Große Kettenblätter: warum unnötig?

Auch das, dass ein RR mit dreifach was für Pussies sei... ich bin noch nie ein RR gefahren, aber selbst 30-28 klingt für mich wie Wahnsinn...

Och das geht schon. Bin mal so'n Radmarathon in den Alpen mit 30/27 als kleinstem Gang gefahren - war ok. Da liegt ja auch nicht so'n Unrat im Weg wie im Wald - es rollt also gleichmässiger.

Ansonsten habe ich die Zweifach/Dreifach-Diskussion schon damals am Rennrad durch. Dreifach bedeutet weniger Schalterei vorne, da man den grössten Teil auf'm mittleren Blatt fahren kann.

Also entweder Dreifach oder Singlespeed - so einfach ist das.:D
 
es sind immer noch die endverbraucher di blöde unnötige trends wieder versenken .....

Genau! Ich hab ja nun auch so'n blöden 29er im Keller. Wie entsorge ich den nur fachgerecht, wenn die Bikepresse in ein paar Jahren wieder 26" neu entdeckt? (oder - Gott bewahre - 650b:eek:). Obwohl - ist ja 'n Stahlrahmen, den kann man ja ökologisch unbedenklich irgendwo im Wald zurücklassen, der verrostet ja nur und Eisenoxid ist ja vollkommen natürlich...

(verlässt sich Bühne durch den Seitenausgang)
 
ich finde jeder sollte fahren zu was er Lust hat. Ich fahre verschiedene 29er und mir ist 26 vorne zu gross und 38 gerade genug, also habe ich auch eine 36/22 Kurbel angeschafft.
22 vorne sollte ausreichen und 36 wird wohl für Bergab ein klein wenig zu klein aber geradeaus und mit wenig Steigung gerade richtig.
Meine Dreifach am Expert ist effektiv schlecht abgestuft und ich denke da liegt das Problem denn ich habe nix gegen dreifach aber 42 oder gar 44 vorne ist mir eindeutig zu gross, das 24er vorne aber auch und ich denke 22 müsste es schon sein. Als grosses dann z.B. 40 oder 38 und in der Mitte irgendwas dazwischen, frage ist nur braucht es das dann noch oder dient es nur als Zwischenschritt damit der Unterschied nicht zu gross wird um noch geschaltet werden zu können ? Einfach zwei Zähne weniger pro Kettenblatt vorne ist vielleicht die Lösung auf die sich alle einigen könnten.
Mal sehen was die Industrie in Zukunft anbietet
Ach ja, und auch 29" und 26" habe beide wohl ihre Berechtigung und auch da sollte jeder fahren was zu ihm am besten passt..
In diesem Sinne...
 
Warum man bei MTBs leichtere Gänge braucht hat ein paar Gründe:

1. Untergrund: Ein RaRa hat z.B. auf der Straße einen Rollwiderstand von 21 Watt, auf Schotter dann schon mal 45 Watt Rollwiderstand und um es zu toppen auf einer Wiese etwa 120 Watt, ein RR Reifen um die 18 Watt.

2. Der Luftwiderstand auf einem MTB liegt um etwa 25% höher als bei einem RR, was bei niedrigen Geschwindigkeiten wenig Probleme macht, aber wenn man mit einer Übersetzung von 34/28 bei einer Trittfrequenz von etwa nur 60, reden wir hier von 12 km/h, wo Luftwiderstand sicherlich auch eine Rolle spielt.


Mal so ein Rechenbeispiel: Ein Radler mit 70 kg und einem MTB mit 10 kg Nehmen wir die 34/28 Übersetzung bei 60er TF auf einer Strecke mit gemütlichen 10% Steigung, dann brauchen wir bei 12 km/h im Schnitt eine Leistung von 260 Watt OHNE(!!!) Rollwiderstand und Luftwiderstand, das ganze mit RaRa auf Schotterstraße sind schon 305 Watt plus sagen wir mal 50 Watt Extraleistung wegen Luftwiderstand, dann sind wir schnell mal bei 355 Watt.

Mit nem RR braucht der selbe Radler mit einem 8kg RR auf der Straße etwa 280 Watt.

Damit der MTBler mit der selben (280Watt) Leistung die 10% Steigung fahren kann, bräuchte er in etwa ein Übersetzung von 34/36 und würde mit etwa 9km/h den Berg nach oben fahren.

