Heraklix - von Kreta zum Gardasee

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Re: Heraklix - von Kreta zum Gardasee
...da hast du leider die schlechtere Abfahrt von der Planina Zaprikraj Tour befahren - nach der Querung wär`s bei der Hütte schiebend zum Sattel "Cez Utro" hochgegangen und dann auf super-Trail runter - so verläuft zumindest unsere Tour, ich dachte du kennst die Route.....schade, denn deine Abfahrt hat einfach zu viele Schiebepassagen....

Anscheinend bist du gerade am Sella Prevala - bin mal gespannt ob du den 636 ausprobierst...
 
So, jetzt hab ich meine Stuntzi-Kino-Karte auch bezahlt, nicht, dass es dann noch heisst
ich sei ein "Schwarzleser" ;)
Vielen Dank Stefan für die vielen Stunden bester Unterhaltung. Mach weiter so, es macht
einfach irre Spaß wenigstens virtuell dabeizusein. :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
^^insb. weil es im ital. Gastgewerbe verboten ist, ein offenes WLan anzubieten... in anderen Alpenländern geht das sonst eigentlich ganz gut ;)
 
05.08. 16:30 Sella Prevala, 2067m


Na Specki, wie ist die Aussicht da draussen?

An beiden Mittelstationen der Kanin-Gondelbahn erwarte ich, von einem der finster dreinblickenden Seilbahnleute abgefischt und rausgeworfen zu werden. Nichts dergleichen passiert, ich darf bis oben mit. Nur der Kerl an der Gipfelstation ist aus mir unerfindlichen Gründen reichlich unentspannt und will mich postwendend wieder mit der Seilbahn zu Tal schicken. Schafft er natürlich nicht, ich bin einen Kopf grösser :). Hätte dieser gestresste Mensch heute unten Dienst getan statt oben, ich wäre niemals mitgenommen worden. Mal wieder Schwein gehabt... Hans Zorro im Glück.


Noch ein paar Minuten trage ich von der Bergstation in eine kleine Scharte auf 2230m.


Dann gehts talwärts!


Schwerer Trail neben einer Skipiste, Panorama ausgesprochen dolomitisch.


Meine erste Schneeabfahrt dieses Jahr wird auch gleich frei Haus geliefert.


Knapp 200 Höhenmeter auf S3-Niveau hinunter, dann erreiche die Scharte Sella Prevala.

Tja und nun? Noch ein paar Meter, dann werd ich mal ein gepflegtes BON GIORNO ITALIA in die Wildnis rufen :).
 
Die Ursache des seltsamen Gabelproblems hat sich mittlerweile durch einen Anruf von Canyon aufgeklärt. Es gibt tatsächlich unterschiedlich dicke Lager im unteren Teil des Steuersatzes. Vorher hatte ich wohl ein dickes drin. Im neuen Rahmen war ein dünnes, das nicht zum Gegenstück auf meinem Gabel passt. Hätt ich beim zusammenbauen mal besser hingeschaut und den alten Steuersatz verwendet... Grumml.

Jetzt brauch ich schon wieder ein Carepaket mit einem passenden Lager, dazu muss ich mir noch eine Adresse in den Dolomiten überlegen. Oder ich fahr einfach mit der Speichenlösung zu Ende, mal sehen wie selbige sich auf den in der nächsten Stunde anstehenden tausend Höhenmetern Singletrail macht.

Könnte mir ein Italienexperte bitte schnell die exakte und überprüfte und unmißverständliche Postlageradresse des Hauptpostamts von Cortina d´Ampezzo rausfinden? Mille Grazie!
 
05.08. 17:30 Baita in Sella Nevea, 1200m


Dann gehen wir's an, noch zwei Radumdrehungen weiter und ich bin in Italien. GEIL!


Merkt ihr was? Keine Bäume! Bei diesem Panorama kann der Trail einfach nur gut werden, da hab ich nicht den geringsten Zweifel.


Auf einem uralten Maultierweg zirkle ich bergab durch fantastische Karstlandschaft.


Durchgängig markiert, gut in Schuss, Weg 636 vom Col Prevala nach Sella Nevea.


Schottrig, aber nie grob und nie gemein. Man kann's einfach krachen lassen.


