Hope 155 mm Evo Kurbeln: Bigger isn't always better!

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Re: Hope 155 mm Evo Kurbeln: Bigger isn't always better!
für ein alte Kurbel gibt es auch Verwendung😉
 

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Um es gleich noch etwas komplexer zu machen: Fußposition auf dem Pedal, Pedalhöhe und Sohlenstärke wirken sich ebenfalls stark auf die "Kurbellänge" aus 😬 .

Das ist jetzt aber, mit Verlaub, geometrisch ziemlicher Unsinn!
Fußposition: Fährst du so rutschige Pedale, dass dir der Fuß pro Kurbelumdrehung einmal längs über das Pedal rutscht? Weil wenn du den Fuß immer an derselben Stelle lässt, dann beschreibst du mit dem Fuß immer denselben Kreisumfang, egal an welcher Stelle du ihn konkret aufsetzt. Der Kreis ist dann relativ zu deinem Knie nur weiter vorne oder weiter hinten, aber der Radius ist - bingo - trotzdem immer die Kurbellänge. Für die Aufspreizung im horizontalen Stand (Runterfahren) würde die Fußposition nur die "Kurbellänge" beeinflussen, wenn du den linken Fuß wo anders auf Pedal setzt als den rechten Fuß. Machen wahrscheinlich auch nur die allerwenigsten, also ich mach das nicht.
Pedalhöhe und Sohlenstärke: meine Pedale sind drehbar gelagert. Die Oberseite von den Pedalen bleibt daher den ganzen Kreis lang oben. Wenn das Pedal nun höher ist, oder die Sohlen höher sind, dann passiert genau eins: ich stehe höher. So als wäre mein Tretlager höher. Aber der Radius des Kreises ist - bingo - trotzdem immer die Kurbellänge.

Das man mit kürzerer Kurbel und mehr Stack nicht mehr "im Bike steht", werden schlaue Marketingfuzzi bald als Grund aufführen, warum das Tretlager nochmals abgesenkt werden muss und alles andere nicht mehr fahrbar ist.

Auch ein Bezug zwischen Kurbellänge und Stack ist leider geometrisch Unsinn. Auch der Stack hat überhaupt garnichts mit der Kurbellänge zu tun. Der wird von Tretlagermitte bis Steuerrohr gemessen, wie lang das Ding ist, das sich ums Tretlager rum dreht, ist dem Stack sowas von egal.
Was sich mit kürzerer Kurbelarmlänge ändert (ändern sollte) ist die Sattelhöhe, und auch die Sattelstellung horizontal. Der Sattel muss weiter raus und evtl auch weiter nach hinten, zumindest wenn man den Kniewinkel am vorderen und am unteren Punkt der Kurbelrotation ungefähr beibehalten möchte wie vorher.
Runterfahren tu ich allerdings im Stehen, mit abgesenktem Sattel, außerdem allermeistens mit horizontalen Kurbeln. Da macht die Kurbellänge zwar einen Unterschied wie weit die "Schrittstellung" im Stand horizontal aufgespreizt ist, aber wie hoch ich stehe oder wie der Stack von meinem Bike ist, das hängt trotzdem nicht von der Kurbellänge ab! Das wäre dann die Sache mit der Pedal- und Sohlenhöhe, machst du die flacher, stehst du tiefer. Deswegen bevorzugen ja auch die meisten Leute möglichst flache Pedale und ziehen Plateauschuhe lieber auf der 90s Party an, als im Wald.
 
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M=h×F

Das man mit kürzerer Kurbel und mehr Stack nicht mehr "im Bike steht", werden schlaue Marketingfuzzi bald als Grund aufführen, warum das Tretlager nochmals abgesenkt werden muss und alles andere nicht mehr fahrbar ist.
Das ist wohl wahr. Mit einer 170er oder gar 175er steht man viel besser und stabiler weil man wenn die Kurbel waagrecht ist 4cm breiter steht. Macht bei der Abfahrt einen grossen Unterschied finde ich.
 
M=h×F


Das ist wohl wahr. Mit einer 170er oder gar 175er steht man viel besser und stabiler weil man wenn die Kurbel waagrecht ist 4cm breiter steht. Macht bei der Abfahrt einen grossen Unterschied finde ich.
Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe liegt genau darin der primäre Mehrwert der kürzeren Kurbeln. Bei der Abfahrt stehen die Füße dichter zusammen als bisher. In der gewohnten Beinhaltung bei waagrechter Kurbelstellung muss man beim Beugen der Beine die Hüfte zur Seite verschieben und somit auch seinen Schwerpunkt. Das ist nicht ideal. Je kürzer man die Kurbel wählt umso tiefer kann ich in die Hocke gehen, bevor sich mein Körperschwerpunkt beginnt seitlich zu verschieben. Der Idealzustand wären wohl Fußrasten wie beim MX auf denen man komplett symmetrisch auf dem Bike steht.