Der MTBler braucht also knackige 21% mehr Leistung, nur weil das Rad 2 kg schwerer ist und er auf Schotter fährt.
 
http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm

Die Untergründe kann man an der Stelle nicht auswählen, aber zum Experimentieren reicht es. Ich komme zwischen MTB und Rennrad mit meinen sonstigen Werten auf 0,5km/h Geschwindigkeitsdifferenz zwischen MTB und Rennrad (90kg Fahrer etwa 1,90m hoch, 0km/h Wind, 10% Steigung)


So Extrem ist der Unterschied nicht in diesem Geschwindigkeitsbereich. Erfahrungsgemäß ist man mit dem Rennrad ab 20km/h aufwärts im Vorteil. Ab 30km/h dann deutlich, ab 40km/h hat man aufm Rennrad in der Ebene noch seinen Spaß während die MTBler langsam anfangen zu maulen. Ein Antritt der Rennradtruppe und man ist aus dem Windschatten raus während das Feld mit 50km/h weiter zieht... da ist dann Hopfen und Malz verloren, Bergan auf der Straße egalisiert sich das aber aber einer gewissen Steigung da ist man alsbald so langsam, dass die Windschlüpfrigkeit hinten runter fällt und nur die Leistung zählt die man treten kann. Wobei die Rennradfahrer eben nicht auf ewig kleine Gänge wechseln können und die Trittfrequenz auch nur ungern absacken lassen. Insofern treten die einfach höhere Leistungen als der gemeine MTBler der den Rettungsgang einwirft.
 
Soviel Theorie macht mich schwindlig....

Ich fahre noch immer 3x9, vorne 20-32-44 und hinten 11-34. Das passt im Flachen und auch in den steilsten Bergen. Was gerade hip ist, ist mir egal und auch wenn andere ihre 2-fach-Kurbelbikes fast genau so schnell berghoch schieben können, so fahre ich doch lieber...
 
Damit der MTBler mit der selben (280Watt) Leistung die 10% Steigung fahren kann, bräuchte er in etwa ein Übersetzung von 34/36 und würde mit etwa 9km/h den Berg nach oben fahren.

Der MTBler braucht also knackige 21% mehr Leistung, nur weil das Rad 2 kg schwerer ist und er auf Schotter fährt.
Meine überschlägige Rechnung ist ähnlich, den Luftwiderstand lasse ich aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit weg. Der Rollwiderstand ist mit MTB Reifen auf Schotter ca. 2,5x höher als ein Straßenreifen auf Teer. Nach MB-Magazin ist der Rollwiderstand auf Schotter ca. 50% der Gesamtleistung, also ist der Mehraufwand MTB vs. RR das 1,25-fache, oder 25%. Dafür ist die 34/36 Übersetzung ca. 25% leichter als ein normaler RR Berggang, gleicht sich also aus. Trotzdem gilt 34/36 gemeinhin als Berguntauglich am MTB.
 
ich hab an mainem niner eine alte codakurbel mit 20-29-40 dran seit kurzem
vorher bin ich 2 jahre 29-40 auf 11-34 gefahren ging auch war aber hart auf den 2 steilen 400hm anstiegen die es hier in der gegend gibt ....

die 2 fach variante hab ich angebaut weil ich irgendwie keine andere schlaue kurbel hatte und weil ich keinen meiner umwerfers irgendwie gut auf 3 fach einstellen konnte, verschiedene shimanojahrgänge an hebel und umwerfer und keine shimanokurbel.
jetzt ist griffschiff dran jetzt klappts

6776108165_b980eac48a_b.jpg


ich kann bei uns problemlos marathons bis ca 2500hm fahren und mehrstündige touren hier in der gegend .... im hochgebirge die harten marathons fahren würd ich damit nicht wollen
es ist einfach angenehmer wenn man ab und zu auch locker treten kann zur abwechslung

man kann sicher auch solche rennen mit 2 fach fahren aber dazu braucht man ordentlich bums in den beinen ....
bei 24-32-44 würd ich hinten auf 36zähne am kleinsten ritzel gehen, dann müsste das eigentlich reichen .

den rennradquatsch kann man natürlich immer diskutieren :D:D:D
 
http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm

Die Seite ist im Grunde immer toll, aber du kannst hierbei den Untergrund nicht einrechnen. Wenn du dir meine Aufstellung genau ansiehst und das ganz mit RaRa auf Teer ansehen würdest, was ich aber nie getan habe, dann würdest Du auf einen Unterschied von 16 Watt zw. RR und MTB kommen und nicht auf 75 Watt, dann hast du deine von der 0,5 km/h.
 
