. Es passiert jedoch ab und zu, dass man auf recht gerader Strecke solche Hinweise bekommen, an manchen Abbiegungen dafür nicht. Abbiegehinweise sind leider, im Gegensatz zu den bereits beschriebenen Annäherungsalarmen, nicht einzeln in BC ein- oder auszuschalten oder sogar manuell hinzuzufügen sondern werden von der Software gesetzt. Die Anzahl sinnfreier Abbiegehinweise ist jedoch relativ gering. Das Nutzen von Abbiegehinweisen ist eine Geschmacksache, deren Verwendung jeder für sich selbst entscheiden muss. Abbiegehinweise, wie auch Abweichungsalarme, kann man auch komplett im GPS Gerät abschalten.
3.2.3 Neuberechnung der Route
Weicht man von der Route ab, berechnet es diese neu bzw. der nächste Weg zurück zur geplanten Route wird errechnet. Passiert dies, hat man also ein Routing, die durch die Software des GPS Geräts eigenständige Berechnung über die in der Karte zur Verfügung stehenden Wege, zurück zur geplanten Route. Auch diese Funktion ist im GPS Gerät deaktivierbar.
3.3 Route auf Etrex nutzen durch Routenpunkte reduzieren
Das Nachfahren einer Route funktioniert mit Etrex genau so problemlos wie mit den Edge Geräten und bietet die vorgenannten Komfortfunkionen. Die Etrex können jedoch max. 50 Routenpunkte verarbeiten. Was heißt das?
Hat man bei der Erstellung einer Route mehr als 50 Routenpunkte erzeugt, kann der Etrex / Oregon diese Route so nicht verarbeiten. Um die Route dennoch nachfahren zu können, muss man die Anzahl der Routenpunkte reduzieren. Dies geht an sich recht einfach. Es bedarf aber ein paar Dinge, die man beachten sollte. Das Vorgehen zur Routenpunktreduzierung ist wie folgt.
- Man importiert eine Route in BC oder erstellt diese direkt in BC
- Man kann auch einen Track in BC erstellen oder in BC importieren und dann in eine Route umwandeln
- Dann klickt man doppelt auf den Routennamen, im 1. Screenshot "Testroute 1" genannt
- Im sich öffnenden Feld muss das Profil auf "Mountainbiken" stehen
- Bei importierten Routen oder aus Tracks erstellten Routen hinterlegt Garmin, seltsamer Weise, jedoch immer das Profil "direkt", was bei der späteren Routenpunktreduzierung dann nur noch zu einer geraden Linie zw. Start- und Endpunkt führt die gesamte Route dazwischen löscht
- Ändert man nach dem Import eines Tracks oder einer Route das Profil auf "Mountainbiken", was bei direkt in BC erstellten Routen nicht nötig ist, dann rechnet BC den Routenverlauf nochmal durch, ohne sie zu verändern
- Mit einem rechtsklick auf den Routennamen, hier "Testroute 1", kann man dann "Routenpunkte entfernen" wählen. Siehe im folgenden Screenshot
- Klickt man danach wieder doppelt auf die Testroute, sieht man im sich öffnenden Fenster unter "Wegbeschreibung für Routen" nach wie vor alle Abbiegehinweise. Ich hab dieses Fenster der Einfachheit halber auch in Screenshot 2 gepackt
- Durch die entfernten bzw. reduzierter Routenpunkte ist die Route nun Etrex-tauglich ist, und es bleibt die volle Routenfunktionalität und der geplante Verlauf erhalten
da in vielen Diskussionen hier Begriffe durcheinander gebracht oder Dinge verschiedenbenannt werden und grundlegende Themen zur Nutzung von GPS als Navigationsmöglichkeit oft nicht bekannt sind, habe ich für alle Neueinsteiger und auch aktiven Nutzer hier im Forum dieses Tutorial erstellt. Ich hoffe, mit diesem Nachschlagewerk etwas Klarheit in die oft nicht ganz leicht zu verstehenden GPS Themen zu bringen, Funktionsweisen anschaulich zu erläutern und für uns alle eine einheitliche Verwendung GPS relevanter Begriffe in Diskussionen und bei Fragen zu erreichen.
Das Tutorial definiert Grundlagen wie Track, Route, Routing und Unterschiede zwischen diesen Streckentypen. Die Erstellung von Strecken wird hinsichtlich der Grundfunktion für Base Camp und GPSies erläutert. Weitere Erklärungen mit Bezug zu GPS Geräten sind auf Garmin gemünzt, da diese die höchste Verbreitung haben und mir die praktische Erfahrung mit anderen Herstellern fehlt.