Der Gedankengang macht für mich schon Sinn.
 
Ich finds super interessant. Der geringere Hebelarm würde mich nicht stören im Verlgeich zur gewonnenen Bewegungsfreiheit. Ich fand schon den Sprung von 175 auf 170 mm am MTB super.

Warum hier einige denken, weil die Kurbel kürzer ist müssten sie schneller Strampeln verstehe ich allerdings nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Um die selbe Trittfrequenz zu erreichen muss man bei kurzer Kurbel weniger Weg machen - sich also langsamer bewegen.
 
Grundsätzlich sollte die Kurbellarmlänge immer zur Beinlänge passen.
Ist eine Kurbel zu lang, kommt es zudem zu vermehrter Hüftrotation was der Körper als Ganzes natürlich ausgleichen muss.
Das geht ein paar Jährchen ganz gut, irgendwann kommen dann jedoch die Wehwehchen.
170-175 ist halt einfach ein Standardmaß was leider nicht für jeden passt.
 
Bin vor Jahren mal die 163,5 von Reverse gefahren. War immer ein wenig zwiespältig. Auf der einen Seite der Gewinn an Bodenfreiheit, auf der anderen der - für mein Empfinden - geringere Hebel, der das Treten tatsächlich anstrengender gestaltet hat. Ich trete generell lieber in etwas höherer Frequenz bei weniger Kraftaufwand. Bin dann wieder auf 170er gewechselt. Hat sich für mich als ideal herausgestellt.
 
Nur mal so am Rand: 155 anstelle von 175mm bedeutet auch 20mm mehr Sattelauszug. (Ist so.) Wer mit der Überhöhung klarkommt, kann dann gerne wechseln, soll sich dann aber anschließend nicht beschweren, dass beim Pedalieren nicht mehr so zentral im Bike gesessen wird...
 
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Ich finds super interessant. Der geringere Hebelarm würde mich nicht stören im Verlgeich zur gewonnenen Bewegungsfreiheit. Ich fand schon den Sprung von 175 auf 170 mm am MTB super.

Warum hier einige denken, weil die Kurbel kürzer ist müssten sie schneller Strampeln verstehe ich allerdings nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Um die selbe Trittfrequenz zu erreichen muss man bei kurzer Kurbel weniger Weg machen - sich also langsamer bewegen.
Ja und Nein. Wenn mit schneller Strampeln die Trittfrequenz gemeint ist und nicht die Pedalgeschwindigkeit, dann musst du, um die gleiche Leistung zu erbringen, schneller Strampeln. Wenn jedoch die Pedalgeschwindigkeit gemeint ist, dann nicht. Das Gegenteil ist jedoch nicht der Fall, zumindest nicht, wenn du die gleiche Leistung erbringen willst. Das erfordert bei einer kürzeren Kurbel eine höhere Trittfrequenz. Das ist jedoch kein Nachteil, da die Pedalgeschwindigkeit und nicht die Trittfrequenz an sich entscheidend ist, ob sich eine bestimmte Trittfrequenz mit einer bestimmten Kurbellänge "gut" anfühlt.
 
Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe liegt genau darin der primäre Mehrwert der kürzeren Kurbeln. Bei der Abfahrt stehen die Füße dichter zusammen als bisher. In der gewohnten Beinhaltung bei waagrechter Kurbelstellung muss man beim Beugen der Beine die Hüfte zur Seite verschieben und somit auch seinen Schwerpunkt. Das ist nicht ideal. Je kürzer man die Kurbel wählt umso tiefer kann ich in die Hocke gehen, bevor sich mein Körperschwerpunkt beginnt seitlich zu verschieben. Der Idealzustand wären wohl Fußrasten wie beim MX auf denen man komplett symmetrisch auf dem Bike steht.

Der Gedankengang macht für mich schon Sinn.

Es bedeutet auch weniger breiter Stand und damit weniger Kraft beim Bike hin und her wedeln.
Wenn es so sinnvoll wäre würden BMX Raver das seit Jahrzehnten fahren. Die müssen maximales Drehmoment aufbringen und haben wenig Bodenfreiheit. Wenn man genauer hinsieht merkt man, dass am BMX 175 und 180 Standard sind
 