Trotzdem gilt 34/36 gemeinhin als Berguntauglich am MTB.

Das Experiment habe ich gemacht. Bin das Epic 29 Evo jetzt ein Jahr gefahren mit 1x10 und 34 vorne. Ich bin tatsächlich jeden Berg hinaufgekommen, den ich vorher auch geschafft habe (fahrtechnisch und traktionsmäßig). Durch die niedrigere Trittfrequenz ist man teilweise sogar weniger angestrengt.

Allerdings ist das auch bei einigen Zentimetern Sattelüberhöhung wegen der Sitzposition auf dem MTB sehr anstrengend für den Rücken, funktioniert also nur, wenn man super durchgewärmt ist. Daher habe ich mir wieder eine 2fach 24-36 angeschraubt.

Da ich auch das Rennrad meiner Jugend noch fahre (39/50 - 13-23 6fach!), mit dem ich das nicht schaffe, muss ich dennoch sagen, dass aufgrund der Sitzposition da das Drücken leichter fällt. Ausserdem ist es (mal ganz ohne Rechnerei) wesentlich anstrengender auf unebenem Untergrund, da der Körper sehr viel mehr Kontrollarbeit zu leisten hat. Hab das gerade gestern wieder ausprobiert: sobald der Pfad mit Steinen gespickt und ausgewaschen und schmal ist, geht ein erheblicher Teil der Energie für die Kontrolle drauf und man ist trotz kleinem Gang schneller am Ende. Für einen Asphaltaufstieg brauche ich tatsächlich das kleine Kettenblatt nicht.

Was die Bandbreite nach oben angeht: ich halte es mit einigen hier und fühle mich nicht gedrängt, auf längeren geraden Abfahrten auf Highspeed zu treten, zum einen, weil es auf längeren Touren eh keine Zeit spart, und weil es schnell langweilig wird und ich lieber irgendwo abbiege. In diesem Sinne finde ich momentan mein 24/36 KB ideal. Im gemischten Gelände komme ich mit dem 36er gut zurecht (Schräglauf ist auch kein Problem, sonst würde das 1x10 ja auch nicht funktionieren). Und für die harten Fälle gibt es dann die kleinere Übersetzung.

All das gilt für mich und meine Fahrweise. Ich würde aber durchaus behaupten, dass ein 44er KB für 29er ausser bei einem Race Hardtail oder verkappten Strassenrad eher unnötig scheint, da die klassische 3fach auf 29 ja einer Abstufung 20-30-40 entsprechen würde. Dummerweise gibt es diese Übersetzung nicht, sodass man sich bei 2fach immer für Kompromisse entscheiden muss (40/29 für den Rennfahrer und 36/22 für den Trailbiker).
 
den rennradquatsch kann man natürlich immer diskutieren :D:D:D
Der Grund meiner Überlegung war, dass ich hier mit dem Rennrad (34/27) auf den Straßensteigungen die gleichen Probleme habe wie mit dem MTB mit 34/36 auf Schotterauffahrten. Da die RR Übersetzung, die früher noch viel länger war, aber als ganz normal gesehen wird (wie mein Händler sagt "3-fach am RR ist nur für Leute die gerade erst angefangen haben"), denke ich, dass ich einfach zu wenig Power habe :(.

Edit: Die ersten "richtigen" MTBs (z.B. Bike Test: Ritchey Mountain Bike and Specialized Stumpjumper) hatten als kleinsten Gang 26/28 bis 26/30 was ca. 34/36 bis 32/36 entspricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vieleicht ist es günstiger, sein eigenes Spektrum zu erweitern, als das des Rades. Bei einer riesigen, fein abgestuften Übersetzungsbandbreite neigt man doch dazu, sich immer im persönlich angenehmsten "Drehzalbereich" aufzuhalten und das Training höherer und niedrigerer Trittfrequenzen zu vernachlässigen.
Problematisch wird das immer dann, wenn man durch die Umstände, etwa durch extreme Topografie oder technische Probleme, mal gezwungen ist, den Wohlfühlbereich zu verlassen.