Da in der Anwendung der Dateiformate auf verschiedenen Geräten die Grenzen zwischen Tracks und Routen fließend sind und die Funktionen sich nicht immer 100% genau in jedes Detail beschreiben lassen, dürfte der eine und andere Nutzer hier sicher noch hilfreiche Hinweise oder Korrekturvorschläge haben, um die dieses Tutorial gerne ergänzt werden darf. Ich pflege Änderungs- und Korrekturhinweise gerne direkt in den Ausgangstext ein, dann muss man nicht scrollen und suchen, um auf dem letzten Stand zu sein.
Besonderen Dank auch an @filiale und @Speichennippel für ihre Hilfe, Querlesen und Tipps

Viel Spaß beim lesen!
Inhalt
1. Grundlagenwissen & Definitionen
1.1 Wegpunkt
1.2 Trackpunkt
1.3 Routenpunkt
1.4 POI
1.5 Track
1.6 Routing
1.7 Route
2. Strecken erstellen
2.1 Track erstellen
2.1.1 Aufzeichnen
2.1.2 Manuell erstellen
2.2 Routen erstellen
3. Unterschiede zwischen Track und Route in der Praxis
3.1 Der Track in der Praxis - allgemein
3.1.1 Der Track in der Praxis – Garmin Outdoorgeräte Etrex
3.1.2 Der Track in der Praxis - Garmin Radsportgeräte der Edge Serie
3.2 Die Route in der Praxis
3.2.1 Abweichungsalarme
3.2.2 Abbiegehinweise
3.2.3 Neuberechnung
3.3 Route auf Garmin Etrex nutzen
1. Grundlagenwissen & Definitionen
1.1 Wegpunkt:
Wegpunkte kann bzw. muss man in Garmin Base Camp (BC) oder GPSies mit dem jeweiligen Werkzeug ganz bewusst setzen. Ein Wegpunkt ist eine Positionsangabe, also eine Koordinate, und gibt den Längengrad und Breitengrad dieses Punkts an. Daneben geben Wegpunkte optional zudem weitere Informationen an wie Adressen, Infotext, die Höhe usw., wie folgendes Bild von Wegpunkt-Eigenschaften aus Base Camp zeigt.
Ein Wegpunkt taucht zudem im Gerät im Wegpunktmanager auf, ähnlich z.B. einem POI. In BaseCamp, MapSource oder gpsies.com ist er als eigenständiges Element zusätzlich zur eigentlichen Strecke, zu erkennen.

1.2 Trackpunkt
Klickt man in BC oder GPSies beim erstellen eines Tracks auf die Karte, erzeugt man damit einen Trackpunkt. Dieser gesetzte Trackpunkt ist auch gleichzeitig ein Bestandteil der Tracklinie, die die Strecke darstellt, und gibt die Position dieses Punktes an. In den Trackeigenschaften nennt BaseCamp diese Trackpunkte einfach nur Punkte. Diese tauchen, im Gegensatz zum Wegpunkt, nicht als eigenständiges Objekt auf und weisen nicht die vorgenannten Eigenschaften eines Wegpunkts auf.
1.3 Routenpunkt
Klickt man beim Erstellen einer Route in die Karte, erzeugt man einen Routenpunkt, der die Position dieses Punktes angibt. Das Setzen eines Routenpunkts bewirkt, dass BaseCamp diesen als Ziel bei der Berechnung der Streckenlinie benutzt. Im Unterschied zum Trackpunkt hat der Routenpunkt einen Namen und, in BC, einen "Alarm bei Ankunft".
nicht verwirren lassen darf man sich von verschiedenen Begriffen, die für die Routenpunkte verwendet werden. Im BC Menü "Routeneigenschaften" werden diese Punkte als Zwischenziele bezeichnet. Im BC Menü, in dem man diese Punkte entfernen kann, als Routenpunkte. Im BC Routeneigenschaftsfeld heißen sie nur Punkte. Die Anzahl der Abbiegehinweise + Zwischenziele ergibt die Anzahl der Punkte in den Routeneigenschaften. Bei Gpsies gibt es diese Unterscheidung beim Strecke zeichnen nicht. Da sind es einfach nur Punkte, die eine Position angeben.