Es bedeutet auch weniger breiter Stand und damit weniger Kraft beim Bike hin und her wedeln.
Wenn es so sinnvoll wäre würden BMX Racer das seit Jahrzehnten fahren. Die müssen maximales Drehmoment aufbringen und haben wenig Bodenfreiheit. Wenn man genauer hinsieht merkt man, dass am BMX 175 und 180 Standard sind
Die fahren allerdings Singlespeed (ja, bis auf eine berühmte Ausnahme in jüngerer Zeit), pedalieren im Stehen mit maximalem Kraftaufwand aus dem Gate heraus nur wirklich kurze Sequenzen und die Bodenfreiheit liegt hier nicht wirklich im Fokus. No rocks on the race track! Da zählen andere Sachen als wie beim MTB. Beim Bahnradsport sieht die Sache ja auch schon wieder anders aus. Ebenfalls Singlespeed, jedoch (zwangsläufig) längere Tretabschnitte mit hoher Frequenz > hier kürzere Kurbeln.
Bei dem speziellen Vorhaben von Braydon Bringhurst, "8600FT", braucht man wahrscheinlich auch eher längere als kürzere Kurbeln.
Diese HOPE-Werbeanzeige ist leider etwas dürftig, aber gut, daß damit der vorherige PB-Artikel wieder aus der Versenkung geholt wurde. Ich finde es wirklich interessant. Meinerseits war ich über den unauffälligen Wechsel von 175 auf 170 überascht. Am Renner hingegen mag ich 170er Kurbeln nicht, sondern komme mit 175mm deutlich besser klar.
 
Es bedeutet auch weniger breiter Stand und damit weniger Kraft beim Bike hin und her wedeln.
Wenn es so sinnvoll wäre würden BMX Raver das seit Jahrzehnten fahren. Die müssen maximales Drehmoment aufbringen und haben wenig Bodenfreiheit. Wenn man genauer hinsieht merkt man, dass am BMX 175 und 180 Standard sind
Falsch 170 ist Standard bei bmx und kleine Leute fahren 160 wie ich zum Beispiel
 
Auch ein Bezug zwischen Kurbellänge und Stack ist leider geometrisch Unsinn. Auch der Stack hat überhaupt garnichts mit der Kurbellänge zu tun. Der wird von Tretlagermitte bis Steuerrohr gemessen, wie lang das Ding ist, das sich ums Tretlager rum dreht, ist dem Stack sowas von egal.

Ich meinte nicht den Stack des Rahmens, sondern den Stack von Pedal und Schuhsohle, der die effektive Kurbellänge beeinflusst. Ein neues Marketing-Buzzword ist geboren: Cranksetstack ©nosaint77
 
Nur mal so am Rand: 155 anstelle von 175mm bedeutet auch 20mm mehr Sattelauszug. (Ist so.) Wer mit der Überhöhung klarkommt, kann dann gerne wechseln, soll sich dann aber anschließend nicht beschweren, dass beim Pedalieren nicht mehr so zentral im Bike gesessen wird...

Als Abhilfe gibt es sicher bald Rahmen mit 20mm mehr Tretlagerabsenkung. :D
 
Noch was für die Schwerelosen: Auch Beine von Menschen haben ein spezifisches Eigengewicht. Beim Rumstrampeln mit Kurbeln an sogenannten Mountainbikes wird dieses Gewicht zum Momentum. Damit lassen sich Hindernisse (pedalierend) leichter überwinden —wenn Kurbelarme ausreichend lang sind. Drehmoment schadet also – zumindest beim Bergauffahren mit Muskelkraft – in keinster Weise...
 
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Ich finde es sehr schön, dass da noch einmal mehr Auswahl auf den Markt kommt!

Gerade für Menschen mit einer Beinlängendifferenz wie mich (BL 74/69cm, bei 1,73m) bedeutet das grundsätzlich mehr Optionen zur Kompensation durch Kombination. Oft genug habe ich in der Vergangenheit Sortimente durchklickt und hätte bezahlbar höchstens links eine längere Kurbel verbauen können, anstatt rechts unter 170/175mm zu kommen...

Dank @kurbeltom fahre ich seit gut einem Monat eine Individuallösung von 152/142mm - zwecks gleicher Übersetzung beidseitig - und bin damit sehr, sehr glücklich. Neben dem Fakt, dass ich endlich gerade(r) auf meinem Rad sitze, sind meine Knie spürbar entlastet. Auch ohne meine physischen Eigenheiten würde ich 155mm beidseitig sofort 175mm vorziehen.

Bei Straßenrädern würde ich wahrscheinlich bei der Langlösung bleiben, aber da gibt es eben auch viel weniger Gang- und Steigungswechsel, so dass ich da eine langsamere Trittfrequenz vorziehen würde.
 
Nur mal so am Rand: 155 anstelle von 175mm bedeutet auch 20mm mehr Sattelauszug. (Ist so.) Wer mit der Überhöhung klarkommt, kann dann gerne wechseln, soll sich dann aber anschließend nicht beschweren, dass beim Pedalieren nicht mehr so zentral im Bike gesessen wird...
Ist nur so, wenn du die Beinstreckung als Referenz nimmst. Nimmst du die Beinbeugung als Referenz, wandert der Sattel nach unten und man sitzt noch zentraler.
Oder man macht irgendwas dazwischen
 
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