So siehts aus. Ich hab' aktuell 34/24 und 56/24 am 29er zur Verfügung und kann damit alles abdecken von Schrittgeschwindigkeit bis hin zu weit über 50 km/h. Das dass in nem Überschneidungsbereich 15 bis 25 km/h mit Arbeit und Überwindung verbunden ist, ist klar. Aber ich will das so, dass die Gräten abwechslungsreich gefordert werden.
 
http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm

Die Seite ist im Grunde immer toll, aber du kannst hierbei den Untergrund nicht einrechnen. Wenn du dir meine Aufstellung genau ansiehst und das ganz mit RaRa auf Teer ansehen würdest, was ich aber nie getan habe, dann würdest Du auf einen Unterschied von 16 Watt zw. RR und MTB kommen und nicht auf 75 Watt, dann hast du deine von der 0,5 km/h.

Wenn es sich vermeiden lässt fährt kein vernünftiger Mensch solche Steigungen auf Kies/Schotter. Die meisten entsprechenden Trails sind ja doch sehr schön glatt und verdichtet.
Ansonsten, wenn man Rennrad mit Steigungen fährt kommt man damit schnell auch an die eigene Leistungsgrenze. Zumindest mir ging es auf dem Rennrad anfangs so, dass ich den Rettungsgang vermisst habe. Man gewöhnt sich aber dran genauso wie bei 2-fach auf dem MTB.
 
Deshalb fahre ich am 29er 32/18...

...32 vorne und 18 hinten :D
Da fährst du dann bergauf aber nicht im Sitzen? Im Wiegetritt komme ich mit 32/36 alles hoch was mit 22/34 im Sitzen geht, aber ich schaffe so nicht 800Hm am Stück. Mit dem Singlespeeder mit 32/22 geht es inzwischen auch ganz gut auf meiner Hausrunde, nur sind die Anstiege nicht so lang und ich bin am Ende der Tour fertig.
 
Vieleicht ist es günstiger, sein eigenes Spektrum zu erweitern, als das des Rades. Bei einer riesigen, fein abgestuften Übersetzungsbandbreite neigt man doch dazu, sich immer im persönlich angenehmsten "Drehzalbereich" aufzuhalten und das Training höherer und niedrigerer Trittfrequenzen zu vernachlässigen.
Problematisch wird das immer dann, wenn man durch die Umstände, etwa durch extreme Topografie oder technische Probleme, mal gezwungen ist, den Wohlfühlbereich zu verlassen.

Für mich wird genau andersrum ein Schuh draus. Wenn die Topografie es erfordert, wird die Übersetzung angepasst. Zuhause, wo es allenfalls "hügelig" ist, fährt man eine andere Übersetzung als für den Radmarathon in den Alpen über zig Pässe. Der "Motor" Körper hat nunmal einen günstigen Drehzahlbereich, warum sollte ich mich in eine ungünstige Trittfrequenz zwingen?
 
Zuletzt bearbeitet:
... Der "Motor" Körper hat nunmal einen günstigen Drehzahlbereich, warum sollte ich mich in eine ungünstige Trittfrequenz zwingen?

Und genau deswegen kann man das große KB weglassen !

.. (auch wenn es nur 40 Zähne hätte, eine sinnvolle Kettenlinie ist mit normaler dreifach Kurbel so nicht möglich, da müsste und könnte die Kurbel näher ans Lager rücken) .
 
Da fährst du dann bergauf aber nicht im Sitzen? Im Wiegetritt komme ich mit 32/36 alles hoch was mit 22/34 im Sitzen geht, aber ich schaffe so nicht 800Hm am Stück. Mit dem Singlespeeder mit 32/22 geht es inzwischen auch ganz gut auf meiner Hausrunde, nur sind die Anstiege nicht so lang und ich bin am Ende der Tour fertig.

Ich wechsle hin und wieder ab. Bis etwa 10% Steigung kann ich auch auf Dauer ganz gut im Sitzen fahren. Ist halt ein bisschen Übungssache. Was mir bei SSP (oder 1-fach vorn-) Novizen oft auffällt, ist der lang eingeschliffene Automatismus, dass bei niedriger Trittfrequenz der Krafteinsatz deutlich erhöht wird. Ich nehme an, das ist so eine Art Reflex. Z.B. als wenn man eine kurze Steigung mal eben im dicken Gang hochdrückt, ohne die Geschwindigkeit allzu sehr abfallen zu lassen. An langen Steigungen musst du eben die Geschwindigkeit reduzieren, um oben nicht als Leiche anzukommen. Das geht entweder, wenn du bei gleichem Krafteinsatz eine kürzere Übersetzung mit gleicher Frequenz trittst, oder wenn du bei wiederum gleichen Krafteinsatz eine gleiche Übersetzung mit niedriger Frequenz kurbelst. Klingt logisch, oder? Im Stehen fahre ich eigentlich nur zur Entspannung der Muskulatur, des Arsches oder wenn's RICHTIG steil wird. Das musste ich aber deutlich mühevoller lernen. Noch heute geht mein Puls deutlich hoch, wenn ich bei gleichbleibender Steigung und Geschwindigkeit aus dem Sattel gehe.

