Hilfe: Postmount-Gewinde zerstört !!

Wipfler

Bergziege
Registriert
20. Februar 2004
Reaktionspunkte
2
Ort
Aying
Jetzt hab ichs amtlich: nach fest kommt ab.
Hab mir gerade beim Nachjustieren meiner VR-Bremse (Louise 2004 an Black Platinum) das Gewinde der unteren Postmount-Bohrung abgedreht (in der Gabel !). Was nun ??? :confused:
Kann man sowas "nachfräsen"??
:wut: :wut: :wut:
 
Weißt du was ein Drehmomentschlüssel ist? :rolleyes:

Entweder aufbohren und ein größeres Gewinde reinschneiden, dann musst du wohl auch am Adapter oder am Bremssattel nacharbeiten. Es gibt aber auch Gewindehülsen, du schneidest ein größeres Gewinde rein und schraubst dann eine solche Gewindehülse rein die dann verklebt wird. Wie die Dinger jetzt genau heissen kann ich dir leider nicht sagen, wird sich aber sicher einer im Forum finden der weiss was ich meine und auch den Namen parat hat.
Bleibt halt die Frage ob diese Lösung auf Dauer haltbar ist oder ob die eingesetzte Hülse rgendwan wieder ausbricht. Was an einer Bremse, dazu noch vorne, ja tragisch enden kann.
Gruß, Ramin
 
Fang schonmal an, dir richtig feste hinten rein zu beißen! :D

Scherz beiseite, du solltest dich mal informieren, was ein Tauchrohreinheit kostet. Eine Reperatur ist nicht so ohne weiteres möglich, außerdem sehr gefährlich und riskant!
Aufbohren auf M8 wird nicht gehen, da die Postmount-stutzen dafür einfach zu dünn dimensioniert sind.
die von Ramin angesprochene Heliocoil-Reperatur wäre die einzigste möglichkeit, da hier nur wenig aufgebohrt wird. Ist aber teuer, diese Reperatur. Und das Material wird trotzdem geschwächt. Und die untere Aufnahme wird beim bremsen auf Zug belastet. Wenn da was abreißt findest du dich im Krankenhaus wieder.

-> du wirst nich drumrumkommen, dir ne neue Tauchrohreinheit zu besorgen. Und nen Drehmomentschlüssel! (wenns nur einer für 20€ ist, den ich auch hab....)

MFG
Chris
 
Mir kam das Gewinde meiner 2000er Manitou SX LT letztes Jahr entgegen. Manitou und Centurion konnten mir bezüglich des Castings (Tauchrohreinheit) nicht weiterhelfen und auch keine Tips zu Reparatur geben. Magura konnte wie immer auch nicht helfen.

Zur Reparatur:
Du schneidest das Gewinde eine Nummer größer und mußt Dir einen abgesetzen (unten dick, oben dünn) Bolzen aus ordentlichem Stahl drehen lassen. Der Bolzen hat zwar ein Gewinde wird aber mit speziellem Kleber von Loctite oder Würth für Bremssättel bzw. hohe Temperaturen zusätzlich eingeklebt. Der Bremssattel wird mit einer Beilgascheibe und selbstsichernder Mutter befestigt. Hält prima seit 2000+ km inklusive Gardasee.

Ansonsten Marzocchi Gabel kaufen, die liefern nicht solche Verschleißteile wie Manitou ab und man bekommt in Deutschland kompetenten Service.

Grüße, Mudface
 
ruhig blut, das problem kommt bei der gabel nicht zum ersten mal vor!
einschicken, reklamieren, dem händler geben, irgendwas in der richtung!
 
.... ich fang dann mal mit Dehnübungen an, damit ich auch gut "hinten" rankomme :mad:

Also, die Schraube lässt sich noch gut rein- und rausdrehen, aber nicht mehr fest anziehen. Was wäre, wenn ich die jetzt mit Locktite sichere ??

@Mudface: erklär mir bitte nochmal das Prinzip des abgesezten Bolzens, warum muss ein Ende dünn und das andere dick sein ?
 