1.4 POI:
POI ist die Abkürzung für „Point of Interest“. Dahinter verbergen sich nicht zwangsweise nur kulturell sehenswerte Orte. Ein POI kann auch ein Restaurant, Geldautomat, Arzt, Bushaltestelle oder sonstiges sein. Wie und welche POI auf dem GPS angezeigt werden, ist kartenspezifisch, da die POI Bestandteil der Karte sind. Wie die POI angezeigt und verarbeitet werden, hängt vom verwendeten GPS Gerät bzw. Software ab. Es gibt zusätzlich POI-Sammlungen die man verwenden kann.
1.5 Track:
Ein Track ist eine Aneinanderreihung von Trackpunkten. Zwei Trackpunkte sind bei der Erstellung eines Tracks immer durch eine gerade Linie miteinander verbunden. Je enger die Trackpunkte zusammenliegen, desto genauer ist der Track. Insbesondere auf kurvigen Strecken sind eng aneinander liegende Punkte von Vorteil, da so der Verlauf der Strecke am genauesten abgebildet wird. Den Track kann man sich wie eine Brotkrümelspur vorstellen. Die Brotkrümel sind die Trackpunkte und man fährt einen nach dem anderen an. Ein Track wird auf dem GPS Gerät als Linie angezeigt, die unabhängig von tatsächlich vorhandenen Wegen (Pfad, Weg, Straße) angezeigt werden kann. Somit ist es kein Problem, Tracklinien zu zeichnen, die Querfeldein, weit weg von Wegen verlaufen.
1.6 Routing
Was hier häufig durcheinander geworfen wird, ist eine Route und Routing. Routing funktioniert wie bei einem Autonavi. Man gibt ein Ziel, und ggf. Zwischenziele, ein. Den Wegverlauf errechnet eine Software wie Base Camp, GPSies oder das GPS Gerät anhand der zur Verfügung stehenden Karte und den vom Benutzer eingestellten Routingkriterien. Auf GPS Geräten ohne Karte ist Routing nicht möglich*, da keine zu befahrenden Wege hinterlegt sind. Meist rechnet die Software die kürzeste Strecke oder die mit den wenigsten Höhenmeter, je nach eingestellten Routingkriterien. Was Routing nicht beachten kann sind typische Mountainbike-Anforderungen wie „schön“ oder „viele Trails“. Funktioniert Routing auf befestigten Wegen oder z.B. ausgeschilderten Radrouten noch ganz gut, ist es fürs Gelände nicht ideal. Um MTB-typische, selten direkt zwischen Start und Ziel aber dafür über Trails verlaufende Strecken zu fahren, müsste man häufig ein neues Ziel bzw. viele Zwischenziele eingeben, die angefahren werden um genau den gewünschten Streckenverlauf zu bekommen. Für die Fahrt z.B. POI, zu denen man einfach hin will, egal wie, ist Routing jedoch eine gute Navigationsmöglichkeit.
*auf Luflinien-Routing möchte ich an dieser Stelle aus Einfachheitsgründen bewusst nicht eingehen
1.7 Route:
Eine Route ist ein per Planungssoftware erstellter Streckenverlauf. Die Route charakterisiert, dass die bei der Erstellung in der Karte gesetzten Routenpunkte nicht durch gerade Linien miteinander verbunden werden, wie es beim Track der Fall ist. Bei einer Route wird der Weg zwischen zwei Routenpunkten über die in der Karte zur Verfügung stehenden Wege geführt. Die Linie, die über die Wege zwischen den jeweiligen Routenpunkten führt, nennt sich Koordinatenlinie. Die Route bietet beim Navigieren hilfreiche Unterstützung wie Abbiegehinweise an Kreuzungen, Alarm bei Routenabweichungen und vieles mehr. Insbesondere bei sich häufig kreuzenden Streckenverläufen oder vielen Abbiegemöglichkeiten ist dies in der Praxis hilfreich.
2. Strecken erstellen
2.1 Track erstellen
Ein Track kann auf zwei Arten erstellt werden:
2.1.1 Aufzeichnen
Zeichnet man eine Strecke auf, die man mit dem GPS Gerät abfährt, entsteht ein Track aus den aufgezeichneten Trackpunkten. Wie dicht die durch das GPS Gerät aufgezeichneten Trackpunkte nebeneinander liegen, ist bei den meisten GPS Geräten einstellbar. In der Regel gibt es einen Automatikbetrieb, eine Aufzeichnung nach Zeit oder nach zurückgelegter Strecke.