Für mich wird genau andersrum ein Schuh draus. Wenn die Topografie es erfordert, wird die Übersetzung angepasst. Zuhause, wo es allenfalls "hügelig" ist, fährt man eine andere Übersetzung als für den Radmarathon in den Alpen über zig Pässe. Der "Motor" Körper hat nunmal einen günstigen Drehzahlbereich, warum sollte ich mich in eine ungünstige Trittfrequenz zwingen?

Ich passe meine Übersetzung auch (in gewissen Grenzen) an. Die von mir genannte Übersetzung ist mein Alltags-Mittelgebirgs-Langstrecken-29er-Setup. Bei Rennen gucke ich mir vorher den Kurs an und wähle dann die Übersetzung. Je länger das Rennen, desto kürzer die Übersetzung. So gesehen hast du Recht: Jeder Fahrer hat einen "günstigen" Drehzahlbereich. was aber spricht dagegen, den zu Erweitern. Mein Wohlfühlbereich erstreckt sich inzwischen so etwa von 40 - 100 U/min. Da geht noch was ;)

Es gibt sicher 1000 verschiedene Stile, Fahrrad zu fahren. Guck die mal Bilder der Tour de France 2006/2007 an und vergleiche auf den Bergetappen Marco Pantani und Jan Ullrich. Jeder muss mit seinen körperlichen Merkmalen die für ihn passende Fahrweise finden. "Anders" ist ja nicht unbedingt "falsch".

Ich wiege z.B. (je nach Jahreszeit) so zwischen 85 und 90 Kilo. Da wird's natürlich schwer, im Hochgebirge mit den 65 Kilo-Jungs mitzustinken. Gib mir ne kilometerlange Steigung von +/-5%, Gegenwind und lecker Regen. Dann gucken wir noch mal :D
 
Der "Motor" Körper hat nunmal einen günstigen Drehzahlbereich, warum sollte ich mich in eine ungünstige Trittfrequenz zwingen?

Weil du dadurch einen Trainingseffekt hast. Man kann sich nur verbessern, wenn man Reize setzt - fährt man immer dasselbe, ändert sich auch nichts. Natürlich sollte man die Reize im Training setzen und nicht z.B. bei einem Rennen oder Marathon - es sein denn man nimmt in Kauf nicht anzukommen.

Ich werde dieses Jahr 50 und fahre seit 25 Jahren Rad. Was ich nach meinem Umbau auf Singlespeed vor einem Jahr nochmal in kurzer Zeit als Leistungszuwachs bekommen habe, hatte ich nicht für möglich gehalten. Weiterhin mit Kettenschaltung im Wohlfühlbereich wäre das nicht passiert:(

Natürlich hätte ich theoretisch auch mit Schaltung diesen Effekt bekommen können, wenn ich mal vorsätzlich dicke Gänge getreten hätte. Macht man aber nicht, denn der Körper fällt bei Belastung gerne in Bequemlichkeit zurück und man zieht das dann doch nicht durch. Mit Singlespeed kann man eben nicht zurückschalten - und dann werden ungeahnte Reserven "angzapft".
 
Ich finde, 3-fach Kurbel am 29er harmoniert dann auch ganz prima mit E-Antrieb, wenn wir jetzt beim Wohlfühlbereich für ältere Herren mit Testosteron-Mangelerscheinungen angelangt sind.

In zehn Jahren ca.,wenn ich in Rente gehe, erwarte ich mir ein entsprechendes Gerät mit ausreichender Dauerleistung, und dann möchte ich mich auch mit 3-fach Kurbel am 29er einem Geschwindigkeitsrausch hingeben können....

Für die Fitnessreserven hat dann meine Physio zu sorgen.
 
