Grenzsteintrophy & andere Selbstversorger-Fahrten

letzter Schwung der Veneto Bilder

dieses MiniHaus stand mittem im Wald, am Ende eines Hangtrails,
dort lebte ein älterer Mann, ganz allein!
er baute aus allen möglichen Dingen, so kleine Miniaturhäuser in seinen Garten.

Das Dorf zum Einkaufen war ne ganze Weile den Hang hinunter entfernt, da muss man schon gut Sport treiben um runter und wieder hochzukommen.
Er tat dies wohl einmal am Tag, war jetzt aber schon etwas alt (ich schätze mal ende 60) und meinte, ..."so langsam wird's anstrengend" , wtf!

er sucht noch Jemanden der das Haus übernimmt - es lohnt sich!!!
;-)

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hier hatte ich mich astrein verfahren, nachdem ich mal wieder nach Trails Ausschau hielt, das mündete dann in 45min lang die Karre den Hang hochzerren - selber Schuld :)

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das Fahren über diese Brücke war heftig, da ging es sehr weit hinab, und mir der Arsch auf Grundeis

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früh morgens, am letzten Tag, nach dem Regen

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die letzten KM durch die Plantagen

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Ziel

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Giacomo und sein geiles Surly - auch ein verdammt zäher Hund, der fuhr Nachts bis auf 1 Stunde Schlaf durch, im regen, und hat sogar oben im letzten Wald einen Wolf gesehen.

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Kurzes Tourtagebuch von der diesjährigen Grenzsteintrophy.

Grenzsteintrophy 2018

Die GST gibt es nun schon seit 2009.

Die GST 2018 ist also nun schon das zehnte mal wo sich am 17. Juni Gleichgesinnte treffen um diese ehemalige Grenze auf dem Kolonnenweg abzufahren.

Einen Film wollte ich diesmal nicht machen.
Diesmal wollte ich einfach nur eine Woche draussen sein - bei Tag und bei Nacht.

Meine Ausrüstung hatte ich wieder so zusammengestellt, dass ich die Strecke unter allen zu erwartenden Wetterbedingungen zu Ende fahren kann.
Meist hat man da immer etwas mehr dabei als man letztendlich braucht. Aber abbrechen, weil man es nicht dabei hat, ist keine Option. Ich will ja die Strecke schaffen.

GST-Vater Gunnar hat im Vorfeld wieder alles organisiert.

Nur auf der Strecke war dann jeder wieder auf sich allein gestellt – das ist der Kodex.

Was soll ich sagen?
Diesmal lief alles perfekt.

1:Tag 161km / 3060hm
Schönes Wetter.
In Neuhaus-Schierschnitz Abendbrot gegessen
Zelt direkt an der Strecke aufgestellt.



.

2:Tag 151km / 2250hm
Schönes Wetter.
Im Berggasthof Bayernturm in Zimmerau gegessen.
Dann noch bis zum Campingplatz Irmelshausen gefahren und hab dort übernachtet.


3: Tag 116km / 2850hm
Schönes Wetter.
Wie zu erwarten der schwerste Abschnitt der GST.
Bin bis PointAlpha gefahren. Habe dann unten im Ort Geisa im Netto eingekauft habe dann, kurz hinter Point Alpha, unter dem Tisch von einem überdachten Picknickplatz übernachtet.



.

4: Tag 129km / 3000hm
Schönes Wetter.
Der zweitschwerste Abschnitt der GST.
In Geismar eingekauft und dann in einer Schutzhütte hinter Neurode übernachtet.



.

5: Tag 122km / 2650hm
Anfangs schönes Wetter.
Dann Temperatursturz von 30°C auf 15°C, Regen und starker Nordwest Wind.
Bis Walkenried gefahren. Um 18:30 Uhr dort Abendbrot gegessen und dann dort auf dem Campingplatz übernachtet.


6:Tag 149km / 2000hm
Start im Regen bei unter 10°C.
Im Anstieg zum Wurmberg Panne am Hinterradreifen (Stollenabriss). Konnte ich aber mit einem Reifenstopfen reparieren bevor die Luft ganz raus war.
Um 12:30 Uhr den Brocken erreicht bei 4°C und Regen.
In der Autobahnraststätte Marienborn Abendbrot gegessen und dann ein paar Kilometer weiter im Zelt übernachtet.


7:Tag 205km / 550hm
Immer noch kalt und regnerisch bei starkem Nordwestwind.
Am Arendsee gut gegessen.
Übernachtet habe ich in einer grossen Schutzhütte am Atommüll Zwischenlager Gorleben.