Tief unter mir das Tal von Sella Nevea. Da gibt's noch eine ganze Menge Trail bis zum Boden :).


Manche Abschnitte sind beinahe zu gemütlich, ...


.. aber die meiste Zeit cruise ich auf S2 Niveau talwärts.


Ein Riesenspaß, so muss ein Singletrail aussehen.


Schmale aber teils grundlos tiefe Karstspalten säumen den Weg. Die Erbauer der Mulatteria haben sie mit kleinen Brücklein überwunden.

Die Schlitze sind wohl auch im Winter ein Problem, da verschwindet dann der eine oder andere Skifahrer beim Freeriden am Kanin schon mal unvermittelt in der Tiefe, fast wie am Gletscher.


Nach 600 Höhenmetern karstigem Schotterspass der Extraklasse verschwindet der Trail im Wald und ich rolle entspannt dem Tal entgegen.

Die letzten Meter werden auf einer grünen Skipiste verheizt, die mich direkt an einer gemütlichen Baita in Sella Nevea ausspuckt. Sauba sog i, genau so hab ich mir die Ankunft in Italien vorgestellt: Erste dokumentierte mtbnews-Befahrung von 1000hm Holytrail und zur Belohnung einen Latte Macchiato. Der schmeckt im übrigen ungleich besser als sämtliche Cappucini auf dem bisherigen Trip, was vielleicht auch an den Restendorphinen liegt. Egal warum... ich mag Italien! :)
 
05.08. 20:00 Rifugio Julia in Sella Nevea, 1162m

In der Baita im Abendsonnenliegestuhl komme ich mit Kate ins Gespräch. Wie sich's rausstellt, leitet sie ein Stück bergab das Rifugio Julia vom Club Alpino Italiano.


Da kann ich nicht widerstehen!

Für 25E ÜF im Einzelzimmer checke ich in der ersten Alpenvereinshütte des Trips ein. Da lohnt sich endlich das Mitschleppen des Ausweises, ein Gramm wiegt der auch :). Die heiße Dusche ist ein Traum und die Pasta abends zum niederkniehen. Als Nachtisch natürlich frisches Tiramisu, perfektes Ende eines perfekten Tags!
 
05.08. 20:30 Rifugio Julia in Sella Nevea, 1162m


Die Leiden eines Online-Reisenden im Jahre 2009.

Ich hatte gehofft, in Sella Nevea einen Tabacchishop zu finden um meine italienische Prepaid-Karte aufzuladen. Online ging das leider nicht (gestern versucht), die Website akzeptiert keine nicht-italienischen Kreditkarten. Einen Tabacchi gibts hier oben am Berg auch nicht, also musstet ihr euch leider ein wenig gedulden.

Manchmal werden einem als Livereporter wirklich viele Steine in den Weg gelegt und es braucht einiges an Energie, sich da immer wieder um neue Optionen zu bemühen. Wo ist nur die SIM-Karte mit einem europaweit vernünftigen Datentarif? Ich fürchte, da werden wir noch ewig drauf warten. Schliesslich wollen die Telcos ahnungslose IPhone-User im Urlaub noch so lange wie möglich abzocken.
 
Servus Stuntzi,

na, das hat ja gut geklappt mit dem 636er, dachte ich mir doch, dass der fahrbar ist - auf die italienischen Mulatiera-Bauer ist eben Verlass....

Viel Spaß weiterhin,
Grüße,
Peter
 
06.08. 11:00 Chiusaforte, 365m

Nach einem für italienische Hüttenverhältnisse ausgesprochenen leckeren Hüttenfrühstück im Rifugio Julia in Sella Nevea schwing ich mich auf Specki und radle los. Hab grad auf der Karte noch eine Alternative zum Strassendownhill im Tal gefunden.


Das Piano Montasio auf der gegenüberliegenden Talseite ist bereits nach knapp 400 Höhenmetern erreicht.


Hier gibt's jetzt laut Karte zwei Möglichkeiten. Entweder relativ lange und eben auf einem Pfad oben am Hang entlang. Bestimmt sehr aussichtsreich, aber auch sehr langwierig.


Ich dagegen experimentiere mit der Dirretissima: Weg Nummer 622 führt knapp eintausend Höhenmeter ins Tal hinunter.