2.1.2 Manuell erstellen
Ein Track kann auch geplant werden, z.B. in Programmen wie Base Camp von Garmin, auf dem Online Portal GPSies und anderen Tools. Hier kann man dann die Trackpunkte manuell durch klicken auf die Landkarte setzen. Das Programm verbindet die nacheinander gesetzten Trackpunkte mit den bereits erwähnten, geraden Linien und erstellt so den Track. Dieser kann das als Datei im GPX Format exportiert werden und wir auf dem GPS Gerät als Strecke angezeigt, die man abfahren kann. Einen Track manuell zu erstellen ist viel Arbeit. Da die Trackpunkte durch direkte Linien verbunden werden, muss man gerade bei kurvigen Strecken sehr viele Punkte setzen, um einen sauberen Streckenverlauf abzubilden. Das ist je nach Streckenlänge und –profil sehr viel Arbeit. Einfacher und schneller geht es bei der Erstellung mit der Route.
2.2 Routen erstellen
Die Route kann man ganz einfach durch Setzen von Start und Ziel als Routenpunkt erstellen. Die Streckenführung zwischen Start und Ziel wird über die in der Karte zur Verfügung stehenden Wege von der Software festgelegt. Bis hier her entspricht die Route noch dem Routing. Funktioniert das auf Straßen oder Radwegen in Puncto sinnigem Streckenverlauf noch ganz gut, entspricht der Verlauf im Gelände meist jedoch nicht dem gewünschten Streckenwunsch des Bikers. Dieser ist in der Regel eben nicht möglichst direkt zw. Start und Ziel oder mit minimaler Höhe verlaufend. Um den Streckenverlauf so zu legen, wie man ihn haben möchte, bestimmt man bei der Erstellung einer Route daher am besten nicht nur Start und Ziel. Man legt mehrere Routenpunkte in Form von Zwischenzielen fest, die auf der Route liegen sollen.
Je weiter die gewählten Punkte auseinander liegen und je mehr Wege zwischen zwei Routenpunkten in der Karte verzeichnet sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Strecke über einen anderen Weg verläuft, als man es möchte. Die Routenpunkte sollte man daher anders, sprich: enger bzw. direkt auf die zu befahren gewünschten Wege setzen. Den Routenverlauf kann man so den persönlichen Wünschen anpassen.
In BC ist es möglich, durch Ziehen der Streckenlinie, die Route auf die gewünschten Wege zu ändern, auch ohne Zwischenziele einzugeben. Dies ist jedoch etwas zeitaufwändig. In BC empfiehlt es sich daher, eine neue Route zu erstellen und durch Klicks auf die zu befahrenden Wege von Beginn an über diese zu führen und nur bei einzelnen Änderungen so vorzugehen. Auf GPSies gibt es diese Funktion garnicht.
Was in Base Camp die „Route“ ist, entspricht auf GPSies der Check Box „Wegen folgen“, die man aktivieren kann. Bei GPSies wird bei der Erstellung einer Strecke nicht explizit zw. Route und Track unterschieden. Dem Benutzer muss nur klar sein, dass „Wegen folgen“ die Strecke zwischen zwei gesetzten Routenpunkten über die Wege in der Karte legt – also eine Route erstellt. Beim Download unterscheiden sich GPSies und BC. Bei BC kann ich eine Route, ohne sie umzuwandeln, nur als Route exportieren. In GPSies kann ich mit vielen Einzelklicks einen Track oder mit „Wegen folgen“ eine Route erstellen und beides als Route oder Track exportieren.
Mit den Klicks in der Karte generiert man bei der Routenerstellung jedoch Zwischenziele. Manche Geräte können aber keine unbegrenzte Anzahl von Zwischenzielen in einer Route verarbeiten. Daher sollten Etrex Benutzer das Kapitel "Route auf Etrex" lesen.
In BC kann eine Route auch erstellt werden, in dem man zuvor erstellte Wegpunkte, die auf der Route liegen sollen, im Wegpunktmanager markiert und dann per rechter Maustaste "Route mit ausgewählten Wegpunkten erstellen" auswählt. Je nachdem, wie die Wegpunkte liegen und welche Routingkriterien hinterlegt sind, ergeben sich inbesondere bei Rundkursen mehr oder eher weniger sinnige Routen.