8:Tag 240km / 1100hm
Anfangs noch kalt und regnerisch gegen Abend wurde es dann immer freundlicher.
Hab keine grossen Pausen gemacht.
In Bleckede musste ich den Elbdeich verlassen weil dort Rettungsfahrzeuge standen.
Das hat mich direkt an einer Bäckerei vorbei geführt.
Um 11:00Uhr überquerte ich die Elbe und um 21:20Uhr stand ich am Ostseestrand in Privall.
Anschliessend musste ich noch ein paar Kilometer zu unserer Ferienwohnung radeln wo mich meine Frau schon erwartete.



Siggi

Hier geht es zur Grenzsteintrophy 2015 und Grenzsteintrophy 2017
.
 
Zuletzt bearbeitet:
mal noch ein paar Impressionen von Justus auf seiner Durchfahrt zur TransOst
http://www.transost-challenge.de

alles Muskelmasse

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Schattenspielerei

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TransOst II

die Strecke der TransOst verlief am Anfang auch immer mal wieder genauso wie die 1000 miles cz, so kam es öfter zu Begegnungen zw. den FAhrern...hier eine cz truppe mit tandem, bei den 1000miles ist auch ein Typ mit kickroller und einarmig mitgefahren!

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wir rollten so im lauen Sommerabend durch die böhmischen Dörfer, das war toll, und hätte man eigentlich die ganze NAcht lang machen können

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Schlafen war aber auch geil

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Uphill am Morgen

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Spass gab's auch

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und so Tiere

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und so bekloppte Anstiege

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und Gipfelbier

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:)

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mal noch ein paar Impressionen von Justus auf seiner Durchfahrt zur TransOst
http://www.transost-challenge.de

@Wbs_70 Danke, Du geiler Typ! Hammerbilder! Mit Justus unterwegs zu sein macht Spaß... dank seiner Panne beim letztjährigen CBG konnte ich mit ihm Schritt halten.

Meinereiner startet nächste Woche zum Taunus Bikepacking mit dem Teil hier:

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Bis auf den Sattel und die Pedale ist aber alles geliehen an dem Bike. Freue mich schon aufs Draussen schlafen.
 
ACT5

ein total chaotischer zusammengewürfelter Mix aus Handypics und so als Eindrucksnachlass vom ACT5, die gr0ße Kamera hatte ich zurück gelassen, was auch gut so war.

meine Kiste - ich war zufrieden, die dicken Reifen sind immer wieder eine saugute Mischung für Alles. Leider hatte ich ab km 580 mal wieder Sitzbeschwerden, dabei dachte ich, dass mit dem Ergon Sattel jetzt alles gut wäre - wohl eher noch nicht

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manche Bikes am Start waren vollbeladen mit Porn

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Berten der Racepapa - toller Kerl! wahnsinnig positiv und hilfsbereit, großartige Leute generell da oben

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Alan Goldsmith will mehr Nudeln. neben ihm der kleine Javier - ein unfassbar starker Typ, der die ganzen 1200km und 18000HM im gelände auf einem Titan - SINGLESPEED - Hardtail abgerissen hat! vollkommen unbegreiflich, die Strecke gibt SSP nun überhaupt nicht her, zäher Kerl

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Thomas - Kurier aus Utrecht - mit Ihm bin ich nachts am ersten Tag noch gefahren und wir haben zusammen auf dem Friedhof vor Namur geschlafen, er fuhr n altes Stahlcrossrad, hardcore, hat sich leider am zweiten Tag am Morgen in der Abfahrt das VR gechippt und n bösen sturz hingelegt.

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seine Abstützung für den Schlafsack ist auch super

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am Morgen des dritten Tages bekam ich Pippi in den Augen, ich fuhr seit ca. 1,5h und dann kam die Sonne und der Nebel über den Feldern und es war so still und schön kühl, da geht man einfach ein auf dem Rad, ich glaub #epic ist für sowas gemacht

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ganz oft hab ich mich aber total neben der Spur gefühlt innerlich, Schlafdefizit und körperliche Anstregung ist echt n krasser Drogenmix

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stuff
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gesunde Ernährung

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i.E. bleibt die Erkenntnis, dass es noch viel zu lernen gilt.
die Strecke war einfach nur hart, die ersten 245km am Tag flogen nur so dahin, alle ballerten vom Start weg, als ob es ein CC Rennen wäre, wir hatten ungelogen stellenwiese 30er Schnitt im Gelände, keine Straße! das war megaheftig, ging aber irgendwie für 150km so klar. dann fielen die ersten immer wieder raus, am Abend war dann jeder für sich alleine unterwegs.