Der Spaß beginnt als flotter Karrenweg, teilweise etwas verwahrlost, aber immer fahrbar.


Dann wird's spannend.


Ein steiler Canyon wird mittels kunstvoll in den Fels gehauenen Passagen überwunden.


Experiment gelungen, Zorro happy.

Nach den Felspassagen folgen noch viele Höhenmeter wunderbarster S1-Serpentinen-Flowtrail auf Waldboden, ...


.. bis ich schließlich bei Piani den Talboden erreiche...


.. und von einem respektablen Wasserfall begrüsst werde.


Noch einige Minuten gehts auf Teer durchs hübsche Tal des Torrente Raccolana bergab.

Gehen zehn Uhr erreiche ich schliesslich den Ort Chiusaforte im Tal der Autobahn von Udine nach Tarvisio und weiter nach Österreich. Hier kann ich mich endlich mit neuen Online-Credits für Italien versorgen... und mit mehr Latte Macchiato!

Hatte ich schon gesagt, dass ich Italien toll finde? In einem Land mit Wanderwegekultur und perfekten Topokarten kann man einfach prima experimentieren... und fast immer wird's GUT :)!
 
06.08. 11:50 Chiusaforte, 365m

Wegen der ganzen Traumtrails seit gestern hab ich glatt eine Verlustmeldung vergessen. Die Hälfte meines Foto-Equipments ist gestern in einer Karstspalte verschwunden!
Das Ministativ Gorillapod hatte es sich vorgenommen, urplötzlich direkt unter der Kamera zwei seiner Glieder auseinander zu ploppen. Daraufhin purzelten Lumix und Gorillapod von der Schwerkraft getrieben fröhlich den Fels hinunter. Die Kamera fiel zum Glück nur einen halben Meter auf den Weg, kein Problem, das kann sie ab. Das Stativ jedoch verschwand auf die andere Seite hinab in eine Karstspalte, völlig unerreichbar.

Im Moment behelfe ich mir mit dem Rucksack als Stativersatz, aber das ist keine befriedigende Lösung. Also liebe Leser... wer von euch ist im Besitz eines Gorillapods bzw weiss sicher, wo er heute noch einen kaufen und zur Post bringen könnte? Ich brauche die kleinste Variante, kostet ca. 20 Euro. Versand per Europabrief mit EXPRESS-Option (kein Päckchen!!, ca 8E porto) an


Largo Poste
32043 Cortina d'Ampezzo BL
Italien

poste restante
Stefan STUNTZ


Btw, ich brauche nur EINEN :). Wer diesen Auftrag definitiv und am besten noch heute Nachmittag übernehmen kann, der möge das direkt im Forum kundtun! Und mailt mir dann die Kontoverbindung, damit ich die Kohle überweisen kann.

MILLE GRAZIE!
 
da war aber jemand sehr ungeduldig ;)
ich mach das schon mit dem gorilla (gorillas und minitiger sind meine spezialität, bei den tigern hat sich das problem allerdings gelöst, seit er angeleint ist) - wenn ich keinen kriege - manchmal sind sie nicht vorrätig -, melde ich mich nochmal. bis dahin vergesst es einfach
 
Huch, jetzt isser ja schon in Italien!
Da hat man ja gleich das Gefühl das der Tripp schon übermorgen zuende sein könnte... das is aber iwie schade... Naja, muss ich wohl den EuroMax weiter lesen.
 
Schmale aber teils grundlos tiefe Karstspalten säumen den Weg. Die Erbauer der Mulatteria haben sie mit kleinen Brücklein überwunden.

Die Schlitze sind wohl auch im Winter ein Problem, da verschwindet dann der eine oder andere Skifahrer beim Freeriden am Kanin schon mal unvermittelt in der Tiefe, fast wie am Gletscher.
Kleine Hintergrundinfo: am Kanin gibts einige der tiefsten Schachthoehlen ... und die sind wirklich tief:
http://www.jamarska-zveza.si/eng/longest.html#najglobje
 
@trailjo, der trip war diesmal ein bisschen zu "undefiniert", um sich da sinnvoll einzuklinken. wenn ich die bilder sehe, werde ich zwar ziemlich wehmütig, aber ich tröste mich mit der aussicht auf eine zorro-tour ganz privat
 
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