3 Unterschiede zwischen Track und Route in der Praxis:
Viele Fragen sich jetzt sicher: Und was mach ich jetzt mit den Infos? Will man einen Track oder eine Route auf dem GPS Gerät verwenden, um eine Strecke damit nachzufahren, muss man wissen, wie sich das jeweilige Format beim Navigieren verhält. Hier gibt es deutliche Unterschiede, die man, je nach persönlichen Vorlieben kennen und bei der Entscheidung, ob man einer Route oder einem Track nachfahren will, berücksichtigen sollte.
3.1 Der Track in der Praxis - allgemein:
Lädt man sich einen Track auf das GPS Gerät, dann sieht man den Trackverlauf als Linie auf dem Display. Bei Geräten mit Kartendarstellung sieht man diesen in die Karte eingebettet. Bei Geräten ohne Kartendarstellung hat man nur die Linie auf dem Display. Die eigene Position wird i.d.R. in Form einer Pfeilspitze oder eines Punkts angezeigt. Fährt man den Track nach, muss die eigene Position immer auf der Tracklinie sein. Wandert die eigene Position von der Linie weg, ist man vom Track abgekommen. Abweichungen vom Trackverlauf können zum einen durch schlecht (auf)gezeichnete Tracks oder durch Wahl des falschen Weges an Kreuzungen vorkommen. Ein Gerät mit Kartendarstellung ist hier von Vorteil, da man sieht, welchen Weg man nehmen muss, wenn es mehrere Möglichkeiten zum Abbiegen gibt. Gutes Kartenmaterial ist hierfür aber die Voraussetzung.
3.1.1 Der Track in der Praxis – Garmin Outdoorgeräte Etrex
Etrex stellen einen Track nur als Linie auf der Karte dar und bilden diesen genau so ab wie er (auf)gezeichnet wurde. Beim Fahren bekommt man keine Unterstützung beim Navigieren z.B. in Form von Abbiegehinweisen oder Richtungspfeilen. Auch Warnungen, wenn man den Track verlässt, gibt es nicht. Dies liegt nicht am GPS Gerät sondern am Format „Track“. Der Fahrer muss durch Blick auf das Gerät und dem Abprüfen, ob die eigene Positon noch auf der Tracklinie ist, am Track entlang fahren. Bei häufig vorkommenden Kreuzungen der Tracklinie mit sich selbst oder Abzweigen bedeutet dies, dass man häufig auch präventiv auf das Display schauen muss. Kreuzt sich der Trackverlauf, erschwert dies das Nachfahren.
Will man den Komfort der Navigation mit Tracks auf dem Etrex etwas erhöhen, um während der Fahrt z.B. weniger auf das Display schauen zu müssen, aber trotzdem beim Erreichen bestimmter Streckenpunkte einen Hinweis bekommen, ist dies möglich. Hierzu kann man im BC die gewünschten Streckenpunkte, an denen man eine Alarm bekommen möchte, auswählen und diesen Annäherungsalarm einstellen. Somit weiß man dann, dass eine besondere Stelle kommt. Hinweise, wie es weitergeht, bekommt man aber auch damit nicht.
3.1.2 Der Track in der Praxis - Garmin Radsportgeräte der Edge Serie
Der Edge 800, 810 und 1000 rechnen, egal, ob man einen Track oder eine Route auf das Gerät spielt, diese beim Start nochmals neu und wandelt ihn in eine Strecke um. Von den Funktionen her bietet der Edge durch das Neuberechnen auch bei Tracks Funktionalitäten wie Abbiegehinweise und Abweichungsalarmen. Die Abbiegehinweise kann man im GPS Gerät ein- und ausschalten.
Die vom Edge aus dem aufgespielten Track errechnete Strecke folgt dem geplanten Trackverlauf. Bei Planungsfehlern während der Erstellung kann es zu Abweichungen durch die Nachberechnung kommen, so dass Track und berechnete Strecke an einzelnen Stellen nicht deckungsgleich sein können. Die Verwendung derselben Karten bei der Planung und auf dem Gerät sind die Voraussetzung für ein sinnvolles Nachfahren der gewünschten Strecke.
