Gravelbike: Canyon oder Trek?

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Hallo, ich bin auf der Suche nach einem Gravelbike. Gedacht ist es für normale Alltagsausfahrten und auch für Bikepacking. Bei der Suche bin ich auf das Canyon Grizl CF SL 8 1by und das Trek Checkpoint SL5 gestoßen.

Nun habe ich eine grundsätzliche Frage, wie schlimm ist es wenn der Sattel höher als der Lenker ist für das Bikepacking?

Ich bin 183cm groß und habe eine Beinlänge von 85cm. Bei beiden Bikes ist der Sattel zwischen 5 und 7cm höher als der Lenker, also eher eine sportliche Position.

Meine zweite Frage, macht es einen großen Unterschied zwischen 2x12 mit 11-36Z oder 1x12 mit 10-45Z?

Dritte Frage, welche Marke ist besser? (Service, Qualität, Preis-Leistung)

Vierte Frage, gibt es Alternativen?

Vielen Dank und liebe Grüße!
Martin
 
Hallo Martin,

es gibt bei Gravelbikes die unterschiedlichsten Rahmengeometrien und zwar von sehr sportlich mit einer sehr gestreckten Sitzposition, ideal für die Teilnahme an Gravelrennen, bis hin zu komfortabel mit einer aufrechteren Sitzposition.

Die von Dir in die Auswahl genommenen Räder gehören beide in die sportliche Kategorie. Um eine Idee von der Positionierung auf dem Rad zu bekommen, betrachtet man das Verhältnis von Stack- und Reach-Wert, den sogenannten Stack-to-Reach-Quotienten (STR). Beim Canyon Grizl liegt der STR in Rahmengröße L bei 1,47 und beim Trek Checkpoint SL5 in der Rahmengröße 56 sogar nur bei 1,45. Für ein Rennrad bzw. Gravel wird es ab einem STR von 1,55 komfortabel. Schau Dir doch mal das Focus Atlas an, dieses hat in Rahmengröße L einen STR von 1,5. Weiterhin fällt mir das Bianchi Arcadex ein mit einem STR von 1,59 in Größe L. Hier gibt es bestimmt noch einige Modelle zu ergänzen.

Zu Deiner zweiten Frage: In welchem Gelände möchtest Du überwiegend unterwegs sein und wie ist Dein Fahrstil? Die 2x12-fach bietet Dir eine feinere Abstufung und ermöglicht so einen gleichmäßigen Tritt, mittellange Anstiege wirst Du damit auch noch meistern können, aber wenn Du überwiegend im hügeligen Gelände unterwegs bist, bietet Dir die 1x12 mit 10-45Z mehr Spielraum, wenn es so richtig steil wird. Ich war mit meinem Gravel vor zwei Jahren im Schwarzwald unterwegs (2x11 mit 11-32) und da kam ich bei einigen Rampen schon arg an meine Grenzen - zumal mit Gepäck und auf unwegsamen Untergrund.

Die dritte Frage kann ich Dir nur einseitig beantworten: Ich habe Erfahrungen mit dem Hersteller Trek, was Reklamationen oder Lieferverzögerungen angeht. Da ist der Kundenservice exzellent und die Bearbeitungszeiten von Reklamationen sind recht flott.

Einen schönen Gruß aus Dresden
Sophia
 
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Das eine ist ein Versenderrad, beim anderen kannst du auch vor Ort beim Händler kaufen. Ersteres bietet zudem bezogen auf die verbauten Komponenten das bessere Preis-Leistungsverhältnis. Welches Rad dir letztlich besser taugt, kann nur eine Probefahrt ergeben.

5-7 cm Überhöhung finde ich allerdings noch moderat und nicht sehr sportlich. Kommt aber natürlich darauf an, was man gewöhnt ist. Beide Räder sind recht lang.

Zum Bikepacking: das Checkpoint hat Aufnahmen für eine Gepäckträgermontage und bietet, das vermute ich, auch die höhere maximale Systemgewichtsgrenze, die ist bei Trek im Vergleich nämlich ziemlich hoch.

Zum Service von Canyon kann ich nichts sagen. Bei Trek mit Store vor Ort in der Regel gut bis exklusiv meiner Erfahrung nach. Wenn man sich die Preise anschaut, aber auch einleuchtend.
 
Zuletzt bearbeitet:
zu deiner ersten Frage: am besten würde ich in einen Shop gehen und dort von der Geometrie ähnliche Gravelbikes Probefahren.

2. Frage: also ich habe bei meinem Zweiten Gravelbike (Canyon Grizl) eine 1x12 von Sram, ich finde die Schaltung sehr gut, nur ist eine Einfachschaltgruppe nicht wirklich für hohe Geschwindigkeiten geeingnet. Auch habe ich das gefühl, dass ich bei meinem alten Rad mit der 2x8 Schalotgruppe auch besser im Gelände klettern konnte. Aber die Wartung ist bei der 1x12 sehr gering und für lange Touren und Bikepacking finde ich die 1x12 etwas entspannter, da man sich weniger kümmern muss, wie gestreckt die Kette zwischen den Zahnrädern ist. Somit haben wir auch weniger Verschleiss. Meine Empfehlung: kaufe dir eine Schaltung mit zwei Kettenblättern, da hast du mehr Möglichkeiten.

3. Frage: Also ich hatte schon Fahrräder von Trek und nun auch ein neues Canyon Grizl. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich die Verarbeitung der beiden Rädern relativ auf dem selben Niveau ist, jedoch wird bei Canyon für weniger Geld mehr gebietet. Es tut mir leid, aber ich finde Trek einfach für das was sie bieten überteuert. Ohne Frage, die Räder sind super, aber ich finde den Preis einfach nicht gerechtfertigt. Wenn du Wert auf ein besonders hochwertiges Fahrrad legst, würde ich mir ein Rose Backroad holen. Das ist sehr ähnlich mit dem Grizl, hat aber abgeschliffene Schweissnähte, usw. Es ist zwar geschmacksache, aber wenn es um die Optik geht würde ich mir das Bike bei Canyon (oder Rose) holen.

Fazit: ich liebe mein Canyon Grizl sehr und würde es sofort mit der anderen Schaltung wiederkaufen. Naxhteil: es gibt nur einen Store, sonst werden die Bikes versendet. Das Canyon ist aber wirklich ein tolles Bike, es fährt sich zügig und auch sehr entspannt.
Ich hoffe ich konnte dir helfen. LG
 
Nun habe ich eine grundsätzliche Frage, wie schlimm ist es wenn der Sattel höher als der Lenker ist für das Bikepacking?

Ich bin 183cm groß und habe eine Beinlänge von 85cm. Bei beiden Bikes ist der Sattel zwischen 5 und 7cm höher als der Lenker, also eher eine sportliche Position.
Die Frage ist, wie Du fahren willst und was Dein Körper als komfortabel erachtet. Des Weiteren kommt es auf die Länge vom Sitz bis in die Griffe an, weil bei mir z.B. ist ein tiefer Lenker kein Problem solange der nicht zu weit weg ist. Aber da kommt es stark auf die körperlichen Voraussetzungen an.
Man kann die Höhe des Cockpits stark anpassen mit Vorbau und Lenker. Da sind auch 5 cm möglich oder gar mehr, je nach dem wie schlimm es aussehen darf.
http://yojimg.net/bike/web_tools/stem.php
Meine zweite Frage, macht es einen großen Unterschied zwischen 2x12 mit 11-36Z oder 1x12 mit 10-45Z?
Kommt mal wieder ganz darauf an, was Du wie fahren möchtest. Fährst Du tatsächlich viel auf unbefestigten Wegen und ist das Gelände hügelig bzw. mit starken Anstiegen, dann ist ein 1fach System ausreichend bis angenehmer, vorausgesetzt es bringt genug Bandbreite mit. Fährt man eher Straße, fehlt einem dann aber gerne die feine Abstufung.

Du hast uns auch verschwiegen, welche Zahnkränze vorne sein sollen. Ich rate dazu, mindestens 2 Gänge mit Untersetzung vorzuhalten. Bei Bikepacking durchs Gebirge vielleicht noch einen mehr. Beim Bikepacking fehlen einem immer die leichten Gänge. Schnelle braucht man nicht noch zusätzliche, weil da kann man auch gut einfach rollen lassen.

Bei 1x12 mit 10-45 hinten würde ich vorne auf ein 36er Zahnkranz gehen. Das ist eher MTB-Format. Ich vermute, es wird eher ein 40er geliefert. Geht auch, aber Du wirst Dir am Berg leichtere Gänge wünschen.

Bei 2fach gibt es von SRAM Kurbeln mit 30/43. Die würde ich empfehlen.

https://ritzelrechner.de/?GR=DERS&K...=10,11,12,13,15,17,19,21,24,28,32,36&UF2=2220
 
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