[ ... ]An langen Steigungen musst du eben die Geschwindigkeit reduzieren, um oben nicht als Leiche anzukommen. Das geht entweder, wenn du bei gleichem Krafteinsatz eine kürzere Übersetzung mit gleicher Frequenz trittst, oder wenn du bei wiederum gleichen Krafteinsatz eine gleiche Übersetzung mit niedriger Frequenz kurbelst. Klingt logisch, oder?[ ... ]

Ja, hat aber leider nichts mit Realität, d.h. mit den physikalischen Gegebenheiten zu tun. Was Du meinst, ist die Arbeit, die Du aufwenden musst, um von Punkt A im Tal zu Punkt B auf dem Berg zu kommen. Die ist wirklich in beiden Fällen gleich. Die Kraft, die Du beim Treten aufwenden musst, ist natürlich bei der längeren Übersetzung höher. Deswegen hat man ja Schaltungen erfunden. :) Den genauen Zusammenhang kannst Du hier nachlesen.
 
Niedrige Trittfrequenzen als Trainingsreiz, ok, aber als Dauerzustand, weil es an den richtigen Übersetzungen mangelt, nein danke. Aber hier gings ja ursprünglich über die (zu) großen Gänge, nicht die (fehlenden) kleinen - oder gar Singelspeed.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, hat aber leider nichts mit Realität, d.h. mit den physikalischen Gegebenheiten zu tun. Was Du meinst, ist die Arbeit, die Du aufwenden musst, um von Punkt A im Tal zu Punkt B auf dem Berg zu kommen. Die ist wirklich in beiden Fällen gleich. Die Kraft, die Du beim Treten aufwenden musst, ist natürlich bei der längeren Übersetzung höher. Deswegen hat man ja Schaltungen erfunden. :) Den genauen Zusammenhang kannst Du hier nachlesen.

Bin ich jetzt ganz malle im Kopf, oder wiederholst du meine Aussage schlicht mit anderen (wissenschaftlich korrekteren) Worten?

Natürlich geht es um Arbeit. Das ist ja auch nirgends in meiner Aussage in Abrede gestellt.

Zitat: "Die durch eine Kraft längs eines Weges auf einen Körper übertragene Energie nennt man Arbeit"

In meinem bescheiden physikalischen Verständnis (ich bin halt Sozialfuzzi) ist "Energie" das Zauberwort. Also das, von dem wir alle nur in bescheidenem Ausmaß besitzen und dass wir einsetzen um von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Egal, wie man's dreht und wendet: Nimmst du an einem Ende was weg, musst du's am anderen Ende wieder draufpacken, oder? Weniger Kraft - mehr Weg und umgekehrt. Die eingesetzte Energie bleibt gleich, mal abgesehen von verschiedenen anderen physiologischen Faktoren über die sich Trainer, Mediziner und Sportler schon seit Ewigkeiten trefflich streiten.
 
Hallo zusammen

also nach dem ich hier das ganze mal überflogen habe muss ich doch auch noch meinen Senf dazu geben.

Es kommt wesentlich auf die vorhandene Form an, ob man ein Kleines Kettenblatt braucht oder nicht.

Vor über zehn Jahren war meine Form deutlich besser. Damals bin ich mit einem Teamkollegen zum Saisonabschluss Anfang Oktober an den Gardasee gefahren. Damals hatten wir beide die kleinen Kettenblätter an der Dreifachkurbel aus Gewichtsgründen :spinner: demontiert. Für den Notfall hatten wir die kleinen Kettenblätter im Koffer dabei, die waren aber nirgends nötig :D

13 Jahre, 16 Kilo und zwei Kinder später waren wir mal wieder zusammen da unten und wir mussten erschreckend feststellen, dass die Touren von damals nur noch mit dem kleinen Kettenblatt für uns zu bewältigen sind:heul:

Also wer es die Beine dafür hat kann mit einer vernünftigen Trittfrequenz ohne kleinem Kettenblatt fahren.
Ich konnte früher nie verstehen weshalb man die kleinen Kettenblätter überhaupt braucht:confused:

Also lasst es krachen und trotzt der momentanen Kälte.

Grüße Wolfgang
 
@exto: Jetzt hast Du es richtig rum. :)

In deinem ursprünglichen Beitrag hattest Du geschrieben, dass man die längere Übersetzung mit gleicher Kraft, aber niedrigerer Trittfrequenz tritt, und das passt halt nicht. Aber wenn Du es so gemeint hast, wie Du in deiner Antwort geschrieben hast, dann sind wir uns ja einig. :bier:
 
Zurück
Oben Unten