@Wipfler
Den abgesetzten Bolzen mußt Du Dir wie einen Stehbolzen vorstellen. Das Gewinde im Casting ist ausgerissen, es wird also das nächst Größere geschnitten. Für das größere Gewinde brauchst eine dickere Schraube. Die dickere Schraube paßt aber nicht durch den Bremssattel. Das Loch am Bremssattel kannst evt nicht erweitern, bzw wird bei Postmount zur Positionierung des Sattels benutzt. Also braucht man einen Bolzen der unten ein großes Gewinde für das Loch in der Gabel hat und oben ein kleineres Gewinde damit Du den Bremssattel drauf stecken kannst. Das untere/dicke Ende des Bolzens verschwindet beim Eindrehen/Kleben in der Gabel. Mit zwei gekonterten Muttern kannst den Bolzen einsetzen. Das dünne Ende schaut dann aus Gabel raus, kannst dann passend absägen. Zur Montage stecktst einfach den Sattel auf diesen Stehbolzen und schraubst das Ganze mit der selbstsichernden Mutter fest. Denk dran Stahl (Bolzen/Schraube) ist härter als Magnesium, reiß Dir also nicht nochmal das Gewinde raus. Evt. liegt die Gewindeschwäche von Magnesium auch an Korrosion?

Dieser http://www.waldmeissler.de/ Handwerker ist Mitglied des Forums und kennt sich mit Metall aus, falls Du keinen Dreher kennst. So ein Bolzen ist 0815-Arbeit.

Ich kann Dir leider mangels Kamera kein Bild von meiner Montage schießen.

Grüße, Mudface
 
Bei der Louise sind doch die Schrauben relativ kurz (denke so ca. 8mm langes Gewinde). Schau mal nach, wie tief die Bohrung bzw. das Gewinde in der Gabel ist. Bei mir war da noch mal fast 1cm Platz (bei ner Minute Gabel), hab einfach eine ca. doppelt so lange Schraube genommen und mit etwas Loctite mittelfest gesichert.
Ansonsten Helicoil, baut dir fast jede Autowerkstatt ohne Probs schnell ein und die Verbindung ist höher belastbar als beim Standardmagnesiumgewinde von Answer.

Gubor
 
Prinzipiell teile ich die Meinung diverser Vorredner, daß an dieser Stelle nicht repariert werden sollte.

Solltest Du von einer Reparatur nicht abzubringen sein, hier meine Vorschläge:

1. auf die nächste Gewindegröße aufbohren. Das ist aber nicht M8 sondern M7 . Das schwächt die Struktur am wenigsten.
Du brauchst dann aber einen M7er Adapterbolzen.

2. Oder aber Du verwendest einen Time-Sert Gewindeeinsatz.
Diese brauchen wegen der extrem dünnwandigen Bauweise eine kleinere Bohrung, als z.B. die Helicoil-Gewindeeinsätze.
Hierbei kann die originale Schraube wieder verwendet werden.

Am besten nimmst du die Gabel und lässt das bei einem örtlichen Schlosser oder Motoreninstandsetzer machen.

Gruß
Raymund
 
gubor schrieb:
Bei der Louise sind doch die Schrauben relativ kurz (denke so ca. 8mm langes Gewinde). Schau mal nach, wie tief die Bohrung bzw. das Gewinde in der Gabel ist. Bei mir war da noch mal fast 1cm Platz (bei ner Minute Gabel), hab einfach eine ca. doppelt so lange Schraube genommen und mit etwas Loctite mittelfest gesichert.


Gubor

das scheint mir die einzig praktikable lösung die mit wenig aufwand zu machen ist, alles andere schwächt den postmountmount sockel bzw das gewinde, das eh schon axial stark belastet ist zu stark.
 
Achtung , HAAAAAALT , NICHT BOHREN!!!!

Dieses Problem ist bei der Black so oft aufgetreten (1 mio Threads mind.)
dass Manitou meist kostenlos Ersatz liefert( Händler aufsuchen)
VORAUSGESETZT MAN FUMMELT NICHT SELBER!!!

Gruss rascal92 :daumen:
 
:cool:
okay, bin etwas beruhigt, hab jetzt mal im Federungs-Forum gelesen und es scheint wohl in der Tat kein einmaliges Problem zu sein.
Ich war ja schon fast stolz, weil ich mit meinen blossen Händen mit einem Multitool-Imbusschlüssel jetzt schon Gewinde zerstören kann (Tainingserfolg :daumen: ). Werd das Bike mal zum Händler bringen und sehen und berichten.
Vielen Dank erstmal !!
 
Das heißt mit ner kleinen Knarre handfest,also nur aus dem Handgelenk (ohne Anstrenung für einen Bürofuzzi wie mich).