am Zweiten Tag hatte ich 3800HM und 210km auf der Uhr - das war insofern krass, da ich noch nie mit dem MTB und Taschen drauf soviele HM an einem Tag gefahren bin (salzkammergut mal außen vor).
es ging immer nur auf kleinen Waldwegen entlang, singletracks, doubletracks mit Schotter, n paar Meter Asphalt, und dann wieder jeder noch so kleine Anstieg hoch, beschwerend kam hinzu, dass die Strecke alle Dörfer großzügig umfuhr, und alle Shops meistens geschlossen waren! Nahrung auffüllen war scheiße schwer, Wasser konnte man sich ab und zu an der Haustür erbetteln - ja erbetteln, komischerweise waren die Menschen in Frankreich extrem zugeknöpft und unfreundlich - habe ich so noch nie erlebt, sagten auch Andere Fahrer.
der Streckenteil vor Luxemburg und in Luxemburg war viel Hike n Bike - in voller Hitze - bei km 635 musste ich dann aufgeben wegen meinen Knieschmerzen - ich konnte rechts keinen Druck bei Uphills aufbringen udn war sehr langsam, sodass das Zeitlimit in weite ferne rückte. ich war einfach raus.

viele Geschichten unterwegs, viele Begegnungen mit Tieren früh im Wald, Davide hatte sogar n Wildschwein nachts neben seinem Zelt.
Arijan fuhr nur mit einer GPS Uhr am Lenker! der hatte quasi nur n schwarzen Strich zur Orientierung ohne Umgebungskarte - vollkommen bekloppt.
schön war die NAcht mit Alan und Mike toyn dem schottischen Duo , nachts neben einem Feld unter einer kleinen Kapelle zu schlafen und diesen trockenen dreckigen schottischen Humor zu erleben - unbezahlbar gut.

es ist krass wie man unterwegs an tausenden Metern vorbeirollt und alles vergisst ab tag 1, man kann sich nicht mehr erinnern wo man war, man ist nur nur im Tunnel und in der Fahrblase, die Erinnerung kommt erst jetzt langsam zurück, nachdem man viel Schlaf nachholen kann.
z.b. die sehr steilen switchbacks nachts vor Buillon oder die kiffenden Fischer an dem Ufertrail.

Körper: Sitzbeschwerden, wundgefahrene Innenseite links, knieschmerzen, Übermüdung, leicht taube rechte HAnd, Handballen überlastet,
quasi alle Fahrer berichteten von Tauben Händen, Achillesschmerzen und kaputten Ärschen :)

und Holland saugt, nur Sand und Gegenwind, und minibumps, ekelhaft :)
 
@Wbs_70 Alan G. = southerner softie ;)
Das nächste Mal wenn ihn triffst, kannst Du es ihm gerne unter die lange Nase reiben :lol:
Von seinem lieblings-Schweizer.

Javi ist in der Tat bemerkenswert :daumen:

z.b. die sehr steilen switchbacks nachts vor Buillon oder die kiffenden Fischer an dem Ufertrail.
Oder auf den Hinterläufern stehende Schafe und Steine mit kleinen, sich verschiebenden Spiegeln drauf... manche Dinge bildet man sich auch ein :D.

Tolle Fahrt, trotz Abbruch :daumen:
 
#act5

die Strecke war mega fordernd und auch technisch ziemlich anspruchsvoll, das Tempo zu beginn verrückt, die Versorgungslage mäßig (Friedhöfe für Wasser gab es aber genug), wer vorab geplant hatte war gut beraten, wenn ein Kirchturm in Sicht war bin ich oft von der Strecke abgebogen um nachzutanken.

die ersten 300km verflogen sehr schnell, immer wieder witzige Trails. Frankreich hatte dann schon viele HM und strenge aber super spassige Abfahrten, da war ich über den Dropper und die lange Geo sehr dankbar und hatte meist ein Grinsen im Gesicht. Luxemburg hat mir sehr gut gefallen, gab zwar jede Menge Hike-A-Bike dafür aber auch tolle technische Trails. die Eifel hatte viele viele HM und schöne Wälder, ich erinnere mich vor allem an schmerzende Knie. die letzten 300km nach Maastricht waren Qual pur: Sand, Gegenwind und immer die gleiche öde Landschaft.

