Hope Tech 3 E4 - Sollen abgenutzte Beläge so aussehen?

Warum erst die Zange ohne Beläge auszurichten und dann die Beläge zentrieren?

Weil es der einzige Weg ist die Zange genau mittig über der Scheibe zu platzieren.

Ich bewege einmal den Geber, die Kolben laufen raus und die Beläge stehen wo sie wollen.

Deswegen wird erst die Zange ausgerichtet und danach die Beläge herangepumpt und wechselweise am Belagsträger zurückgedrückt bis sie gleichmäßig von der Scheibe entfernt sind. Genau das wird im Video gezeigt.

Jetzt kann ich alles nochmal ausrichten und zwar mit Beläge. Wo ist der Sinn? Von mobilisieren ist im Videeo doch garnicht die Rede?

Nein, die Zange wird nicht wieder gelöst. Es geht nur darum, dass die beiden Kolben gleichmäßig ausfahren und der Spalt zwischen Belag und Scheibe auf beiden Seiten gleich ist.
 
Danke, soweit ist mir das klar. Was mich nur ein wenig stutzig machte, war, dass tatsächlich hier zwei Dinge gleichzeitig ausgeführt werden: einmal Zange nach Belagwechsel ausrichten und einmal Mobilisieren der Kolben.
Wenn ich einfach nur die Beläge wechsle, unterziehe ich mich nicht der Mühe die Kolben solange ein- und auszuführen, bis beide exakt gleich fahren. Ob einer ein paar Zehntel schneller ist als der andere, halte ich für unwichtig. Das wird für mich erst interessant wenn es in Richtung Millimeter geht. Dann wird selbstredend mobilisiert.
Üblicherweise reinige und mobilisiere ich Kolben und Zange einmal im Jahr wenn ich das Rad vollständig warte oder, wenn es nötig sein sollte. Von daher habe ich mit dem Einstellen kein Problem. 100% gleich fahren die eh in den seltensten Fällen, erst recht nicht, wenn man vier Kolben hat. Da könnte man Stunden mit zubringen.
 
Bei Hope Sätteln isses ein Muss, bei den anderen ein Kann. Ich fahre an meinem pivot vorne eine alte V2, die ist diesbezüglich mit ihren lediglich 2 Riesenkolben weitaus weniger anspruchsvoll als z.B. die M4 hinten.
 
Phänomen bei hope Zangen. Man richtet die Bremszange zunächst mittig über der Scheibe aus, dann machste die Beläge rein und bremst mal .
In neun von zehn Fällen rückt / rücken der / die Kolben von einer Seite zunächst weiter aus wie die der anderen Seite.
Effekt : Die Scheibe wird etwas auf eine Seite gedrückt, Druckpunkt vergleichsweise spät und schwammig. Deshalb soll man bei den hope Zangen nach Einbau der Beläge nochmal ( mit den verbauten Belägen ) so zentrieren das beide Kolbenseiten gleichzeitig die Scheibe berühren.
Wirkt hinsichtlich Druckpunkt und Bremskraft Wunder.
Erreicht wird das indem man die " schnellere " Seite samt Belag unter Zuhilfenahme eines Schraubenziehers zurückhält während man die Bremse betätigt. So erreicht man ein Annähern der " langsameren " Seite an die Scheibe. Das macht man so oft, bis beide Kolbenseiten gleichzeitig die Scheibe berühren.
Warum das bei hope so ist, keine Ahnung. Läßt sich allerdings mit bissl Übung innerhalb von Sekunden bewerkstelligen.

Hi,

Frage hierzu:
Ist es normal das dann zwei Kolben sichtbar, weiter außen stehen bleiben und nicht mehr in die Ausgangsposition zurück gehen?
Also kurz gesprochen, zwei Kolben liegen an und zwei Kolben der gegenüberliegenden Seite bewegen sich minimal rein und raus.

Habe die Hope heute nach drei Jahren an ein anderes Bike gebaut und hatte vorher nie Probleme.
Jetzt habe ich den Mist an der vorderen Bremse und bekomme es nicht hin.
"Mobilisierung" habe ich heute auch noch versucht, Ergebnis:
Alle vier Kolben kommen unterschiedlich heraus. Keine Ahnung ob das normal ist?