3.2 Die Route in der Praxis
Auf dem GPS Gerät wird, im Gegensatz zum Track, bei der Route nicht einfach nur eine Linie auf dem Display angezeigt, die man nachfahren kann. Die Route bietet in der Praxis einige Komfortfunktionen, die im Folgenden beschrieben werden. Hinsichtlich Kartenmaterial gilt auch hier: Für Planung mit der Software und auf dem GPS Gerät sollte zwingend dieselbe Karte verwendet werden, um genau den gewünschten Routenverlauf auch nachzufahren. Eine gute Grundlagenbeschreibung hat auch @Speichennippel in diesem Beitrag hier in diesem Thread gemacht
3.2.1 Abweichungsalarme
Man erhält bei Abweichungen von der gewünschten Strecke Abweichungsalarme. Hilfreich ist das insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten und mehreren Abbiegemöglichkeiten, wo man schon mal in den falschen Trail schießen kann und so gewarnt wird.
3.2.2 Abbiegehinweise
An Abzweigungen erhält man Abbiegehinweise. Gerade bei sich häufig kreuzendem Streckenverlauf ist eine Angabe, in welche Richtung es weiter geht, durchaus hilfreich. Die Abbiegehinweise werden aufgrund von Winkeländerungen im Streckenverlauf durch die Software generiert. Es passiert jedoch ab und zu, dass man auf recht gerader Strecke solche Hinweise bekommen, an manchen Abbiegungen dafür nicht. Abbiegehinweise sind leider, im Gegensatz zu den bereits beschriebenen Annäherungsalarmen, nicht einzeln in BC ein- oder auszuschalten oder sogar manuell hinzuzufügen sondern werden von der Software gesetzt. Die Anzahl sinnfreier Abbiegehinweise ist jedoch relativ gering. Das Nutzen von Abbiegehinweisen ist eine Geschmacksache, deren Verwendung jeder für sich selbst entscheiden muss. Abbiegehinweise, wie auch Abweichungsalarme, kann man auch komplett im GPS Gerät abschalten.
3.2.3 Neuberechnung der Route
Weicht man von der Route ab, berechnet es diese neu bzw. der nächste Weg zurück zur geplanten Route wird errechnet. Passiert dies, hat man also ein Routing, die durch die Software des GPS Geräts eigenständige Berechnung über die in der Karte zur Verfügung stehenden Wege, zurück zur geplanten Route. Auch diese Funktion ist im GPS Gerät deaktivierbar.
3.3 Route auf Etrex nutzen durch Routenpunkte reduzieren
Das Nachfahren einer Route funktioniert mit Etrex genau so problemlos wie mit den Edge Geräten und bietet die vorgenannten Komfortfunkionen. Die Etrex können jedoch max. 50 Routenpunkte verarbeiten. Was heißt das?
Hat man bei der Erstellung einer Route mehr als 50 Routenpunkte erzeugt, kann der Etrex / Oregon diese Route so nicht verarbeiten. Um die Route dennoch nachfahren zu können, muss man die Anzahl der Routenpunkte reduzieren. Dies geht an sich recht einfach. Es bedarf aber ein paar Dinge, die man beachten sollte. Das Vorgehen zur Routenpunktreduzierung ist wie folgt.
- Man importiert eine Route in BC oder erstellt diese direkt in BC
- Man kann auch einen Track in BC erstellen oder in BC importieren und dann in eine Route umwandeln
- Dann klickt man doppelt auf den Routennamen, im 1. Screenshot "Testroute 1" genannt
- Im sich öffnenden Feld muss das Profil auf "Mountainbiken" stehen

- Bei importierten Routen oder aus Tracks erstellten Routen hinterlegt Garmin, seltsamer Weise, jedoch immer das Profil "direkt", was bei der späteren Routenpunktreduzierung dann nur noch zu einer geraden Linie zw. Start- und Endpunkt führt die gesamte Route dazwischen löscht
- Ändert man nach dem Import eines Tracks oder einer Route das Profil auf "Mountainbiken", was bei direkt in BC erstellten Routen nicht nötig ist, dann rechnet BC den Routenverlauf nochmal durch, ohne sie zu verändern
- Mit einem rechtsklick auf den Routennamen, hier "Testroute 1", kann man dann "Routenpunkte entfernen" wählen. Siehe im folgenden Screenshot
- Klickt man danach wieder doppelt auf die Testroute, sieht man im sich öffnenden Fenster unter "Wegbeschreibung für Routen" nach wie vor alle Abbiegehinweise. Ich hab dieses Fenster der Einfachheit halber auch in Screenshot 2 gepackt
- Durch die entfernten bzw. reduzierter Routenpunkte ist die Route nun Etrex-tauglich ist, und es bleibt die volle Routenfunktionalität und der geplante Verlauf erhalten

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