Stefan und Berten haben eine ausgesprochen abwechslungsreichen Track zusammengestellt, der insb. auch dem Durchhaltevermögen viel abverlangt. rein landschaftlich gibt es sicher schönere Touren, ein härteres MTB Brevet fällt mir allerdings nicht ein.

neben dem schon erwähnten Javier, der die 1200km tatsächlich mit 32x19 durchgezogen hat (als 4. schnellster) haben mir auch Clement, der das Brevet mit einem Crosser bestanden hat sowie Patricia und Andre sehr imponiert.

es war toll immer wieder andere Fahrer zu treffen, gerade nachts war ein zusammenrotten bemerkbar. Yves, Kenny, Jan, Peter, Dino, Jaques, ... meine Laune wäre oft tief im Keller gewesen ohne euch.

die Rennleitung hatte nach der Ankunft der schnellsten Fahrer bekanntgegeben, dass das Zeitlimit etwas ausgedehnt wird, so habe ich es auch ohne kompletter Überanstrengung noch rechtzeitig zurück nach Zandvliet geschafft. meine Knie sind immer noch leicht geschwollen und meine Finger teilweise taub, ich hoffe bis zum Harzer Roller passt das wieder :D


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3rd Torino-Nice-Rally 2018
ein Traum!

vor ein paar Tagen war ich unterwegs über 700km von Torino nach Nizza über die Seealpen - immer im Gebirge, auf alten Militärschotterpisten und berühmten Handelsrouten entlang der italienischen/französischen Grenze, einfach atemberaubende Strecke.

hier mal Stück für Stück ein kleiner Bericht:

Tag 1:

nachdem die Meute aus Torino raus war, fing es auch schon an sich zu verteilen, man erklomm auf Straße ein Hochtal und durchfuhr die letzten Dörfer mit Einkaufsmöglichkeiten, da sah ich am Straßenrand noch Kai Tatzik stehen, später hörte ich, dass er sich nach wohl in der Abfahrt vom Colombardo unschön auf Asphalt gelegt hat.

schnell war auch die Gruppe deutscher weg und ich fuhr halbwegs allein dem
colle del Colombardo zu. Mein Vorteil war das Kennen der Strecke und der Wasserstellen im Anstieg, so dass ich in den Dörfern nichts kaufen musste.

Im Anstieg selber geht es von Anfang an gleich sehr steil auf Asphalt in den Wald, ein verrückter Franzose mit Gebäckträger überholte mich und quasselte ganz aufgeregt und freudig dabei, eine Wonne, ihn traf ich noch öfters die nächsten Tage. Ab der Mitte des Colombardos kommt schnell grober Schotter, welcher leicht feucht war und somit gut ohne durchrutschen zu fahren war,
34 zu 42 war mein kleinster Gang und mit Gepäck am Rad war das schon hart am Limit, eigentlich wäre ein 32er Blatt für die ganze Rally besser gewesen (auf 650b mal 2.0").

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der Anstieg gehört nicht zu den Besten dort, aber oben angekommen hat man ne schöne Stimmung und fährt auf der selben Höhe noch 150hm weiter auf ner tollen Schotterstraße um den Berg

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da hat es den lustigen Schweizer gleich mal erwischt

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der Downhill von oben ist großartig und zählt zu den schnellen Abfahrten im Gelände dort, auf einmal kam James Olson an mir vorbeigerauscht als es schön rumeplig wurde, das hat mich animiert und die folgenden Geländekilometer bis zum Asphaltteil haben wir uns schön im John Tomac Dropbar Style die Schotterkurven hinabgejagd, das ein oder Andere freudige Jauchzen war zu hören :)

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unten dann alle Klamotten wieder aus, weil es war ja 12 Grad wärmer ...und ab ging es im schnellen Ritt nach Bussoleno und Susa , wo auch schon eine kleine Gruppe shottischer und englischer Fahrer vom Supermercado lungerte

James
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Cyril
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Scottsmen
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im Tal beschlossen viele Fahrer sich am Campingplatz den restl. Tag zu schenken, ich wollte aber unbedingt den Sonnenaufgang auf der Strada dell'Assietta erleben und somit musste ich noch auf den Colle delle Finestre hoch - waren dann auch knapp 3800hm a. an dem Tag insgesamt.

der Finestre Anstieg ist ein absoluter Traum, viele Switchbackkurven im Wald, dann auf einmal viel freie Sicht und Stein, und schwupps befindet man sich auf dem klassischen Giro Italia Schotterstück - ein Wahnsinnsberg, man fliegt förmlich den Wolken entgegen und jubelt innerlich , obwohl es sehr hart ist

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unten im Bild die Anstiegsschotterpiste
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endlich oben
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pünktlich 20:30 Uhr war ich oben, die Sonne war fort, es wurde kalt, schnell alles angezogen was da war und die Kopflampe aufgesetzt - ich wusste ja, dass nach 5km Abfahrt ein Refugio kommt welches von 2 netten Damen geführt wird und wo es richtig gutes Abendessen gibt - zu meinem Glück waren auch James und 3 weitere Fahrer schon dort, und man konnte bei Bier die Tageserlebnisse austauschen.