Achja, schleiffrei bekomme ich es in diesem Zustand natürlich auch nicht hin.:mad:

Danke Euch
Butch
 
Hi,

Frage hierzu:
Ist es normal das dann zwei Kolben sichtbar, weiter außen stehen bleiben und nicht mehr in die Ausgangsposition zurück gehen?

Nein, is nicht normal, bzw. es ist nicht im Sinne des Erfinders.
Wenn, und davon gehe ich mal aus, die Bremse luftfrei ist, der Sattel ( zunächst ohne Beläge ) korrekt mittig über der Scheibe ausgerichtet ist und die Kolben allesamt gängig sind, dann bekommst Du den Rest mit der beschriebenen Prozedur auch hin.
Zunächst sei mal erwähnt, daß sich die Kolben durchaus unterschiedlich schnell auspumpen lassen. Das ist z.B. bei ner M4 deutlich zu sehen, macht nix.
Das selbstständige Rückstellen der Kolben und somit des jeweiligen Belags beim loslassen des Bremshebels ist nur minimal, geschieht aber auch auf der Seite, auf der der Belag bei Dir noch anliegt, Du siehst es bloß nicht richtig, weil die zu weit ausgerückten Kolben den Belag soweit an die Scheibe drücken, daß sich die wiederum etwas zur Seite drückt. Beim loslassen der Bremspumpe erfolgt zwar die minimale Rückstellung, allerdings verläßt der Belag auf diese Seite die Scheibe nicht wieder, so entsteht kein sichtbarer Lichtspalt. Nebeneffekt ist das Schleifgeräusch.
Ich würde Dir empfehlen, drück zunächst mal vorsichtig alle Kolben soweit wie möglich zurück, irgendwann kommen die auf der gegenüberliegenden wieder ein Stück raus, wenn die andere Seite reingedrückt wird ( wenn korrekt entlüftet ).
Dann mach die Beläge rein, pumpe Sie an die Scheibe und schau gleich mal mit, welche Seite eher ansteht.
Sobald eine Belagseite anliegt, fang mit der genannten Prozedur an. Der „dude“ im Hope - Video macht das mit nem kleinen Schraubenzieher auch schön vor. Die bereits anliegende Seite vorsichtig am weiteren Ausrücken hindern, bestenfalls etwas zurückdrücken, gleichzeitig weiterpumpen und der „Nachzüglerseite“ an die Scheibe annähern. Dann mal kontrollieren. Passen tut es, wenn beide Belagsseiten beim Pumpen gleichzeitig die Scheibe berühren und diese nicht mehr zu der einen oder anderen Seite geschoben wird.
 
Vielen Dank Lenilein für die super Erklärung.

Ich gehe es morgen gleich nochmal an (heute hätte ich fast Feuer gelegt vor lauter Wut weil ich es nicht hinbekommen habe :D).

VG
Butch
 
Das bekommt man mit etwas Übung locker hin. Ich hab an meinem pivot 2 Laufradsätze die je nach Einsatz regelmäßig raus und reingebaut werden. Obwohl ich die Scheiben an beiden LRS mit Hilfe der syntace Bremsscheibenspacer annähernd gleich ausgespacert habe ( sogar zusätzlich noch 10tel - Scheiben verwendet ) muß ich beim umstecken der Laufräder jedesmal ein klein wenig die Kolben nachzentralisieren.
Pass auf und halte die Seite, die beim ranpumpen zuerst an der Scheibe anliegt, gleich vom weiteren ausrücken ab, damit die Scheibe selbst nicht zur Seite verdrückt wird und stattdessen die langsame Seite zum Anliegen kommt. So wird’s klappen
Vielen Dank Lenilein für die super Erklärung.

Ich gehe es morgen gleich nochmal an (heute hätte ich fast Feuer gelegt vor lauter Wut weil ich es nicht hinbekommen habe :D).

VG
Butch
 
Bei dem Preis sollte man das auch erwarten. Für reines Silikonöl zahlt man nicht mehr als 15€ den Liter. Als eBay noch eBay war, hatte ich mir mal eine Literflasche gekauft, ist schon eine Weile her, habe immer noch was von. In letzter Zeit benutze ich es verstärkt auch beim Warten der Bremse. Sonst hatte ich immer Bremszylinderpaste genommen. Darf ich aber nicht mehr nehmen, hat @Robert-Ammersee mir verboten. Ist nicht wasserfest.
 
Und geht normales Silikonspray?

Hält evtl. nicht sol lange wie Paste, sollte aber eine identische Wirkung haben, oder?
 