Haltbarkeit der Adapterbolzenkonstruktion ist bei Manitou SX LT und 160er Louise gegeben. Der Loctite-Fake vom Händler, ist mir auch erst nach 1000km beim Gabelservice aufgefallen, die Bremse hat vorher nur recht viel gequietscht. Da die blöde 2000er Louise schon zweimal während der Abfahrt komplett den Druckpunkt verlor, hab ich es riskiert, daß mir der Bremssattel vorne einfach wegfliegt, schlimmer als vorher konnte es nicht mehr werden. Mitten im Sommer eine neue Gabel zu kaufen wäre auch nicht drin gewesen.

Hmm, bei zwei Jahren Gewährleistung und nem netten Händler kann man die Garantieabwicklung natürlich probieren. Die Wahl hatte ich nicht, weil Test-Bike + beschissener Händler + Auslaufmodell der Gabel.

Grüße, Mudface
 
raymund schrieb:
Prinzipiell teile ich die Meinung diverser Vorredner, daß an dieser Stelle nicht repariert werden sollte.

Solltest Du von einer Reparatur nicht abzubringen sein, hier meine Vorschläge:

1. auf die nächste Gewindegröße aufbohren. Das ist aber nicht M8 sondern M7 . Das schwächt die Struktur am wenigsten.
Du brauchst dann aber einen M7er Adapterbolzen.

2. Oder aber Du verwendest einen Time-Sert Gewindeeinsatz.
Diese brauchen wegen der extrem dünnwandigen Bauweise eine kleinere Bohrung, als z.B. die Helicoil-Gewindeeinsätze.
Hierbei kann die originale Schraube wieder verwendet werden.

Am besten nimmst du die Gabel und lässt das bei einem örtlichen Schlosser oder Motoreninstandsetzer machen.

Gruß
Raymund

Hallo,
kann es sein das ich in meiner 25jährigen Berufserfahrung irgendwas verpennt habe? Soweit wie mir bekannt gibt es kein M7 Gewinde. Das einzige Gewinde das 7mm haben soll war soweit ich mich entsinne irgend so ein Feingewinde, zumindest habe ich mal davon gehört. Nun ja, da es sich um Feingewinde handelt kann es kein "M Gewinde" sein. Gesehen habe ich derartiges bisher jedoch noch nie.
Die feinsten Gewinde-Einsätze mit der geringsten Materialstärke sind die Gewindespiralen von Helicoil. Diese Einsätze (Spiralen) müßten z.B.bei Lois, dem Neckermann für Motorradfahrer, im Set erhältlich sein. Dieses Set beinhaltet Bohrer, Gewindebohrer für das Spiralgewinde, die Spiraleinsätze und das dazugehörge Einsetzwerkzeug. Dieses System wird für verschiedene Bereich am Motorrad inkl. Motor empfohlen und müße somit den Belastungen am MTB allemal gewachsen sein. Ansonsten müßte auch jede Fachwerkstatt für Motoreninstandsetzung mit diesen Werkzeugen und Material vertraut sein. :daumen:
 
... mir ist das bei einer Sherman auch passiert. Ich habe einfach Helicoils gesetzt, und diese Geschichte hält jetzt schon 1500km bei ner 200er Scheibe und DH-Einsatz.
Ein Helicoileinsatz hält in diesem Fall mehr aus als das Originalgewinde im Magnesiumcasting. Das weiss auch schon seit Jahrzehnten die Luftfahrtindustrie. Nur Answermanitou sträubt sich noch gegen die vier zusätzlichen Bearbeitungsschritte (zwei mal Helicoil eindrehen und zweimal Eindrehzapfen brechen). Aber was kann man schon verlangen bei einer Zweitausendmarkgabel wie der Sherman (Stand 2003)...;)
 
hi zusammen, hab jetzt wieder ´ne funktionstüchtige Gabel...
Answer hat die Tauchrohre auf Kulanz getauscht, angeblich kein Garantiefall (wegen übermässiger Kraftaufwendung meinerseits). Deswegen hat mich das Ganze 20 Euro für den Versand gekostet und knapp einen Monat ohne Gabel. Nun ja ... :cool:
 
Also,

wenn ich mir irgendein Gewinde zerstört habe,drehe ich da Heli-Coils rein.
Das sind Gewindeeinsätze aus Edelstahl,die im Prinzip nur wie eine zusammengedrückte Feder aussehen.Man schneidet ein neues,etwas grösseres Gewinde im alten nach,dreht die Coils rein,Schraube in das Coil-gewinde reinleiern und fertig.Hält wie Sau,da ja Stahl!
Habe ich in Leipzig mal bei einer Modellbaumesse erstanden.Sind zwar nicht billig,aber halten wie gesagt mega!


Braucht jemand eine Psylo SL 2003 No Boss oder einen RS-Pro DeLuxe?
 
Zurück