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die Nacht war kurz und frisch, da James und ich beschlossen, vor dem Sonnenaufgang loszuradeln um auf der Assietta dann das Farbenspiel zu beobachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
danke danke! ja, das Gefühl habe ich auch, nun ist aber erstmal Sommerschluss und Arbeiten angesagt.
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so, wo war ich stehengeblieben....

2. Tag TNR

der Morgen auf der Berghütte war frisch aber angenehm, die Hüttenwirtin hatte uns extra Frühstücksbeutel gepackt, da sie zu unserer Startzeit selber noch die Augen zu hatte. eine tolle Frau, und ihr Bohnensalat ist bombe.

James und ich zogen alsbald vor Sonnenaufgang los um die strada dell'Assietta zu befahren, es ging immer weiter hinauf, schön lang geschwungene Schotterkehren, ein Traum, es wurde warm unter dem Trikot, es wurde hell am Himmel

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beide sprachen wir nicht viel, sondern ließen das Alles auf uns wirken.
letztes Jahr kamen wir an der Stelle noch an 4 freilaufenden Hütehunden vorbei, zum Glück waren Diese, dieses Jahr nicht am Start.

die Schotterstraße windet sich unermüdlich nach oben und das Fahren ist mitunter echt anstrengend, aber am Pass zu stehen, während die Sonne reinkommt, ist traumhaft

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ein paar Kilometer weiter , trafen wir Biff aus U.K. welcher diesen geilen Spaceframe Aufbau fuhr

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James quasselte noch mit ihm ne Weile und ich verabschiedete mich von Beiden nach dem Morgenbier am Refugio. Von nun an ging es auf ner geilen Schotterabfahrt Richtung Sestriere und dann in den Wald nach Torinese.

die Abfahrten waren immer megamäßig geil, 30 minuten mit Verbindungen, Hammer

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mittlerweile war es mittag, ich fuhr den Asphaltanstieg zum Montgenèvre Pass hoch , auf der anderen Seite vom Tunnel kam die französische Grenze - dort wollte ich in Briancon ein Internetcafe finden, da ich mein Handy gesperrt hatte und dreimal die falsche PIN Nr. eingegeben habe. Briancon war aber doof, und somit bin ich 2 tage ohne funktionierendes Handy rummgeeiert, war auch o.k.

der Pass oben hat n super geilen Party Tunnel, für Autos gesperrt, yessss, da drinnen kann man wohnen, abhängen , etc pp., geile Optik war das

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danach ab zum Col d’Izoard, gleich um die Ecke, der Klassikeranstieg vorne herum, die Rückseite vom Izoard habe ich mir geschenkt, da ist 2h hike n bike, und ich wollte ja noch zum Col d'agnel, hatte also Zeitenge.
der Izoard ist laaaang aber flach, und voller bekloppter deutscher PS Affen, ein unangenehmes Stück dort hoch, oben aber sehr schick, wie auf dem Mond, schön kahl. ich habe mich da eher raufquälen müssen, oben gab's n Snikers und ab in die schnelle Abfahrt.

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der Col d'Agnel wartete schon um die Ecke, es war nachmittag, spät, und ich wusste, dass ich 2-2,5h locker benötige zum Sattel, 17:30 Uhr unten Start, 20:05 Uhr war ich oben, pünktlich als die Sonne weg war.

der Anstieg selber ist top, laaaang, udn ruhig, 2 Dörfer auf dem weg, haufen Wasserquellen, absolute Ruhe ab der Hälfte, wunderschöner Sattel, mega

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der kleine erleuchtete Stein in der Mitte ist das "Agnel" , das Lämmchen, daher hat der Berg seinen Namen

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Bääääm - und schon war ich auf 2744m, genau auf 2 Landesgrenzen, toll.
oben saukalt, ich hab mir dann alles angezogen was ich noch dabei hatte und bin in eine 45 minütige Abfahrt nach Sampyere runter, im Dunkeln, mit Kopflampe und keinen Leuten auf der Straße , außer einer Gruppe freilaufender Pferde, das war ein tolles Erlebnis

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in Sampyere dann total verfroren, habe ich Davide getroffen und seine Eltern haben mich wieder einmal zum Essen eingeladen - selbstgemachte Gemüsesuppe, Salamie und Gebäck, besser konnte dieser Tag nicht enden. Italien fetzt

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Zuletzt bearbeitet:
Tag 3: TRN 2018

sohoooo

am Ende von Tag 2 befand ich mich also im Dunkeln im kleinen Ort Sampyere wieder. Am Anfang der Tour hatte mich mein italienischer Freund Davide Nicolino informiert, dass er vor hatte, genau an diesem Abend im Haus seiner Eltern anzureisen und am tag darauf 2 Tage auf der Rallystrecke zu fahren. Ich wollte ihm Gesellschaft leisten. Mein HAndy war nicht nutzbar, Pin Code war falsch (ich Idiot), also begab ich mich zu dem Wohnhaus der Familie Nicolino, und wie der Zufall es so wollte, stand 21:15 Uhr der frisch angereiste Davide im Garten. Ein herzliches Wiedersehen nach einem Jahr und eine italienische Gastfreundschaft vom Feinsten!
Selbstgemachte Gemüsesuppe, scharfe Salami, dunkle Salami, Gebäck, Wein und eine warme Dusche sowie ein eigenes Schlafgemach für mich - das war traumhaft und ich konnte alles gut gebrauchen - danke!

Die Nacht war sehr kurz, Davide wollte unbedingt den Sonnenaufgang auf dem Colle di Sampeyre sehen, das bedeutete 2h Anstieg im straffen Tempo.
04:00 Uhr Aufstehen 04:50 Uhr saßen wir auf den Rädern.
Der Zeltplatz schlief noch, im Dunkeln fuhren wir die ersten Serpentinen hinauf. Im unteren Teil kommt man an verlasenen Berghäusern vorbei, diese schienen ganz leicht am Waldesrand hervor, ein toller Moment.

Pünktlich nach 2h und 15min, erreichten wir den Sattelpunkt - und Davide bekam seinen Sonnenaufgang :)

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das sind so einfache und gleichzeitig erhabene Momente voll mit Zufriedenheit - es ist erstaunlich

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Wir entschieden uns gegen die Abfahrt auf der "Death Road" und namen indes die Auffahrt zur Strada Canoni in Angriff.
Eine grobe Schotterstraße entlang eines Bergrückens, mit toller Aussicht, und einer anspruchsvollen technischen steinigen und laaangen Abfahrt. Hammer! Mich hat's auf dem Gravelmoped nur so durchgeschüttelt, das Liniensuchen war wie ein Rausch. In einer engen Kurve haben wir 2 Rallyfahrer getroffen, die dort oben geschlafen haben und gerade dabei waren ihre Sachen zu packen.

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im Tal unten drückten wir noch eine Weile in der Ebene durch die Schlucht, genehmigten uns ein kaltes Bier und warme Focaccias in einer Hippiebaude.
Nach einer Weile kamen wir wieder an den Ausgang der Death Road und trafen dort auf die zweite Leipziger Gang um Arne, Ben & Doreen, welche gerade dabei waren ihr Lager zu räumen. Wir quasselten kurz und machten uns alsbald von dannen, da nun ein langer und steiler Aufstieg wartete.
"Little Peru"
Wir entschieden uns ein weiteres Mal für die längere Routenoption und dieses Mal für die "rough stuff" Strecke. So erklommen wir den Col de Preit und das Hochtal von hinten über einen sehr steilen langen Waldanstieg, welcher am Ende in eine 2 Stündige Hike n Bike Tragenummer mündete.
Wir zogen und drückten die Bikes auf steilen Wanderwegen bergauf unter den alten bedrohlichen Bunkeranlagen der Grenzverteidigung. Mehr als Einmal sahen wir uns verschwitzt in die Augen und waren uns einig, "nie wieder" ;-) es war zwar wunderschön, aber auch ziemlich hart.

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zum Glück wartete auf der anderen Passebene das schöne rifugio Gardetta. ein kaltes Bier, selbstgemachte Bergbutter und Polenta, sowie eine äußerst nette Hüttenwirtin ließen unsere Kräfte wieder steigen. Ich beschloss noch einmal an diesen Ort zurück zu kommen um dort zu übernachten.

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der Rest war pures Genusscrossen - eine perfekte Doubletrack Militärstraße durch das atemberaubende rocca la Meja - unschlagbar. uns umgaben von allen Seiten Berge, an denen man sich nicht sattsehen konnte.

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einfach unglaublich schön. noch einmal ging es kurz hinauf, vorbei an einer alten Hüttenruine und schon waren wir in voller Abfahrt auf dem Weg nach Demonte. 40 Minuten Serpentinen und feinste Schussstücke ließen die Gravelreifen nur so Surren.

Demonte versorgte mit uns mit Allen Dingen für die flache und schnelle Drücketappe nach Limone Piemonte. Ich kannte den Streckenabschnitt noch von letzten Jahr, da bin ich diesen im Starkregen mit Knieschmerzen gefahren. Zum Glück war nun alles 180° umgekehrt und wir sausten im Bückelenker leicht wellig durch die Berge. herrlich.
In Limone ließen wir es gut sein für Heute - und schlurften schnurrstracks zu der kleinen versteckten italienischen Feinschmeckerbude die uns letztes Jahr schon mit einem 4 Gänge Menü beeistert hatte. Der Wirt erkannte uns sogar noch, und schon stand einem langen Genußabend nichts mehr im Wege. Ich bin megamäßig vollgefressen und total aufgedreht vom Tag eingeschlafen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Wbs_70 Das kontrastreiche SW-Bild aus der Mitte gefällt mir außerordentlich gut. Die Bilder sehen insgesamt nicht aus, als hättest du sie mit einem Handy/Smarphone gemacht. Welche Fotokamera(s) verwendest du auf solchen Bikepackingabenteuern?
 
:daumen: Am Colle di Sampeyre hab ich gelernt, dass man auch beim Bergauffahren frieren kann :frostig:
Ich hatte damals im Tal einen Abzweiger verpasst und der Einfachheit halber den Talbach gefurtet. Die nassen Füsse und der kalte Nordwind gaben mir dann so ziemlich den Rest. Die Beiz am Abend päppelte mich bis zum Platzen wieder auf und die alten Herren mit ihrem selbstgemachten Gentiano sorgten dafür, dass ich während der folgenden Zeltnacht nicht fror.

Fazit: Fahrt da hin , es lohnt sich!
 
:daumen: Am Colle di Sampeyre hab ich gelernt, dass man auch beim Bergauffahren frieren kann :frostig:

in der Tat, wir hatten am Morgen Anfang September 2°C am Start unten, oben schnellte es nach Sonnenaufgang auf 10-12°C

@Wbs_70 Das kontrastreiche SW-Bild aus der Mitte gefällt mir außerordentlich gut. Die Bilder sehen insgesamt nicht aus, als hättest du sie mit einem Handy/Smarphone gemacht. Welche Fotokamera(s) verwendest du auf solchen Bikepackingabenteuern?

danke!
ja, kein Handy, ich trage eine Fujifilm XT-20 auf dem Rücken mit einem Kamerastrap, so kann ich während des Fahrens auch freihändig rollen und Fotos machen
 
3rd TNR
Tag 4 & 5 - Finale

Davide und ich befanden uns also in Limone Piemonte - zu dieser Jahreszeit ist der Ort eigentlich ausgestorben. wir fanden durch Zufall einen echt coolen Wirt, welcher unsere Tour bemerkenswert fand und uns beherbergte. Da wir sehr früh wieder losrollten, packte er uns extra noch Frühstücksbeutel mit vielen kleinen Dingen, wie frischen Datteln und Saft. Einmal mehr war ich begeistert von der italienischen Freundlichkeit.

also fuhren wir im morgendlichen Dunkel, um 5 Uhr, auf der alten Passstraße hinauf zum Colle di Tenda / Tende. Ein angenehmer Aufstieg, nicht steil, kurz nach Sonnenaufgang waren wir oben. Es war frisch, mit viel Nebel und klar schmeckender Luft. Auf der Passhöhe entscheidet sich nun, ob man lieber die tausend Serpentinen des Tende herabsaust und die Strecke verkürzt, oder ob man die 40km lange, grobschottrige Via del Sale um das Gebirge herum fährt, mit einer ziemlich rumpeligen MTb Abfahrt. Für uns Beide war die Entscheidung klar - GRAVEL

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die ersten 15km haben es in sich, steil herauf, kurz bergab, loser großer Schotter, Nebel, tricky, es zieht, es dauert laaange.

Dies Alles ist aber vollkommen egal, denn man fährt auf einer der atemberaubendsten alten Handelstraßen die es dort gibt. Ich kann das nicht in Worte fassen, die Berge dort sind so eng, so grün, so groß, so schön....einfach unglaublich...für mich war diese "Straße" der Höhepunkt der Tour, ich war wirklich total sprachlos und konnte erst am nächsten Tag diese Landschaft so richtig verarbeiten.

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es viel mir auch schwer die Landschaft adäquat mit der Kamera einzufangen.
hier sieht man auch schön wie sich die Via del Sale perfekt durch die Berge schlängelt - wirklich ein Traum von Weg

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nach guten 2 h erreichten wir den Mittelpunkt, das alte Rifugio Don Barbera auf 2080m. ein sehr schönes altes Steinhaus, mit sehr netten Hippieleuten, lecker Bier und Sandwiches, ich war sehr traurig, als wir wieder losfuhren, ich komme wieder!

den weiteren Wegverlauf schüttelte es uns noch ordentlich die Buntstifte im Ranzen durcheinander, bis wir in ein Waldstück kamen, welches so aussah, als ob man in den Vogesen unterwegs wäre, faszinierende schnelle Landschaftswechsel.
Hier mussten wir eine Weile warten, da uns eine große Schaf- und Ziegenherde in der Abfahrt entgegenkam. Zu meinem Erstaunen - ganz ohne Schäfer - nur 4 Hütehunde hielten die große Herde in Schach - alles funktionierte ganz reibungslos und wie von selbst - für mich als Stadtkind war dies ein sehr beeindruckender Moment - da ging mir so richtig das Herz auf und ich musste laut Lachen, die Natur und die Tiere regeln alles von Alleine, ohne das ein Mensch dabei ist.

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das nun Folgende steile Schlussstück in Monesi war dann der technische Höhepunkt. Da das Monesi Dorf durch eine Lawine abgeschnitten war, führte uns die Strecke über den Berg herum, die Abfahrt bestand aus "Monstergravel" und wäre auf einem MTB Fully weitaus angenehmer zu bewältigen gewesen. Wie ein wilder Stier schüttelte die Abfahrt uns durcheinander, krampfende Hände, große Felsstufen, off-camper Rutschpartien uvm, ich war total knülle und hatte somit das Gravelrad über sein Limit gebracht.
An dieser Stelle verabschiedete ich mich von Davide, da dieser links nach San Remo weiter fuhr und ich rechts nach Frankreich bergab kachelte.

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in La Brigue traf ich einen Spanier, welcher auch auf der Strecke fuhr und wir aßen vorzüglich zu Mittag. Ein sehr schönes kleines Bergdorf, ich denke, dort lässt sich super gut entspannen.

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staubig
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es ging bergab, es ging bergauf, ich fuhr im Anstieg zum Col de Turini, traf dort auf eine Gruppe schweizer Mopedfahrer und schraubte mich immer weiter hoch, die Wolken wurden dunkel, es fing an zu regnen, erst leicht, dann ziemlich stark. Ich entschied mich, den Anstieg abzublasen, da es hier nicht viele gute Biwakmöglichkeiten gab und fuhr den Berg wieder herunter. Im nächsten Ort suchte ich eine kleine Unterkunft und trocknete Klamotten und mich machte mal "Urlaub" indem ich früh den Tag ausklingen ließ. Später erfuhr ich, dass Anne und Josch aus LE nicht weit vor mir fuhren und sie das Gewitter oben am Pass voll erwischt hatte, inkl. bitterkalter Abfahrt. ohje

am nächsten Tag fuhr ich früh über den col de brouis und erlebte noch einmal herrliche Abfahrtsserpentinen in der Morgensonne. in Sospel gab's Frühstück und Klamottenwechsel und schon ging's ab auf den col de Saint-Jean & Col de Braus

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...und Goethe war auch schon da

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Von nun reines Genussfahren, wunderschöne Berge, lange Abfahrten, tolle Aussichten, die Sonne schien & das Meer klitzerte am Horizont.
In Peille genehmigte ich mir einen Abstecher in das kleine Bergdorf, und die Altstadt überraschte mit schier endlosen kleinen versteckten Gassen - das ist für mich Italien, solche Kleinode mitten versteckt auf alten Bergstraßen.

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bis Nizza ging es nun schnurrstracks bergab, Schuss, schnell, auf der oberen Küstenstraße, mit dem Blick auf das Meer linkerhand.

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Ziel, Café du Cyclist am Hafen - jeder war sichtlich stolz auf das Geleistete und neue Freundschaften zeigten sich

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eine Stunde nach meiner Ankunft, traf ich sogar Anne & Josch wieder und die umstehenden Fahrer staunten nicht schlecht, als klar wurde, dass Josch die TNR ohne Gangschaltung gefahren ist ;-)
Pusli aus Wien stand auch noch irgendwann zufällig vorm Café und begrüßte mich, witzige Situation.

Niza an sich empfand ich nicht als angenehm, mit all seinen schicken und reichen Menschen, Lautstärke und Verkehr. Nach 5 Tagen in den ruhigen Bergen, hat mich die bunte Stadt doch schnell genervt. Also ab nach Ventimiglia und mit dem Zug durch die Berge zurück nach Turin. Dort angekommen genoss ich Torino bei Nacht und meine ganz eigene Belohnung ;-)

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was für ein geiler Tripp
 
Einfach nur sensationell.....traumhafte Bilder und die Story dazu, man kann nur ins Schwärmen geraten.
Bin ziemlich beeindruckt!
 
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