Ich hab auch irgendwann mal nen Versuch mit der ATE - Bremspaste gemacht. Hat mir den Lack an den Belagsplatten meiner koolstop - Beläge angelöst und ich mußte die Sauerei wieder von den Kolben runter bekommen.
 
Und geht normales Silikonspray?

Hält evtl. nicht sol lange wie Paste, sollte aber eine identische Wirkung haben, oder?
Siliconspray geht auch, benutze ich zum Reinigen der Zange und Ausblasen des Ringspaltes zwischen Kolben und Gehäuse.

Ich hab auch irgendwann mal nen Versuch mit der ATE - Bremspaste gemacht. Hat mir den Lack an den Belagsplatten meiner koolstop - Beläge angelöst und ich mußte die Sauerei wieder von den Kolben runter bekommen.
Hatte ich noch nicht. Ist aber eh egal, da ich mittlerweile Silikonöl benutze.
 
Obwohl ich die Scheiben an beiden LRS mit Hilfe der syntace Bremsscheibenspacer annähernd gleich ausgespacert habe ( sogar zusätzlich noch 10tel - Scheiben verwendet ) muß ich beim umstecken der Laufräder jedesmal ein klein wenig die Kolben nachzentralisieren.
Da hab ich etwas länger drüber nachgedacht, bin ja schon älter. Ich habe ein Trail und ein AM mit identischen Nabenbreiten. Die Laufräder haben unterschiedliche Naben. Zu Wartungszwecken oder anderen Gründen tausche ich auch hin und wieder die LRS. Vorne geht das ohne Probleme rein und raus. Ohne Anpassen oder Ausrichten. Hinten habe ich mit Passcheiben an der Bremsseite zwischen Rahmen und Nabe bei beiden Bikes die Achsbreite so angepasst, dass beide LRS hin und her getauscht werden können ohne je was an den Bremsen einstellen zu müssen. Die Passcheiben habe ich anschließend ausgemessen und eine einzelne Scheibe der entsprechenden Stärke gedreht und eingebaut.
Im Grunde genommen macht das Tauschen der LRS m. M. nach wenig Sinn, da die Beläge jedesmal auf's Neue auf die aktuelle Scheibe eingefahren werden müssen. Bei einem Rad und verschiedenen LRS, mag das vielleicht noch gehen. Bei zwei verschiedenen Rädern eher nicht. Trotzdem, bei unterschiedlichen Einsatzbereichen würde ich mir besser ein zweites Rad aufbauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde genommen macht das Tauschen der LRS m. M. nach wenig Sinn, da die Beläge jedesmal auf's Neue auf die aktuelle Scheibe eingefahren werden müssen. Bei einem Rad und verschiedenen LRS, mag das vielleicht noch gehen. Bei zwei verschiedenen Rädern eher nicht. Trotzdem, bei unterschiedlichen Einsatzbereichen würde ich mir besser ein zweites Rad aufbauen.

Die Scheiben zweier LRS für ein Ratt sollten selbstverständlich möglichst nen gleichen Zustand / Verschleißgrad aufweisen. Ich hab jeweils neue verbaut.

Klar würde ich mir zum firebird gern noch ein phönix aufbau`n, dann müßte ich auch nicht mehr umstecken, allerdings flieg ich dann zuhause raus.
 
Das bekommt man mit etwas Übung locker hin...…..
Pass auf und halte die Seite, die beim ranpumpen zuerst an der Scheibe anliegt, gleich vom weiteren ausrücken ab, damit die Scheibe selbst nicht zur Seite verdrückt wird und stattdessen die langsame Seite zum Anliegen kommt. So wird’s klappen

Hi,

also ich bekomme es einfach nicht hin.
Eine Seite liegt immer an der Scheibe an.

Und was mir an dem Video von Hope aufgefallen ist:
Wenn ich mit einem kleinen Schraubenzieher an der Rückseite der Beläge versuche die Kolben zurückzudrücken geht gar nichts. Das sieht in dem Video so aus als würde er ganz filigran an den Belägen rumdrücken.....bei mir muss ich richtig hebeln damit eine Seite zurückgeht? Ich vermute wenn ich das noch öfters mache zerstöre ich mir entweder die Beläge, oder die Innenseite des Bremssattels/Kolben.

Das kann doch nicht sein das es so ein zeitaufwändiges Gefrickel ist?

VG
Butch
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück